Sternenliebe Kapitel 25

12 1 0
                                    

Sternenliebe


Kapitel 25



Nachdem sie gelandet waren, gab Arthur seiner Besatzung frei. Sie waren nur zwei Tage weg gewesen und niemand hätte gedacht, das sie so schnell zurück sein würden. Der Anlass war ja auch nicht sehr erfreulich. Sie gingen beide direkt zum Regierungsbehörde und fragten nach einer Unterredung mit dem Rat.

„Um was geht es hier?", fragte der Typ am Empfang „Sie haben keine Vorladung."

„Nein, habe ich nicht, aber ich komme gerade von einem Patrouillenflug zurück und habe beunruhigende Nachrichten", sagte Arthur.

„Commander...welcher Art?"

„Wir sind auf Invasoren gestoßen...es gab einen Kampf und es werden mehr kommen."

Der Mann sah ihn etwas beunruhigt an und stand auf.

„Warten sie hier, Commander."

Dann verschwand er und Merlin sagte

„Wenn das hier ganz dringend wäre, dann wären wir schon besiegt, bevor es los geht. Wie ich sehe...ist die Bürokratie nicht viel anders, als bei uns auf der Erde. Zuerst über hundert Leute, bevor man an den Richtigen kommt."

Arthur sah ihn verwirrt an.

„Wieso? Es war doch nur einer."

Merlin schüttelte den Kopf und grinste leicht und nur ganz kurz. So schlimm und nervös wie er war, brachte ihn Arthur doch noch zum Schmunzeln mit seiner Art, die Dinge zu sehen. Er mochte das so sehr...seine naive Art, alles in Frage zu stellen und natürlich wieder nicht die Pointe mit den hundert Leuten verstand. Der Mann kam zurück und sagte

„Sie können eintreten."

Beide gingen in den dunklen Raum, stellten sich in die Mitte, mittlerweile war das für Merlin nichts mehr Besonderes...aber er schaute auch nicht auf.

„Commander? Wie wir hören, hatten sie einen Zwischenfall mit einer unbekannten Rasse?"

„Ja, Sir...sie sind auf Adari eingefallen, haben alle getötet und die Siedlung verbrannt. Gestohlen wurde nicht, eine eindeutige Feindlichkeit gegenüber den Bewohner. Wir waren mit einer Fähre gelandet, heimlich, als wir die fremden Schiffe im Orbit registrierten. Ich habe mich herangeschlichen und die Unterhaltung war sehr beunruhigend der beiden fremden Krieger."

„Was haben sie gehört?"

„Sie sind die Vorhut...ihre königliche, vereinigte Flotte kommt in sechs Tagen. Sie haben vor, das System unter ihrer Herrschaft zu bringen und so wie ich hörte...ist es nicht das Einzige."

„Und sie sind sicher, das sie feindlich sind?"

„Ja...sie haben alle getötet, auch Frauen und Kinder, sogar die Tiere. Als wir uns zurückzogen, gab es einen Kampf und ich musste einige töten...sie sind definitiv feindlich."

„Gut...wir werden die vereinigte Allianz Flotte zusammenziehen. Wir haben sechs Tage, um uns vorzubereiten. Danke, Commander...sie können gehen. Ihre neuen Einsatzbefehle werden sie noch bekommen. Sie werden voraussichtlich einer der Kampfverbände führen, aber Näheres werden sie noch erfahren."

„Sehr wohl, Mylords", sagte Arthur und beide gingen hinaus.

„Wie viele sind denn in der Allianz, Arthur?"

„Vier Planeten mit Ceylona, aber wir wissen nicht, was sie haben und wie sie kämpfen. Die anderen drei sind unser Nachbarplanet Comon und zwei weitere Sygil und Merida eins. Ich hoffe, das sie genug sind, wir wissen nicht, wie groß diese vereinigte Flotte ist."

„Und wieder kämpfen", seufzte Merlin.

„Willst du unter der Herrschaft der Krötenlebewesen leben?"

„Nein...lieber Gott, ich denke, das sie uns nicht gut behandeln. Vielleicht essen sie uns."

Arthur blieb stehen und sah ihn verwirrt an.

„Essen? Ich bin Energie und Energie kann man nicht essen."

„Ich nicht und ich bin sehr wohl essbar...zumindest für Kröten."

„Das ist Unsinn...sie werden keine Lebensformen essen, sonst hätten sie diese auf Adari nicht getötet, sondern gegessen."

