Sternenliebe Kapitel 6

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Sternenliebe


Kapitel 6



Als sie auf die Meile kamen, blieb Arthur immer wieder stehen, sah sich das rege Treiben an, die vielen bunten Lichter. Die einzelnen Clubs, aus denen Musik erklang und alle auf einem Motto basierten. Merlin war nicht entgangen, das sich die Männer nach ihnen umdrehten und sie ansahen....mit eindeutigen Absichten in ihren Blicken. Als er Arthur wieder einmal weiterzog, sprach ihn jemand an. Es war ein Arbeitskollege von Merlin, der auch hier sein Vergnügen suchte. Er hatte Merlin schon ein paar mal zu diversem Spaß eingeladen, aber Merlin hatte ein Prinzip....nie mit Arbeitskollegen etwas anfangen, das brachte nur Spannungen auf der Arbeit. Er unterhielt sich mit ihm, während Arthur ein paar Schritte weiterging und stehen blieb, sich alles ansah und die Menschen beobachtete.

„Hallo, Schöner", sprach ihn ein dunkelhaariger Mann an und musterte ihn anzüglich von oben nach unten „Was hältst du davon, mir mir in das Haus da drüben zu gehen?" Er leckte sich gierig über die Lippen.

Arthur sah zu dem Haus rüber und wieder zu ihm „Was ist dort?"

„Nun....wir könnten etwas Spaß zusammen haben." Er sah Arthur belustigt an „Wohl neu hier auf der Meile und bestimmt noch Jungfrau....umso besser. Ich kann dir alles zeigen."

„Was denn....ich verstehe nicht", sagte Arthur und sah ihn verwirrt an. Der Dunkelhaarige lachte und kam einen Schritt näher, flüsterte in sein Ohr

„Ich will dich ficken....oh ja, mehr wie einmal und es wird dir gefallen. Komm schon....du bist eine Augenweide", sagte er und strich über seinen Hintern, Arthur zuckte zurück.

„Du hast einen geilen Arsch und es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu ficken....und auch, wenn du mit deinen schönen Lippen meinen Schwanz saugst."

Er griff an seinen Arm „Lass uns gehen, mein Schöner....wir werden dich schön abfüllen", er sah rüber zu einigen Männer, die scheinbar auf ihn warteten und grinsten.

„Du lässt ihn gefällig zufrieden, nimm deine dreckigen Finger von ihm und hau ab, bevor ich wirklich ungemütlich werde", sagte Merlin böse, der plötzlich neben ihnen stand. Er hatte das gesehen und wusste, was da gerade ab ging.

Er kannte diese Art von Männern....sie suchten sich unerfahrene junge Männer und fickten sie immer mit mehreren Männern, benutzten keine Kondome und waren sehr verantwortungslos, oft brutal. Sie wurden von den normalen Leuten verachtet, die sie mieden wie die Pest. Merlin sah hinüber zu seinen unattraktiven Kumpanen, die dort zu dritt schon warteten, weil sie Arthur als ihr nächstes ahnungsloses Opfer auserkoren hatten. Sie würden zu viert über ihn herfallen und das mehr wie einmal, sie schickten aber immer ihren Bestaussehenden als Köder vor.

Aber junge Männer, die neu auf der Meile waren, wussten das nicht und gingen oft mit. Und hatten sie diese mal in den Häusern, waren sie verloren und mussten diesen Typen stundenlang zu Willen sein. Viele Häuser gaben ihnen keinen Einlass, sie wollten keine Scherereien mit dem Gesetz, aber es gab einige, die sie schmierten und die sie dann hineinließen. Die Polizei kontrollierte die Meile, aber diese Kerle wussten ihnen auszuweichen, denn das war schon eine Straftat. Vortäuschung falscher Tatsachen und Nötigung, fast schon sexueller Missbrauch, aber das war umstritten, schließlich gingen sie ja freiwillig mit. Wenn das Gesetz die Kerle erwischte....fuhren sie ein.

Der Dunkelhaarige trat zurück und hob beschwichtigend seine Hände „Schon gut....wenn du willst, kannst du ja mitmachen....dein Arsch lässt sich auch sehen."

„Okay", zischte Merlin zornig „Du hast zwei Möglichkeiten....entweder bist du und deine Horde in einer Sekunde weg....oder ich werde ein paar Worte mit meinen Freunden reden. Ich glaube....das würde euch nicht guttun, zumal einer von ihnen Inspektor ist und ihr schon lange auf seiner Liste steht....oder....wenn meine Freunde euch wiedersehen, dann...."

„Okay....hab es kapiert, Arschloch", sagte er böse grinsend „Bin schon weg. Ein Fick hättest du vertragen können und die blonde Schönheit auch....der schreit doch danach."

