Kapitel 75

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POV Adrian

Ich weine.

Ich weine um meine Mate, deren Herz aufgehört hat zu schlagen.

Ich weine um mein ungeborenes Kind, meinen ungeborenen Sohn.

Nur begrenzt bekomme ich den Kampf auf der Lichtung mit.

Mein Blick liegt auf der Person deren Kopf auf meinem Schoß liegt.

Immer wieder fließen meine Tränen, fallen auf ihren Körper.

Was mich den Kopf heben lässt?

Irgendjemand, ich weiß nicht wer, ruft Damians Namen.

Damian.

Der Jäger.

Er hat Lara früher gerettet, aber er ist es, der ihr Todesurteil war.

Er hat ihr ein Schwert aus Silber in den Bauch gerammt.

Vorher waren sie sogar zusammen.

Das heißt, irgendwann müssen dort Gefühle gewesen sein.

Er hat sie also hintergangen.

Meine Trauer wird von meinen Gedanken immer weiter in die Ecke gedrängt, meine Gefühle fokussieren sich nur auf eine Sache:

Wut.

Die Wut auf den Mörder meiner Mate.

Die Wut auf den Mörder meines ungeborenen Kindes.

Sanft lege ich Lara ab, ziehe sie ein wenig in den Wald hinein, sodass niemand ihre Leiche beschädigen würde.

Dann verwandle ich mich in meine Wolfsgestalt und heule.

Sofort liegen alle Blicke auf mir.

Ich registriere, dass die Werwölfe stark dezimiert wurden sind.

Die Jäger scheinen also gut zu sein.

Ist mir aber egal.

Ich renne los, meine Pfoten tragen mich über den Boden.

Dabei töte ich alles, was mir in den Weg kommt.

Es ist mir egal ob Freund oder Feind.

Ich muss nur zu einer bestimmten Person.

Als ich Damian sehe zieht er gerade ein Messer aus einem toten Werwolf.

Silber.

Mein Bein schmerzt in Erinnerung an Damians Hiebe von eben.

Glücklicherweise bin ich jedoch fast schon wieder geheilt, da es keine tiefen Wunden waren.

Bei ihm angekommen verwandle ich mich in meine Menschengestalt.

"Hallo Damian."

Sein Blick fällt auf mich.

"Du musst wohl Adrian sein."

Sein Tonfall ist kalt, seine Augen berechnend, er mustert mich.

"Lara ist tot."

Meine Worte verhallen, ohne eine Antwort von ihm zu bekommen.

Trotzdem wirkt er geschockt.

"Und deshalb stirbst du jetzt auch."

Seine Hände umfassen den Holzstock, welchen ich eben aufgehoben habe, halten ihn aber nicht davon ab in seine Brust zu gelangen.

Ich bin stärker.

Das Holz splittert in ihm, zerstört seine Organe.

Dann trete ich ihm seine Beine weg, lasse ihn auf den Boden fallen.

"Du hast es verdient mehr zu leiden Damian.

Aber irgendwann hat Lara dich geliebt.

Und ich kann es ihr nicht antun."

Mit diesen Worten drehe ich mich weg, verwandle mich in meine Wolfsgestalt und reiße reihenweise Jägern die Kehle auf.

Ein paar Stunden später bin ich fertig mit der Beerdigung von Lara.

Tränen habe ich im Moment keine mehr übrig.

Mein Blick wandert das letzte Mal zu ihrem Grab, bevor ich mich mit schmerzenden Herzen und blutender Seele auf der Lichtung umschaue.

Hier stehe ich nun, der Alpha, der alle retten sollte.

Inmitten eines Schlachtfeldes aus getöteten Jägern und Werwölfen.

Neben dem Grab meiner Seelengefährtin und meines ungeborenen Sohnes.

Niemand meines Rudels ist übrig.

Alle sind gestorben.

Nun stehe ich hier.

Alleine und gebrochen.

Ich konnte sie nicht beschützen.

Niemanden von ihnen.

•Ende•

Neumond Where stories live. Discover now