Merlin sagte nichts, er hoffte inständig, das Arthur recht hatte. Sie hatten sein Raumschiff kaputt geschossen, ihn beinahe getötet...es fehlte noch, das ihn jemand essen wollte. So wie das aussah, hatte Merlin hier das volle Programm, mit allem was dazu gehörte. Sein Nervenkostüm war sehr lädiert...Gott, er war ein einfacher Mensch gewesen und jetzt spielte er...das Imperium kehrt zurück?

Leider war er nicht so taff wie Han Solo, sondern machte sich in die Hosen, wenn es brenzlig wurde...er brauchte dringend etwas, für seine Nerven zu beruhigen...eine ganze Flasche Cognac wäre nicht schlecht. Obwohl...betrunken wäre er noch ein leichteres Ziel, dazu kam, das alles, was wirr im Kopf machte, so wie Arthur immer sagte, während des Dienstes streng verboten war.

Nun ja, das verstand er ja wirklich. Sie hätten keine Chance, wenn die führenden Commanders während einer Schlacht stockbesoffen wären.

„Gehen wir nach Hause", sagte jetzt Arthur „Wer weiß, wie lange wir nicht mehr dort sein werden."

„Du hast nach Hause gesagt, nicht unser Quartier", bemerkte Merlin. Arthur sah ihn an

„Ich weiß, das du glücklich bist, wenn ich es als Zuhause ansehe. Sind deine Emotionen wieder im normalen Bereich?"

„Nun ja, aber meine Nerven vibrieren noch", antwortete er.

„Das ist wissenschaftlich nicht möglich. Nerven..."

„Arthur."

„Ja...ich weiß, ich sollte das nicht mehr sagen, aber dennoch...Nerven sind ein Bestandteil...."

„Arthur...ich weiß das! Es ist eine Redeform, was aussagen soll, das ich innerlich aufgewühlt bin."

Wieder blieb Arthur stehen.

„Du darfst dich nicht so verkrampfen und..."

„Nicht verkrampfen? Ach so...vielleicht hätte ich loslachen sollen, als der Krötenkrieger sein Energieschwert in mich stoßen wollte? Du machst mir wirklich Spaß, Arthur...wenn Malakir nicht gekommen wäre, dann würden jetzt alle Geschichten mit mir anfangen...es war einmal."

Merlin ging weiter, aber dann drehte er sich wieder um

„Und übrings...wenn ich getötet worden wäre...du hättest nicht getrauert, das kannst du gar nicht."

„Das ist richtig, aber es wäre für mich unangenehm gewesen, wenn das passiert wäre", antwortete Arthur.

„Unangenehm...unangenehm?", fragte er entrüstet und Zorn machte sich bemerkbar „Das ist ja wohl das Schrägste, was ich je gehört habe."

„Was ist dein Problem, Merlin?", fragte Arthur ruhig.

Merlin hob theatralisch die Hände und machte das passende Gesicht dazu

„Och...nichts. Es war mir auch...unangenehm, als meine Mutter starb."

„Wirklich?"

„Natürlich nicht!", schrie Merlin, so das Arthur sich umsah „Ich war am Boden zerstört und habe getrauert...sie war meine Mutter, die Frau, die mich geboren und großgezogen hatte. Sie war die Frau, die mich getröstet und mir beigestanden hatte, aber du...ihr alle könnt das nicht verstehen. Ihr seid Roboter."

„Merlin..."

Merlin winkte ab und ging weiter

„Ach, lass mich doch in Ruhe."

„Wo gehst du hin?"

„Weg...ich will allein sein."

Merlin ging forsch weg, er war wütend, frustriert und enttäuscht. Arthur wäre es unangenehm, wenn er starb, allein von dem Wort wurde es ihm schon übel, ohne das Gefühl in seiner Brust. Es tat weh, das Arthur nicht um ihn trauern würde.

Im Moment hatte er seine Emotionen nicht im Griff, wahrscheinlich, weil er nervlich so belastet war. Er wurde viel zu schnell wütend und er hatte die Schnauze voll. Er hatte dieses Versteck spielen satt. Schlimm genug, das der Mann, den er liebte keine Emotionen...na gut, nur ein kleiner Teil Emotionen hatte...musste er seine auch noch verleugnen.