„Darauf kann ich verzichten, vor allem auf dich und deine abartigen Typen....hau ab, sonst sorge ich dafür, das ihr im Knast viel Spaß habt", zischte Merlin aggressiv.

Ohne weiteres Wort ging er zu seinen Kumpanen, sprach ein paar Worte und ging mit ihnen weiter, nicht ohne ein bekanntes ordinäres Zeichen mit seinem Arm zu Merlin zu machen.

Merlin zischte zu Arthur „Bleib in meiner Nähe....nicht alle sind so nett wie ich."

Merlin wusste, das Arthur hier auffiel, er war schön und das zog die Männer wie Fliegen an, auch solchen Abschaum, wie eben. Die Welt war schon immer Schauplatz von Schlechtem gewesen, das würde auch die Zukunft nicht schnell ändern, aber sie bemühten sich.

Sie gingen weiter und Arthur fragte „Merlin....was ist eine Jungfrau und was bedeutet ficken?" Merlin blieb stehen und sah ihn überrascht an „Woher hast du das denn?"

„Dieser Mensch sagte das zu mir....ich wäre noch eine Jungfrau und er wollte mich ficken....was bedeutet das?"

„Es bedeutet....Austausch der Körperflüssigkeiten und Jungfrau, das du das noch nicht gemacht hast."

Gott, er sprach auch schon wie Arthur....Austausch der Körperflüssigkeiten....du lieber Himmel.

Arthur war neugierig „Was wollten diese Männer denn mit mir tun?" Merlin sah ihn an „Glaub mir, Arthur....das willst du nicht wissen, vergiss es einfach."

Sie erreichten den Club und Arthur blieb wieder stehen „Das sieht wirklich wie ein Schiff aus." „ Ja, aber es fliegt nicht, nur eine Attrappe....lass uns hineingehen."

Er winkte Jason zu, der Arthur auch musterte, Merlin zog die Luft ein....das ging ihm auf die Nerven, aber war anscheinend nicht zu ändern. Eigentlich musste er ja damit rechnen und konnte sie auch verstehen. Er selbst würde ihn ansprechen, wenn er ihn hier gesehen hätte....Arthur war hochgradig attraktiv.

Jilli, der anscheinend auf ihn gewartet hatte, winkte ihm und sagte etwas zu den anderen. Merlin kam an die Bar und lächelte

„Hey Jungs....darf ich euch Arthur vorstellen, er ist ein Verwandter aus Florida, von der Seite meines Onkels." Alle sahen ihn einen Moment an, musterten ihn und Sal grinste „Willkommen in unserem Club."

„Danke", sagte Arthur und setzte sich auf einen Barhocker. Sal schob ihm einen bunten Drink zu, aber Merlin schob ihn wieder weg und bestellte ein Wasser.

„Arthur verträgt keinen Alkohol", sagte er.

„Warum kann ich das nicht trinken", fragte er leise.

„Arthur....das ist Alkohol", sagte Merlin, er kannte die Mischungen, die hier im Club serviert wurden „Es hat schon eine verheerende Wirkung auf Menschen und ich weiß nicht, wie du darauf reagierst. Wir können es nicht riskieren, das du dich in ein Energiebündel verwandelst."

„Ich verstehe....und ich bin kein Energiebündel....ich bin ein Energiewesen....das ist der korrekte Begriff."
Merlin seufzte „Trink dein Wasser."

Leto zog ihn auf die Seite „Gott, Merlin....wo hast du den denn her....der Junge ist ja erste Sahne."

„Das ist noch eine Untertreibung", meinte Sal und grinste zu Caleb, der jetzt fragte

„Nun.....du hast doch nichts dagegen, wenn wir uns mit ihm amüsieren, oder ist er dein Freund?"

„Doch....ich habe etwas dagegen, ihr lasst die Finger von ihm, verstanden? Er ist nicht wie wir."

„Nicht....er mag keine Jungs....das ist ja ein Verbrechen, so wie der aussieht", meinte Sal.

„Mag sein....also, ihr seid meine Freunde und ich kann doch erwarten, das ihr ihn beschützt, ihr wisst, wie ich das meine. Eben hatte ihn schon eine Bang Gruppe am Wickel, ich musste mich mit ihnen anlegen, denn sie wollten auf Arthur nicht verzichten."

So wurden diese Kerle im Allgemeinen von den anderen genannt, sie waren nicht gern gesehen, brachten die Meile in Verruf. Er sah sich nach Arthur um, der schon wieder angesprochen wurde.

Merlin ging genervt hin „Er ist nicht interessiert", sagte er ärgerlich und der Typ verschwand.

