Kapitel 42

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Historia

Hinter lachenden Menschen, saufenden Tigern und einer Menge Lärm stand ich mit Ymir ganz hinten in der Ecke und küsste sie innig. Seit ich in der Höhle war, haben wir uns nicht mehr gesehen- geschweige denn geküsst. Sie fand, dass wir das dringend nachholen mussten, auch wenn ich das gerne außerhalb des Sichtfeldes meiner zukünftigen Familie getan hätte. Dennoch machte ich natürlich mit, da ich sie ja genauso vermisst hatte.
Ich spürte dabei jedoch einen stechenden Blick auf mir. So, wie ich ihn noch nie zuvor gespürt hatte. Als würde jemand anderes gerade sehen, was ich tat und all meine Emotionen, die ich fühlte genauso mitfühlen.
Eigenartig. Ob das wohl ein Tiger war?

Ymir löste sich von mir und sah mir in die Augen.
"Du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Sorgen ich mir gemacht habe, Schatz." Sagte sie und striff durch mein Haar. Ich lächelte sanft und drückte mich an ihre Brust.
"Ich hab dich so vermisst, Schatzii."
Sie lächelte und küsste meinen Kopf.
Wieder war dieses Gefühl da, als würde jemand alles sehen und fühlen, was ich auch tat. Als ich zur Seite blickte, stand dort Kawiss, der sich mit anderen Tigern unterhielt. Seine Augen waren nicht zu mir gerichtet, doch ich merkte, dass er mich sah. Er war es. Dieser jemand, der mit mir mitfühlen konnte.
Dieses Gefühl verschwand plötzlich und ich sah zu Ymir. Sie sah Kawiss vielsagend an.
"Ich weiß, was du meinst, Süße. Ich merke, dass mit dem da was gewaltig nicht stimmt." Sagte sie und warf Kawiss einen tötlichen Blick zu. Ein Kichern konnte ich mir nicht verkneifen. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und lachte hinein.
"Was ist?? Wieso lachst du??" Fragte Ymir sofort. Sie konnte es nicht leiden, wenn ich sie auslachte, was ich natürlich nicht tat. Es war einfach zu süß, wie sie so stark spielte, obwohl sie keine Ahnung hatte, wie Kawiss war. Ich lachte nur weiter, da ich nicht antworten konnte und lag ihr schon in den Armen.
"Schaaaatz! Hör auf! Du weißt, dass ich es nicht leiden kann, wenn du mich auslachst!" Knurrte sie und brachte meinen Blick zu sich. Ich hörte langsam auf und lächelte nur noch. Ich legte meine Arme um ihre Schultern und sah ihr in die braunen Augen.
"

Du bist so süß, Ymir." Lächelte ich und küsste sie. Sie erwiderte natürlich sofort, aber sah mich dann wieder etwas ernster an.
"Weswegen hast du jetzt gelacht?" Fragte sie leicht genervt.
"Ich hab gelacht, weil ich es soooo süß finde, wie du mich beschützen willst. Aber wirklich, Ymir: Kawiss ist kein Grund sich aufzuregen. Er ist ein guter Mensch." Lächelte ich sie an.
"Ach ja? Und das willst du woher wissen? Du kennst den Kerl doch erst seit nem Tag!" Knurrte sie und sah zu Kawiss. Ich überlegte kurz. Woher wusste ich das eigentlich? Würde ich anderen Menschen normalerweise so vertrauen, wie ihm? Nein... Aber wieso war ich mir so sicher, dass er ungefährlich war?
"Ich... Ich weiß es einfach. Ich spüre es." Sagte ich und schaute ebenfalls zu Kawiss, dessen Anblick mich wieder einmal aufs Neue überraschte. Er sah so offen und vertrauenswürdig aus. Und doch sah er so gefährlich aus. Seine Augen gaben ihm einen exotischen Eindruck. Noch nie habe ich so leuchtend blaue Augen gesehen. Ich begann mich zu fragen, wie sie so grell geworden sind.
"Ich weiß nicht, Schatz... ich traue ihm nicht. Er sieht nicht gerade wie die Art von Männern aus, die man gern als Bruder haben möchte." Sagte Ymir. Ich kicherte und küsste ihre Wange.
Nun öffnete sich die Tür und Levi und der Kommandant kamen rein. Ich war aufgeregt. Jetzt konnte es wohl losgehen. Jeden Moment... sobald Kawiss das Los gibt. Dann würde ich die Schwester eines Teufels und eines starken Soldaten werden.
Ich lächelte zu Levi und sah dann den Kommandant, wobei ich leicht erschrak. Er humpelte unterwürfig hinter Levi und hatte den ganzen Hals voll mit roten bis blauen Knutsch- und Bissabdrücken.
Ymir lachte sich neben mir einen ab.
"Hahaaaa! Sieht so aus, als wär der Kommandant ein böser Junge gewesen."
Ich schaute zu Levi, welcher dann zurück schaute und lächelte. Ich lächelte zurück und er zog Erwin mit sich zu anderen Tigern. Ich hörte, wie er zu Kommandant Erwin sagte: "Du bleibst diesmal bei mir! Das einzige, was du heute noch küssen wirst, bin ich, verstanden?!"
Der Blonde nickte sofort und Levi lächelte zufrieden.

Lost in the eyes of the devil- Eruri Fanfiction by RockosticWhere stories live. Discover now