Aber er sollte nicht jammern, er hatte es gewusst, als er mit Arthur ging. Er hatte gewusst, das es ein gefühlloser Planet war. Er hatte gewusst, das Arthur ihm nicht das geben konnte, was er sich wünschte. Er war sich sicher, wenn er sterben würde, Arthur wäre vielleicht ein paar Tage...unangenehm berührt...und dann ging er seinem Leben weiter nach.

Er ging in den großen Park und setzte sich an den See, sah den seltsam aussehenden Seevögel zu und nahm tief Luft. Gerade im Moment wünschte er sich, das er auch keine Emotionen hätte, denn gerade jetzt machten sie ihm das Leben verdammt schwer. Er war traurig, frustriert, nervlich am Ende und zornig, alles Gefühle, auf die er gut verzichten könnte.

Er musste sich beruhigen, zu sich selbst zurückfinden und er musste ordentlich kämpfen lernen, damit Arthur nicht unangenehm berührt wäre, wenn er sein Leben aushauchte...so eine Scheiße das alles.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Er wusste nicht, wie lange er schon da saß, vor sich hinstarrte, als jemand neben ihn kam. Merlin sah auf, in der Annahme, das es Arthur war, der ihn suchte, aber ein grünhäutiger Mann sah ihn an und sagte

„Hallo...wissen sie einen Ort, wo ich etwas essen kann? Ich war noch nie hier, mein erstes Mal."

„Nein, ich bin nicht von Anara und kenne mich auch nicht gut aus."

Der Fremde sah ihn überrascht an und musterte ihn.

„Sie sehen aus wie ein Energiewesen...tut mir leid, Sir."

„Das macht nichts. Ich bin ein Mensch und komme von weit her", er sah den Mann wieder an „Ceylona...vermute ich?"

Er nickte „Ja, ich bin Händler und habe hier Geschäfte. Normalerweise kommt einer meiner Angestellten hierher, aber er hat anderweitig zu tun. Ich schlage mich nicht darum, nach Anara zu kommen."

„Oh ja, das verstehe ich...keine Emotionen und alle so super logisch", sagte Merlin sarkastisch.

„Haben Menschen Emotionen?", fragte er und setzte sich jetzt neben ihn.

„Ja...zu viele."

Er lachte und Merlin tat es gut, jemanden einmal lachen zu hören. Er sah ihn an

„Ich war vor Kurzem auf Ceylona, eigentlich wollte ich nicht mehr weg."

Er nickte und sah über den See „Das wollen die meisten nicht, abgesehen von Energiewesen vielleicht. Aber sie kommen ja schon gar nicht...Vergnügen jeglicher Art sind ihnen ja abhanden gekommen", er wandte sich an Merlin „Wie halten sie es denn hier aus, wenn sie so viele Emotionen haben?"

„Ich bin meistens nicht da, diene auf einem Raumschiff. Ich bin Berater, was die Piraten angeht...sie handeln meistens emotional und das können die Commanders nicht nachvollziehen."

„Piraten...ja. Drei meiner Frachter sind ihnen schon in die Hände gefallen, die komplette Ladung gestohlen."

„Tut mir leid."

Er lachte wieder „Ich hätte nie gedacht, das ich mal jemand mit Emotionen hier treffe, das freut mich sehr. Wollen sie vielleicht mit mir essen?"

Merlin überlegte einen Moment, dann nickte er. Er hatte Hunger und er brauchte etwas Abstand und...das war wohl das Wichtigste...er genoss es wirklich, einmal mit jemanden zu reden, der lachte und Emotionen hatte.

„Dürfen sie denn hier lachen?", fragte er plötzlich.

„Natürlich...ich bin nicht von hier, aber wenn ich meine Geschäfte mit den Energiewesen abwickle, bin ich natürlich diszipliniert. Aber ansonsten bin ich ein Besucher."

„Ich darf keine Gefühle zeigen, denn ich lebe hier...mit einem Energiewesen."

Wieder sah er Merlin sehr erstaunt an.

„Sie leben mit einem Energiewesen zusammen...das ist sehr ungewöhnlich. Normalerweise leben sie alle alleine."

„Wahrscheinlich wollen sie mich nicht aus den Augen lassen, ich könnte sie zu Emotionen verleiten", antwortete Merlin.

Wieder lachte der Mann von Ceylona und Merlin grinste.

„Ich bin Yarin", stellte er sich vor.

„Merlin", sagte er „Vom Planeten Erde...im Exil auf Anara."