Seine Freunde nickten ihm zu, sie würden Arthur beschützen, egal wer käme und Merlin setzte sich an die Bar mit ihnen. Sie hatten Spaß und machten Scherze, Arthur lachte nie und Sal sagte

„Hey, Arthur....hast du dein Lachen im Keller gelassen?"

„Ich verstehe nicht.....", sagte er etwas verwirrt „Lachen setzt voraus, das man amüsiert ist oder belustigt."

„He?", machte Sal perplex und Merlin sagte schnell „Er studiert Verhaltensforschung bei Menschen und macht gerade ein Experiment. Nicht lachen, auch wenn es lustig ist."

Sal winkte ab „Was ist das denn für Scheiß." Merlin sagte nichts, eigentlich wunderte er sich, das er immer so spontane Einfälle hatte. Es war nicht leicht für ihn mit Arthur in der Öffentlichkeit, er sah aus wie ein Mensch, aber benahm sich nicht wie einer.

„Willst du tanzen, Arthur", fragte Merlin, als ein langsames Lied lief. Er hatte bemerkt, das er immer zur Tanzfläche schaute.

„Ich kenne das nicht."

„Das ist nicht schwer, du brauchst dich nur zu bewegen", sagte Merlin und zog ihn zur Tanzfläche. Merlin nahm ihn in den Arm und bewegte sich. Am Anfang tat sich Arthur schwer, aber dann hatte er es raus und sagte

„Es ist eine Anordnung von wiederholenden Schrittfolgen und einfach nachzuvollziehen."

„Gott, Arthur....du siehst alles von einer logischen Seite....lass dich doch einfach fallen und genieße die Musik."

Er sah auf den Boden „Was....hier?", fragte er „Ich finde es verwirrend, mich auf den Boden fallen zu lassen", er sah sich um „Niemand tut das und die Kleidung würde verschmutzen."

Merlin stöhnte und schüttelte den Kopf „Vergiss es." Arthur nahm alles zu wörtlich.

Dann sprachen sie nicht mehr, tanzten eng zusammen. Merlin fühlte seine Hand an seinem Rücken....er war ihm so nah. Sein Herz klopfte, als er Arthur in die Augen sah und er nie den Blick sengte und Merlin nahm tief Luft....er konnte fast nicht normal atmen, wenn er ihm so nah war und war froh, als sie an die Bar zurückgingen.

Ein Mann hielt ihn am Arm fest, es war John.


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„Hallo, Merlin....schön dich wiederzusehen. Hast du Lust mit mir noch eine Runde zu drehen?"

John sprach nie um den heißen Brei und kam gleich zum Wesentlichen. Merlin wollte erst ablehnen, aber dann sah er zu Arthur.

Gott, er musste sich abreagieren, wenn er mit ihm zusammenlebte, sonst würde er verrückt werden. John sah nicht schlecht aus und machte seine Sache beim ersten Mal gut, so nickte Merlin und brachte Arthur zu seinen Freunden.

„Jilli....kannst du auf ihn aufpassen....ich bin gleich wieder da." Jilli grinste

„Na klar, obwohl ich Arthur vorziehen würde."

„Das geht nicht und ich muss mich....du weißt schon."

Er lachte „Geh nur, ich passe auf, das ihn niemand berührt."

Merlin wandte sich an Arthur „Du bleibst bei meinen Freunden, ich bin gleich wieder da, okay?" Arthur sah ihn verwirrt an

„Wohin gehst du?" Merlin seufzte „Bleib einfach hier bei Jilli." Dann ging er mit John, der auf ihn wartete.

Arthur wandte sich an die anderen, nachdem er Merlin nachsah, bis er den Club verlassen hatte „Wohin geht Merlin?"

Sal lachte und legte einen Arm um seine Schultern „Einen wegstecken, er kommt gleich wieder."

„Ich verstehe nicht, was heißt das?"

Leto lachte „Du hast wohl nicht viel Spaß bei deiner Verhaltensforschung, was? Merlin geht mit dem Typ ficken....verstehst du jetzt?"

Arthur nickte „Austausch der Körperflüssigkeiten."

Alle lachten und Caleb klopfte ihm auf die Schulter „Ich mag dich....aber an deiner Ausdrucksweise musst du wirklich arbeiten, mein Freund."

Arthur sagte nichts und trank ein Schluck Wasser.

Doch dann fragte er „Mögt ihr auch Männer?" Sie nickten und Sal sagte grinsend

„Wir werden später auch noch Spaß haben, damit wir entspannt unter dem Weihnachtsbaum sitzen."

Sie lachten wieder, aber Arthur sah nur zum Eingang und wartete auf Merlin.

Es war ihm nicht recht, das er mit diesem Menschen verschwunden war.


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Merlin legte den Kopf zurück und schloss seine Augen, John, der vor ihm kniete und mit seiner talentierten Zunge um seine Erektion wirbelte, saugte ihn jetzt tief ein und Merlin stöhnte. Ja, bei Gott....das brauchte er jetzt und erst in diesem Moment wusste er, wie sehr.

