Sternenliebe Kapitel 19

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Sternenliebe


Kapitel 19



Merlin lag in seinem Quartier auf dem Bett und hatte eine Tafel in der Hand, er lernte. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Tablet, das man auf der Erde hatte, aber dieses war hoch technisch und somit nicht zu vergleichen. Es war ein Sprachbuch von Arthurs Sprache, programmiert auch auf seine, damit er wusste, was die Wörter bedeuteten. Lance hatte es ihm gegeben und gesagt, er solle anfangen zu lernen.

Er formulierte diese Worte und seufzte, diese Sprache war bei Gott nicht einfach, dagegen war chinesisch ein Klacks. Aber er musste sie lernen, denn alle sprachen während des Dienstes nur so. Obwohl sie im Moment alle mit ihm in Englisch redeten....wenn sie mit ihm sprachen. Aber ansonsten gab Arthur Befehle in seiner Sprache und da verstand Merlin nichts. Doch manchmal, wenn Arthur mit Lance sprach und eine Zwischenfrage an ihn hatte, dann sprach er Merlin oft in seiner Sprache an, bis er es bemerkte, weil er ihn irritiert anschaute. Dann wiederholte er es in Englisch.

Er grinste, denn Arthur war noch anziehender, wenn er in seiner Sprache redete, sie hatte irgendetwas Exotisches. Aber er war immer noch der Meinung, sie hörte sich wie die der Vulkanier an. Er schüttele den Kopf....das würde ein hartes Stück Arbeit werden. Wieder versuchte er die Worte auszusprechen.

Es piepste an seiner Tür.

„Herein!"

Arthur kam herein und Merlin seufzte wieder und sah über die Tafel.

„Was tun sie?", fragte Arthur

„Komm schon, Arthur....auch hier in meinem Quartier....sie?"

Arthur kam näher und beugte sich etwas hinunter und sagte leise

„Sie sollten sich an die Anmerkungen von Gaius erinnern."

Merlin legte die Tafel auf den kleinen Tisch neben dem Bett....er war enttäuscht, Arthur wich nicht von seinem Commander Getue ab.

„Also gut....Commander", sagte er und betonte sehr das Wort Commander „Was ich tue? Ich versuche gerade den Knoten aus meiner Zunge zu lösen."

„Wie....was für Knoten? Ich verstehe sie nicht", sagte Arthur verwirrt.

Merlin nahm tief Luft, wie immer verstand Arthur mal wieder gar nichts und er fühlte sich unwohl bei dieser Anrede. Sie hielt eine gewisse Distanz zu ihm.

„Ich lerne gerade deine....verzeihung....ihre Sprache. Sie ist nicht leicht zu formulieren....die Laute sind schwierig."

„Ist es für Menschen schwer, eine andere Sprache zu lernen?", wollte er wissen.

„Es geht so, aber noch nie hat jemand eine außerirdische Sprache lernen müssen, sie ist doch etwas anders."

„Dann will ich nicht länger stören", sagte Arthur und wandte sich zur Tür.

Merlin sprang auf, ihm blutete das Herz und wahrscheinlich sah man ihm das an oder hörte es in seiner Stimme, als er flehend sagte

„Arthur."

Arthur blieb stehen und drehte sich um, dann kam er wieder auf Merlin zu und stoppte dicht vor ihm.

Ohne Worte zog er ihn in seine Arme und küsste Merlin, dann ließ er ihn los und ging zügig hinaus. Merlin seufzte und nahm tief Luft....das war alles so schwer, vor allem, Arthur fern zu bleiben. Und diese idiotische Anrede....darüber wollte er erst gar nicht nachdenken.

Er legte sich wieder hin und nahm die Tafel, er hatte erst in einer Stunde Dienst und vielleicht konnte er bis dahin....hallo in anarianisch sagen. Gott, allein dieses Wort war ein Zungenbrecher. Er seufzte und begann wieder zu üben.

Arthur ging auf die Brücke und setzte sich in seinen Sessel. Er war nachdenklich, er hatte gesehen, wie Merlin gelitten hatte, weil er ihn so unpersöhnlich angeredet hatte. Aber er hatte keine Wahl, Gaius hatte recht....es war zu gefährlich auf dem Schiff. Merlin müsste das doch verstehen.

Er wollte auch nichts sehnlicher, als mit ihm in seinem Quartier zu verschwinden, aber das war nicht möglich. Er hatte ihm eine Berührung seiner Lippen gegeben, weil er so einen traurigen Eindruck machte. Und ihm hatte es auch gut getan.

„Langstrecken Sensoren erfassen drei Schiffe....es sind Piratenschiffe....wahrscheinlich Aufklärungsschiffe", sagte Lance und riss ihn aus seinen Gedanken.

Arthur drückte den Knopf an seiner Konsole „Merlin....auf die Brücke!"

Kurz darauf kam Merlin herein und setzte sich auf seinen Platz, er sah zu Lance und fragte

„Was ist denn los?"

„Piratenschiffe....wahrscheinlich auf Aufklärungsmission."

„Commander, sie verringern das Tempo, fliegen jetzt wesentlich langsamer", meldete Lance.

Arthur stand auf und ging zu ihm an seine Konsole, schaute auf die Daten.

„Wieso verringern sie das Tempo, sie haben uns längst auf den Sensoren. Sie müssten davon ausgehen, das wir sie verfolgen und einholen werden. Was haben sie vor?"

„Das ist jetzt unsere Chance, Commander....vielleicht führen sie uns zu ihrem geheimen Stützpunkt. Ich schlage vor, wir verfolgen sie", sagte Captain Lance. Bevor Arthur etwas sagen konnte, mischte sich Merlin ein.

„Das halte ich für keine gute Idee."