„Sehr erfreut", meinte er belustigt und stand auf „Wollen wir etwas Essbares finden?"

Merlin nickte und sie gingen Richtung Stadt. Bald wurden sie auch fündig, was einem Restaurant sehr ähnlich kam. Sie setzten sich an einen Tisch, Merlin sah sich um, hier waren eigentlich nur Fremde, vielleicht auch ein paar Bewohner von Anara. Sie bestellten sich etwas, auch hier wurde gelächelt und normal gesprochen. Anscheinend hatte Yarin recht, Besuchern war es erlaubt, sie gingen schließlich wieder...er blieb.

Yarin erzählte ihm von seinem Haus auf Ceylona und seiner Frau. Er handelte mit Stoffen aller Art und hatte sechs eigene kleine Frachter.

„Ich war vorige Woche auf dem Orion", sagte er.

„Ist er weit weg?", fragte Merlin.

„Nein...eine Tagesreise, wenn man im Hyperraum reist. Er ist die Nummer eins, was Gewürze angeht. Dort bekommt man die tollsten Gewürze, meine Frau gibt mir immer eine riesige Liste mit. Sie kocht sehr gerne."

Merlin grinste leicht, er traute sich nicht zu benehmen, wie die Besucher, denn er hatte keinen Freifahrtschein. Das Essen schmeckte gut, es war so etwas Ähnliches wie Gulascheintopf, dazu tranken sie Wasser. Merlin fühlte sich wohler, es lag wohl daran, das er sich mal mit jemanden unterhalten konnte, der so wie er war, abgesehen davon, das er grün war und schwarze Augen hatte.

Aber er hatte viel Spaß mit Yarin und er genoss es wirklich.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX


Arthur ging nach Hause, nachdem Merlin verschwunden war...er war verwirrt. Verwirrt über Merlins aggressives Verhalten. Er konnte seinen Zorn nicht nachvollziehen. Arthur hatte nur die Wahrheit gesagt und daran war nichts falsch gewesen.

Er setzte sich auf das Sofa, das Quartier war still ohne Merlin und er vermisste ihn. Er fuhr sich durch sein Gesicht, die Emotion Zorn hatte Merlin beeinflusst, er hatte Arthur angeschrien. Aber Merlin wusste doch, das er keine Emotionen hatte, er konnte ihm nicht das geben, was er wollte. Arthur fühlte nur diese Zuneigung zu ihm, aber auch ein beklemmendes Gefühl in seiner Brust, weil er einfach weggelaufen ist.

Er stand auf und ging in Gedanken auf die Terrasse, sah hinunter auf die Stadt, in der irgendwo Merlin war. Es war ihm nicht egal, ob Merlin sterben würde, er hatte ihn auf Adari fallen gesehen und diese Lebensform über ihm. Arthur wollte zu ihm rennen, aber ein anderer Krieger hatte ihm den Weg versperrt und angegriffen und er musste sich darauf konzentrieren.

Vielleicht sollte er ihn nicht mehr mitnehmen auf die Missionen. Nun würden sie in den Krieg ziehen, ihre Heimat verteidigen und es würde schlimm werden. Arthur hatte keine logische Erklärung, wie Merlin das überstehen würde, wenn er jetzt schon so belastet war. Dazu kam, das er Arthur nicht verstand...er konnte ihm keine Emotionen geben.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX


Merlin verabschiedetet sich von dem Händler, mit dem Versprechen, ihn mal auf Ceylona besuchen zu kommen und ging Richtung Zuhause. Er kannte sich inzwischen gut genug aus, um den Weg zu kennen. Sein schlechtes Gewissen plagte ihn jetzt wieder, jetzt, da er wieder ruhig war. Schon wieder hatte er Arthur unrecht getan, hatte ihn angegriffen, weil er nicht wie er war. Und eigentlich wollte Merlin ihn auch nicht anders. Er war Arthur, sein Arthur...sein schöner, sexy, emotionsloser Arthur und er liebte ihn so, wie er war. Aber sein Zorn ließ ihn oft nicht logisch und klar denken und das schlechte Gewissen kam danach.

Arthur war etwas ganz Besonderes, seine Naivität, seine Position als Commander, seine Leidenschaft, wenn sie sich liebten, selbst seine Emotionslosigkeit war das, was Arthur ausmachte. Abgesehen von seinen schönen blauen Augen, seinem hellen blonden Haar und seinem Körper.

