Kapitel 50

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Als ich am nächsten Morgen aufwache liege ich allein im Bett.

Damian ist verschwunden.

Nach dem Aufstehen verschwinde ich unter der Dusche, bevor ich mich anziehe und auf den Weg nach draußen mache.

Ich verstehe, dass er Zeit für sich braucht.

Andererseits habe ich Angst davor, was er tun wird.

Damian ist sauer und verletzt, mit jedem Recht.

Ich muss dringend mit Adrian sprechen und herausfinden, wer Garret getötet hat.

Als ich das Dorf betrete sehe ich nur wenige Leute draußen.

Somit mache ich mich direkt auf den Weg zur Mauer, da ich nachsehen muss, ob dort alles in Ordnung ist.

Garret hat Damian oft mit der Planung unterstützt, das war jetzt anscheinend mein Job.

Auf der Mauer angekommen fällt mein Blick sofort auf die Waffenschmiede, auf die ich von hier einen guten Blick hatte.

Dort herrscht reger Betrieb.

Zögernd gehe ich trotzdem erst die Mauer entlang, sehe, dass sich glücklicherweise alle an meine Pläne gehalten hatten.

Dann höre ich zwei der Jäger reden.

"Die Waffenschmiede ist in vollem Betrieb, ich habe gehört, dass sie auch bei Dunkelheit arbeiten sollen."

"In ein paar Wochen will Damian wohl angriffsbereit sein."

Bestätigend antwortet die andere Person:

"In ein paar Wochen müssen diese Biester vernichtet werden."

Erst dann verlasse ich meinen Platz, gebe unmissverständlich zu erkennen, dass ich gelauscht hatte.

"Weiß er schon, wo sie sind?"

Überrascht mustern mich beide, während mir tatsächlich geantwortet wird:

"Ist nur noch eine Frage der Zeit.

Damian sendet Patrouillen aus, die das Gebiet nach Plan durchkämmen.

Das hier ist kein Überleben mehr, es ist nur noch Krieg."

"Es ist Rache.",
fügt der andere hinzu.

Ich musste ziemlich dringend zu Adrian.

Ich muss ihn warnen.

Die kompletten nächsten Tage verzieht Damian sich in seiner Arbeit, ich bekomme ihn kaum zu sehen.

Irgendwann reicht es mir dann, ich unterbreche das Meeting in dem geklärt wird, wie man Werwölfe nochmal am effektivsten tötet und ziehe Damian mit raus.

"Was willst du Lara?"

Sein Ausdruck ist kühl, wir schlafen auch nicht mehr in einem Raum.

Es ist, als hätte es das mit uns nie gegeben.

Es verletzt mich, aber er möchte mich nicht auch verlieren.

Deshalb sperrt er mich aus seinem Herz aus.

Ich verstehe es, aber das macht es nicht weniger schlimm.

"Ich gehe auf Patrouille.

Alleine.

Für ein paar Tage.

Schaue, ob ich das Rudel finde.

Wollte dich nur darüber informieren.

Die Wachposten sind schon eingeteilt, du brauchst dir also keine Sorgen deswegen zu machen."

"Du gehst nicht alleine."

Sein Tonfall ist bestimmend.

"Dann halte mich auf."

Keinerlei Drohung liegt in meiner Stimme, trotzdem weiß er, dass er diesen Kampf momentan verlieren würde.

Im Dorf war ich momentan an der Macht.

Somit ist das einzige was ich von ihm zu hören bekomme:

"Sei vorsichtig."

Mit diesen Worten dreht er sich um und geht.

Traurig lächle ich, bevor ich meinen gepackten Rucksack, meine Waffen und einen Apfel für den Weg nehme und das Dorf verlasse, um alle dort  zu verraten.

Dabei schaue ich nicht zurück.











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