„Und warum nicht?", wollte Arthur wissen.

Merlin kniff die Augen zusammen und starrte einen Moment auf den Bildschirm auf seiner Konsole, der eigentlich in der Konsole intrigiert war, wie eine große Karte, die man aufgerollt hatte.

„Wie ist es denn normal, wenn sie diese Schiffe orten....oder sie euch?", fragte er nun.

„Sie verschwinden ziemlich schnell....wollen nicht mit uns zusammentreffen", antwortete Lance.

„Und da liegt die Made im Speck", sagte Merlin nickend.

„Was....welche Made....was....ist Speck?", fragte Arthur und Merlin musste sich ein Grinsen verkneifen. Er sollte aufhören, irgendwelche Metapher zu verwenden, aber irgendwie war das in seiner Sprache integriert. Aber das verstanden diese Energiewesen nicht, vor allem Arthur. Er hatte diverse Probleme damit, aber es war nicht verwunderlich, wenn man einen so logischen Verstand hatte.

Beide sahen ihn erwartungsvoll an, neugierig auf die Auflösung dieses unverständlichen Satzes.

„Das heißt, das sie es darauf anlegen, das ihr ihnen folgt. Wahrscheinlich wartet Malakir mit einer Flotte versteckt und lauert uns auf. In einem Satz gesagt....es ist eine Falle."

„Woher wollen sie das wissen, Merlin? Vielleicht haben sie uns nicht gesehen und nicht bemerkt und könnten uns zu ihrer Flotte führen", meinte Lance „Wenn sie am Boden ist und wir sie überraschen, können wir viele zerstören."

Merlin hätte gelacht, wenn er dürfte, aber so sah er sie beide ernst an.

„Oh, bitte....vier Cetromschiffe und eine Epsylonklasse nicht bemerkt? Dann wären sie nicht sehr aufmerksam auf ihrer Aufklärungspatrouille. Tut man das nicht, um feindliche Aktivitäten aufzuspüren, denn ich bin mir ziemlich sicher, das sie nicht spazieren fliegen."

Er sah in ihre verwirrten Gesichter und fragte sich, wie sie so erfolgreich gegen die Piraten waren, wenn sie so engstirnig dachten. Und....sie mussten sich an Merlins Ausdrücke wirklich gewöhnen. Er lächelte innerlich, wenn er in ihre Gesichter sah, weil er ihnen umgangssprachlich mitteilte, das die Piraten nicht auf einem Sonntagsausflug waren. Er sprach weiter, weil sie ihn immer noch fragend ansahen.

„So wie ich hörte, sind sie grausam, aber keine Dummköpfe. Warum sollten sie uns nicht bemerken? Sie haben auch Langstrecken Sensoren und haben uns längst bemerkt. Dann wurden sie plötzlich langsamer und verschwanden nicht, wie sie es sonst immer tun. Ich glaube nicht, das sie es darauf anlegen, von uns erwischt zu werden. Ich bin mir ziemlich sicher, das sie sehen, das wir nur vier Schiffe und ein viel Kleineres haben und sie sehen ihre Chance, sie alle mit einem Schlag zu vernichten. Ich sage es ausdrücklich noch einmal....es ist eine Falle."

Arthur ging nachdenklich auf und ab, sah zu Boden und griff sich an sein Kinn, doch dann drehte er sich um

„Wenn Merlin recht hat, dann sind wir mit nur vier Schiffen unterlegen. Ich kenne Malakir....wenn er das vor hat, dann wartet er mit mindestens zehn Schiffen auf uns."

„Und wenn nicht, Commander? Dann vergeuden wir die Chance, ihren Stützpunkt zu finden", meinte Lance „Ich denke....wir bleiben an ihnen dran."

Doch Arthur hatte längst eine Entscheidung getroffen. Er konnte keine vier Schiffe riskieren, erst recht nicht auf Vermutungen. Natürlich waren sie sehr daran interessiert, ihren geheimen Stützpunkt zu finden, aber nicht auf Kosten seiner Flotte. Arthur hatte die Verantwortung dafür und auch für die Besatzung. Wenn Merlin recht hatte, dann würden sie unterlegen sein....Malakir war kein Idiot und opferte drei Schiffe und erst recht nicht seinen Stützpunkt, ohne einen triftigen Grund.

„Geben sie eine Nachricht an die Cetromschiffe. Sie sollen hier in diesem Sektor verweilen, während wir uns das mal ansehen. Die Starshadow ist das einzige Schiff mit einer Tarnvorrichtung. Wir werden den Schiffen folgen und feststellen, ob die Theorie von Merlin richtig ist. Sie werden uns nicht sehen, denn wir werden nicht auf ihren Scannern sein."

„Aber....Sir....wir..."

Arthur sah Lance nur an und dieser sengte den Kopf

„Ja, Sir....wird erledigt."

„Schiff tarnen und bringen sie uns auf die Koordinaten der Piratenschiffe", befahl er und Merlin schmunzelte kurz, denn Arthur sprach in seiner Sprache...aber wurde sofort wieder ernst, denn Lance sah ihn von der Seite an.

„Wieso denken sie, das es eine Falle ist?", fragte er leise.

„Es ist so ein Gefühl."

„Ein Gefühl? Sie treffen solche Annahmen aus einem Gefühl heraus?", fragte er fast schon abfällig und ungläubig.

„Ja....und meistens habe ich recht."

„Aber es gibt keine logische Erklärung, wieso ein Gefühl die Wahrheit kennt."

„Und genau deswegen ist Merlin an Bord, Captain", sagte jetzt Arthur, der ihre kleine Unterhaltung mitbekam.

„Der Rat ist wohl der Meinung, das Merlins emotionale Entscheidungen....auch die der Piraten sein könnten. Aber sie brauchen jetzt nicht zu spekulieren, was wahr oder nicht wahr ist....oder logisch und nicht logisch. Wir werden es bald wissen....konzentrieren sie sich auf ihre Arbeit, Captain", sagte Arthur kalt und Merlin sah ihn groß an.

Arthur war ganz anders hier an Bord, als bei ihnen zu Hause. Er war emotionslos, autoritär....so war er, als Merlin ihn kennengelernt hatte. Er sah zu Lance, der kein Wort mehr sagte und seine Arbeit tat. Und Merlin hoffte doch jetzt wirklich, das er mit seiner Theorie nicht daneben lag, denn das würde Lance recht geben und ihn in keinem guten Licht erscheinen lassen.

Er sah wieder zu Arthur, der neben seinem Sessel stand und wieder die Hände hinter seinem Rücken hatte. Er sah auf den Sichtschirm und Merlin wandte sich seiner Konsole zu.


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Sharkar sah ungläubig auf den kleinen Bildschirm und fragte wiederholt.

„Und du bist ganz sicher?"

„Ja, die Cetromschiffe haben gestoppt und das kleine Schiff ist verschwunden."

Sharkar schlug auf die Konsole.

„Gib mir eine Verbindung mit Malakir....verdammt, was passiert hier?"

Kurz darauf flimmerte Malakirs Gesicht auf dem Bildschirm.

„Sir....die Cetromschiffe haben aus unerklärlichen Gründen gestoppt und die kleine Epsylonklasse ist verschwunden."

„Verschwunden? Wie verschwunden?"

„Das wissen wir nicht....es sind nur noch vier Cetromschiffe."

„Verdammt....was ist denn da bei euch los? Das ist ein sehr seltsames Verhalten für diese Energiewesen. Ich dachte, dieser Commander ist scharf darauf, uns zu erwischen, aber anscheinend nicht."

„Was sollen wir jetzt tun, Sir?", fragte Sharkar.

Malakir überlegte einen Moment, dann sagte er

„Okay....wir treffen uns wie geplant, dann fliegen wir zurück. Was immer dieser Anführer denkt....er hat gerade einen perfekten Plan zunichte gemacht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das sie die Falle vermuten, das liegt nicht in ihren Genen. Wie auch immer....Rendezvous mit mir wie geplant."

„Ja, Sir."

Malakir drehte sich auf seinem Schiff um. Er war unzufrieden und auf einer beunruhigende Weise besorgt. Diese Wesen verhielten sich wirklich....unlogisch. Er lachte kurz auf, es war ja nicht zu fassen....er nahm diesen Wort wirklich in seine Gedanken auf. Er vermisste Arthur, bei ihm wusste man wenigstens, wo man dran war....sein Ersatz war minderwertig und das war ja keine Herausforderung mehr.

Trotz allem war er besorgt. Dieses kleine Schiff konnte doch nicht einfach verschwinden, nicht ohne eine Spur zu hinterlassen. Das Ganze war sehr seltsam und er ging in den Maschinenraum.

„Nanor", rief er den Namen des Verantwortlichen dort unten, der von einer Anzeige aufblickte.

Sie beide waren schon Ewigkeiten auf einem Schiff zusammen und Malakirs Freund. Zu ihm ging er immer, wenn er Probleme hatte und Nanor kannte sich in vielem verdammt gut aus, nicht nur, was den Antrieb seines Schiffes anging.

Er erklärte ihm die seltsame Umstände der Flotte von Anara und er hörte aufmerksam zu.

„Was hältst du davon? Ein Schiff kann doch nicht einfach von den Scannern verschwinden? Ich denke doch nicht, das sie ihre eigene Schiffe zerstören", meinte der Piratenführer.

Denn dann wäre es auch von den Scannern verschwunden, wenn es zerstört wäre. Aber das war Unsinn, wer sprengte schon seine eigenen Schiffe?

Nanor überlegte einen Moment und fragte

„Es ist einfach verschwunden....so von einem Moment zum anderen?"

„Ja, so sagte es Sharkar....erst waren es fünf und jetzt nur vier und die haben gestoppt."

Nanor kniff nachdenklich die Augen zusammen und sah dann Malakir an.

„Sei vorsichtig, Malakir....wenn mich nicht alles täuscht, dann könnte dieses Schiff eine Tarnvorrichtung haben. Es würde zumindest erklären, warum es plötzlich von den Scannern verschwunden ist. So viel ich weiß, aber ich bin nicht sicher....haben einige Schiffe von ihnen diese Vorrichtung."

„Tarnvorrichtung? Ist das ein Witz? Das ist....ich hatte keine Ahnung, das sie so etwas besitzen. Und wenn ja, warum haben nicht alle Schiffe so etwas?"

Nanor überlegte einen Moment. Er war, so konnte man sagen, ein Ass, was Technik anging.

„Eine Tarnvorrichtung braucht sehr viel Energie, um das Feld aufrecht zu erhalten. Je größer das Schiff, umso mehr Energie, um die Phasenverschiebung um das Schiff zu erzeugen. Deshalb würde es bei den großen Sternenschiffen eine Unmenge von Energie benötigen. Und du weißt, das wir die Energie für Waffen und Geschwindigkeit und für sonst was brauchen....das ist bei diesen Wesen nicht anders. Aber bei einem kleinen Schiff, wie diesem....wäre es nicht so aufwendig."

Malakir nickte nachdenklich „Wenn das wahr ist....dann folgt es gerade den drei Schiffen und würde uns auch auf dem Rückflug verfolgen. Wir würden sie direkt zu dem Mond führen, wo der Rest unserer Schiffe liegt....sie hätten leichtes Spiel." Er sah Nanor an.

