Neumond

Kapitel 56

Ich kenne die Frau.

Es ist die Ehefrau von Leo, dem ehemaligen Alpha.

Er ist gestorben, ungefähr als ich versucht habe vor Elias wegzurennen.

Sie erkennt mich?

Hoffentlich-

Weiter kann ich nicht denken, da plötzlich jemand aufsteht.

Jemand, von dem ich gehofft hatte, dass er mich nicht erkennen würde.

"Lara wie die, die vor fast eineinhalb Jahren von Elias beansprucht wurde?"

Sein Tonfall ist scharf, er starrt mich an.

"Genau die.",
antwortet Leos Frau.

"Was ist mit meinem Sohn passiert?"

Der Mann klingt verzweifelt, starrt mich an.

"Er ist einfach verschwunden, hat niemandem etwas erzählt."

Ich bin ihm eine Antwort schuldig.

"Er hat seine vertrautesten Personen zu einem Ort im Wald mitgenommen.

Dort haben wir gelebt.

Jedenfalls bis die Jäger den Ort gefunden haben.

Elias ist tot, genau wie alle anderen Bewohner."

"Wie hast du überlebt?

Hast du sie verraten?",
inzwischen ist er aufgestanden, kommt auf mich zu.

"Ihr Sohn hat mich vergewaltigt.

Fast ein Jahr lang.

Besser gesagt er und seine Freunde."

Traurig lächle ich kurz, bevor ich fortfahre.

"Aber nein, ich habe ihren Sohn nicht verraten.

Leider.

Ich wünschte ich hätte es getan."

Ich sehe ihm in die Augen, in seinen lese ich nur Hass.

"Elias hätte so etwas nie getan."

Dann legt er seine Hand an meinen Hals, drückt mich damit gegen die Wand.

Wehren tue ich mich nicht, ich sehe ihn nur an, während alle mich anstarren.

"Ihr Sohn hat mich begehrt, mehr als alles andere.

Er hat mich beansprucht und Sie bezweifeln, dass er mich vergewaltigt hat, als ich nicht wollte?",
bringe ich gerade so raus, der Druck auf meinen Hals wird stärker.

Dann wird er von Adrian weggezogen und gegen die Wand gedrückt, Adrians Augen haben die Wolfsfarbe angenommen.

"Niemand fasst Lara an.",
sagt er knurrend.

"Ist das klar?"

Der Mann nickt nur eingeschüchtert.

Adrian lässt ihn schließlich zurück auf den Boden fallen.

"Lara ist meine Mate.",
verkündet er schließlich.

Sofort sind alle leise, die sich eben flüsternd unterhalten haben, und starren uns an.

"Und ich würde gerne mit dir reden."

Mit diesen Worten gehe ich zu der Frau von Leo.

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