Kapitel 43

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Im Wald, auf unserer Seite des Flusses, habe ich nämlich erst vor kurzem einen See entdeckt.

Klein, nicht so groß, auf einer Seite von Felsen umgeben.

Auf der anderen Seite kann man ihn durch einen Waldweg betreten.

Langsam bahne ich mir also den Weg durch den Wald, schlängle mich über den Trampelpfad an mein Ziel.

Dabei folge ich dem Geräusch des Wassers.

Ein paar Minuten später sehe ich schon  den See.

Er schimmert ozeanblau im Schein der Sonne, das Licht spiegelt sich an den Felsen wieder.

Der kleine Bach, welcher den See speist, gleitet tropfend zwischen den Felsen hinunter.

Trotzdem überflutet der See nicht, da das Wasser scheinbar eine Möglichkeit gefunden hat, unterirdisch abzufließen.

"Die Natur findet immer einen Weg.",
sage ich leise.

Wie als eine Antwort fährt ein Windstoß über die Lichtung, lässt meine Haare wehen.

Mit Blick auf den Boden klettere ich vorsichtig die Felsen hinauf.

Mein Fuß rutscht nur selten ab, ich habe ein gutes Gleichgewicht und einen guten Halt auf dem harten Stein.

Oben angekommen atme ich erstmal tief durch.

Mein Atem geht stoßweise, das war anstrengender als erwartet.

Mit dem Rücken auf den Steinen liegend schaue ich anschließend in den Himmel, spüre die Wärme der Sonne auf meiner Haut und vergesse das Gefühl der Gefangenschaft, welches ich sonst zu oft verspüre.

Während ich meine Augen geschlossen halte muss ich plötzlich an Adrian denken.

Mein Seelenverwandter, mein Mate.

Seelenverwandtschaft hat nur Leid über meine Familie gebracht.

Ohne sie wären meine Eltern nicht tot.

Ohne sie hätte ich eine Familie und wäre nie zu Elias gekommen.

Elias..

Meine Hand wandert zu der Kette um meinen Hals.

Er hatte mich behandelt wie ein Spielzeug.

Eigentlich haben alle mich immer nur wie einen Spielball behandelt.

Zumindest alle Werwölfe.

Aber Adrian ist anders.

Ich weiß nicht was ihn anders macht, aber ich spüre diese Sehnsucht nach ihm, die glücklicherweise durch meine Unterdrückung der Werwolfkräfte geschwächt ist.

Wie es dann wohl erst Adrian damit gehen mag?

Ich nehme ihm einen Teil von sich selbst weg, aber ich kann nicht anders.

Seufzend öffne ich meine Augen.

Ich kann nicht leugnen, dass etwas in mir sich zu Adrian hingezogen fühlt.

Etwas in mir begehrt ihn.

Allerdings ist da auch noch Damian.

Wenn man vom Teufel spricht.

Leise lachend rutsche ich auf dem Bauch bis zum Rand der Felsen vor, bleibe so liegen, dass man mich nicht sieht.

Dann kommt auch schon Damian aus den Büschen hervor, die er soeben beschimpft hatte.

"Lara?"

Suchend sieht er sich um.

Leise mein Top, meine Socken und meine Hose ausziehend lasse ich ihn nach mir suchen, bis ich damit fertig bin und leise rufe:
"Ich bin hier."

Dabei stehe ich auf.

"Was zur Hölle tust du da oben?

Komm sofort hier runter.",
befiehlt er strikt.

"Geht klar.", antworte ich schulterzuckend, bevor ich von den Klippen springe und in das Wasser eintauche.












Gestern habe ich mich für 1k Reads bedankt, heute sind wir bei 2,5k.
Danke :3

Neumond Where stories live. Discover now