„Danke dir....mein Gott, auf so eine Idee wäre ich nie gekommen. Diese verfluchte Rasse überrascht mich immer wieder", sagte der Anführer und lachte bitter auf „Tarnvorrichtung.... damit wären sie sehr im Vorteil, weil wir sie nicht orten können."

„Was wirst du tun?"

Malakir grinste „Ich werde auf sie warten und die Hosen runter lassen. Kann man so ein Energiefeld irgendwie orten?"

„Ja....es hat Fluktuationen, so ein Feld flimmert, wenn man genau hinsieht....optisch. Achte auf so etwas und wenn du dahinter nicht die Sterne siehst, weil es sie verdeckt....du wirst es finden. Du musst nur sehr aufmerksam sein. Lass das All optisch von deinen Schiffen absuchen und sage ihnen, auf was sie achten müssen."

Malakir nickte und klopfte ihm auf die Schulter, dann ging er auf die Brücke.

Dieser Commander würde sich wundern. Eine Tarnvorrichtung war ja sehr vorteilhaft, aber wie mit allem, hatte auch sie ihre Schwachpunkte und die würde er jetzt suchen.

Wenn sie dachten, sie könnten ihn so leicht hinters Licht führen....dann hatten sie sich getäuscht. Er war ein Krieger und ein Anführer, sie kämen nicht weit, wenn er ein kompletter Idiot wäre.

Wenn er auch nicht logisch war....konnte er es mit ihnen doch aufnehmen, denn er war taktisch geschickt.


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„Piratenschiffe in Sichtweite", meldete Lance.

„Auf den Schirm", befahl Arthur. Merlin drehte sich um und sah zum Sichtschirm. Drei Piratenschiffe flogen in einem großen Abstand, aber Merlin sah, das sie ganz anderer Bauart waren, wie ihre Schiffe. Sie sahen gefährlich aus, länglich und am hinteren Teil Flügel und das waren sie bestimmt auch. Merlin war sich sicher, das auch sie sehr gut bewaffnet waren. Arthur drehte sich um zu Lance

„Wenn sie recht haben, dann werden uns diese drei Schiffe zu ihrem Stützpunkt führen."

„Ja....das sagte ich doch. Wir könnten sie am Boden erwischen, ein eindeutigen Vorteil", sagte Lance und sah Merlin an.

Doch Merlin fühlte diese Unpersöhnlichkeit, die er ihm entgegen brachte. Er glaubte nicht, das er anhand eines Gefühls recht haben könnte und war vielleicht, wenn man es gelinde ausdrückte, weil er keine Emotionen hatte....abwertend. Deshalb, weil sein Commander auf diesen, in seinen Augen, minderwertigen Mensch hörte und nicht auf seinen so erfahrenden Captain.

Aber Merlin war das egal. Er war auf diesem Schiff genau aus diesem Grund. Er sollte emotional entscheiden und beraten und das tat er. Für ihn war das eindeutig eine Falle, er wusste es einfach....gefühlsmäßig, vielleicht einer seiner warnenden Sinne. Aber er konnte auch nicht erwarten, das Lance ihn verstand. Emotionen waren für sie so unbekannt wie Thunfisch Sandwiches, die Merlin sehr vermisste.

Arthur sah ihn an, sie hielten einen Moment Blickkontakt, dann drehte sich Arthur wieder um und setzte sich auf seinen Sessel.

„Halten sie genügend Abstand....ich will nicht, das sie uns bemerken", sagte Arthur zu dem Steuermann.

„Sie fliegen auf Eran zwei zu, Sir."

Arthur drehte sich um zu Merlin und übersetzte ihm, weil Merlin nicht wusste, was sie sagten.

„Merlin....wir fliegen auf Eran zwei zu. Gib mir Daten von diesem Planet."

Merlin drückte auf den digitalen Knöpfen herum und sagte dann

„Eran zwei....ein Klasse drei Planet, Atmosphäre Stickstoff, für Lebewesen ungeeignet. Aber er hat viele Monde in verschiedenen Umlaufbahnen, Sir....sieben, um genau zu sein."

Jetzt stoppten die Schiffe, als würden sie auf etwas warten.

„Was passiert denn jetzt?", fragte Lance und sah auf den Schirm, Merlin drehte sich um.

„Vermutlich warten sie auf etwas....vielleicht auf ihren Anführer. Wenn das wirklich eine Falle war, dann weiß er inzwischen, das er aufgeflogen ist und wird das Ganze abbrechen. Die Schiffe blieben zurück und wir verschwunden....er hat keine Wahl und wird vermutlich sauer sein", sagte Merlin.

„Sauer?"

„Zornig", antwortete Merlin Lance.

„Wir warten....ich will wissen, was da vor sich geht", sagte Arthur, der ihm zugehört hatte, beugte sich etwas nach vorne und legte sein Kinn auf seine Hände, dessen Arme er auf seinen Beinen abstützte. Sie brauchten nicht lange zu warten, Lance meldete

„Weitere Piratenschiffe im Anflug....es ist die Harakon und sechs weitere." Arthur nickte....Malakirs Schiff.

„Anscheinend hatte er mit seiner Flotte hinter einem der Monde gewartet, außerhalb der Sichtweite", sagte Lance und sah zu Merlin, der auf seinen Bildschirm sah. Er konnte nicht glauben, das er recht gehabt hatte. Malakir hatte wirklich auf der Lauer gelegen und sie wären ihm in die Falle gegangen. Arthur kam zu ihm und sagte

„Gute Arbeit, Merlin....sie hatten recht. Er lag hier versteckt und wollte uns in die Falle locken."

„Danke, Sir", sagte er und konnte nicht verhindern, einen triumphierenden Blick in Lance Richtung zu werfen.

