Kapitel 26

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"Wieso möchtest du damit trainieren?", ruft mir Blondie zu.

Oh, der hat es auch wieder her geschafft.

Wie schade.

Naja, leider war er nunmal nicht im Wald über eine Wurzel in eine plötzliche Schlucht im Erdboden gefallen und nie wieder aufgetaucht.

Das wäre ja auch zu einfach.

Kurz wandert mein Blick zu Blondie, bevor ich auf den Boden schaue.

"Klar Silberkugeln sind ganz nützlich gegen Werwölfe, aber Pfeile dringen tiefer ins Fleisch ein.

Sie sorgen dafür, dass der Wolf sich schlechter bewegen kann und dafür, dass sich das Gift schneller im Körper verbreitet.", erkläre ich schulterzuckend, nicht darauf achtend, dass ich ihm erzähle, wie er mich am besten töten kann.

Er sieht mich an, als wäre ich ein Geist.

Seufzend verdrehe ich die Augen.

"Damian, komm mal her.", rufe ich, was mir vereinzelte Blicke beschert.

Man, ist er ein Gott oder was?

Damian kommt langsam rüber, schaut mich fragend an.

"Weshalb schießt ihr mit Silber auf die Wölfe?"

"Weil es sie schwächt?", war das etwa eine Frage?

"Ihr seid die schlechtesten Jäger, von denen ich je gehört habe."

"Aber du hast von uns gehört."

"Warte, du hast von uns gehört?", unterbricht Damian Blondie.

"Elias und seine Leute haben euch recht früh entdeckt, aber es hat die Villenbewohner nie interessiert."

Erst da fällt mir etwas auf.

"Habt ihr hier in der Nähe schon jemand anderen außer die Bewohner der Villa gejagt?"

"Nein, sind hier sonst noch Wölfe?"

"Ich bin mir nicht sicher.", ist meine zögerliche Antwort.

Die Dorfbewohner leben also noch, weil Elias seine Villa so weit weg von ihnen hatte.

"Was ist jetzt eigentlich mit dem Silber?"

Achso, danke fürs erinnern Blondie.

"Es schwächt Werwölfe nicht nur Damian.

Es vergiftet sie von innen.

Haben sie genug Silber im Körper, ist das ihr Todesurteil."

"Woher weißt du das?"

Ich breche meinen Augenkontakt mit Damian ab, um Blondie zu antworten.

"Ich habe einen getötet."

Neumond Where stories live. Discover now