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„Na komm, wir sollten langsam in unser Zimmer zurück, bevor wir erwischt werden. Außerdem scheint dir ziemlich kalt zu sein, so wie du zitterst."

Langsam nickte ich „In Ordnung." Doch eigentlich wollte ich nicht, dass dieser Moment jemals endete.

Draco stand auf und hob mich von der Fensterbank. Seine Hände hinterließen ein kleines Kribbeln an meiner Taille.

„Hier. Nimm für den Weg meinen Mantel." Er legte ihn um meine Schultern, ehe ich etwas antworten konnte.

„Danke." Strahlte ich, zog ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Dann nahm er meine Hand und wir schlichen die Treppenstufen hinunter in die Gänge zurück.
Allerdings kamen wir nicht wirklich weit, denn Filchs Katze saß vor uns und gab ein lautes Miauen von sich.

„Scheiße!" Fluchte Malfoy „Diese verdammte Katze."

„Mrs Norris, hast du etwa jemanden gehört?" Die Stimme von Argus Filch ließ nicht lange auf sich warten.

„Komm!" Flüsterte Draco und er zog mich hinter sich her, in eines der oberen Stockwerke.

„Und jetzt?" Nuschelte ich wenig später, etwas aus der Puste.

„Hier rein!" Er zog mich weiter in eine kleine, enge Besenkammer.

Sofort zog ich meinen Zauberstab und flüsterte „Lumos!" Nachdem er die Tür leise hinter uns geschlossen hatte, denn die Kammer war so stockdunkel gewesen, dass man rein gar nichts erkennen konnte.

Dann sah ich mich um; Einige leere Bilder standen in der Ecke, ein Stapel alter Bücher stand auf einem kleinen, verstaubten Tisch.

"Irgendwie gemütlich." Wisperte Malfoy und grinste.

„Pscht!" Ich legte einen Finger auf seine Lippen, denn Filchs Schritte waren Draußen deutlich zu hören und kamen uns immer näher.

„Nox" flüsterte ich nun, für den Fall der Fälle.

Er blieb genau vor dem Raum stehen. Mein Herz schlug wie wild und mein Atem setzte aus. Die Spannung war deutlich spürbar gewesen und auch Malfoy wirkte ziemlich angespannt. Doch zu unserem großen Glück ging Filch weiter.

Als seine Schritte schließlich am Ende des Flures zu hören waren flüsterte Draco; „Komm und renn!"

Meine Antwort war ein erneutes Nicken gewesen.

Und erneut nahm er meine Hand und öffnete die Tür.

„Ey! Ihr!" Hörte man Filch rufen.

„Lauf!"

Wir rannten los, so schnell wir konnten, die Treppe hinunter, vorbei an der Großen Halle, durch die Gänge, hinaus zu unserem Raum. Völlig aus der Puste kamen wir endlich in unserem Zimmer an.

„Das war ziemlich knapp." Malfoy ließ sich neben mir aufs Bett fallen.

„Ich kann nicht mehr." Kicherte ich.

„War doch ganz lustig." Draco drehte sich auf den Bauch.

„Lustig? Fast wären wir erwischt worden. Was meinst du, was dann los gewesen wäre."

„Hattest du etwa Angst?" Er gab mir einen kleinen Stups in die Seite.

Ironisch verdrehte ich die Augen und stand auf, um mich umzuziehen. Es war schon spät gewesen und mir war klar, dass es langsam aber sicher Zeit fürs Bett gewesen war.

„Augen zu!" Rief ich, als ich den Schrank geöffnet und in den darin liegenden Spiegel gesehen hatte.

„Ist ja gut." Er legte seinen Kopf auf die Bettdecke.

Eine Weile beobachtete ich ihn noch, dann zog ich mein Oberteil und meine Hose aus und nahm meinen schwarzen, mit Spitze besetzten, Schlafanzug heraus.

Als ich fertig gewesen war drehte ich mich um und sah Draco direkt in seine funkelnden Augen.