Dieses Energiewesen schien ihn nicht zu mögen und lehnte ihn ab, soweit er das konnte. Warum....das wusste Merlin nicht, es war auf keinem Fall Konkurrenzdenken, denn so etwas besaßen sie nicht, das würde eine Emotion voraussetzen, wie Neid oder Bestätigung. Wahrscheinlich, weil er Gefühle hatte und nach denen handelte. Eigentlich war es ihm auch egal, er würde nicht um seine Gunst betteln, das hatte er nicht nötig.


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Die sieben Schiffe schlossen zu den drei auf. Merlin wurde nervös, zehn Feindschiffe standen ihnen entgegen und er war verdammt froh, das sie ihr Schiff nicht sahen.

„Auf was warten die denn?", fragte Lance, der jetzt wieder zum Sichtschirm sah „Warum fliegen sie denn nicht weiter?"

Der Angriff kam so unerwartet, wie etwas nur unerwartet sein konnte. Merlin und auch alle anderen wurden von ihrem Sessel geschleudert, als das Schiff unter dem Einschlag erbebte. Arthur, der vom Boden aufsprang, rief

„Schilde hoch."

„Achtung....weiterer Einschlag....in vier, drei, zwei....", sagte Lance, der wieder auf seinem Platz saß, wie auch Merlin, der sich jetzt festhielt. Wieder wurde das Schiff getroffen und erschüttert, aber diesmal waren sie vorbereitet.

„Ausweichmanöver." rief Arthur, doch es war zu spät. Die Tarnvorrichtung war zwar sehr effektiv, aber auch sehr empfindlich. Zwei Treffer konnten ihr wirklich zu schaffen machen, was sie alle jetzt erfahren würden.

„Tarnvorrichtung ausgefallen, Sir", meldete ein anderer auf der Brücke „Schilde bei fünfzig Prozent."

Merlin sah auf den Sichtschirm....in einem gesagt....sie waren am Arsch. Tarnvorrichtung ausgefallen, das bedeutete, das sie auf dem Präsentierteller waren und Schilde ziemlich lädiert. Noch ein paar von diesen Angriffen und sie würden pulverisiert durch das All fliegen. Das war es dann mit seinen Abenteuer....hatten nicht lange gedauert.

„Sollen wir das Feuer eröffnen?", fragte der Offizier neben dem Steuermann.

„Nein....wir können es nicht mit ihnen aufnehmen und würden sie nur provozieren", antwortete Arthur ruhig.

Merlin sah zu Arthur, der die vollkommene Ruhe hatte....nun gut, ein hysterischer Commander wäre wohl jetzt fehl am Platz. Obwohl das ja nicht möglich war, weil alle keine Emotionen hatten, sie konnten nicht hysterisch werden. Er sah in ihre Gesichter, da war keine Angst oder Panik, alle machten ihren Dienst, als würden keine zehn Piratenschiffe sie umzingelt haben, für Merlin etwas Unverständliches.

Was würde jetzt geschehen? Es war sehr unwahrscheinlich, das sie hier in einem Stück herauskamen.

Er hatte eine scheiß Angst, wenn er ehrlich war, denn er wusste nicht, wie das endete, ohne das sie als Einzelteile durch das All flogen. Zumindest schossen sie nicht mehr auf sie, das war doch schon mal beruhigend....ein wenig, aber Merlin spürte nichts davon. Arthur gab ruhige Anweisungen, kontrolliert und absolut emotionslos.

„Maschinenraum, bringen sie die Tarnvorrichtung wieder in Ordnung, wenn möglich schnell", sagte er in die Sprechanlage.

„Es wird etwas dauern, Sir", hörte Merlin jemand vom Maschinenraum, aber er wusste nicht, was er gesagt hatte. Es klang nicht optimistisch.

„Sie haben fünf Minuten....wir müssen hier weg."

„Und die Schilde? Leite Ersatzenergie auf...."

„Nein....die Tarnvorrichtung hat oberste Priorität."

„Ja, Commander!" Arthur wandte sich an den Steuermann

„Wenn die Tarnvorrichtung aktiv ist, bringen sie uns weg von hier....mit Höchstgeschwindigkeit."

„Ja, Sir!"

„Sir....die Harakon ruft uns", meldete ein dunkelhaariger Mann, der für die Kommunikation verantwortlich war. Arthur sah einen Moment auf den Schirm, das war es nun mit der Überraschung....Malakir würde wissen, wer an Bord war.

Lance gab Merlin ein kleines Gerät und sagte

„Das ist ein Übersetzer, auf deine Sprache programmiert....schalte es ein und du wirst alles verstehen."

„Auf den Schirm", befahl Arthur und setzte sich in seinen Sessel. Malakirs Gesicht erschien auf dem Schirm und....er machte ein sehr überraschtes Gesicht.

„Na....sieh mal an, wenn das keine Überraschung ist? Commander Arthur! Nun, wenn ich ehrlich bin....habe ich dich vermisst. Das All ist nicht so interessant, wenn mein schöner Feind mir nicht auflauert."

Merlin sah wie hypnotisiert auf den Schirm und er verstand, was dieses Wesen sagte, das bestimmt in einer anderen Sprache redete. Anscheinend übersetzte der Schiffscomputer auch. Irgendwie war das ja logisch, man konnte nicht alle Sprachen beherrschen.

Das waren also die Piraten. Er hatte sie sich oft vorgestellt, aber eher nach dem Vorbild der Piraten von seiner Welt, die damals die Karibik unsicher machten. Diese hier waren so ganz anders. Malakir war nicht hässlich oder hatte schlechte Zähne, wie seine Piraten. Nein, Merlin war angenehm überrascht, trotz allem. Schönes Gesicht und lange blonde Haare, nur seine Augen....hellbraun und in der Mitte vertikal geschlitzt, gaben ihm ein Aussehen, das Merlin an Raubtiere erinnerte....eigentlich passend für diese Rasse, die von Raub lebte. Ihm fiel auf, das er Arthur persöhnlich anredete.

