Kapitel 38

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Erwin

"Füchse? Wer sind die Füchse?" Fragte ich einen Tiger, der neben mir stand.
Er trank einen Schluck seines Drinks und antwortete mir: "Es sind die Anhänger der Löwen. Lästige kleine Biester. Sie sind klever und flink. Sie benutzen sie als Späher. Als Belohnung bekommen sie etwas von den Löwen."
"Und was?" Fragte ich neugierig. Er lachte etwas.
"Historia hat grade gesagt, dass die Tiger von Teufeln abstammen und du fragst mich wegen der Füchse?" Fragte er und lächelte mich an. Etwas verlegen sah ich zu Boden und antwortete: "Es war mir eigentlich klar... Als ich Levis Blick zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass damit etwas nicht stimmte. Schau dir normale Katzen an: süß, kuschelig und manchmal undankbar. In ihren Augen sieht man keine der Emotionen, die sie spüren. Man sieht sie nur an den Schwänzen. Und bei ihm: purer Hass und Abscheu. Das ist nicht das Gesicht einer Katze."
Er sah mich überrascht an.
"Wow. Du bist wirklich klever. Na ja. Um auf deine Frage zurück zu kommen: die Löwen geben ihnen unterschiedliches Futter und ein paar Überreste von uns Tigern, da die Füchse eher keinen Wert darauf legen, wo wir herkommen und von wem wir abstammen. Die Füchse tun das aber auch nur deshalb. Weil sie ihnen etwas zur Bezahlung geben."
"Ok... Haben die Tiger auch etwas wie Spione oder Anhänger?"
"Ja. Beides sogar. Als Spione haben wir Raben. Sie sind treue Gefährten und außerdem die Anhänger von Wölfen. Diese sind unsere Anhänger. Kawiss hatte mal ein Rudel vor den Löwen gerettet. Da Wölfe sehr treu und nachtragend sind, wurden sie zu unseren Freunden. Sie haben außerdem viel Ausdauer und einen starken Drang zu überleben. Wir mögen sie aus dem Grund, dass sie so treu und mutig sind und sie mögen uns, weil wir sie gerettet haben. Und aus dem Grund, dass wir sie jeder Zeit beschützen und zur Seite stehen würden, wenn sie unsere Hilfe brauchen."
Ich sah in Levis Richtung und staunte etwas über das, was ich gehört hatte. Die Tiger waren also mit Wölfen und Raben im Bunde...
○Ob die sich auch in Tiere verwandeln können?○
Ich sah zu Levi und trank weiterhin meinen- alkoholfreien Drink, den Levi mir bestellt hatte, mit dem Kommentar "Was mit Alkohol wirst du nicht mehr bekommen."
Ich fragte mich wirklich, wo die Dominanz von ihm plötzlich herkam. War sie wirklich immer da oder plötzlich aufgetaucht mit diesen Mächten?
Ich wollte ja nichts sagen, aber Levi hatte sich ein wenig verändert. Dieser Blick war schurkenhaft. Nicht so, wie der teuflische Blick, den er mir davor gezeigt hatte. Es war mehr psychopathisch. Ich versuchte, den Tiger neben mir darauf anzusprechen, welcher antwortete: "Ich weiß. Sein Blick sieht jetzt anders aus. Und ja ich weiß auch, dass es dir Angst macht, aber das brauchst du wirklich nicht. Es ist die Mordlust auf Löwen. Kein Tiger würde jemals einen menschen angreifen, es sei denn, er müsste. Das geht bald wieder weg. Keine Panik." Diese Worte beruhigten mich ein ganzes Stück und ich konnte entspannt dabei zusehen, wie Historia gemeinsam mit Levi zu singen begann. Anscheinend war das der alte Brauch von dieser Familie. Levi forderte Historia gradezu auf, während im Hintergrund seine Band mit Gitarren spielte und auf einem riesen Schlagzeug trommelte.
Ein abwechselndes Gemisch aus tieferen- und höherem Gesang tat sich zu, als die zwei zur Musik den Text sangen.
Kawiss und Ragona standen daneben und genossen die Show, so wie auch alle anderen um die beiden herum.
Irgendwie sah es nach meiner Meinung niedlich aus, denn Levi gab zwar sein bestes, doch es war so, als wolle er Historia gewinnen lassen. Das brachte mich zum Schmunzeln, denn Historia hatte keine Ahnung, wie gut Levi tatsächlich singen konnte. Das erinnerte mich an den Tag, als Mikasa ihn herausgefordert hat.
"Du bist so schlecht!" Lachte Historia siegessicher.
"Bin ich das?" Fragte Levi. Historia nickte daraufhin lachend.
Plötzlich tauchte Monster aus Levis Schulter aus.
"Jetzt zeig's ihr schon!!! Sie lacht dich aus, Junge!!!" Schrie er. Nun lachte Levi und hörte auf ihn. Er ließ die Luft in seinen Lungen geradezu kollabieren, so wie er sang. Es glich einem Schrei, doch auch wieder Gesang. Wunderschön und kraftvoll. Genauso, wie ich ihn in meinen Augen betrachtete. Ich musste lächeln. Stolz, dass dieser unglaubliche Mann mir gehörte.

???

Mit leisen Pfoten schlich ich mich aus der Terverne. Ich hatte genug Informationen, um diese König Ligon zu bringen.
Auf vier Pfoten schlängelte ich mich mit gesunkener Nase durch die Stadt und verschwand aus dem Loch, durch das ich hineingekommen war.
Mein rotes Fell leuchtete in der Sonne und dem grünen Gras, als ich endlich draußen war und über die riesige Wiese lief, welche die Menschen zu meinem Glück noch nicht zu ihrem gemacht haben.
Beim nächsten Baum schlüpfte ich durch das kleine Loch in der Wurzel und rutschte über die schlammige Erde.
Ich sah bereits das gelbe Licht am Ende und roch die Würze des Löwen Geruchs.
Ich schoss aus dem Tunnel heraus und konnte mich wieder in meine normale Menschengestalt verwandeln.
"Schaut nur. Das Füchschen ist zurück." Lallte einer der stinkenden Löwen und alles gaffte auf mich. Mein Ziel aber war diesmal kein Bier, sondern der Anführer der Löwen. So schlängelte ich mich durch die Augenpaare der Löwen und klopfte an der Großen, schweren Holztür, die sich knarschend öffnete. Vor mir standen die Wachen des Königs, welche mich einließen. Somit trottete ich über den kalten Boden, mitten auf den Herren zu und verbeugte mich vor seinem Tron.
"Hm... Fox. Hast du etwas rausgefunden?" Raunte er von oben zu mir hinunter.
"Ja, Ligon. Etwas sehr interessantes." Krächzte ich.
"So berichte schon." Sagte er knurrend. Ich gehorchte natürlich und erzählte ihm alles, was ich gesehen hatte.
"So so... der kleine Bruder von Kawiss lebt also noch. Und ich dachte, Rod würde ihm klarschiff machen. Aber was solls. Egal, ob er das Leben und den Tod an seiner Seite hat. Am Ende bestimmen die Löwen." Raunte er schurkisch und kraulte meinen Unterkiefer. Schnurrend lächelte ich und schloss die Augen, eh ich mich auf seinen Schoß glitt und mich von seinen großen Händen kraulen ließ.
"Gute Arbeit, mein treuer Fuchs. Die Königin wird sich noch davor streuben, in diese Familie gekommen zu sein."

Lost in the eyes of the devil- Eruri Fanfiction by RockosticWhere stories live. Discover now