„Hast du die ganze Zeit geguckt?" Meine Arme verschränkten sich vor meiner Brust und ich zog fragend eine Augenbraue nach oben, so wie er es immer tat.

„Als würde ich deinen Körper nicht bereits kennen." Er zwinkerte mir zu.

„Oh bitte." Grinsend ging auf das Bett zu und setzte mich neben ihn.

„Ich werde mich auch schnell fertig machen, dann sollten wir schlafen gehen. Es ist schon ziemlich spät."

„Mach das." Mit diesen Worten rollte ich mich auf meine Seite und kuschelte mich müde unter meine Bettdecke.

Wenig später lag er neben mir.

„Magst du zu mir kommen?"

Ich konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, doch zu meinem Glück war das Licht bereits aus gewesen, sodass er nichts davon mitbekam. Diese Genugtuung wollte ich ihm nicht geben. Seinen Moment lang blieb ich still und tat so, als würde ich darüber nachdenken. Dann nuschelte ich;

„Mh. Okay." Langsam drehte ich mich zu ihm und legte meinen Kopf auf seine Brust. Er fing sofort an, meine Haare zu kraulen.

„Kann ich dich noch etwas fragen?" Flüsterte er plötzlich.

Müde stammelte ich „Klar."

„Wie ist das eigentlich? Du wolltest heute nicht mit mir zum Unterricht gehen. Wird sich das jemals ändern?"

„Ich denke schon." Sein Gähnen „Aber vorerst ist es besser, wenn niemand von uns weiß. Falls es doch nichts wird."

„Wissen Hermine und Cedric nicht bescheid?" Fragte er nach.

„Doch, das tun sie. Aber sie behalten es für sich. Ich vertraue ihnen bei solchen Sachen."

„Also bleiben wir erst einmal auf Abstand?"

„Das wäre zumindest besser. Vorerst meine ich."

„In Ordnung." Er schwieg weiter und langsam schlief ich ein.

———

„Und? Wie war's?" Überfiel Hermine mich, nachdem ich mich neben sie gesetzt hatte.

Die Halle war zum größten Teil noch leer, da es ziemlich früh gewesen war. Zu früh. Ein Gähnen überkam mich.

„Guten Morgen." Lächelte ich schwach.

„Jaja. Guten Morgen. Wie war es?"

Leise lachte ich „Du bist so neugierig, Hermine Ganger!"

„Erzähl schon!" Sie rammte ihren Ellenbogen in meine Seite.

„Es war etwas, womit ich nicht gerechnet hatte, aber es war wunderschön." Begann ich, dann erzählte ich ihr alles. Von den Kerzen und Rosenblättern auf den Boden, bis hin zum tanzen und unserem Gespräch.

„Wie romantisch." Schwärmte sie, als ich am Ende meiner Erzählung angenommen war.

„Schon, nicht wahr? So etwas hätte ich niemals von ihm erwartet." Hungrig schob ich mir eine Weintraube in den Mund.

„Ich glaube damit hätte niemand gerechnet."

„Mag schon sein."

„Oh oh." Wechselte sie plötzlich das Thema „Apropos damit hätte niemand gerechnet. Dein Exfreund im Anmarsch." Hermine wandte den Blick zurück auf ihren Teller.

Was genau meinte sie damit?

Urplötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter: „Können wir kurz reden, D/N?"

„Guten Morgen, Cedric." Begrüßte ich ihn.

„Bitte. Es ist ziemlich wichtig." Stammelte er.

Etwas genervt verdrehte ich die Augen. Doch dann stand ich schließlich auf.

„Also gut." Mit zügigen Schritten lief ich an ihm vorbei, hinaus aus der großen Halle.

Draco kam uns entgegen und warf mir einen fragenden Blick zu, doch ich zuckte nur unmerklich mit den Schultern. Ich war ebenso unwissend darüber, wie er es gewesen war.

Draco Malfoy- Der Junge den ich lieben mussteWhere stories live. Discover now