Er griff in das dunkelblonde Haar von ihm und sah auf ihn herunter. John sah ihn mit seinen braunen Augen an und nickte leicht. Merlin griff fester in sein Haar, hielt ihn an Ort und Stelle und fickte ihn in seinen Mund. Er fühlte, wie sich langsam sein Orgasmus aufbaute und nach einigen tiefen Stößen kam er mit einem Schrei in Johns Mund, der alles schluckte und ihn leckte, während Merlin seinen Höhepunkt ritt.

Nach einer Weile nickte er John leicht zu und legte sich auf das Bett, während John ein Kondom überstreifte. Sie hatten zwar alle Krankheiten so weit im Griff, aber Sex mit wechselnden Partnern war jetzt mehr eine Frage der Hygiene. Nachdem er Merlin etwas vorbereitet hatte, drang er in ihn ein und nahm ihn schnell und hart.

Beide stöhnten, Merlin schloss seine Augen und stellte sich vor, das Arthur ihn so nahm....er stöhnte auf bei dem Gedanken und umgriff seinen Schwanz, pumpte ihn im Takt mit diesem blonden Mann, er kam ein zweites Mal über seinem Bauch und John, der jetzt auch zuckte und stöhnte. Nach einer Weile reinigten sie sich mit den Dingen, die dort zur Verfügung standen und zogen sich an. Sie verließen das Haus und schlugen wieder die Richtung zum Club ein. Am Eingang küsste John Merlin und sagte grinsend

„War mir wie immer ein Vergnügen, Merlin....frohe Weihnachten." Merlin nickte „Dir auch, John."

Dann trennten sie sich im Club und Merlin ging zu seinen Freunden.

Jilli grinste, als er zu ihnen kam „Und....dieser Typ muss ja eine gute Nummer schieben, wenn du wieder mitgehst. Vielleicht sollte ich ihn auch mal fragen?", sagte er und sah zu ihm rüber.

Merlin nickte „Es lohnt sich....tu dir einen Gefallen damit, ich denke, das er nicht abgeneigt ist."

Jilli grinste und stand auf „Dann werde ich ihn mal fragen."

Arthur sah Merlin schweigend an, bis dieser fragte „Was ist?"

„Hattest du Spaß?", fragte er, Merlin nickte.

Die anderen beiden waren auf der Tanzfläche und Sal war mit jemanden unterwegs. Sie saßen beide allein an der Bar, bis Jilli zu ihm kam und sagte

„Du Merlin....wir verschwinden, ich nehme John mit nach Hause....ich wünsche dir frohe Weihnachten." Merlin nickte und Jilli ging mit John im Schlepptau.

„Ich möchte gehen", sagte Arthur plötzlich. Merlin sah auf die Uhr und nickte

„Ja, wir müssen eh los, die letzte Bahn fährt gleich."

Er verabschiedete sich von den anderen und sie gingen zur U Bahn Station, fuhren nach Hause und Arthur war ungewöhnlich schweigsam auf dem Weg dorthin.

Merlin sah ihn von der Seite an, aber anscheinend war er in Gedanken versunken.


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Heiligabend....

Es war sechs Uhr abends, als Tess herein kam, sie trug ein Teller voll Weihnachtsgebäck. Arthur saß auf dem Sofa und betrachtete den Weihnachtsbaum, der jetzt in allen Farben blinkte.

„Hallo, ihr beiden....schon in Weihnachtsstimmung?"

Merlin lächelte, als er aus der Küche kam. Er hatte für sie alle gekocht. „Sicher....zumindest so lange, bis ihr Magenschmerzen von dem Essen bekommt."

Sie lachte „Dann hätte ich diese schon lange. Für einen Mann kochst du sehr gut....also?"

Nach dem Essen setzten sie sich ins Wohnzimmer und machten Musik an. Tess nahm eine Tasche und gab Merlin ein Päckchen, danach drückte sie Arthur auch eines in die Hand, der sie verwirrt ansah.

„Was ist das?", fragte er.

„Arthur", erklärte Merlin „Ich habe dir doch gesagt, das wir das feiern, also schenken die Menschen sich etwas zu dem Fest. Es ist eine alte Tradition."

„Feiert ihr keine Weihnachten?", fragte Tess. „Nein", antwortete Arthur und sah auf sein Päckchen.

Merlin öffnete sein Geschenk und lächelte, eine schöne Umhängetasche für Männer kam zum Vorschein

„Das kann ich gut gebrauchen, meine alte sieht nicht mehr so toll aus, danke dir, Tess."

Sie sah zu Arthur „Mach dein Geschenk auf."

