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Wir verließen die große Halle und er trug mich hinauf, bis in unser Zimmer. Die ganze Zeit über schlug ich auf ihn ein, strampelte mit meinen Beinen und versuchte, ihn mit meinen Knien in den Bauch zu treffe. Doch bewirkte es absolut gar nichts.

Als wir angekommen waren setzte er mich schließlich auf das Bett und stand genau vor mir.

„Was ist falsch mit dir?" Fuhr ich ihn an.

Er verschränkte bloß die Arme vor seiner Brust und grinste.

„Lass mich sofort wieder raus!" Rief ich und wollte aufstehen, doch er drückte mich zurück aufs Bett.

„Vergiss es."

„Sofort!"

„Wozu? Damit du wieder mit Potter flirtest?"

Still lächelte ich in mich hinein. Mein Plan war also aufgegangen.

Langsam sah ich zu ihm hinauf; „Ist Draco Malfoy etwa eifersüchtig?" Spottete ich.

Seine Hand fuhr so uhrplötzlich an meinen Hals, dass ich leicht zusammenzuckte; „Spiel. Nicht. Mit. Mir." Sein Daumen glitt über meine Lippen.

„Sonst was?" Flüsterte ich und biss mir spielerisch auf die Unterlippe.

Seine Augen rollten einen kurzen Moment nach hinten, dann sah er mich wieder an; „Sonst könnte dir das ziemlich leid tun."

„Wenn du meinst." Ich griff mit meiner Hand nach seinem Handgelenk, entfernte sie wieder von meinem Hals und rollte mich auf die anderen Seite des Bettes um aufzustehen.

Draco stellte sich sofort vor die Tür „Was denkst du, wo du hin willst?"

„Lass mich raus!" Rief ich erneut und schlug wieder gegen seine Brust. Erneut grinste er bloß. Und erneut schlug ich auf seinen Brustkorb ein, immer und immer wieder „Du sollst mich rauslassen!"

Was bildete er sich ein, wer er war?

Malfoy griff nach meinen Armen, hielt sie fest und drückte mich ein Stück nach hinten „Hast du schon vergessen? Du bist meins. Das heißt kein flirten mit Potter, keine Berührung mit Cedric. Gar nichts."

„Deswegen musstest du Cedric so dumm anmachen? Vor allen?"

„Bist du etwa sauer?" Lachte er.

„Ich hasse dich." Platze es aus mir heraus.

Einen Moment lang sah er mich irritiert an und seine Augen funkelten. Dann drückte er mich jedoch gegen die Wand und flüsterte mir in mein Ohr; „Du weißt ganz genau, dass das gelogen ist."

Eine Gänsehaut überkam meinen Körper und mir wurde klar; Ich mochte ihn mehr als es mir lieb gewesen war.

Wieder einmal sah er mir tief in die Augen.

„Bilde dir bloß nichts ein." Flüsterte ich und küsste ihn. Wieder einmal war es dieses Verlangen gewesen, welchem ich nachgeben musste.

Er erwiderte den Kuss, aggressiver als jemals zuvor. Seine Hand wanderte augenblicklich an meine Taille und sein Körper drückte sich noch mehr und enger an meinen. Eine ganze Weile blieben wir so stehen, rummachend an der Wand. Es fühlte sich richtig an und gut. Seine andere Hand wanderte unter meinen Rock. Sofort drückte ich ihn von mir weg und sah auf die Uhr.

„Ich habe gleich Unterricht Malfoy. Und da möchte ich keineswegs zu spät kommen."

„Nicht mal zehn Minuten?" Er kam mir wieder ein Stückchen näher.

„Nicht mal zehn Minuten. Wir sehen uns dann im Unterricht." Schnell huschte ich unter seinem Arm hindurch. Ich wollte noch nicht mit ihm gesehen werden, zumindest vorerst. Ein Zimmer zu teilen reichte mir für den Anfang.

———

Bevor ich den Klassenraum betrat richtete ich meinen Rock und trat dann ein. Malfoy saß mit Blaise an einem Tisch und lächelte mich an, doch ich würdigte ihm keines Blickes.

„D/N!" Rief Harry „Willst du dich zu mir setzen?"

„Gerne." Sofort ließ ich mich neben ihm nieder.

Unser Tisch war genau neben dem von Draco gewesen, der Potter einen wütenden Blick zu warf.

„Wenn Sie nun alle ihre Bücher öffnen würden." Kam es von Mcgonagall.

Und wir taten, was sie befohlen hatte und öffneten die Seite, die vorne an der Tafel geschrieben stand.

„Was war das in der Halle mit Malfoy?" Fragte Harry mich leise.

„Nicht der Rede wert. Wir hatten bloß eine kleine- Auseinandersetzung." Antwortete ich ihm und lächelte bei dem Gedanken an vorhin.

„Worum ging es denn?"

„Ach. Um das Übliche; Warum ich bei euch saß und nicht am Slytherintisch. Warum ich mit euch befreundet bin. Und so weiter und so fort."

„Ob er jemals damit aufhört?" Kicherte er.

Unwissend zuckte ich bloß mit den Schultern.

Harry griff nach meiner Hand, die auf dem Tisch neben meinem Buch lag; „Wir sind immer für dich da. Das weißt du."

„Danke." Stammelte ich. Es war mir tatsächlich unangenehm gewesen und so zog ich meine Hand schnell wieder weg, um mir ein paar Notizen zu machen.

Wenig später flog ein Zettel auf meinen Tisch.

Was war das denn?

Ich sah zum Lehrerpult hinüber, Mcgonagall schenkte ihre Aufmerksamkeit gerade der Tafel, daher entfaltete ich ihn leise:

„Erst gehst du nicht mit mir gemeinsam zum Unterricht, dann ignorierst du mich als wäre nichts gewesen und jetzt fasst Potter dich an.. Hatten wir das Thema nicht gerade erst? Du bist MEINS!
~ D.M."

Genervt sah ich ihn an und verdrehte die Augen. Dann kritzelte ich eine Antwort auf die Rückseite:

„Wieso sollte ich mit dir zum Unterricht gehen? Vielleicht möchte ich ja nicht mit dir gesehen werden.. Schließlich bin ich noch lange nicht „Deins". ~D.N"

Dann faltete ich ihn wieder und warf ihn zurück.

„Was war das denn?" Flüsterte Potter mir zu.

Diese Neugierde..

„Was wohl? D-"

„Das übliche-" kicherte er und ich nickte zustimmend „Schon klar."

Die Antwort ließ nicht sonderlich lange auf sich warten:

„NOCH nicht. Aber falls es dir nicht aufgefallen ist, lernen wir uns gerade richtig kennen, damit wir sehen ob es passt. Das hätte ich nicht machen müssen. Daher; Heute Abend 18 Uhr auf dem Astronomieturm. Sei pünktlich.
~D.M."

Ich konnte es nicht verhindern, ein Kribbeln zog durch meinen Bauch. Dann steckte ich den Zettel schließlich in meine Hosentasche.

„Habe ich etwa was verpasst?" Kam es wieder von Harry.

„Nein!" Rief ich eilig.

„Sehen Sie das etwas anders, Mrs D/N/N?" Fragte Professorin Mcgonagall und sah mich scharf an.

Alle Blicke waren auf mich gerichtet.

„N-Nein, natürlich nicht!" Antwortete ich schnell.

„Wenn Sie und Mr Potter mir nun Ihre Aufmerksamkeit schenken würden."

Draco Malfoy- Der Junge den ich lieben mussteWhere stories live. Discover now