Kapitel 29

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"Du hast wahrscheinlich recht."

"Ich habe immer recht."

Augenverdrehend stehe ich auf, merke, wie Damian neben mir auch aufsteht.

Zögerlich setze ich einen Schritt vor den anderen, bis Damian mir seine Hand hinhält und ich meine in seine lege.

Langsam führt er mich über das Dach zurück, über das Geländer und die Treppe hinunter.

Danach gehen wir zu seinem Zuhause, auf den Straßen sieht man niemanden mehr.

In der Entfernung hören wir plötzlich ein Heulen.

"Wölfe.", unbemerkt suche ich mehr Nähe zu Damian.

Er legt seine Hand um meine Hüfte und zieht mich zu sich.

"Du bist hier sicher Lara."

Darauf antworte ich nicht.

Was soll ich auch sagen?

Ein falsches Wort und ich bin tot.

Angekommen möchte ich gerade die Treppe hochgehen, als mir auffällt, dass Damian mir nicht folgt.

Fragend sehe ich ihn an: "Was ist los?"

"Ich hab heute Nacht noch Schicht, wir sehen uns morgen."

So einfach ist er weg.

Nichtmal antworten konnte ich.

Seufzend gehe ich in mein Zimmer, ziehe mir meine Schlafsachen an, verschwinde kurz im Badezimmer und lege mich schließlich ins Bett.

Zum einschlafen hingegen brauche ich lange, da ich nur Elias und seine Freunde vor mir sehe.

Die Albträume, die sie mir bescheren, lassen mich mitten in der Nacht schreiend aufwachen.

Plötzlich stürmt Damian ins Zimmer.

Erschrocken sehe ich ihn an.

"Was machst du hier?", meine Stimme klingt leicht panisch.

"Wieso hast du geschrien?
Was ist passiert?", beunruhigt sieht er sich um.

"Es ist alles gut Damian.
Du kannst wieder gehen.", meine Stimme zittert, die Tränen in meinen Augen halte ich zurück.

"Es war ein Albtraum oder?", seine Stimme ist sanft, fragend, allerdings nicht so, als würde er eine Antwort erwarten.

So sehe ich einfach nur auf den Boden, während er sich vorsichtig meinem Bett nähert.

Schweigend lasse ich zu, dass er sich neben mich setzt.

Als er jedoch nach meinem Arm greifen möchte, weiche ich zurück.

"Nicht berühren!", meine Stimme klingt panisch.

"Sie sind nicht hier Lara.
Alles ist gut."

Seine Stimme ist beruhigend, seine Annäherungsversuche abgeklungen.

"Ich weiß.", sage ich leise.

"Es fühlt sich nur so real an."

"Das ist es nicht.

Es ist vorbei.

Du hast es geschafft.

Ich verspreche dir, dass dir nie wieder so etwas passiert.

Du hast jetzt uns.

Du hast mich.

Ich bin für dich da Lara.

Immer."

Leicht nicke ich.

"Danke Damian."

"Es ist nur die Wahrheit."

Im nächsten Moment steht er auf, schaltet das Licht an und geht aus dem Zimmer.

"Ich bin gleich wieder da.", sagt er noch, bevor er vollkommen verschwindet.

Schon im nächsten Augenblick jedoch taucht er wieder auf.

Mit einer Matratze in seiner Hand, die er auf den Boden wirft.

"Was wird das?", verwirrt sehe ich ihn an, inzwischen aufrecht in meinem Bett sitzend.

"Ich lasse dich nicht alleine wenn du Angst hast, möchte dich aber nicht bedrängen.

Also schlafe ich auf der Matratze."

"Du musst das nicht tun."

"Ich möchte aber."

"Danke.", meine Worte sind ernst gemeint.

Inzwischen hat er das Licht wieder ausgeschaltet.

"Gute Nacht Lara."

"Gute Nacht Damian."

Neumond Where stories live. Discover now