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„Steh auf, D/N." Jemand rüttelte unsanft an mir. Und dieser jemand konnte bloß Hermine gewesen sein.

Ein genervtes Grummeln schlich über meine Lippen.

Erneut schüttelte sie mich, solange bis sie genug hatte. Nach einer kleinen Weile zog sie die Decke weg und die eiskalte Luft traf auf meine nackte Haut.

„Es gibt bald Frühstück und du bist noch nicht einmal angezogen. Außerdem-" ihre Stimme verriet, dass sie ein kleinen wenig lächelte „Cedric steht Draußen auf dem Flur und wartet auf dich."

Ein erneutes Grummeln meinerseits.

Meine Motivation in dem Tag zu starten hielt sich in Grenzen. Alles was ich wollte war auf meiner schönen, warmen Matratze, die Hermine vor ihrem Bett platziert hatte, liegen zu bleiben und zu schlafen. Die Nacht war ziemlich kurz gewesen, nachdem Cedric und ich meine Sachen zusammengeräumt und mich in das Zimmer meiner besten Freundin gebracht hatten. Und was davor geschehen war, war noch unschöner gewesen.

Flashback

„Wo ist deine Tasche?" Diggory sah sich irritiert in unserem Zimmer um.

„Wir nehmen meinen Koffer. Der liegt da unten im Schrank." Meine Finger deutete auf den hölzernen Schrank an der gegenüberliegenden Wand.

Er nickte bloß und suchte ihn heraus, um ihn anschließend auf das Bett zu hieven. Wenig später landeten alle möglichen Sachen darin; Klamotten, Bücher, Kosmetikartikel. Alles was ich mitgenommen hatte. 

Doch gerade als ich meinen Koffer schloss, ging die Tür mit knarrenden Geräuschen auf und Draco trat in den Raum.

„Was machst du da?"

Weder ich noch Cedric antworteten ihm.

„Was ist hier los?" Mit langsamen Schritten trat er auf mich zu und griff nach meinem Arm „Warum packst du deine Sachen zusammen, D/N?"

Augenblicklich schlug ich meinen Arm wieder weg und signalisierte Diggory, durch einen Blick, mit dem Koffer schon einmal vorzugehen. Und das tat er. Er nahm meine Sachen an sich und verließ damit den Raum.

„Habe ich etwas verpasst?" Malfoy zog seine Augenbrauen zusammen als würde er angestrengt über etwas nachdenken.

„Frag Ava." Antwortete ich ihm stumpf und ging an ihm vorbei zur Tür. Doch auch dieses mal hielt er mich fest- Wie hätte es anders sein können.

„Was meinst du?" Irritiert sah er mich an.

„Tu nicht auf unschuldig, Malfoy. Lass mich einfach in Ruhe." Wie zur Bestätigung zog ich den Ring von meinem Finger, den er mir an Weihnachten geschenkt hatte, und schmiss ihn durch das Zimmer.

„Was ist los mit dir?" Fuhr er mich an.

„Mit mir?" Keifte ich spöttisch „Was ist los mit dir? Du sagst mir, dass du mich liebst. Du gibst mir Versprechen. Sagst, dass das alles ernst sei. Und dann sehe ich wie du in der Bibliothek-" Doch ich verstummte. Heiße Tränen liefen über meine Wangen. Das selbe Stechen zog durch mein Herz.

Ich wollte es nicht aussprechen, wollte nicht wieder daran denken. Es tat zu sehr weh.

„Wie ich in der Bibliothek?" Sein Blick war fragend.

„Verkauf mich nicht für dumm." Meine Stimme zitterte, war kurz vorm brechen gewesen.

„Das tue ich nicht. Aber du mich, offensichtlich. Ich war in der Bibliothek mit Goyle. Ava und Blaise sind zu uns gekommen. Sie hatten irgendeine Aufgabe für mich um unter Beweis zu stellen, dass ich wohl durch dich weich geworden wäre. Sie haben gewettet. Darum, dass ich irgendeine Flüssigkeit aus einer Flasche-"

„Hör auf mich anzulügen." Fiel ich ihm ins Wort.

Wie konnte er es wagen?

Wie konnte er mir bewusst ins Gesicht sehen und mich anlügen, als wäre nie etwas geschehen?

Wie konnte er behaupten, dass er mich lieben würde?

Ohne eine Antwort abzuwarten machte ich auf dem Absatz kehrt und lief nach Draußen. Malfoy rief mir etwas nach, doch ich achtete nicht mehr darauf. Alles was ich wollte war weg.

Weg von ihm.

Mittlerweile hatte ich es geschafft, mich anzuziehen, etwas zu essen und tatsächlich im Unterricht zu sitzen. Jedoch nur, weil Cedric mit uns Kräuterkunde hatte. Andernfalls wäre ich vermutlich nicht erschien.

„Wie geht es dir?" Flüsterte er mir zu, während wir die Pflanzen düngten.

„Wie soll es mir gehen?" Antwortete ich ihm kühl.

Eine kleine Weile arbeiteten wir still nebeneinander her. Ich spürte, wie Draco mich aussah. Doch ignorierte es. Das Letzte was er von mir bekommen würde, war meine Aufmerksamkeit.

„Was machst du heute Nachmittag?" Lautete Diggory's nächste Frage.

„Mich in Hermine's Zimmer verziehen und schlafen."

„Wie wäre es denn lieber mit einem kleinen Spaziergang?" Als ich nicht antwortete gab er mir einen kleinen, jedoch unsanften Stoß in die Seite
„D/N, komm schon. Du denkst doch nicht allen Ernstes, dass ich dich alleine lasse, nach allem was passiert ist."

„Hermine ist da-" mühevoll pflanzte ich die Pflanze ein „Also bin ich nicht alleine."

„Sie hat mir erzählt, dass du sie kaum an dich ranlässt."

„Weil ich nicht reden will."

„Das solltest du aber."

Laut atmete ich aus; „Warum interessiert dich das überhaupt so sehr?"

„Weil ich mir Sorgen um dich mache." Seine Stimme wurde lauter, hatte einen bitteren Unterton „Du machst dich wegen einem Jungen kaputt, der es nicht wert ist. Alles was ich möchte ist dir helfen. Also. Um 15 Uhr auf der großen Brücke. Solltest du nicht da sein, dann schleife ich dich eigenhändig aus Hermine's Zimmer raus."

Draco Malfoy- Der Junge den ich lieben mussteWhere stories live. Discover now