Arthur öffnete es....es war auch ein schöner Schal in der Farbe seiner Augen.

„Danke....Tess, aber ich habe kein Geschenk für dich."

Sie winkte ab „Das macht nichts, wenn du Weihnachten nicht kennst, dann konntest du das ja nicht wissen." Sie lachte „Deshalb habe ich dir das geschenkt. So bekommst du wenigstens einmal ein Geschenk."

Merlin stand auf und gab Tess ihr Päckchen. Es war eine neue Kuchenform und sie lachte „Ich weiß schon, warum du mir das schenkst."

Merlin grinste „Ja....deine Kuchen sind die Besten....entschuldige."

„Ach was, diese Form ist toll....ich freue mich." Er gab ihr noch ein Geschenk „Mein Lieblingsparfüm....danke, Merlin", sagte sie erfreut und küsste ihn auf die Wange.

Merlin gab jetzt Arthur ein Paket und nickte. Arthur öffnete es....es war ein kleiner Globus und Merlin sagte

„Das ist meine Welt."

Tess sah ihn groß an „Unsere", sagte sie „Es ist unsere Welt."

„ Natürlich", sagte Merlin und schaute Arthur an.

An seinem Blick sah er, das er verstanden hatte, was Merlin ihm sagen wollte. Der Gedanke, wenn er zu Hause wäre und ihn ansah und an Merlin dachte, der auf dieser Welt lebte....würde ihm gefallen.

Sie saßen zusammen und tranken Punsch ohne Alkohol, aßen die Weihnachtsplätzchen und unterhielten sich. Merlin fühlte sich so wohl wie niemals zuvor. Er beobachtete Arthur, der Tess logisch und klare Antworten gab. Arthur war jetzt fast eine Woche hier und Merlin....Merlin hatte sich verliebt.

Etwas, was er immer zu vermeiden versucht hatte, weil es am Ende immer nur weh tat. Er hatte das so oft erlebt, bei seinen Freunden und Bekannten. Und nun....nun hatte er sich in jemanden verliebt, der nicht von dieser Welt war, noch nicht einmal ein Mensch. Das alles störte Merlin nicht, denn selbst sein richtiges Ich war wunderschön.

Viel schlimmer war, das er bald gehen musste und er so unvorstellbar weit weg von Merlin war, das es keine Möglichkeit gab....ihn je wiederzusehen. Und das tat mehr als weh als alles andere.

Arthur störte das wohl nicht, er würde froh sein, wieder nach Hause zu können. Ohne Emotionen konnte er gar nicht unglücklich sein.

Gegen zwölf verließ Tess die beiden, ein Freund kam zu ihr und sie zwinkerte Merlin an der Tür zu

„Jetzt kommt mein Weihnachtsgeschenk."

Merlin lachte, küsste sie auf die Wange und schloss die Tür hinter ihr. Arthur saß auf dem Sofa und betrachtete den Globus. Er setzte sich neben ihn und drehte den Globus, zeigte mit dem Finger auf eine Stelle

„Hier....siehst du....hier lebe ich. Wenn du zu Hause bist, kannst du immer sehen, wo ich lebe."

Arthur sah ihn einen Moment schweigend an, Merlin blickte in seine blauen Augen und wusste, das ihr Abschied unvermeidlich war. Denn er konnte nicht hierbleiben, viel zu groß war die Gefahr, das sie ihn fanden.

„Ich möchte dir auch etwas schenken, Merlin", sagte er und stellte den Globus auf den Tisch.

Er rückte näher zu Merlin und sagte „Schließ deine Augen und entspanne dich."

Merlin tat, was er sagte. Arthur griff mit beiden Händen an seine Schläfen und schloss seine Augen, seine Finger leuchteten an der Stelle auf, wo er Merlin berührte.

Dieser keuchte auf....er flog durch das All und näherte sich einem bunten Nebel. Leise hörte er Arthurs Stimme, die sagte „Wenn du durch den bunten Spiralnebel kommst....dann siehst du sie....Anara, meine Welt."

Merlin flog durch den Nebel, es war ein atemberaubender Anblick. Bunte Schleier schienen ihm Platz zu machen, nur um sich hinter ihm wieder zu schließen. Und dann sah er einen Planeten, er hatte vier Monde....er flog darauf zu, schemenhaft sah er die anderen Planeten in der Nähe und eine Sonne, die fast violett wirkte. Ihr helles Licht leuchtete die Planeten an.

Dann wechselte das Bild und Merlin war auf einer Welt. Er stand auf einer Berganhöhe und sah einen roten See, bunte Vegetation, Blumen, Bäume....Pflanzen, die ihm vollkommen unbekannt waren. Er sah zum Himmel....er war violett und zwei Monde standen groß und hell am Himmel. Wieder hörte er Arthurs Stimme

„Das ist Anara, meine Heimat."