„Was ist passiert?", fragte der Pirat spöttisch „Haben sie dir dein großes Schiffchen abgenommen....das tut mir aber unendlich leid. Es war so schön groß und leicht zu treffen."

Sein Spott und seine Überheblichkeit waren nicht zu überhören und Merlin sah zu Arthur, der völlig unbeeindruckt ihm entgegen sah. Er hielt es nicht für nötig, ihm darauf eine Antwort zu geben. Malakir sprach weiter und grinste

„So wie ich das sehe....bist du wirklich in Schwierigkeiten. Deshalb schlage ich vor, das du uns begleitest, denn....diese Tarnvorrichtung ist wirklich interessant. Abgesehen von dir, mein blondes Energiewesen....das bist du auch."

Merlin nahm Luft und stieß sie wieder aus. Also hatte er auch hier nicht daneben gelegen. Malakir hatte sehr wahrscheinlich ein persöhnliches Interesse an Arthur. Was sollte ihn sonst davon abhalten, kurzen Prozess zu machen? Er nickte leicht....Malakir wollte Arthur, aber nicht tot, sondern für etwas anderes und Merlin wusste auch für was. Er wollte ihn verführen....eigentlich lustig, wenn es nicht so ernst wäre, denn....wer begehrte schon seinen schlimmsten Feind?

Aber er konnte ihn auch verstehen....Arthur war schön und sexy und diese Emotionslosigkeit und Unnahbarkeit machte ihn um so begehrenswerter. Es war eine Herausforderung, er wusste, von was er sprach, denn ihm ging es nicht anders. Er hatte Arthur damals gewollt und seine Ablehnung hatte das Ganze nur noch angetrieben. Nur, das er es irgendwie schaffte, zu ihm durchzudringen. Wie? Das wusste er selbst nicht, das sagte er auch zu Gaius. Es war ihm heute noch ein Rätsel, wie er das geschafft hatte.

„Und wenn ich mich weigere....ich könnte mein Schiff selbst zerstören", sagte jetzt Arthur, der ihm die ganze Zeit mit unbewegtem Gesicht zugehört hatte.

Malakir machte einen enttäuschten Gesichtsausdruck, Merlin wusste nicht, ob er echt oder gespielt war.

„Nicht doch....das wäre wirklich schade. Ich habe doch noch so einiges mit dir vor", er grinste „Schöne und erregende Dinge, das wirst du mir doch nicht verderben wollen, indem du den Freitod wählst."

Arthur legte in seiner typischen Art seinen Kopf etwas schief und fragte

„Und was, wenn ich das mal fragen darf....welche Dinge?"

Malakir lachte „Neugierig? Warte es ab, mein schöner Feind. Du wirst es bald wissen und....ich denke, es wird dir gefallen."

Arthur zog verwirrt die Augenbrauen hoch und gab seinem Kommunikationsoffizier ein Zeichen, das er die Verbindung unterbrechen sollte.

„Maschinenraum....was ist mit der Tarnvorrichtung?", fragte er

„Noch eine Minute, Sir....aber sie wird nicht halten, nur kurz....vielleicht....fünfzehn Sekunden."

„Das reicht, um zu entkommen", er gab ein Zeichen mit seiner Hand „Gib mir wieder den Pirat."

„Also gut....nehmen wir mal an, ich werde dir folgen....was verlangst du?"

„Übergabe deines so kleinen und scheinbar voller Überraschung steckenden Schiffes, das einen so romantischen Namen trägt....ich bin überrascht. Sternenschatten....bist du verliebt, Arthur?"

Er lachte und winkte wissend ab.

„Ach nein", sagte er grinsend „Ich vergaß....das kannst du ja nicht. Also gut....was wirst du tun, mein schönes Energiewesen? Aufgeben oder den Freitod wählen, letzteres würde mir deine angenehme Gesellschaft und meines Vergnügens entziehen."

Der Offizier unterbrach die Verbindung und sagte leise

„Tarnvorrichtung intakt, Sir."

Arthur nickte „Gut, bei meinem Kommando einschalten und seitlich abtauchen. Volle Geschwindigkeit!"

„Ja, Sir", sagte der Steuermann.

„Geben sie mir wieder diesen Pirat. Ich denke, ich werde ihn noch einen Moment hinhalten müssen."

Arthur nickte „Also gut....so wie ich das sehe, haben wir keine Alternative und wir werden uns ergeben. Vielleicht zeigst du mir dann diese....Dinge, die dir sehr wichtig sind. Ich werde kooperativ sein."

Der Pirat lachte „Oh ja....du wirst sehr kooperativ sein, da bin ich sicher."

Doch dann sah Malakir ihn ernst und misstrauisch an „Du bist nicht der Typ, der so schnell aufgibt....was hast du vor?"

„Gar nichts....ich handle nach meiner Logik und sehe ein, das ich keine Alternative habe."

„Warum glaube ich dir nicht", sagte Malakir jetzt sehr ernst „Du hast doch etwas vor, aber es wird dir nichts nützen, du bist allein gegen meine Flotte."

Er kannte Arthur, er war niemand, der so schnell aufgeben würde. Er war eher jemand, der kämpfte bis zum bitteren Ende. Seine vorschnelle Kapitulation machte ihn sehr misstrauisch.

„ Vielleicht sollte ich dich doch zerstören. Was du auch immer tun willst....es wird dir nichts, außer die Zerstörung deines Schiffes bringen. Und....wie ich schon sagte, es wäre schade."

„Jetzt", sagte Arthur ruhig und emotionslos. Lance schaltete die Tarnvorrichtung ein und sie tauchten schnell unter den Piratenschiffen weg. Sie waren zwar umzingelt, aber hatten die Fluchtmöglichkeit, wenn sie nach unten wegtauchten und dann beschleunigten.

„Beschleunigen und Ausweichmanöver Zelta drei", sagte Arthur sehr ruhig „Berechnen sie Koordinaten für Hybersprung....egal, wohin."

Die Schiffe folgten ihnen, schossen auf gut Glück auf die letzte Position, aber sie hatten sie schon gewechselt. Arthur war klar, das sie das Feuer eröffnen würden, deshalb das Ausweichmanöver.

„Tarnvorrichtung wieder ausgefallen, Sir", meldete Lance. Sie nahmen die Verfolgung auf und schossen auf sie, wieder wurde das Schiff durchgerüttelt.

„Schilde....dreißig Prozent, noch so ein Treffer und sie werden ausfallen", meldete ein anderer „Feinde holen auf, Sir!"

„Wir werden gleich springen und dann weg sein", sagte Arthur und hielt sich fest, als das Schiff wieder unter dem Einschlag erbebte.

„Schilde ausgefallen", bekam er die Meldung. Trotz der aktuellen Gefahr war Arthur ruhig und fast gelassen, wenn man bedenkt, das der nächste Treffer sie in zwei Teile reißen konnte. Es war ein kleines Schiff, kein Sternenkreuzer.

Merlin konnte kaum atmen, die Angst hatte ihn im Griff, schnürte ihm die Kehle zu. Er saß wie gelähmt auf seinem Sessel, in der Erwartung, gleich zu sterben. Es hatte auch Nachteile, wenn man Gefühle hatte....Angst lähmte und er war froh, keine Entscheidungen treffen zu müssen. Er wüsste nicht,, was er machen sollte....er konnte nicht klar denken.

„Hybersprung berechnet", meldete der Steuermann.

„Aktivieren!", befahl Arthur und setzte sich seelenruhig auf seinen Sessel. Merlin konnte ihn nicht verstehen....woher nahm er diese stoische Ruhe? Vor allem....im Angesicht des Todes....etwas, was er jetzt nicht nachvollziehen konnte.

Die Sternen verschwanden schemenhaft, als sie in den Hyperraum sprangen und somit aus Malakirs Reichweite, Merlin atmete auf....das war knapp. Doch alle anderen zeigten keinerlei Emotionen, keine Erleichterung oder sonst was. Als wäre das alles ganz normal, doch Merlins Herz klopfte ihm mit Panikgeschwindigkeit im Hals, sein Adrenalin Spiegel lag im roten Bereich und er war nass geschwitzt.

Mein Gott....er musste sich wirklich daran gewöhnen. Er sah zu Arthur, er bewunderte ihn jetzt noch mehr. Er hatte mit einer Seelenruhe diese schwierige Situation gemeistert....logisch und rational. Merlin war sich sicher, wenn er in seiner Position gewesen wäre....er wäre aufgeregt im Dreieck gesprungen. Er begriff....diese Position konnte nicht jeder einnehmen. Nach Lance wären sie schon alle tot oder in Gefangenschaft, das Schiff verloren, alle Schiffe.

Kein Wunder, das sie Arthur alle bewunderten....er war bewundernswert und sehr klug, logisch klug.

Und was noch wichtiger war....er behielt absolut die Ruhe und den Überblick.


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Malakir schrie Befehle auf seiner Kommandobrücke....er war zornig, dieses verfluchte Energiewesen hatte ihn ausgetrickst. Er wusste, das er etwas vor hatte....oh ja, sein Gefühl gegenüber Arthur hatte ihn nicht getäuscht. Und er stand so kurz, so verflucht kurz davor, ihn zu haben, das machte ihn noch wütender. Er ballte die Fäuste....er würde ihn bekommen, er konnte vor ihm nicht fliehen.

„Streufeuer....er wechselte mit Sicherheit die Position." Sie verfolgten das Schiff, das sie mehr erahnten, als sahen.

„Schiff wieder sichtbar, Sir."

Malakir grinste....die Reparatur war wohl fehlgeschlagen....Arthurs Arsch gehörte jetzt ihm, in jeder Beziehung.

„Zielt auf den Antrieb....macht es manövrierunfähig....keine direkte Treffer. Ich will sie lebend, verstanden?"

„Ja, Sir....ziele auf Antrieb....jetzt!", sagte der Pirat etwas ängstlich, denn wenn er das Schiff zerstörte, würde Malakir ihn umbringen. Er wäre nicht der Erste....er duldete keine Fehler.

Doch das Schiff war plötzlich verschwunden, nichts mehr war zu sehen und der Energiestrahl traf ins Leere.

„Schiff ist in den Hyberraum gesprungen, Sir!"

Malakir sprang auf....er war richtig sauer.

„Verfolgung aufnehmen, sofort", schrie er, doch sein Steuermann sagte

„Sir....das ist nicht möglich, Koordinaten des Hybersprungs unbekannt."

Malakir schlug auf die Lehne seines Sessels „Verfluchte kleine blonde Ratte....ich habe dich wohl unterschätzt."

Dann grinste er....Arthur war zurück und wie immer war es ein Spaß, ihn zu treffen. Und beinahe hatte er ihn gehabt. Doch das Objekt seiner Begierde war viel zu klug, um so schnell gefasst zu werden. Trotz allem hatte er diese Falle erahnt und das machte ihm schon Kopfzerbrechen. So logisch und rational er auch dachte....er konnte nicht ahnen, das es eine Falle war. Also....woher wusste er das, denn er hatte keine Ahnungen, seine Logik ließ so etwas nicht zu.

Energiewesen handelten nach Fakten, die sie beweisen konnten, keine Vermutungen oder Bauchgefühl, wie er es auch nannte.

Und das war das größte Rätsel....woher hatte er die Erkenntnis, das er ihm eine Falle gestellt hatte?


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Merlin betrat seine Kabine, nachdem sein Dienst beendet war. Er schmiss sich auf sein Bett und strich sich durch sein Gesicht, er war sich sicher, das diese Aktion die Hälfte seiner Nerven gekostet hatte, wenn nicht sogar alle. Er hatte sich schon in Pulverform durch das All fliegen sehen. So nützlich seine Emotionen hier an Bord waren, so furchtbar waren sie für Merlin in solchen Situationen.

Im Gegensatz zu seinen Schiffskollegen hatte er Zweifel....Unbehagen und vor allem Angst. Auch wenn er gerne der große Held wäre, wusste er, das seine Emotionen das zunichte machen würden, bevor er angefangen hätte.
Er wollte erst gar nicht darüber nachdenken, wenn er dem ersten Pirat gegenüber stehen würde und die Absicht, ihn zu töten in seinen Augen sah.

Er kicherte „Der große Held, der sich beinahe in die Hosen gemacht hätte", sagte er leise vor sich hin, schwarzer Humor war hier angebracht.

Er fragte sich, was seine Freunde sagen würden, wenn sie das wüssten. Jilli würde ihm wahrscheinlich raten, die Finger von solchen Abenteuer zu lassen....zu gefährlich. Leto würde grinsen und sagen, das er das cool findet und ihn beneidete, Caleb ebenfalls, die beiden waren schon immer für so etwas zu haben. Sal würde sich Jilli anschließen und auf Nummer sicher gehen.

Und Arthur? Arthur hatte das schon hundert Mal durchgemacht....Bodenkämpfe und Schiffsschlachten, auch mit Sicherheit solche Situationen wie heute. Er hatte das Schiff gerettet, ruhig und gelassen....Merlin beneidete ihn, um seine Selbstsicherheit, Ruhe und Erfahrung und in dieser Sache....um seine Emotionslosigkeit.

Es piepste und er rief herein. Arthur trat ein und kam auf ihn zu.

„Alles in Ordnung, Merlin? Du hast ziemlich schnell die Brücke verlassen, fast fluchtartig."

Merlin fiel auf, das er ihn persöhnlich ansprach, wahrscheinlich hatte er sich Sorgen gemacht, aber....nein, das konnte er ja nicht, oder doch? Merlin war durcheinander, konnte nicht klar denken, sein Adrenalin Spiegel musste erst in den grünen Bereich.

„Abgesehen davon, das mich die Piraten beinahe in die nächste Galaxie schießen wollten....bin ich doch erleichtert, das ich noch in einem Stück bin."

„Die Situation war beunruhigend, aber nicht aussichtslos....das müsste dir doch klar gewesen sein?"

Merlin setzte sich auf „Was....mir? Arthur....das hier hat die Hälfte meiner Nerven gekostet. Ich war ein normaler Mensch, dessen aufregendsten Erlebnisse waren, wenn er mit unbekannten Männern in die Häuser ging, ohne zu wissen, ob sie pervers oder Serienkiller waren."

„Was bedeutet das?"

„ Ob sie abartig waren, was den Sex betraf oder....das sie dich aufschlitzten würden, nachdem sie dich gefickt hatten."

„Abartig? Was kann an Sex abartig sein?"

Merlin strich sich durch seine Haare „Du hast keine Ahnung."

„Erkläre es mir!"

„Nein....jetzt nicht....wenn wir Zuhause sind. Ich habe keine Nerven mehr für so etwas."

„Das ist so nicht korrekt. Da du physisch und weil du sie brauchst, auf deine Nerven angewiesen bist, ist es sehr unwahrscheinlich, das du die Selbigen verlieren kannst. Sie sind wichtig für deinen biologischen Körper."

Merlin winkte ab „Okay, Commander....sie haben gewonnen, dieses Spiel geht an sie....hundert Punkte."

„Welches Spiel?"

Merlin seufzte, Arthur setzte sich neben ihn und sah ihn ernst an.

„Merlin....durch deine Emotionen hast du natürlich auch Angst. Aber diese Angst lähmt und lässt dich nicht nachdenken und nicht reagieren. Als Kind wurde ich mit vielen Ängsten konfrontiert und ich musste mich ihnen stellen. Damals sagten sie zu mir....Angst ist wie ein kleiner Tod, der zum Endgültigen führt. Wenn du in Angst gelähmt vor deinem Gegner stehst....hat er leichtes Spiel. Du musst deine Angst beherrschen."

Merlin nickte, er hatte mit jedem Wort recht, aber leider Gottes war das nicht einfach abzustellen und fragte

„Hattest du nicht einen Moment Zweifel oder Angst?"

„Nein....so etwas kenne ich nicht. Wenn man diesen Dienst tut....muss man den Tod akzeptieren....sollte es so sein. Aber mein primäres Ziel ist doch immer, einen Ausweg zu finden."

„Du Glücklicher", seufzte Merlin und sah ihn an. Commander hin oder her, er fuhr Arthur sanft durch sein Haar, beugte sich vor und küsste ihn. Arthur zog ihn an sich, doch ließ ihn los, bevor sein Körper reagierte und stand auf.

„Schlaf ein wenig, wir werden bald die Cetromschiffe treffen und fliegen zurück. Die Starshadow wurde beschädigt."

Dann ging er und Merlin ließ sich wieder auf sein Bett fallen, aber schlafen konnte er nicht.

Und wieder stellte er fest, das es wesentlich angenehmer war, vom Sofa aus sich in solche Abenteuer zu stürzen.

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