Er betrat den Lift und fuhr nach oben. Es war das erste Mal, das er von Arthur getrennt gewesen war, seit er auf Anara angekommen war. Er betätigte den Klingelknopf, denn er konnte die Worte nicht sagen, damit die Tür sich öffnete. Aber jetzt wurde die Tür geöffnet und Arthur sah ihn an, sein Gesicht ausdruckslos wie immer. Er ließ Merlin wortlos ein, der ins Wohnzimmer ging und stehen blieb, zu Boden schaute. Er hörte Arthur hinter sich, der ihn immer noch wortlos anschaute.

„Es tut mir leid, Arthur...ich weiß nicht, was die letzte Zeit los ist. Wahrscheinlich kann ich nicht ertragen, immer zu versagen und lasse es an dir aus."

„Ich verstehe dich", antwortete Arthur. Merlin drehte sich jetzt um und sah ihn an

„Nein...tust du nicht. Das kannst du überhaupt nicht, weil du dich nicht so fühlst. Aber es ist jetzt egal."

„Du bist nicht mehr glücklich mit mir...ist es so, Merlin?"

Merlin ging jetzt schnell auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen.

„Nein, das ist nicht wahr...ich bin glücklich...ich liebe dich, Arthur."

„Genug...um mich so zu nehmen, wie ich bin?", fragte das Energiewesen und Merlin nickte wissend.

Da war es, allein diese Frage bewies es. Arthur hatte zwar nur ein kleiner Bruchteil Emotionen, aber er wusste genau, was Merlins Problem war. Und Merlin war sich sicher, er liebte Arthur mehr, als er es wohl selbst wusste. Und das würde jetzt ein Ende haben, er würde das beenden, denn er hatte sich auf dem Weg geschworen, das Arthur nie wieder zum Vorwurf zu machen, das er ist was er ist.

Er hatte sich in ein emotionsloses Energiewesen verliebt und musste damit leben...er, nicht Arthur.

„Ich liebe dich mehr, als du jemals wissen wirst und ich werde dir nie wieder etwas vorhalten, für das du nichts kannst. Ich habe jetzt lange darüber nachgedacht und es ist mein Fehler, nicht deiner."

„Merlin...ich fühle sehr viel Zuneigung für dich und natürlich will ich nicht, das du stirbst. Es würde mein Leben wieder sehr einsam machen. Aber...zu sagen, das ich trauern werde, so wie du das tust...würde der Wahrheit nicht entsprechen, weil du weißt, das es nicht so ist. Ich möchte dir nicht etwas sagen, das nicht der Wahrheit entspricht."

„Du hast recht...ich wusste, das es nicht leicht werden würde. Aber ab jetzt ist dieses Thema vom Tisch. Du bist ein Energiewesen und fast ohne Emotionen und ich habe das zu akzeptieren."

Arthur nickte „Sind deine Emotionen jetzt wieder im normalen Bereich?", fragte er in seiner naiven Art.

Merlin sagte nichts, sondern zog ihn in seine Arme, küsste ihn leidenschaftlich und Arthur kam ihm sehr entgegen.

Er löste sich und fragte

„Beantwortet das deine Frage?"

Arthur nickte und sah zum Schlafzimmer.

„Möchtest du dem Wasserfall zuhören?"

Merlin lachte und küsste ihn wieder.

„Ja."

Arthur zog ihn ohne weitere Worte ins Schlafzimmer und Merlin lächelte, als er anfing, ihn auszuziehen.

Versöhnungssex war doch der Beste, oder nicht?

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX



Am nächsten Morgen kam Arthur in die Küche, in der Merlin frühstückte. Er hielt die beiden Übungsschwerter in der Hand

„So, solange wir zu Hause sind, werde ich mit dir trainieren. Aber ich warne dich...ich werde keine Rücksicht nehmen."

„Gut...das tun die Kreaturen, die mir den Kopf abschlagen wollen auch nicht. Aber vielleicht sollte ich sie mal fragen. Ich könnte sagen...macht etwas langsam, ich bin Anfänger."

Arthur sah ihn verwirrt an, wie immer.

„Du denkst doch nicht wirklich, das sie darauf Rücksicht nehmen...sie sind Feinde."

Merlin lachte und er nickte wissend

„Das war wohl wieder einer dieser Scherze, nicht?"