„Sie ist wunderschön, Arthur", flüsterte Merlin beeindruckt und bewundernd.

„Es ist einer meiner Lieblingsplätze. Hierher komme ich immer, wenn ich nachdenken will."

Wieder wechselten die Bilder, er sah eine utopische Stadt....kleine Objekte flogen herum, strahlende Wesen gingen auf symmetrisch angelegten Wegen durch gepflegte Gärten zwischen der utopischen Stadt. Dann wechselte das Bild wieder und er sah ins All. Riesige Sternenschiffe, rund und andere Formen....große und noch kleinere schwebten elegant durch das All.

„Ein kleiner Teil der Flotte. Wir waren damals auf einer kleinen Mission zu einer Welt. Ihre Bevölkerung konnte sich nicht gegen Piraten schützen, weil sie nicht die Mittel hatten, sie abzuwehren", erzählte Arthur „Wir kamen ihnen zu Hilfe."

Merlin vergaß beinahe zu atmen, es war, als wäre er dort, als könnte er alles anfassen. Dann wurde es schwarz, Arthur hatte ihn losgelassen. Merlin öffnete langsam seine Augen und sah ihn an, er sprach leise und voller Bewunderung

„Das war wunderschön, Arthur....das schönste Geschenk, das ich jemals bekam....danke. Deine Welt ist so anders und so unbeschreiblich schön....und diese riesigen Schiffe....ich danke dir. Ich würde gern einmal dort sein." Arthur schüttelte den Kopf

„Das geht nicht....du könntest in der Atmosphäre nicht leben....der Luftdruck ist zu niedrig und wäre für dich tödlich. Ich kann das hier ausgleichen, weil ich nicht unbedingt an eine Atmosphäre gebunden bin, aber du nicht....dein Leben würde enden."

Einen Moment sprachen sie nicht und Merlin wurde noch mehr bewusst, das sie keine Zukunft hatten. Er hatte nie darüber nachgedacht, seine Welt zu verlassen. Aber nun war sicher, das er das gar nicht konnte, selbst wenn er wollte.

„Wie hast du das gemacht?", fragte er, um das Thema zu wechseln und seine Enttäuschung zu überwinden.

Er konnte Arthurs Welt nie sehen....er würde bei dem Versuch sterben.

„Es ist eine Fähigkeit meiner Rasse....ich ließ dich Bilder aus meiner Erinnerung sehen. Ich kann mich mit dir verbinden und sie dir zeigen, so ähnlich, als wenn du dir an der Wand etwas ansiehst. Du musst wissen, das wir mental kommunizieren, wenn wir Energiewesen sind. Sprechen so wie jetzt ist nur möglich mit einer Form und....wir können diese Sprache sehr schnell lernen."

Merlin sah einen Moment zu Boden, doch dann sagte er

„Arthur....vielleicht müssen wir meine Freunde einweihen. Ich habe vielleicht eine Möglichkeit, dein Schiff zu reparieren. Sals Vater hat ein hohes Amt in einer Forschungsabteilung. Dort arbeiten sehr begabte Wissenschaftler und auch Techniker. Vielleicht kann einer von ihnen den Antrieb reparieren, zumindest....das du nach Hause kommst."

„Kannst du ihnen vertrauen?"

Merlin nickte „Ja....sie sind meine Freunde, aber es wäre ein Versuch wert."

Er legte eine Hand auf seinen Oberschenkel und Arthur sah darauf, aber wehrte sich nicht, Merlin sprach weiter „Ich habe heute einen schwarzen Wagen gesehen....mit zwei Typen drin....in Anzügen. Das waren welche von der Regierung....sie werden nicht aufgeben und suchen und ich bin mir sicher, das sie inzwischen auch andere Regierungen informiert haben. Vorrangig die Amerikaner, die dafür spezielle Abteilungen haben."

„Du machst dir Sorgen?", fragte Arthur. Merlin nickte „Sie kommen immer näher. Arthur, es sind Spezialagenten, die dafür ausgebildet wurden."

Arthur nickte „Gut....wir werden es versuchen."

„Wir treffen sie morgen alle wieder im Starship, dann werden wir mit ihnen reden. Wir werden ihre Hilfe brauchen."

Einen Moment sprachen sie nicht, Merlin schaute wieder zu Boden, noch immer hatte er seine Hand auf Arthurs Oberschenkel, ohne sich dessen bewusst zu sein. Arthur sah ihn schweigend an, doch dann sagte er

„Ich möchte nicht, das du wieder mit einem Mensch weg gehst."

Merlin sah ihn total erstaunt an „Was?"

„Ich möchte nicht, das du wieder mit einem männlichen Mensch mitgehst", sagte er wieder und sah Merlin an.

