Kapitel 34

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POV Unbekannt


Vorsichtig laufe ich durch den Wald, darauf bedacht, die Tiere nicht zu verjagen.

Ich habe nicht vor sie zu essen, denke ich belustigt, während ich eine Pfote vor die andere setze.

Ich bin noch immer nicht damit fertig, die Gegend auszukundschaften.

Allerdings markiert der Fluss eine Art Grenze, hinter der es gefährlich wird.

Hinter der das Gebiet der Jäger beginnt.

Dachte ich zumindest, bis ich sie getroffen habe.

Sie war im Gebiet der Jäger.

Es gibt außer meinem kein anderes Rudel in der Nähe, also muss sie rudellos sein.

Aber wieso?

Und wohin ist sie gestern so schnell verschwunden?

Während meine Gedanken kreisen, haben meine Pfoten mich an den Punkt gebracht, an dem ich sie gestern verloren habe.

An dem ich die telepathische Verbindung getestet habe.

Wieso hat sie eigentlich nicht funktioniert?

Normalerweise funktioniert sie immer, außer man blockt sie.

Oder man hatte sie zu lang geblockt.

Aber warum sollte man das tun?

Im Vorbeilaufen entdecke ich eine Höhle, die mir gestern nicht aufgefallen ist.

Siehe da, der Geruch des Wolfsmädchens ist hier.

Ich weiß sofort, dass sie es ist.

Im Licht sehe ich etwas silbern aufleuchten.

Ich gehe darauf zu, während ich mich in meine Menschengestalt verwandle.

Es ist eine Kette mit einem Vollmond als Anhänger.

Kaum berühre ich sie, zucke ich zurück.

"Silber.", zische ich fluchend, während ich meine Hand ausschüttle.

Wieso sollte sie freiwillig eine Silberkette tragen?

Und wohin ist sie gegangen?

Heldenhaft wie ich bin entschließe ich mich dazu sie zu suchen.

Die Kette würde ich mitnehmen.

Ich ziehe mir also schnell mein Shirt aus, wickle es um meine Hand, nehme damit die Kette hoch und stecke sie in meine Hosentasche.

Dann ziehe ich es mir wieder an und verwandle mich in meinen Wolf.

Zeit sie zu suchen.

Dazu muss ich nur ihrer Duftspur folgen.

Mal wieder führt diese mich an einen Fluss.

Ich hab aber auch echt kein Glück.

Wobei, Lilly hatte etwas über eine Höhle im Fluss erzählt.

Am Randgebiet.

Ausprobieren kann man es ja mal.

Das Wasser in welches ich springe ist saukalt.

Aber ich entdecke die Höhle.

Kaum tauche ich auf, sehe ich ein Mädchen auf dem Boden liegen.

Ihre braunen Haare umrahmen ihr Gesicht und sie sieht aus als würde sie schlafen.

Kaum habe ich mein Fell ausgeschüttet, gehe ich auf sie zu.

Mal wieder darf ich mich verwandeln.

Gott, so oft habe ich das ja ewig nicht gemacht.

Ich hasse meine Menschengestalt.

Hätte ich ohne sie fast vergessen.

Je näher ich ihr komme, desto blasser sieht sie aus.

Blass ist untertrieben.

Kreidebleich, als wäre sie tot, trifft es besser.

Ich checke ihren Puls.

Er ist vorhanden, aber schwach.

Und sie ist eiskalt.

Sie muss hier weg.

Nach 30-minütigem sinnlosen Umherlaufen habe ich einen Ausgang gefunden, durch den ich laufen kann.

Schwimmen wäre etwas unpraktisch.

Vorsichtig hebe ich sie hoch.

Sie ist viel leichter als sie aussieht.

Sollte mal mehr essen.

Kopfschüttelnd über meine eigenen Gedanken trage ich sie aus der Höhle hinaus.

Kaum ist das geschafft, bleibe ich stehen.

Was mache ich jetzt mit ihr?

Sie wird einen Grund haben, nicht beim Rudel zu sein.

Ich weiß!

Ich bringe sie zu der Hütte.

Schon wandere ich munter weiter.

Kaum dort angekommen lege ich sie in das Bett und decke sie zu.

Hoffentlich wird das ihre Körpertemperatur anheben.

Auch versuche ich ihr etwas trinken einzuflößen, das funktioniert aber eher so semi.

Draußen fängt die Sonne langsam an unterzugehen.

Müde wie ich bin setze ich mich in den Sessel und nicke dort ein.

Neumond Onde histórias criam vida. Descubra agora