Merlin stand auf und nickte grinsend

„Ja, du wirst es nie wissen, was? Komm, lass uns auf die Terrasse gehen und du kannst mir den Garaus machen. Und dich rächen, weil ich gestern so frech war."

„Rache ist eine Emotion und..."

„Du kannst keine Rache fühlen, ich weiß", vervollständigte Merlin den Satz und nahm ihm ein Schwert aus der Hand „Also los...Energiewesen, greif mich an."

Arthur griff an und er machte wahr, was er versprochen hatte, er war rücksichtslos, schlug zu und Merlin hatte alle Hände voll zu tun. Zwischendurch erklärte er ihm Schritte und Haltung, auf was er achten musste, wenn sie etwas durch schnauften.

„Ich beherrsche diese Schritte und diese Taktik, aber als der Krötenkrieger auf mich zugestürmt kam und sein Schwert schwang...fiel mir nichts mehr ein", sagte Merlin.

„Es war dein erster Kampf und dann gleich mit so einem Feind. Ich muss gestehen, sie können sehr gut kämpfen, selbst wir, die sehr viel Erfahrung hatten, mussten Acht geben. Ich hatte gleich zwei vor mir."

„Hattest du keine Angst, Arthur?"

„Nein, ich kann keine Angst haben und außerdem musste ich mich auf den Kampf konzentrieren. Das ist das, was ich dir sagen will...Angst lähmt dich. Sei locker und denke nicht nach...handle. Wenn du zu viel darüber nachdenkst, was alles passieren kann, dann bekommst du Angst. Und deshalb vergisst du alles, weil die Furcht dich daran hindert, dich zu konzentrieren."

Arthur stellte sich wieder in Position.

„Du bist nicht so schlecht, wie du immer sagst. Natürlich nicht wie ich, aber ich habe eine ganz andere Ausbildung und schon sehr viel Kampferfahrung. Aber mit der Zeit bekommst du diese auch. Greif an!"

Sie übten noch ein paar Stunden und Merlin hatte ein gutes Gefühl. Aber vielleicht war das nur, weil Arthur ihm gegenüber stand und er wusste, das er ihn nicht töten wollte. Er nahm sich vor, bei seinem nächsten Kampf Arthurs Worte zu beherzigen und weniger darüber nachdenken...was wäre wenn. Danach gingen sie duschen und Merlin revanchierte sich unter der Dusche für sein Training. Er drückte Arthur an die Fliesen und küsste ihn stürmisch, was diesem natürlich gefiel. Sie liebten sich heftig unter der großen Dusche und saßen danach gemütlich auf der Terrasse und aßen etwas. Merlin war entspannt und hoffte, das es so bliebe.

Am nächsten Tag gab es beunruhigende Nachrichten, Gaius war gekommen und sie saßen auf dem Sofa. Gaius war so etwas wie ein Ehrenmitglied im Rat und hatte immer die aktuellsten Nachrichten.

„Gestern hatte Commander Gwaine einen Zusammenstoß mit den beiden Alienschiffe, die auf Adari waren", erzählte er „Es ist noch nicht offiziell."

„Und was?",fragte Merlin.

„Er hat seine gesamte Flotte verloren, sechs Cetromschiffe und er konnte nur mit knapper Not entkommen."

„Das waren meine vier Schiffe", sagte Arthur „So wie ich das einschätze, hatte er wieder auf nichts Rücksicht genommen."

Gaius nickte „Er hatte die Schiffe verfolgt, bis sie sich zum Kampf stellten. Sie scheinen eine enorme Feuerkraft zu haben...ich sehe düsteren Zeiten entgegen, wenn alle Schiffe ihrer Flotte so sind."

„Ich hoffe doch inständig, das der Rat ihm keinen Flottenverband unterstellt...die sind ja schon tot, bevor sie hier weg fliegen", sagte Merlin „Er ist ein arrogantes, rücksichtsloses Arschloch."

Gaius sah ihn erstaunt an und Arthur sagte

„Wir hatten ihn das letzte Mal auf der Landebase getroffen und er war sehr negativ zu Merlin eingestellt."

„In gewisser Weise hat Merlin recht, auch wenn ich seinen Titel für Gwaine nicht nachvollziehen kann", er wandte sich an den dunkelhaarigen Mensch „Ist dieses Teil nicht dafür zuständig für Ausscheidungen?"