„Warum....ich tue das nicht zum ersten Mal und....ich brauche das von Zeit zu Zeit. Arthur....ich sagte dir, das Menschen sich so vergnügen, auch wenn sie keine festen Partner haben und außerdem....was geht dich das an? Du fühlst nichts und lebst gerne so....ich bin nicht wie du, Arthur....ich fühle....all das, was du so anprangerst."

Merlin nahm Luft „Freundschaftliche Gefühle für meine Freunde und Tess. Lust, wenn ich mit den Männern gehe und Liebe, wenn ich meine Mutter ansehe. All das macht mich aus, auch die negativen Gefühle....Ärger, wenn mein Chef mir zu viel Arbeit aufhalst oder Neid, wenn ich sehe, was für tolle Wohneinheiten manche in der Stadt haben....Autos und genügend Geld, um sich ein schönes Leben zu machen."

„Alle diese Gefühle beeinflussen meine Entscheidungen, die ich in meinem Leben treffe. Vieles entscheide ich aus einem Gefühl heraus und nicht aus logischer Sicht, so wie du. Warum willst du nicht, das ich mich mit diesen Männer vergnüge, sie wollen das ja auch?"

Arthur antwortete nicht sofort, er runzelte die Stirn und legte jetzt seine Hand auf Merlins Hand, die immer noch auf seinem Oberschenkel lag.

Merlin zog die Luft ein, das erste Mal, das Arthur ihn so berührte.

„Ich habe dich seit einer Woche gesehen und beobachtet, auch Tess und habe festgestellt....das ihr euer Leben so intensiv lebt. Ihr lacht und habt Spaß....mögt euch sehr, Tess macht Kuchen für dich und ihr schenkt euch Dinge. Auch deine Freunde....sie mögen dich sehr. Sie haben mich beschützt, als du weg warst....andere Männer weg geschickt, die etwas von mir wollten. Das alles ist so neu für mich und....faszinierend."


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„Arthur....nicht alle Emotionen sind schlecht. Du magst ja recht haben, das Gier und Hass zu Kriegen führt, aber es ist auch sehr viel Positives hier....Liebe, Freundschaft, Güte und Hilfsbereitschaft. Und du weißt selbst....wo Schatten ist, ist auch Licht....das ist logisch. Es gibt immer zwei Seiten....immer ein Gegenstück. Ohne Gefühle stagnieren wir....kommen nicht weiter, sie treiben uns letztendlich an, bringen uns auf Höchstleistungen. Ansonsten sind wir leblose Objekte, die vor sich hin leben und keine Motivation haben."

Arthur hatte nicht einmal den Blick von Merlin genommen, während er sprach, doch jetzt fragte er

„Warum tust du das? Warum lieferst du mich nicht aus? Es würde dir vielleicht den Erfolg bringen, denn du nicht hast."

„Weil es falsch wäre....weil meine guten Emotionen mir die Hölle heiß machen, wenn ich das tun würde, das nennt man Gewissen. Es mag für dich vielleicht logisch sein, diesen Schritt zu gehen, aber mein Gefühl sagt mir, das es falsch wäre....du bist mein Freund."

Er wollte ihn nicht überfordern und mit mehr als ein Freund kommen, aber scheinbar hatte er Arthur unterschätzt, denn er fragte

„Ein Freund wie deine Freunde im Club?"

Merlin sah weg, als er antwortete „Ja."

Arthur beugte sich etwas vor „Du lügst....eines hast du mir über deine Emotionen nicht gesagt....sie verraten dich, wenn du nicht die Wahrheit sagst."

Merlin sprang auf und ging hin und her „Was willst du hören? Das ich dich schön finde....das ich dich begehre? Das ich in deiner Nähe nervös werde und mir die tollsten Sachen ausmale? Das ich dich am liebsten ins Bett zerren möchte. Ich bin mit diesem Mann gegangen, weil ich mich abreagieren musste. In deiner Nähe....du machst mich verrückt....ist es das, was du hören willst?"

Merlin hatte sich in Rage geredet, die Anspannung und die Nähe von Arthur, den er so begehrte....machte sich nun Luft „Und wenn schon....was kümmert dich das....du bist eine logische Maschine."

Er blieb stehen „Gut....ja....es ist wahr, aber was soll es....das alles ist irrelevant, da du nichts fühlst. Also....auf was willst du letztendlich hinaus....du willst nicht, das ich andere Männer ficke....warum? Dir muss das doch egal sein....du willst mich nicht, weil du keinerlei Emotionen hast....also lass diese Gespräche."

Merlin war immer lauter geworden....Frustration, Zorn und Enttäuschung war in seiner Stimme sehr deutlich herauszuhören.

