Kapitel 11

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Erwin

Levi wirkte angespannt, als er auf dem Pferd saß- mal wieder. Ich fragte mich, was in seinem Kopf wohl grade vor sich ging. Vielleicht dachte er grade an Titanen,- vielleicht an die Tiger, oder vielleicht an etwas ganz anderes. Am liebsten hätte ich ihm in den Kopf geguckt und all seine Geheimnisse aufgedeckt- von denen hatte er ja mehr als genug. Dies hatte aber sicher einen Grund. Vielleicht war es sogar besser, wenn niemand zu viel über die Hardcliff wusste. Interessiert hätte mich aber schon, was dieses komische Ding um uns war, das alle Titanen von uns fern hielt, oder warum Levi sich so anders verhielt, wenn er mit den Tigern redete. Passte er sich ihnen vielleicht nur an? Oder waren wir es- denen er sich anpasste?

"ACHTUNG! Alle mann nach links ausweichen!" Rief Levi plötzlich und zog mich aus meinen Gedanken. Wir taten schnell, was er befahl und spürten wenige Sekunden später den Windzug eines riesigen Objektes, das blitzschnell an uns vorbei flog.
Man konnte nicht sagen, was genau es war, denn es war nichts zu sehen- gar nichts. Entweder war es einfach nur ein starker Windzug, oder das Ding war unsichtbar.
"Was war das?!" Schrie Sasha von hinten.
"Levi! An was sind wir grade vorbeigeritten?!" Rief nun auch Hanji, welche ziemliche Panik in der Stimme hatte.
"Ich weiß es nicht genau.", rief Levi zurück. "Aber das war vielleicht nicht der einzige! Haltet Augen und Ohren- und auch eure inneren Sinne offen! Es wird schwierig, sie auszumachen."
Ich sah ihn skeptisch an. "Was passiert, wenn wir diese Dinger abkriegen?" Rief ich ihm zu. Ich hatte zwar Angst vor der Wahrheit, doch ich konnte diese Frage in mir nicht ignorieren.
"Das weiß ich auch nicht. Aber es wäre besser, wenn wir es möglichst nicht herausfinden."
Ich stimmte ihm zu. Es wäre schlecht, wenn wir von dem Ding getroffen würden, und es Tote gäbe, in dem Punkt stimmte ich seinem Urteil zu.
"Levi! Sag mal, kommen die Dinger von eurem Anführer aus?!" Schrie Hanji zu ihm nach vorne, mit einer angespannten Wut in der Stimme. Wir alle hatten eine Erklärung verdient.
Doch Levi blieb still.
"Levi!! Antworte endlich!!"
"Verdammt, ich weiß es nicht! Vielleicht war er es, aber vielleicht auch nicht!! Ich hab keine Ahnung, ob ihm das ähnlich sieht oder nicht!"
Nun verstand ich gar nichts mehr. Warum sollte Kawiss seine eigenen Leute bewerfen?
"Warum?! Ich dachte er sorgt so für euch?!" Rief ich ihm zu.
"Tut er auch! Vielleicht ist das eine Prüfung, die nur ein wahrer Tiger mühelos besteht keine Ahnung!!"
Mühelos? Das sollte ja wohl ein Scherz sein. Hier war absolut nichts "müheloses" im Spiel! Dennoch. Hätten wir es niemals geschafft, wenn Levi nicht dabei gewesen wäre.
"Kopf runter!" Schrie Levi plötzlich. Wir alle sanken die Köpfe zu den Hälsen der Pferde hinunter und spürten wieder einen merkwürdigen Windzug. Ich sah zu Levi und hob den Kopf erst dann, als auch er ihn wieder hob.
Dann hörte ich plötzlich noch so einen Windzug- direkt neben uns.
"Levi! Rechts!" Rief ich ihm zu.
Levi sah erschrocken in diese Richtung. Ich wusste, warum er so geschockt reagierte: weil wir nicht ausweichen konnten. War es das nun? Ich wartete auf Levis Reaktion.
"Hauptgefreiter!! Was sollen wir jetzt tun?!" Schrie Jean.
"Wir können nicht ausweichen! Was jetzt?!" Rief nun auch Sasha panisch.
"Wir machen nichts!" Rief Levi ihnen zu.
"Was?! So wird es uns doch treffen!!" Schrie Mike.
"Vertraut mir!" Antwortete Levi mit ein wenig mehr Gelassenheit, was auch mich beruhigte. Der Windzug kam dennoch immer näher und jeder wurde panisch. Wirklich jeder einzelne von uns. Außer Levi.

Als es kurz davor war, uns zu treffen, zog ich den Kopf reflexartig zur Seite, damit mein Gesicht nicht getroffen wurde. Auf einmal hörte ich, wie jemand neben mir ritt. Zwar hatte ich immernoch Angst davor, den Kopf zur Seite zu drehen, aber ich riskierte trotzdem einen Blick und sah Levi, wie er neben mir her ritt.
"Seht weg!! Macht die Augen zu! Es darf nicht mit euren Augen in Kontakt kommen!" Schrie Levi uns zu. Wir alle taten, was er sagte und schauten zur Seite. Als der Windzug uns packte, überfuhr mich ein Hauch Angst, doch dann spürte ich Levis Hand auf mir ruhen. Plötzlich verflog meine Angst und ich fühlte mich beschützt. Der Wind machte mir nichts mehr aus, doch die Pferde wieherten. Auch mein Pferd war ein wenig unruhig, doch da ich im Gegensatz dazu ganz ruhig war, war mein Pferd das leiseste.
Mit einem Mal aber war alles wieder still. Die Pferde waren ruhig und der Wind war fort. Ich öffntete die Augen und sah neben mich. Levis Hand lag noch auf mir. Dies aber störte mich nicht im geringsten. Das einzige, was mich störte war, dass er sie wieder wegnahm.
Levi ritt wieder vor mich und die Anderen hinter mir stellten Fragen. Ich aber erinnerte mich an Levis Anweisung, keine Fragen zu stellen und blieb still.
"Schnauze jetzt!!! Ich hab gesagt, ihr sollt keine nervigen Fragen stellen! Ich muss mich konzentrieren!!!" Schrie Levi zu ihnen und alles wurde wieder still.

Lost in the eyes of the devil- Eruri Fanfiction by RockosticWo Geschichten leben. Entdecke jetzt