Merlin grinste „Ja, aber bei uns auf der Erde ist es auch ein Schimpfwort für einen Idioten."

„Irgendwie passend...und ja, er ist sehr von sich überzeugt, leider sind seine Erfolge immer negativer Art", meinte Gaius, Merlin grinste.

„Ich würde nicht mit ihm fliegen...das ist ein Selbstmordkommando", sagte Merlin.

„Sie haben keine Wahl, wenn sie den Befehl dazu bekommen, Merlin", meinte Arthur.

„Ja, ich weiß."

„Arthur", sagte jetzt Gaius „Versprich mir, das du da draußen Acht gibst...ich will nicht die Nachricht hören, das du gefallen bist. Es wäre eine Verschwendung eines guten Commanders."

Arthur nickte

„Du kennst mich...ich gehe nie Risiken ein, nicht auf Kosten meiner Schiffe."

„Dann viel Glück", sagte Gaius und verließ sie. Merlin lehnte sich zurück.

„Weißt du schon etwas, Arthur?"

„Nein, aber ich muss in einer Stunde zu einer Besprechung. Ich denke, wir bekommen dort die Einsatzbefehle."

Merlin sagte nichts, aber er wusste, das dieser Krieg nicht schnell vorbei wäre.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX


Malakir saß in der Höhle und unterhielt sich, als Sharkar kam. Er schickte alle weg und sagte zu ihm, denn er war gerade von einem Aufklärungsflug zurückgekehrt.

„Und?"

„Diese beiden Schiffen von diesen Kreaturen...sie haben einen ganzen Flottenverband der Energiewesen zerstört, nur ein Schiff ist entkommen."

Malakir horchte auf und fragte angespannt

„War es Arthurs Verband?"

„Nein, sein Schiff hatte ich nicht registriert...es waren andere Schiffe. Malakir...diese beiden Schiffen haben sechs Cetromschiffe zerstört...sie verschwanden einfach von den Sensoren."

Der Piratenführer stand auf und nickte nachdenklich

„Das dachte ich mir schon...ich sagte zu Arthur auf Adari, das sie beeindruckende Waffen haben, auch in ihren Raumschiffen."

„Was tun wir jetzt?"

„Wir bleiben am Boden, aber wir fliegen zum Mutterschiff. Unsere Waffen sind nicht stark genug, wenn sie sechs Cetromschiffen einfach zerstören."

„Die primäre Waffe?", fragte Sharkar.

Malakir nickte „Ja...wir fliegen morgen zum Mutterschiff und holen sie...wir werden sie brauchen. Ich werde nicht so dumm sein und meine Flotte opfern, wie dieser Idiot von Commander, wer immer das auch war. Das ist ein herber Schlag für die logischen Energiewesen."

„Mach die Harakon klar...wir fliegen morgen ganz früh los."

„Gut...und die Patrouillen bleiben am Boden?"

Malakir nickte „Ja...niemand fliegt, wir werden jedes Schiff brauchen."

Sharkar nickte und ging...Malakir war nachdenklich. Er hoffte, das Arthur nicht so dumm war und sich allein mit denen anlegte. Er war sich ziemlich sicher, das der Rat die Allianz zusammengezogen hatte. Aber das war nicht sein Problem, er würde sich da schön raus halten und seine Schiffe am Boden lassen.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX


Arthur stand in der großen Halle, alle Commander waren anwesend. Er sah aus dem Fenster, Merlin war zu Hause geblieben. Heute bekämen sie ihre Flottenverbände und Einsatzbefehle.

„So nachdenklich?", sagte jemand neben ihm, Arthur schaute hoch

„Commander Leon...ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen."

„Ich war in Sektor vier acht drei...etwas weiter weg, kam gestern erst zurück. Und gleich solche Nachrichten. Sie hatten schon Bekanntschaft mit dieser Rasse gemacht?"

„Ja, auf Adari...sie sind grausam und sehen auch so aus...Merlin sagte...wie Kröten."

„Merlin...mmh...ja, das ist der Mensch. Wie ist er denn so?"

„Gut...sehr emotional, aber er kann die Pläne der Piraten gut durchschauen."

„Nun ja...die Piraten werden wohl in nächster Zeit nicht unser Problem sein."

„Nein", sagte Arthur und sah, wie die Raumschiff Commander von der Ceylona Flotte hereinkamen. Jetzt waren alle da und der Rat trat ein, diesmal im normalen Licht. Sie setzten sich alle und sahen über die Leute, die nun bunt zusammengewürfelt waren.