Er blieb stehen und stemmte seine Hände in die Seiten, sah zu Boden und nahm tief Luft, sagte jetzt wesentlich ruhiger

„Tut mir leid, Arthur....ich fürchte....meine Emotionen sind gerade mit mir durchgegangen, ich wollte dich nicht anschreien. Kein schöner Abschluss für so einen schönen Abend....tut mir leid. Denn letztendlich bist du der....der du bist und ich habe das zu akzeptieren."

Arthur stand auf und kam auf ihn zu, er blieb sehr dicht vor Merlin stehen und dieser hob den Kopf....versank wieder in seinen Augen. Arthur sah ihn einen Moment an, dann sagte er leise

„Zeig es mir, Merlin....ich bin neugierig....zeig mir deine Emotionen....diesen Spaß der Vereinigung, die Menschen so bevorzugen. Ich will es wissen....ich will wissen, wie es sich anfühlt. Und ich will, das du es mir zeigst."

Merlin sah ihn einen Moment an....hatte er das jetzt wirklich gesagt? Dann legte er sanft eine Hand in seinen Nacken und zog ihn näher. Arthur brauchte ihn nicht zweimal zu bitten, das war alles was er brauchte....eine Einladung. Er küsste ihn zärtlich auf die Lippen....kurz und sah ihn wieder an. Arthur leckte sich über die Lippen und Merlin folgte mit seinen Augen atemlos dieser Bewegung.

„Das fühlt sich gut und....seltsam an", meinte er

„Nochmal?"

Er nickte. Merlin küsste ihn wieder....länger, strich sanft mit seiner Zunge über seine Unterlippe und biss sehr zärtlich hinein, bevor er ihn losließ. Arthur sah ihn wortlos an, fuhr sich mit seinem Finger über seine Lippen, ohne den Blick von ihm zu lassen.

„Nochmal....länger", sagte er. Merlin lächelte und zog ihn näher.

Er küsste ihn etwas stürmischer, strich so lange über seine Unterlippe, bis Arthur seine Lippen öffnete. Sanft glitt er hinein, strich über seine Zunge, gleichzeitig zog er ihn näher zu sich, eng standen sie zusammen. Merlin griff an seinen Hintern, drückte ihn an sich und seufzte in seinen Mund.

Das war es....das war es, bei Gott. Er hatte viele Männer geküsst, aber niemand....niemand entfesselte jemals solche Gefühle in ihm, die er jetzt fühlte. Er küsste ihn verlangender und forscher, zog ihn so nah an sich, wie er konnte....er konnte nicht genug von ihm haben, er konnte ihn nicht nah genug haben....es war wundervoll.

Er ließ Arthur ungern los, aber Atmen war eine Notwendigkeit für Menschen und das musste er notgedrungen jetzt tun.

Er sah Arthur keuchend an, der auch nach Luft schnappte, strich ihm zärtlich durch sein blondes Haar.

„Du hast keine Ahnung, was du in mir auslöst.", sagte er leise zu dem blonden Mann.

„Scheinbar du in mir auch", sagte er und schaute nach unten.

Merlin folgte seinem Blick, seine Hose war ganz schön ausgebeult.

„Irgendetwas geschieht mit diesem Körper." Er legte fragend seinen Kopf etwas schief.

Merlin lachte, es hörte sich lustig an, wie er das sagte....stirnrunzelnd und verwirrt und wie immer....todernst. Noch immer hatte er Arthur im Arm, er würde ihn am liebsten nie mehr loslassen.

„Was ist Stufe zwei, Merlin?"

Wieder lachte Merlin, selbst jetzt sah er es aus wissenschaftlichen Gründen....Stufe zwei, aber Merlin schwor sich....wenn er fertig mit Stufe drei war, dann hätte er all diese Logik und Vernunft vergessen.

„Werden wir ficken?" fragte er jetzt und Merlin wunderte sich....er sagte das erste Mal nichts von Körperflüssigkeiten....er passte sich an.

Merlin schüttelte den Kopf „Nein....wir werden uns lieben."

„Gibt es da einen Unterschied?"

„Oh ja....ich werde dich lieben, Arthur....mit meinem Herzen und meinen Emotionen, die ich für dich fühle....es ist ein gewaltiger Unterschied, glaube mir."

Er fuhr ihm zärtlich über seine Erektion und Arthur schloss seine Augen „Das....fühlt sich gut an."

„Es ist erst der Anfang, Arthur", wieder küsste er ihn und Arthur öffnete seinen Mund, es schien ihm zu gefallen. Dann löste sich Merlin und nahm ihn an der Hand, führte ihn ins Schlafzimmer....ein weiterer Traum wurde wahr.

Er konnte Arthur lieben....selbst wenn er das aus ganz anderen Gründen sah.

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