Kapitel 28

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Dort angekommen gehe ich zur Kirche.

Mein Weg führt mich den Turm hoch, direkt auf das oberste Stockwerk, welches nicht viel mehr ist als eine kleine Fläche zum hinsetzen und einige Trümmer.

Ich klettere über das halb zerstörte Geländer und setze mich auf das Dach, betrachte den Sonnenuntergang.

Der Wald sieht von hier aus wie ein Märchenland und die Menschen wie kleine Puppen, welche sich verirrt haben.

Welche nicht hierher, nicht in diese Welt gehören.

"Was machst du hier?"

Eine Stimme, die ich inzwischen zu gut kenne.

"Ich musste nachdenken."

Meine Augen sind geschlossen, ich genieße das letzte Strahlen der Sonne auf meiner Haut, höre nur durch Geräusche, wie er sich neben mich setzt.

"Was war das eben Lara?", er klingt ernst.

"Vergiss es einfach Damian."

"Was wenn ich das nicht möchte?"

Ich bemerke einen Schatten über mir.

Als ich meine Augen öffne, sehe ich Damian.

Er ist halb über mich gebeugt, seine Arme liegen neben meinem Kopf.

"Ich mag dich Lara.", flüstert er leise.

"Du gefällst mir."

Er sieht mich an, wartet auf meine Reaktion, welche daraus besteht, dass ich ihn anlächle.

Kurz lächelt er, bevor er den Abstand zwischen uns überbrückt und mit seinen Lippen meine umschließt.

Der Kuss ist vorsichtig, gleichzeitig irgendwie verlangend.

Schnell bewege ich meine Lippen zu seinen und wir intensivieren den Kuss.

Nur am Rande nehme ich wahr, wie die Sonne komplett verschwindet und das Dorf in Dunkelheit getaucht wird.

Mein erster Kuss, der ungezwungen ist.

Mein erster Kuss, der sich gut anfühlt.

Mehr als gut.

Nach einiger Zeit, die sich irgendwie trotzdem zu kurz anfühlt, beendet Damian den Kuss.

"Wir sollten runtergehen.", sagt er leise, während sein Blick auf meinen Lippen liegt und er sich mit der Hand durch die Haare fährt.

Neumond Where stories live. Discover now