Nach einer Einführungssprache wies der Rat jetzt die Flottenverbände an

„Commander Leon...sie fliegen mit dem Flottenverband der ceylonischen Flotte. Sie werden sich mit dem dort führenden Kommandanten absprechen."

„Ja, Sir."

Nach und nach wurden alle eingeteilt, doch dann sagte das Ratsmitglied

„Commander Arthur...sie fliegen mit unserer Minuxflotte."

„Ja, Sir", sagte er und wunderte sich etwas. Die Minuxschiffe waren die besten Zerstörer, die sie hatten und wurden nicht regelmäßig eingesetzt. Ihre Feuerkraft war der anderen Schiffen überlegen.

„Wollen sie diese kleine Epsylonklasse nicht gegen ein Minuxschiff tauschen?"

„Mit ihrer Erlaubnis möchte ich mein Flaggschiff behalten", sagte Arthur. Der Rat nickte

„Ihre Entscheidung, Commander."

„Commander Gwaine?"

„Ja, Sir!"

„Sie werden auf Weiteres zum Captain zurückversetzt und führen eines der Minuxschiffe. Sie unterstehen Commander Arthurs Befehl."

„Sir...ich muss auf das Strengste protestieren", sagte Gwaine.

Das Ratsmitglied hob elegant eine Augenbraue

„Sie haben etwas zu sagen?"

„Nein...Sir", sagte er jetzt und sah zu Boden. Arthur beachtete ihn nicht...es war klar, das der Rat ihm keinen Flottenverband gab, nachdem er den letzten verloren hatte. Gaius hatte ihm schon gesagt, das der Rat das nicht länger duldete...er verlor einfach zu viele Schiffe.

Nach einer weiteren Stunde war die Sitzung vorbei.

Arthur kam von der Terrasse herein und Merlin sah auf.

„Und...was haben wir?"

„Die Minuxschiffe, Merlin."

„Was? Die besten Schiffe von Anara? Das ist ja schon fast eine Ehre."

„Anscheinend ist der Rat mit uns sehr zufrieden...im Gegensatz zu Gwaine."

„Was ist passiert?"

„Sie haben ihn zum Captain degradiert und muss eines der Minuxschiffe führen...er untersteht meinem Befehl."

Merlin lachte „Geschieht ihm recht...ich habe kein Mitleid. Das Einzige, was mich stört...er fliegt mit uns."

„Ja, aber in einem anderen Schiff."

„Das ist gut, denn ich möchte den Idiot nicht auf der Starshadow haben. Wann fliegen wir?"

„In drei Tagen...wenn diese Flotte aufkreuzt...noch wissen wir nicht, mit was und mit wie vielen Schiffen wir es zu tun bekommen."

Arthur setzte sich neben ihn und sah ihn an

„Hast du Angst in die Schlacht zu ziehen?"

„Nun ja...glücklich bin ich nicht, aber was sein muss...muss sein. Ich will diese Kreaturen weit weg wissen", sagte Merlin.

Arthur zog ihn in seinen Arm und küsste ihn, strich ihm zärtlich über die Wange

„Wir werden es schaffen, Merlin."

Merlin sagte nichts, schmiegte sich in Arthurs Arme. Er hoffte, das sie beide überlebten, denn er wollte nicht sterben...er wollte leben, mit Arthur und lieben.

Wieder küsste er sein blondes Energiewesen und saßen engumschlungen auf dem Sofa, es gab nichts zu sagen.

Sie hatten drei Tage, um sich zu lieben und sich vorzubereiten und Merlin würde das nützen, er sah Arthur an

„Willst du mit mir schlafen, Arthur?"

Arthur zog die Stirn kraus „Jetzt? Aber es ist noch zu früh zum ruhen."

Merlin kicherte und küsste ihn

„Dummkopf...ich fragte, ob du dich mit mir paaren willst?"

„Deine Sprache ist wirklich kompliziert und du sagst, das meine schwer ist?"

„Was ist jetzt...willst du, das ich dir dein Teil küsse?", fragte Merlin in seiner Sprache, um eventuelles Missverständnisse auszuschließen.

„Natürlich...ich mag das sehr gerne", antwortete er.

„Dann komm!"

Merlin zog ihn hoch und sie gingen ins Schlafzimmer.

SternenliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt