Sternenliebe Kapitel 32

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Sternenliebe


Kapitel 32



Merlin ging am nächsten Morgen in das Hotel, in dem auch Lance untergebracht war. Er hatte eine Nachricht bekommen, das Lance dort frische Kleider bereit gestellt hatte. Sein Overall war kaputt und voller Blut, so ging er an die Reception und fragte nach Lance. Der Mann dort schickte ihn auf ein Zimmer und Merlin ging den Gang entlang, blieb stehen, als sich eine Tür öffnete und Malakir dort erschien. Er stand mit dem Rücken zu Merlin und sagte etwas zu jemandem, der noch im Zimmer war. Merlin wollte nicht mit ihm zusammentreffen und huschte in eine Nische, in der eine große Pflanze stand.

Aber sein Herz blieb fast stehen, als er sah, das Arthur hinter Malakir aus dem gleichen Zimmer kam. Sie hatten sich zusammen ein Zimmer geteilt und wahrscheinlich auch das Bett und er wollte nicht daran denken...was noch. Anscheinend nahm Arthur die Trennung von ihm nicht allzu ernst und hatte gleich Ersatz gefunden. Was sollte er auch von jemanden verlangen, der keine Emotionen hatte? Der Piratenführer legte sich auch wirklich ins Zeug, um bei Arthur zu landen und anscheinend ist ihm das geglückt.

Sie gingen an ihm vorbei, Merlin duckte sich hinter der großen Pflanze...er wollte auf keinen Fall, das sie ihn sahen. Als sie weg waren kam er hervor und starrte den Gang hinunter, wo sie verschwunden waren. Der Schmerz, den er in seinem Inneren spürte, war unerträglich und er stöhnte auf, lehnte sich an die Wand. Alles verschwamm vor ihm, als er die Tränen in seinen Augen spürte. Es war vorbei...Arthur hatte sich Malakir zugewandt und machte dort weiter.

Er starrte vor sich hin, nicht fähig einen klaren Gedanken zu fassen, Tränen rannen ihm die Wangen entlang. Er wusste nicht, wie lange er so da stand, erstarrt...in seinem Kummer ertrinkend, als er sich straffte. Er konnte nicht mehr zurück...jetzt erst recht nicht mehr. Er konnte es nicht ertragen, die beiden zusammen zu sehen...er konnte nicht mehr bei Arthur wohnen, nur um mitzubekommen, wenn er sich mit Malakir traf. Und er wollte kein Hindernis sein, wäre er bei Arthur, könnte der Malakir nicht mit nach Hause bringen, um mit ihm dort zu schlafen.

Gerade heute morgen hatte ihn Yarin gefragt, ob er mit ihm zum Orion fliegen wollte, er musste dort einkaufen. Durch den Krieg auf Ceylona waren viele Läden zerstört, wie auch die Waren, teils mutwillig zerstört, teils verbrannt. Merlin hatte abgelehnt...aber jetzt sah er keine Zukunft mehr und keinen Sinn, auf Anara zu bleiben. Der Rat hatte keine Besitzansprüche an ihn, er war ein freier Mensch und dazu verdammt, durch das All zu fliegen, ohne Heimat.

Er drehte auf dem Absatz um und ging zurück zu Yarin, der ihn fragend ansah, als er ins Haus kam.

„Hast du keine Kleidung bekommen?"

„Nein...ich habe mir das Ganze überlegt. Ich fliege mit dir...ich bin hier fertig. Da ich nicht in der anarischen Flotte bin und eigentlich Zivilist, kann ich tun, was ich will."

Yarin grinste.

„Das ist toll...ich kann so jemanden wie dich gebrauchen. Wenn du willst, kannst du in meinem Geschäft einsteigen. Ich brauche dringend jemanden auf dem Orion, der dort die Geschäfte im Vorfeld abwickelt. Das würde mir viel Zeit ersparen, denn dieser Planet ist einer meiner wichtigsten Planeten, was die Waren angeht."

„Mal sehen...wann fliegen wir?"

„Ich gebe dir andere Kleidung und dann verschwinden wir", antwortete Yarin. Seine Frau kam herein und ging wieder, als Yarin ihr sagte, das sie Merlin Kleider geben sollte. Eine Stunde später verabschiedeten sie sich und gingen zu den Docks, wo Yarins Frachter lag. Dort angekommen, starteten sie unverzüglich, Yarin musste bald wiederkommen und Waren mitbringen. Wenn der Krieg und die Schlacht auf Ceylona auch schlimm war, würde er jetzt sehr viel Gewinn machen, denn die Händler würden ihm die Waren aus der Hand reißen.

Merlin stand an einem kleinen Fenster, sah, wie Ceylona immer kleiner wurde und letztendlich verschwunden war...wie Arthur, der sich Malakir zugewandt hatte. Auf der Erde war es nichts Besonderes, wenn sich ein Paar trennte, weil jemand einen anderen kennengelernt hatte, aber er hatte nie gedacht, das es mal ihm passieren würde. Aber anscheinend hatte Malakir in diesen drei Tagen sehr viel Eindruck auf Arthur gemacht. Er war ein Anführer...ein sehr guter Kämpfer und sehr klug und anscheinend fickte er auch besser wie Merlin.

Er war ein Nichts...ein normaler Mensch, der nicht gut kämpfen konnte, leicht verletztbar war, keine Führungsqualitäten hatte und anscheinend nicht gut genug für ein Energiewesen. Nun gut...er war kein Mensch, der aufgab und sich aus dem Fenster stürzte. Das scheiß Leben ging weiter, aber er war sich sicher, das er sich davon nie wieder erholen würde. Denn er liebte Arthur, trotz allem und würde ihn nie vergessen und auch nicht...wie weh er ihm getan hatte.

Er drehte sich um und schritt durch den Frachter zur Brücke und in ein neues einsames Leben, fernab seines Heimatplaneten, auf den er nie wieder zurück konnte. Aber das All war groß und vielleicht würde er für Yarin arbeiten, denn er musste leben. Aber zuerst mussten sie auf dem Orion ankommen. Yarin lächelte, als er hereinkam, der Frachter war nicht elegant und schnittig, wie ein Kriegsschiff, aber das war ja auch nicht wichtig, wichtig war die Ladekapazität.

„Meine Frau hat mir wieder eine Liste mit Gewürzen gegeben. Sie versorgt ihre ganzen Freundinnen damit", sagte er amüsiert.

„Das ist gut, denn sie kocht wirklich ausgezeichnet, Yarin. Danke...das du mir eine Chance gibst."

„Ich mag dich, Merlin...außer das du nicht grün bist, unterscheidest du dich nicht viel von mir. Hast du Ahnung vom Handel?"

„Ich arbeitete früher in einer großen Firma auf meinem Heimatplaneten...sie betrieben viel Handel, das heißt ja."

„Gut", lächelte Yarin.


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Malakir ging ernst durch die Straße, auf der die Einwohner anfingen aufzuräumen. Er hatte mit Arthur in diesem Hotel übernachtet und es wahr gemacht, was er gesagt hatte. Er hatte auf dem Sofa geschlafen. Am Morgen hatte Arthur geduscht und Lance brachte ihm einen frischen Overall, ohne Malakir zu sehen, der im Bad war, als er kam.

Sie hatten das Zimmer verlassen und Arthur traf sich wieder mit Lance, um die Verluste aufzunehmen. Diese Zeit nutzte Malakir und ging zu dem Haus von diesem Händler. Er hatte die Adresse auf dem Zettel gelesen, als Arthur sie gestern Abend auf den Tisch gelegt hatte und später mitgenommen. Eine hübsche grünhäutige Frau hatte ihm geöffnet und er hatte nach Merlin gefragt. Noch immer hallten ihre Worte in seinen Ohren.

„Er ist nicht da. Mein Mann ist zum Orion geflogen, neue Waren kaufen...Merlin ist mit ihm geflogen. Er sagte, das er hier fertig ist und nun in dem Geschäft meines Mannes arbeiten will. Ich denke...da mein Mann ein Verbindungsmann auf dem Orion braucht, das er dies Merlin angeboten hatte. Am besten kommen sie in einer Woche wieder, dann ist er zurück und können ihn selbst fragen, ich weiß nicht viel von seinen Geschäften."

Wie sollte er das Arthur sagen? Wie sollte er ihm sagen, das Merlin für immer weg war? Das er nicht mehr nach Anara zurückkommt und auch nicht zu ihm. Malakirs Herz wurde noch schwerer...was hatte er angerichtet? Er wollte das in Ordnung bringen, für Arthur...aber irgendetwas ist geschehen. Was hatte Merlin veranlasst, auf die Schnelle solche Entscheidung zu treffen? Da muss doch irgendetwas vorgefallen sein...aber was?

Er kam in die Hotelbar, Arthur saß mit Lance dort am Tisch...digitale Tafeln vor sich und tippte dort etwas ein. Malakir ging zu ihrem Tisch und beide sahen hoch.

„Wir haben auch einige Verluste...insgesamt achtzig Energiewesen sind gefallen."

„Ja...bei mir genau vierzig...doch nicht zu vergleichen mit den Verlusten der Kröten. Krieger von vier großen Schiffen verloren ihr Leben hier und die Schiffe."

„Was ist mit Sharkar und der Rest der Flotte?"

„Er wird wohl bald kommen, aber ich denke...er war erfolgreich."

„Da kommt er, Malakir", sagte Lance und wies mit dem Kopf zur Tür. Sharkar kam auf sie zu und grinste. Er umarmte Malakir, der ihn dann fragend anblickte.

„Voller Erfolg, Malakir...wir trafen auf sechzig Schiffen. Die Schlacht war heftig und wir verloren vier Schiffe der Flotte, zwei von Anara und zwei von dem Nachbarplanet von Anara. Aber gegen unsere primäre Waffe hatten sie keine Chance. Ich griff zuerst die großen Sternenzerstörer an und zerstörte sie, während die anderen die Kleineren angriffen. Zehn ihrer Schiffe flüchteten, der Rest war zerstört. Ich denke, da wir an zwei Fronten gekämpft und gewonnen haben...werden sie verschwinden. Ich glaube nicht, das sie ihre verbleibende paar Schiffe auch verlieren möchten."

„Das heißt...sie sind verschwunden?", fragte Lance.

„Wir registrieretn eine Flotte von ungefähr dreißig Schiffen, die in den Hyberraum sprang...auf unbekannte Koordinaten, die darauf schließen, das sie ihr Heimatsystem angewählt hatten und ja...sie sind weg. Wir haben keine feindlichen Schiffe mehr registriert. Das heißt...Sieg und Ende des Krieges."

Alle nickten, Malakir und Sharkar grinsten, während die beiden Energiewesen nur zustimmend nickten. Sie hatten gewonnen, was Malakir zum größten Teil zu verdanken war. Es war eine sehr logische Entscheidung gewesen, ihn auf ihre Seite zu ziehen, dachte Arthur. Aber er hatte einen viel zu hohen Preis dafür bezahlt, das alle jetzt in Frieden leben konnten. Er persöhnlich hatte keinen Frieden mehr. Er hatte das Beste in seinem Leben verloren und er hatte Emotionen, die ihn attackierten und ihm das Leben schwer machten.

„Wir sind hier fertig und werden noch heute nach Anara aufbrechen", sagte Arthur „Ich muss den Rat unterrichten", er wandte sich an Lance „Wir starten in einer Stunde...rufen sie die Mannschaft zusammen."

Er gab Lance den Zettel.

„Merlin finden sie dort...sagen sie ihm Bescheid und kommen dann zum Schiff."

Lance nickte und stand auf, Arthur auch...er würde jetzt zum Schiff gehen und auf seine Leute warten.

„Wir sehen uns auf Anara", sagte er zu Malakir, der ihm nachrief

„Warte...ich muss mit dir reden."

„Jetzt nicht...komm in einer halben Stunde zum Schiff, ich habe noch zu tun", sagte Arthur und ging hinaus. Malakir seufzte und Sharkar sah ihn an

„Was ist los?"

Malakir erzählte ihm alles und Sharkar sah ihn fassungslos an.

„Er fühlt?"

„Ja...nicht so laut...aber das Schlimmste kommt erst noch. Merlin ist weg...für immer. Was habe ich nur getan?"

„Du konntest das ja nicht wissen, das mit den beiden. Du warst schon immer verrückt mit Arthur. Warum hatte er dir das nicht gesagt?"

„Weil er ein Idiot ist und mir nicht vertraut hat."

„Ich muss ihm das jetzt sagen, bevor es Lance tut...ich weiß nicht wie er darauf reagiert. Deshalb ist es besser, wenn kein Energiewesen in der Nähe ist...bis später."

Malakir ging, um Arthur die wohl schlimmste Nachricht zu bringen und er fühlte sich dabei gar nicht wohl.

Arthur stand vor dem Schiff, er hatte es auf Schäden äußerlich überprüft und wartete auf seine Mannschaft und vor allem...auf Merlin. Er hatte ihn jetzt zwei Tage nicht gesehen und hoffte sehr, das Merlin über das nachgedacht hatte, was er zu ihm gesagt hatte. Er sah Malakir entgegen, der langsam über das Gelände kam, auf dem sie gelandet waren, als sie ankamen. Die Harakon stand nicht weit entfernt, aber alle anderen Schiffe waren teilweise schon gestartet. Nur die Schiffe von Anara standen noch hier, sie würden mit Arthur zurückfliegen.

„Was ist denn los, Malakir und was willst du noch mit mir bereden?"

„Arthur...ich weiß nicht...wie ich es dir sagen soll? Ich war heute Morgen bei Merlin, denn ich wollte mit ihm reden...wegen uns. Ich wollte ihm klar machen, das ich es nicht wusste und dachte, das er mir eher zuhört wie dir...weil wir gleich sind, was Emotionen angeht."

„Was hat er gesagt?"

Malakir sah zu Boden, aber dann hob er den Blick und sah ihn an

„Arthur...er ist fort."

Arthur sah ihn bewegungslos mit großen Augen an, mit diesen schönen blauen Augen, die Malakir immer schwach werden ließen.

„Wie...fort, ich verstehe nicht."

„Er scheint die Flotte verlassen zu haben, er war kein Soldat von euch. Diese Frau von dem Typ, der ihn mitgenommen hatte, sagte...das er zum Orion geflogen ist."

„Was?"

„Er ist weg, Arthur."

Arthur sah ihn immer noch an, so als würde er nicht verstehen, was er sagte, doch dann drehte er sich um und stützte sich an der Rampe ab, sah zu Boden

„Das hatte er gesagt...damals...er würde zum Orion fliegen, wenn ich mit jemanden anderen gehe...das hatte er gesagt und..."

Diese Emotionen wurden sehr stark in ihm und er keuchte auf...er war total überfordert mit diesen Gefühlen, die in ihm tobten. Er konnte nicht denken...nicht logisch denken...alle Gedanken wirbelten in seinem Kopf herum. Er fing hektisch an zu atmen, keuchte...Malakir kam näher.

„Arthur?"

„Ich...ich...mein Kopf...denken...kann nicht...Malakir...hilf mir...hilf mir doch. Was passiert...mit...mir."

Malakir sah sich um, von Weitem sah er Lance und die Mannschaft kommen. Er ging zu Arthur und sagte beschwörend

„Arthur...verdammt, reiß dich zusammen...da kommt Lance und die Mannschaft."

Arthur starrte vor sich und atmete heftig, achtete nicht auf ihn. Diese Gefühle übernahmen die Kontrolle, schoben seinen logischen Verstand beiseite. Und Arthur konnte das nicht handhaben, er hatte keinerlei Erfahrungen...sein Kontrollsystem brach zusammen.

„Arthur!", rief Malakir.

Er riss das Energiewesen zu sich herum und schüttelte ihn.

„Sieh mich an...Arthur...sieh mich an!"

Arthur hob den Blick und sah Malakir an, sein Blick verloren. Dieser sprach beschwörend und ruhig auf ihn ein

„Atme...ein...aus...ein...aus. Versuche dich zu beruhigen. Denke logisch...denke, was du jetzt tun musst...denke...schließe alles aus. Ignoriere diese Empfindungen und schiebe sie beiseite, denke logisch, was du jetzt tun willst...starten, nach Anara fliegen, vor den Rat treten und Bericht erstatten. Denke, was du sagen wirst...denke!"

Arthur war ein vollkommen logisches Wesen und Emotionen brachten die Logik durcheinander. Wesen mit Gefühlen, wie Merlin und Malakir waren selten logisch, sie dachten mehr emotional geschickt. Aber sie konnten mit ihren Emotionen umgehen, die sie von Kindheit an hatten. Sie konnten sie ignorieren, bei Seite schieben oder zulassen. Arthur konnte das nicht...Emotionen ließen ihn zusammenbrechen, denn das unterschied Energiewesen von anderen Arten. Sie brauchten Logik um zu leben und zu überleben.

Arthur sah über seine Schulter zu seiner Mannschaft, die näher kam. Malakir hatte fast recht mit seinem Vergleich eines Computers...Arthur hatte ein Systemzusammenbruch...fast im wahrsten Sinne des Wortes. Sein Verstand arbeitete wie ein Computer und war jetzt überfordert mit diesen Emotionen...die starke Liebe zu Merlin und die Traurigkeit...und der Schock. Er konnte einfach nicht damit umgehen, woher auch? Er hatte nie Emotionen und nun diese Nachricht...das war zuviel.

„Arthur...sie kommen...reiß dich zusammen. Ich verspreche dir, ich werde ihn finden, aber du musst jetzt du selbst sein. Bitte...sei logisch...sie kommen."

Arthur nickte und straffte sich, er nahm tief Luft und versuchte, seine Gedanken in eine logische Ordnung zu bringen, was ihm nun langsam gelang...nach diesem Schock.

„Es ist gut...sie können mich loslassen...Pirat", sagte Arthur kalt. Malakir grinste...ja, das war Arthur. Kalt...schön...sexy und unnahbar.

„Ich suche ihn, Arthur, aber konzentriere dich nur auf deine Logik...verstanden?"

Arthur nickte, Lance kam auf ihn zu und sagte

„Ich konnte Merlin nicht finden. Anscheinend hat er den Planeten verlassen."

„Das macht nichts...er war uns nicht verpflichtet. Er wird nachkommen", sagte Arthur. Lance nickte und sie stiegen in das Raumschiff. Arthur sah Malakir lange an, er hatte ihn gerettet, auf den richtigen Weg gebracht, als er verloren war, indem er auf ihn einsprach. Dann drehte er sich um und ging die Rampe hinauf, die sich jetzt schloss. Malakir trat zurück und die Talis startete, auch die anderen Schiffe...zurück blieben die Piratenschiffe.


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Sharkar kam auf ihn zugelaufen und blieb neben ihm stehen, beide sahen, wie die Talis im Himmel verschwand. Mit ihr die anderen Schiffe von Anara. Malakir zog die Luft ein, Sharkar sah ihn an

„Was ist denn nur los? Ich war zwei Tage weg und alles ist plötzlich verworren?"

„Ich mache mir Sorgen um Arthur. Er...du hättest ihn sehen sollen, als ich ihm sagte, das Merlin fort ist. Er hatte einen totalen Systemausfall und ich konnte das gerade noch so hinbekommen...bevor seine Mannschaft kam."

„Wie...Merlin ist fort und Arthur ein...wie nanntest du das?"

„Sharkar...Arthur hat Emotionen, mit denen er nicht umgehen kann. Er ist ein logisches Wesen, er muss logisch sein, sonst kann er nicht leben und Gefühle bringen das durcheinander. Er ist nicht wie wir...sie sind ganz anders, in allem, auch wie sie funktionieren...diese Formwandlung. Logik ist überlebenswichtig für sie...seit unendlichen Generationen."

„Ich verstehe das alles nicht", meinte Sharkar. Malakir verdrehte die Augen

„Was passiert, wenn du den Computer mit Daten fütterst, die er nicht verarbeiten kann?"

„Das System stürzt ab."

„Richtig...und genau das passiert mit Arthur und hoffentlich nicht auf Anara. Aber sein Captain hat ihn schon sehr seltsam angeschaut. Ich habe kein gutes Gefühl", sagte Malakir.

„Was tun wir jetzt?"

„Wir fliegen zum Stützpunkt mit der Flotte. Danach muss ich nach Anara...mit dem Rat sprechen. So wie das aussieht, werden wir wohl Frieden schließen, denn ich kann ihnen nicht helfen, einen Krieg zu gewinnen und danach sie wieder ausrauben. Das wäre vollkommen unlogisch...beim Orion...ich rede schon wie Arthur", er grinste „Färbt wohl ab."

Sharkar lachte „Wenn du ihn irgendwann ständig um dich hast, wird das noch schlimmer."

Malakir wurde ernst und er fühlte den Kummer in sich, nur das er damit umgehen konnte. Arthur würde ihm nie gehören...er liebte ihn, aber es war hoffnungslos. Arthur war auf Merlin fixiert und was er fühlte...was seine Konditionierung durchließ...gehörte Merlin."

„Wir gehen auf eine Mission...nach Anara."

„Wohin?", fragte Sharkar.

„Wir suchen Merlin und bringen ihn zurück", antwortete Malakir „Ich habe es versprochen."

„Ist das klug? Du wolltest Arthur und nun ist der Weg frei...nimm ihn dir doch jetzt. Er wird Merlin vergessen."

Dieser Vorschlag war für Malakir mehr als verlockend, denn es konnte vielleicht so sein. Das er eines Tages Malakir liebte und Merlin vergaß. Aber er blieb seinen Prinzipien treu. Das wäre nicht er, würde er so handeln. Er sah Sharkar an

„Denkst du wirklich...das ich so etwas tun würde? Ihn durcheinander bringen und dafür sorgen, das er mich will, anstatt Merlin. Obwohl ich denke, das dies nicht möglich ist...du kennst ihre Geschichte nicht. Du bist so lange mit mir zusammen...schätzt du mich wirklich so ein?"

„Nein, Malakir...ich dachte nur...ich meine...du magst Arthur sehr und...ich denke..."

„Hör auf zu denken, Idiot und komm mit...ich brauch jetzt etwas Starkes zu trinken."

Sharkar grinste und folgte ihm zurück in die Stadt.


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Lance betrat den dunklen Raum und stellte sich in den beleuchteten Kreis. Er hatte eine Vorladung zum Rat bekommen. Sie waren seit zwei Tagen zurück, Arthur hatte seinen Bericht abgegeben, aber der Rat wurde misstrauisch. Der Mensch Merlin war einfach verschwunden und niemand wusste wohin. Der Commander ging nicht in die Details der Bodenkämpfe ein...wich logisch aus, was den Rat noch misstrauischer machte. Vor allem, weil der Commander nicht erklären konnte, warum der Mensch weg war.

„Captain Lance...sie waren bei den Bodenkämpfen auf Ceylona?"

„Ja, Sir."

„Schildern sie uns...wie sie Commander Arthur sahen."

„Ich verstehe nicht."

„Captain Lance...sie sind uns aufgefallen, sie sind ein guter Kämpfer und denken sehr logisch. Was ist zwischen dem Commander und Merlin vorgefallen?"

„Das weiß ich nicht, Sir...aber als wir an Bord gingen...war das Verhältnis von Merlin zu Commander Arthur sehr...nun...eisig. Ich denke, das trifft es so ungefähr. Auf dem Boden rannte der Mensch allein in die Kämpfe und mir war aufgefallen, das er ständig nach Merlin fragte."

„Fragte er auch nach anderen seiner Mannschaft? Schließlich sind einige gefallen."

„Nein...nach den Kämpfen ging Merlin mit einem Bewohner von Ceylona weg, nachdem Arthur ihn gesprochen hatte und..."

„Was, Captain...sprechen sie frei."

„Sir...er tat etwas Merkwürdiges, während er mit ihm sprach...er berührte ihn."

„Wie?"

„Er legte seine Hand auf Merlins Arm und sprach beschwörend auf ihn ein."

„Was sagte er?"

„Das weiß ich nicht...ich stand zu weit weg. Aber am nächsten Tag war Merlin verschwunden. Und noch etwas war mir aufgefallen, Sir."

„Nur zu!"

„Als wir zum Schiff gingen...Malakir war da und hielt Arthur fest...sagte etwas zu ihm. Ich fand es eigenartig, das der Pirat den Commander so berührte."

„Sonst noch etwas?"

„Wenn ich recht überlege...Commander Arthur nahm immer nur Merlin mit zu den Außeneinsätzen. Das war früher nicht so...dann ging der nächste Offizier mit."

„Gut...sie haben uns sehr geholfen. Wir werden der Sache nachgehen und entsprechende Schritte einleiten. Vielen Dank...sie können gehen. Ihre Kooperation wird wohlwollend vermerkt."

Lance ging hinaus...er hatte gerade seinen Commander in ein schlechtes Licht gerückt. Aber solche Gedanken und Gefühle waren ihm so fremd wie alles andere auch. Er war ein logisch denkendes emotionsloses Wesen und tat nur seine Pflicht...Schuldgefühle und Reue kannte er nicht. Auch keine Freundschaft zu irgendwem. Wenn der Commander etwas nicht richtig tat...hatte er das zu melden, alles andere lag dann beim Rat.

Und der Rat hatte mit neunundneunzig Prozent die Vermutung, das Merlins Anwesenheit bei Arthur einen Defekt ausgelöst hatte und sie würden dementsprechend handeln.

SternenliebeTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang