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Die Zeit verging so schnell, dass ich kaum noch hinterher kam. Nachdem ich mich immer mehr von dem goldenen Trio distanziert hatte, verbrachte ich umso mehr Zeit mit Draco. Wir lernten fast ohne Pause und wenn wir uns doch eine Auszeit nahmen, dann gingen wir oft spazieren oder vertreiben und anderweitig unsere Zeit. Bevor ich mich versehen konnte, waren die letzteren Ferien vor unseren abschließenden Prüfungen schon eingetroffen und natürlich verbrachten wir diese bei den Malfoy's. Sie nahmen uns mit offnen Armen und strahlenden Gesichtern in Empfang- Selbst Lucius Malfoy, der diesmal nicht ganz so unausstehlich wie sonst gewesen war, wirkte erfreut darüber uns zu sehen. Vermutlich lag es daran, dass er seinen Willen bekam, denn wir hatten bei einem gemütlichen Abendessen zu Viert einen Tag für die bevorstehende Hochzeit und die Feier ausgemacht gehabt. Nach einigem hin und her hatten wir einen geeigneten gefunden gehabt und nachdem alle mit ihm einverstanden waren, stand der Termin fest. Somit verschwand Lucius auch schon wieder, denn das war vermutlich alles gewesen, was er eigentlich wissen wollte. Narcissa dagegen blieb noch bei uns;

„Wisst ihr, wen ihr einladen wollt?" Mit fragendem Blick sah sie uns an „Freunde und Familie?"

„Die Slytherin Schüler." Lautete Draco's Antwort „Die auf jeden Fall. Es ist eine Art Privileg und ich bin mir sicher, dass Lucius darauf bestehen wird."

Seine Mutter nickte und machte sich einige Notizen.

„Es würde mich freuen, wenn wir meine Familie einladen könnten-" stammelte ich „Ich habe sie sehr lange nicht mehr gesehen und denke, dass es nur fair wäre, wenn sie all das miterleben."

Ein kleiner Kloß bildete sich in meinem Hals- Der Gedanke an meine Eltern versetzte mir hin und wieder einen kleinen Stich mitten in mein Herz, wenn ich an sie dachte. Tatsächlich fehlten sie mir mehr, als ich es jemals zugeben würde. Und als würde Draco es bemerkt haben legte er seine kalte Hand auf mein Bein und strich vorsichtig darüber.

„Aber natürlich, meine Liebe." Narcissa lächelte mir aufmunternd zu und ließ ihre Feder erneut über das Pergament wandern „Es würde mich sehr freuen, die beiden kennenzulernen."

Manchmal war Draco's Mutter das einzige, was mir in diesen Haus, welches mir eher wie ein Verließ vorkam, noch Kraft gab- Sie war immer bester Laune und wenn nicht, dann ließ sie sich dies auf keinen Fall anmerken. Sie hatte ein großes Herz und jede Menge Mitgefühl. Mir schien es wie ein Fluch zu sein, bei so einem Mann. Denn Lucius war das vollkommene Gegenteil von ihr gewesen- Boshaft und kaltherzig. Er kümmerte sich nicht darum, was andere von ihm hielten oder dachten. Das Einzige was ihn kümmerte war die Blutabstammung und der Familienname, sowie geldliches und wichtige Geschäfte. Zu meinem großem Glück mussten wir nach unserem Abschluss nicht bei ihnen im Anwesen wohnen, sondern durften uns einige Flugmeilen entfernt in einem Landhaus niederlaßen- So musste ich seinen Vater nicht noch länger ertragen. Es war ein Landhaus, welches sie uns geschenkt hatten unter der Bedingung, dass wir im Ministerium unsere Ausbildungen beginnen würden und dort beide einen großen Posten anstrebten, damit er wusste, wir waren mächtig und konnten der Familie unter bestimmten und ernsten Lagen beiseite stehen.

„Wie sieht es mit den Dekorationen und diesem ganzen Kram aus?" Riss Draco mich aus meinen tiefen Gedanken „Wer wird sich darum kümmern?"

„Wenn du willst, kann ich-" Begann ich meinen Satz, doch seine Mutter fiel mir ins Wort;

„Darum werde ich mich kümmern, keine Sorge. Ihr beide sollt euch einfach auf diesen wichtigen Tag freuen, ganz ohne Stress und Sorgen, schließlich heiratet man nicht jeden Tag." Erneut lächelte sie uns an und eine kleine Träne kullerte über ihre blasse Wange „Ich bin überglücklich, dass ihr beide euch lieben gelernt habt. Andernfalls wäre diese Hochzeit nicht zum aushalten für mich gewesen. Zu sehen wie ihr beide unglücklich gewesen wärt, dass hätte mich innerlich kaputt gemacht und-"

„Mam-" Draco legte seine Hand auf ihre, quer über den Tisch, an dem wir saßen „Du musst damit aufhören, dir so viele Gedanken zu machen. D/N und ich, wir lieben uns wirklich und wir werden heiraten, aus Liebe. Das ist alles was zählt. Denk nicht darüber nach, wie es wäre, wenn es anders gelaufen wäre, denn das ist nicht weiter von Bedeutung."

Unmengen an Schmetterlingen flogen in meinem Bauch auf und ab. Seine Worte trafen mich Mitten in mein Herz. Mir wurde jeden Tag mehr bewusst, wie sehr ich ihn tatsächlich liebte und das mein Leben ohne ihn nicht ansatzweise so erfüllt gewesen wäre.

„Ich mache mir nur Sorgen, mein Junge. Das bedeutet es, Mutter zu sein. Irgendwann werdet ihr das vielleicht selbst nachvollziehen können."

Mein Blick traf den von meinem Freund, meinem Verlobten- Wir beide dachten in jenem Moment dasselbe; Eines Tages würden wir selbst Kinder haben und dies tatsächlich nachvollziehen können, damit hatte sie definitiv recht gehabt. Draco und ich hatten oft darüber gesprochen, in den letzten Wochen. Über unsere Zukunft, eine Familie. Und wir waren uns in einer Sache einig gewesen; Wir beide wollten eine Familie haben, eine ganz eigene.

„Ich denke, dann wäre alles geklärt." Strahlte sie „Und es wäre wohl besser, wenn wir uns jetzt schlafen legen. Ihr müsst Morgen zurück nach Hogwarts. Eure Abschlussprüfungen stehen an."

„Tun wir so, als würden wir das gar nicht wissen." Kicherte ich und stand auf „Ich möchte nicht darüber nachdenken. Denn wenn ich auch nur einen Gedanken daran verschwende, wird mir ganz anders zu Mute."

„Kein Grund zur Sorge, mein Schatz." Draco nahm meine Hand, nachdem auch er aufgestanden war, und zog mich die Treppen zu seinem Zimmer hinauf „Wir beide werden das ohne Probleme meistern."

Ich hoffte es.

Draco Malfoy- Der Junge den ich lieben mussteTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon