Sternenliebe Kapitel 31

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Sternenliebe


Kapitel 31



Die Kämpfe in der Stadt waren heftig, denn viele der Kröten waren gelandet, um die Stadt unter ihre Herrschaft zu bringen. Arthur und Malakir kämpften Seite an Seite, der Pirat hatte eine Wunde am Arm, Arthur ein paar Schrammen im Gesicht. Beide beherrschten die Kampfkunst meisterhaft, jeder auf seiner Art. Lance kam auf sie zugelaufen, hinter ihm die Besatzung der Talis, die nicht mehr vollzählig war. Arthur rannte auf ihn zu

„Lance...haben sie Merlin gesehen?", rief Arthur, er machte sich fürchterliche Sorgen um ihn.

„Ja...vor einer Weile...er schlug sich mit zwei der Kröten herum, ich konnte nicht sehen, was passierte, ich war selbst in Bedrängnis."

„Mit zwei...gleichzeitig?"

„Ja...dann war er weg...ich weiß nichts. Vielleicht ist er tot."

Arthur sah geschockt die Straße herunter...er durfte nicht gefallen sein, er durfte nicht tot sein. Arthur rannte die Straße herunter, in der gekämpft und geschossen wurde. Malakir kam auf Lance zu

„Was tut Arthur den da, ist er verrückt geworden? Er läuft in das Feuer hinein...was hat er vor?"

„Er sucht Merlin...ich sagte ihm, das er mit zwei Krieger zuvor gekämpft hatte."

„Was hat er nur immer mit diesem Merlin?", fragte Malakir.

„Das müssen sie ihn selbst fragen...wir gehen zu den Docks. Die verbleibende Kröten wollen die Schiffe stehlen, um zu fliehen", sagte Lance „Das müssen wir verhindern."

„Nimm meine Leute mit...ich bleibe bei Arthur", sagte der Piratenführer und nickte seinen Piraten zu. Diese rannten mit den Energiewesen zu den Docks, Malakir hinter Arthur her.

Arthur rannte die Straße runter, suchte nach Merlin, als er abrupt stoppte. Nicht unweit vor ihm lagen zwei Krieger der Kröten, dazwischen ein Mann mit weinrotem Overall und schwarzen Haaren. Alles in Arthur sträubte sich näher zu gehen, er wollte Merlin nicht so finden. Malakir kam keuchend neben ihn.

„Was ist?", fragte er und folgte Arthurs Blick. Dann ging er zu den Toten und drehte den Mann im weinroten Overall herum und sah zu Arthur, der sich nicht bewegt hatte, immer noch zu dem Toten starrte.

„Er ist es nicht, Arthur. Was ist denn an Merlin so besonders? Du hast ihn immer bei dir und sorgst dich so...was ist los?"

„Nichts...er ist nur nicht so kampferprobt wie wir."

„Na...was ich gesehen habe...wenn er mit allen Kröten so umspringt, wie mit dem ersten...er war oder ist verrückt", sagte Malakir „Der Krötenkrieger wusste gar nicht, wie ihm geschah."

Ein Krieger tauchte hinter Arthur auf und schwang sein Schwert. Malakir zog seine Waffe und erschoss ihn, bevor er Arthur schaden konnte. Arthur wirbelte herum und sah ihn zusammenbrechen, dann zu dem Pirat, der die Schultern zuckte und grinste.

„Lass uns verschwinden, wir stehen hier wie auf dem Präsentierteller, Arthur...komm!"

Sie rannten weiter, einer der ceylonischen Soldaten winkte und sagte, als sie näher kamen

„Wir sind in der Überzahl und werden den Angriff abwehren. Ich habe den Auftrag von den Führer, das ich ihnen sagen soll, das wir uns nach den Kämpfen in dem Club Moonlight treffen, zwecks Verluste Aufnahmen."

„Okay", sagte Arthur, aber er suchte die Gegend mit den Augen ab...nach Merlin, aber er sah ihn nicht. Das unangenehme Gefühl in der Brust verstärkte sich, wenn er daran dachte, das er längst tot war.

Drei Krieger der Kröten griffen sie an, der letzte verzweifelte Angriff einer verlorenen Schlacht und sie zogen ihre Schwerter. Die letzten Kämpfe, bevor sie Ceylona zurückerobert hatten.


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Merlin stand im Schatten des Hauses, verschmolz mit ihm und sah die Straße runter. Er war an den Docks, hatte dort gekämpft und verhindert, das die Kröten Schiffe stahlen. Er wusste nicht mehr, wie viele er getötet hatte, aber auch er war verletzt. Einer hatte ihn am Bein erwischt und eine große Wunde klaffte am Arm, sein rotes Blut mischte sich mit dem violetten Blut der Kröten, die er getötet hatte. Trotz allem wäre Commander Vienna sehr stolz auf ihn, wenn sie es könnte. Er hoffte sehr, das sie überlebte.

Arthur hatte er nicht mehr gesehen, aber Lance und ihn später wieder kurz, als sie zur Verstärkung an die Docks kamen. Doch jetzt sah er Arthur und Malakir die Straße herauf laufen und er nickte grimmig. Ja...der Pirat würde auf Arthurs Arsch aufpassen, um ihn wieder zu benutzen. Er wollte sie nicht sehen und drückte sich weiter in den Schatten, verschwand hinter dem Haus und humpelte in die andere Richtung...Richtung Stadtmitte.

Es war jetzt still, vereinzelt wurden die letzten Feinde niedergestreckt. Die Docks waren gesichert, dort lebte keiner mehr der Kröten. Ein ceylonischer Trupp kam ihm entgegen und Merlin erfuhr, das sie sich alle im Club Moonlight trafen. Dort gab es auch Mediziner und ärtzliche Versorgung.
Merlin nickte und humpelte weiter, das Bein schmerzte und blutete noch, aber der Arm tat nicht so weh. Er kicherte vor sich hin, als er an die Rambofilme dachte. Nie hätte er gedacht, das er auch mal so wäre... ein Kämpfer, der trotz Verletzung nicht aufgab.

Er hatte überlebt...also hatte sich das schweißtreibende Training doch gelohnt. Vienna war unerbittlich gewesen...im Park am See und es hatte sich ausgezahlt. Er war zwar nicht der Kämpfer der Nation, aber es hatte gereicht, das er am Leben blieb. Er hatte Durst und war müde, dachte kurz an den Händler, den er auf Anara kennengelernt hatte...hoffentlich hatte er überlebt. Wie hieß er noch...ah ja...Yarin.

Er setzte sich einen Augenblick, denn das Bein schmerzte, sah sich um, alles war ruhig. Jetzt, da sein Adrenalinspiegel wieder in dem normalen Bereich war, kam wieder dieses Elend und der Schmerz in seinem Herzen. Er liebte Arthur, mit all seiner Liebe, die er aufbringen konnte, das hatte sich nicht geändert und würde sich auch nie ändern. Aber was er ihm angetan hatte...er konnte das nicht vergessen, dieser Verrat und Betrug...das Lügen.

Was hatte er jetzt? Er hatte seinen Heimatplaneten aufgegeben, konnte nicht mehr zurück, dann starb er. Was hatte er alles für Arthur auf sich genommen...die Folter von Catlan, die Narben waren noch zu sehen...das Schmerztraining, diese vielen schlimmen Schmerzen, die er aushielt. Seine Emotionen, die er so extrem einschränken musste, nicht er selbst sein und für was?

Das Arthur ihn anlügt und mit dem Pirat drei Tage gefickt hatte und er war sich sicher, das sie das sehr oft und fast ausschließlich getan hatten. Malakir war so lange heiß auf Arthur, er hatte diese drei Tage ausgenützt und Arthur auf alle Arten gefickt. Er stöhnte auf, teils wegen seinem Bein und Teils den Bildern, die sich schon wieder in seinen Geist schlichen. Vielleicht wäre es besser gewesen, er wäre heute gestorben. Wie sollte er weiterleben und vor allem...wo?

Er stand auf und humpelte weiter zu diesem Club, dort würde er versorgt werden.


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Arthur und Malakir betraten das Moonlight und er schaute sich um, aber Merlin war nirgends zu sehen. Soldaten von Ceylona, Piraten und Energiewesen waren hier in dem sehr großen Club. Ärzte wieselten herum, versorgten die Verletzten. Malakir sprach mit einem seiner Leute und nickte, klopfte ihm auf die Schulter und kam zu Arthur

„Ich habe einige Verluste...gute Männer, aber das ist Krieg."

„Ich weiß noch nichts...Lance ist noch nicht da", antwortete Arthur und schüttelte den Kopf, als ein Arzt ihn fragend ansah. Er hatte nur ein paar Schrammen, nichts Nennenswertes. Malakir ließ sich auch nicht verarzten, andere waren schlimmer verletzt.

Sie setzten sich an einen Tisch, Arthur hatte den Eingang im Blick. Er war unruhig und immer, wenn jemand hereinkam, spannte er sich an...er wartete auf Merlin. Und wenn er nicht kam, dann...er wollte nicht daran denken...bitte nicht, dachte er. Malakir setzte sich neben ihn, nachdem er ihnen etwas zu trinken besorgt hatte. Doch Arthur starrte nur zur Tür.

Wieder kamen Männer herein...es war Lance und seine Besatzung, ingesamt noch neun Leute, also waren einige gefallen. Lance kam auf ihn zu und Arthur fragte

„Merlin...was ist mit Merlin, Lance?"

Dieser schüttelte den Kopf

„Ich weiß es nicht...ich habe ihn nicht gesehen."

„Wo kann er nur sein...niemand hatte ihn gesehen?"

„Commander...es kann sein, das er tot ist...rechnen sie damit."

„Lassen sie die Männer und sich versorgen", sagte Arthur. Lance nickte und ging mit den Männern zur Bar, Arthur starrte weiter zur Tür. Angespannt wartete er und Malakir beobachtete ihn. Dieser unruhige Blick und diese Unruhe war so untypisch für ein Energiewesen, die meistens gleichmütig waren. Wieder fragte er

„Was ist an diesem Merlin so besonders, Arthur? Du fragst nur immer nach ihm und sonst nach niemanden."

Arthur sah ihn kurz an und schüttelte den Kopf, dann wieder zum Eingang, indem andauernd Soldaten erschienen, aber kein Merlin.

Doch dann...dann kam Merlin hinein gehumpelt und Arthur, der gerade Malakir zuhörte, der etwas sagte...sprang auf und eilte zum Eingang.

„Merlin...bist du verletzt? Ich bin so erleichtert, das du lebst."

„Es geht mir gut...Commander", sagte er und sah verächtlich zu Malakir, der sie beobachtete. Die zwei hingen nur noch zusammen und diese Erkenntnis schmerzte mehr wie sein Bein. Anscheinend hatte der Pirat wirklich auf Arthurs Arsch aufgepasst. Er humpelte weiter, Arthur wollte ihn stützen, aber Merlin wehrte ab

„Lassen sie das...es geht mir gut."

„Merlin...bitte. Hör mir doch einmal zu."

Merlin winkte einem Arzt, der jetzt kam und ihn wegführte, um ihn zu versorgen. Arthur sah ihm nach, er nahm tief Luft...vor drei Tagen hatten sie sich noch zärtlich geliebt und heute? Heute war Merlin für ihn so weit weg wie die Erde. Was sollte er nur tun...was? Arthur wünschte sich die Zeit zurückdrehen zu können. Es war doch nur ein Auftrag, er würde sich nie wieder mit Malakir einlassen. Wie konnte er Merlin das nur erklären und das er so viel Zuneigung fühlte, wie er konnte.

Er setzte sich wieder an den Tisch, ließ Merlin nicht aus den Augen, der mit dem Arzt sprach und leicht lächelte, als dieser etwas sagte.

„Wir werden ein paar Tage hier sein, bis wir alle gefunden haben. Die Führer stellen uns die Hotels zur Verfügung. Soll ich uns ein Zimmer nehmen?", fragte Malakir.

„Nein!" Es klang kalt und vollkommen entschlossen, als Arthur das sagte, ohne ihn anzusehen. Er wollte ein Zimmer mit Merlin, nicht mit Malakir...das war vorbei.

„Arthur...was ist denn mit dir los? Du bist so abweisend...vor einer Woche war das nicht der Fall...im Gegenteil", sagte Malakir, aber Arthur gab keine Antwort. Er beobachtete Merlin, der jetzt zur Bar humpelte, als ein Bewohner von Ceylona hereinkam und freudig rief

„Merlin!"

Merlin drehte sich um und lächelte...es war Yarin, er hatte überlebt. Dieser kam auf ihn zu und umarmte ihn, sagte dann

„Ich hoffte, dich zu sehen. Hast du alles gut überstanden?"

Merlin nickte

„Ja...alles noch dran."

Yarin lachte „Gut...meine Frau ist mit den anderen in die Berge geflüchtet, aber sie werden bald zurückkommen. Ich hörte, das ihr einige Tage hier seid...du kommst natürlich mit mir nach Hause. Meine Frau wird dir etwas Gutes zum Essen machen."

„Danke...das ist sehr nett."

Arthur rätselte, wer dieser Mann war und woher Merlin ihn kannte. War er ein Freund für ihn und was noch wichtiger war...welche Art von Freund? Eifersucht war Arthur fremd, aber er mochte es nicht, wenn andere Männer Merlin nah kamen, wie damals in dem Club mit dem jungen Ceyloner.

Yarin ging kurz weg und Merlin stand allein an der Bar. Arthur stand auf und ging zu ihm.

„Merlin...wir müssen reden...bitte", sagte er.

„Was wollen sie mit mir bereden, Commander?"

„Wegen Malakir und..."

„Ich möchte nicht darüber reden."

Arthur legte seine Hand auf seinen Arm

„Merlin...ich fühle sehr viel Zuneigung zu dir und nur zu dir. Alles andere war ein Mittel zum Zweck, versteh das doch. Malakir hätte nie kooperiert, wenn ich das nicht getan hätte."

Merlin sah ihn einen Moment an, dann sagte er

„Du hast mich eiskalt angelogen und mit dem da drüben drei Tage gefickt. Ich kann das nicht vergessen...im Gegensatz zu dir bin ich kein Android...es tut so weh und immer wenn ich dich ansehe...sehe ich diese Bilder vor mir...wie du mit ihm fickst", er schüttelte den Kopf „Ich kann das nicht ertragen...ich kann nicht. Lass mich einfach in Ruhe...Commander."

„Merlin...bitte. Ich kann...."

Yarin kam zurück und sagte

„Können wir?"

Merlin nickte und stand auf, sagte zu Arthur

„Wenn wir aufbrechen, Commander", er gab ihm einen Zettel „Ich bin dort zu erreichen."

Dann drehte er sich um und verließ mit Yarin den Club, Arthur sah ihm nach...bis er verschwunden war und dann stand er immer noch bewegungslos an der Bar. Er konnte das alles nicht glauben und nicht verstehen. Er wusste nur eins mit Sicherheit...er hatte einen sehr hohen Preis für den Frieden bezahlt, mehr als der Rat jemals Malakir gezahlt hatte. Er war allein...Merlin hatte ihn verlassen.


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Er ging langsam an den Tisch zurück, Malakir hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Arthur setzte sich, er wirkte vollkommen teilnahmslos. Er konnte nicht sagen, was er fühlte, aber er fühlte defintiv etwas...eine Leere in sich, etwas was ihn irritierte.

„So, Arthur...ich will jetzt wissen, was los ist? Vor einer Woche hatten wir drei wundervolle Tage, die ich gerne wiederholen möchte, aber du wirkst kalt und unnahbar...noch mehr als sonst. Ich möchte, das wir uns wiedersehen und ich möchte dich wieder ficken. Ich dachte mir, das wir vielleicht so etwas wie eine Partnerschaft haben könnten", Malakir grinste „Ich will das Bett wieder mit dir teilen...wir waren gut zusammen. Du hast Talent...ich meine, was du alles mit deiner Zunge anstellen kannst."

Arthur sah ihn an, seine blauen Augen kalt wie Eis

„Das wird nie wieder geschehen. Ich habe einen sehr hohen Preis für deine Kooperation in diesem Krieg bezahlt. Einen Preis, bei dem ich mich jetzt frage...ob es das wert war."

Malakirs Grinsen starb auf seinen Lippen und er sah Arthur jetzt ernst an. Was ihm als erstes auffiel, Arthur hatte ihn persöhnlich angeredet, als zweitens...er wirkte anders...irgendwie konfus.

Er beugte sich etwas vor, sprach jetzt sehr eindringlich

„Also gut, Arthur...sag mir was los ist, denn es ist definitiv etwas los. Ich weiß, das du mir nicht vertraust, wir liegen schon so lange in Feindschaft. Aber...das weißt du auch, wir hatten nie eine echte Feindschaft, ich meine wir beide. Ja...ich lag im Streit mit deiner Art...aber nie mit dir. Ich weiß nicht, ob dir das je aufgefallen ist, aber wir beide hatten eigentlich nie vor, uns gegenseitig zu töten. Und nun sind wir Verbündete, wenn auch auf einer geschäftlichen Basis."

Er machte eine Pause und sah sich um, die meisten waren schon in ihre bereitgestellten Hotelzimmer gegangen, um sich auszuruhen und sich zu erholen, nur ein paar Piraten saßen noch an der Bar.

„Wir waren nie wirkliche Feinde...von meiner Seite auf keinen Fall. Ich habe dich gerettet, mehr wie einmal und du auch, als du die Jäger abgeschossen hast, als sie mich angriffen. Du erinnerst dich...als wir von Adari kamen?"

Arthur nickte nur.

„Ja...ich begehrte dich und tue es noch...wenn wir schon ehrlich sind, dann richtig. Obwohl du keine Gefühle hast, nicht so wie ich...könnte ich mir durchaus vorstellen, dich als meinen Partner zu haben. Aber irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht und das hat etwas mit Merlin zu tun. Und wenn wir jetzt die Karten auf den Tisch legen...dann alles."

„Welche Karten?"fragte Arthur, der wieder den Sinn nicht verstand. Er hatte echt Probleme damit.

Malakir grinste „Ich meinte damit, wenn wir Geheimnisse haben, dann sollten wir die jetzt auf den Tisch legen."

„Ich...vertraue dir nicht", sagte Arthur.

„Arthur...wir kennen uns schon so lange und wir respektieren uns und wir waren sehr nah zusammen, als wir diese drei Tage gefickt haben. Denkst du wirklich...ich würde vor deinem sterilen Rat deine Geheimnisse ausplaudern? Ich respektiere dich, aber nicht deine Rasse oder den Rat. Sie sind mir zu...kalt. Also...was ist los?"

Arthur sah ihn einen Moment an, alles, was er gesagt hatte...entsprach der Wahrheit. Und es war wahr, er hatte den Piratenführer von einer ganz anderen Seite kennengelernt, als er persöhnlich mit ihm zu tun hatte. Auch diese drei Tage, Malakir war einfühlsam und nett, versuchte ihm alles recht zu machen. Auch auf dem Stützpunkt...sie konnten sich frei bewegen und die anderen nahmen sie nicht feindselig auf. Vielleicht hatte er Malakir verkannt und er wusste, das etwas nicht in Ordnung war und er würde nicht aufgeben, bis er es wusste.

Was konnte passieren? Das er ihn beim Rat verriet? Dann würde er sterben, denn sie würden ein defektes Energiewesen, egal wie gut er war, nicht in der Öffentlichkeit lassen. Er würde für immer verschwinden und er fragte sich nun, ob das nicht der logische Weg war, alles zu beenden. Alles was Malakir sagte, war logisch und er sah auf den Tisch, als er anfing zu sprechen und sich zu erinnern.

„Ich war auf einer Mission in einem weiter weg gelegenen System, drei Tage von hier aus. Mein Schiff, die Starshadow war defekt...Antriebsprobleme und ich stürzte auf einem blauen Planeten ab und verletzte mich. Merlin fand mich und nahm mich mit in sein Quartier und pflegte mich."

„Er ist kein Energiewesen?"

„Nein...er ist ein Mensch...sein Planet ist nicht sehr weit entwickelt, sie haben keine interstellare Raumfahrt, aber sie sind sehr emotional, so wie du."

„Ich hatte keine Chance wegzukommen und die Möglichkeit auf einem so rückständigen Planeten ein Raumschiff zu reparieren war gleich null. Aber Merlin setzte alles in Bewegung, um es möglich zu machen, denn diese Menschen waren hinter mir her, mein Absturz war nicht unbeobachtet geblieben."

Er machte eine Pause und sah zu dem Pirat, der aufmerksam zuhörte.

„Der Mensch, der hinter uns her war, war grausam. Ich lebte bei Merlin und lernte das Leben, das er führte, kennen. Merlin und seine Freunde gingen immer in einen Club, um sich zu paaren, fast wie hier in Ceylona. Ich wurde neugierig, denn diese Paarungen nahmen Menschen sehr ernst...sie taten es mit Leidenschaft und ich wollte wissen...warum."

„Du hast dich mit Merlin gepaart?", fragte Malakir überrascht.

Arthur nickte.

„Und ich fand es berauschend und gut und nicht erklärbar. Merlin hatte mich zu dem Zeitpunkt schon geliebt und er sagte mir das auch, aber ich sagte ihm, das ich nicht lieben kann. Er war entäuscht, aber repektierte es."

Arthur nahm Luft und sprach weiter

„Dieser grausame Mensch erwischte uns schließlich, kurz nachdem mein Raumschiff startklar war. Er folterte uns, auch Merlin, Menschen sind viel leichter zu verletzen wie wir. Aber er sagte ihm nichts. Wir flohen und hatten noch eine letzte Nacht, in der wir uns wieder paarten, dann musste ich weg, sie waren dicht hinter uns. Nach einem kurzen Abschied flog ich nach Anara zurück. Merlin blieb zurück, er konnte auf Anara nicht leben...zu hoher Luftdruck."

Da Arthur nicht weitersprach, sagte Malakir

„Und weiter? Er ist jetzt hier...warum?"

Arthur sah ihn an, musterte ihn einen Augenblick, als schätzte er ab, ob er weitersprechen sollte. Aber eigentlich war es inzwischen nicht mehr wichtig. Schließlich sagte er

„Und dann ist etwas geschehen...etwas Unmögliches. Ich konnte Merlin nicht vergessen, ich sehnte mich nach ihm und es wurde immer schlimmer und schließlich wusste ich, was mit mir los war.
Ich fühlte Zuneigung zu Merlin oder wie Menschen das sagen...ich liebte Merlin. Ich konnte damit nicht umgehen...dieses Gefühl, es war...ich konnte es nicht zuordnen. Aber es war stark und beeinflusste mich mehr, als mir zu Gute kam."

Malakir sah ihn mit offenen Mund total überrascht an und fragte leise

„Du...du hast Emotionen...du fühlst?"

„Korrekt, aber mit Einschränkungen. Meine Konditionierung lässt nicht sehr viel zu, aber was Merlin angeht...er dringt durch sie hindurch und ich fühle so viel Zuneigung, wie meine Konditionierung durchlässt. Das ist unser Geheimnis und wenn der Rat es herausfindet...sterbe ich."

„Ich brachte Merlin mit einem geschickten Rat eines Freundes nach Anara, er liebte mich und folgte mir, ohne darüber nachzudenken. Er wurde umgestellt auf Anaras Umwelt, das heißt, er kann nie wieder nach Hause. Sein eigener Heimatplanet würde ihn töten. Sie ließen ihn bei mir wohnen und wir liebten uns und paarten uns...wir waren zusammen. Er machte ein furchtbares Schmerztraining auf Wunsch des Rates...sie brachen ihm alle Glieder und behandelten ihn danach wieder. Er hatte alles ertragen für mich, seine Heimat aufgegeben...für mich und ich...ich habe es ihm übel gedankt."

Malakir zog die Luft ein, es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Er dachte an das Gespräch mit Merlin auf Anara und wie er so weiß wurde. Das lag nicht an der Hitze...das lag daran, was er zu ihm sagte. Er hatte es nicht gewusst, das Arthur mit ihm zusammen war.

„Was war das mit uns, Arthur? Du kamst zu mir und...erklär mir das?"

„Was gibt es da zu erklären, Malakir? Du hast das vor dem Rat zur Bedingung gemacht und ich bekam den Befehl, deinem Wunsch Folge zu leisten. Ich wäre nie freiwillig zu dir gekommen...ich war mit Merlin zusammen, dem Mann, dem all meine Zuneigung gehörte. Aber es stand unser aller Wohl auf dem Spiel und ich hatte keine Wahl...ich hatte den Befehl, dir zu Diensten zu sein und ich tat es. Aber ich sagte zu Merlin, das ich auf eine Mission gehe, er hätte es nicht verstanden...er ist sehr emotional und legt sehr viel Wert darauf, das ich nur ihm gehöre."

Malakir nickte, natürlich legte er da sehr viel Wert drauf. Bei ihm wäre das nicht anders, er würde jeden töten, der Hand an seinen Partner legen würde, er konnte Merlin mehr als gut verstehen. Er nickte

„Und ich Idiot habe ihm das erzählt, er hatte keine Ahnung und lass mich raten...er ist verletzt und hat sich abgewandt von dir, nicht wahr?"

Arthur nickte.

„Er wird mir nie wieder verzeihen, das ich mich mit dir gepaart habe. Er hatte geschrien und geweint und nun bin ich nur noch ein Commander für ihn. Seine Zuneigung zu mir ist erloschen, Malakir und ich bin allein mit all diesen Emotionen, die ich teilweise nicht zuordnen kann. Es ist ein Gefühl in mir, das ich nicht analysieren kann. Es fühlt sich an, als würde mir nichts mehr bedeuten", er sah Malakir an „Was ist das für ein Gefühl, das mich nicht positiv denken lässt und irgendwie runterzieht."

„Traurigkeit", sagte Malakir leise und legte eine Hand auf seine „Es tut mir so leid, Arthur...wenn ich das gewusst hätte. Warum zum Henker hast du nichts gesagt, als du zu mir kamst."

Arthur sah ihn überrascht an

„Hätte das denn etwas geändert?"

Malakir lachte freudlos

„Alles! Wir sind eine wilde Rasse, binden uns sehr selten für immer. Meistens bleiben wir allein, haben zwar Kinder, aber keine hundertprozentige Bindung, wir lieben die Abwechslung. Aber wenn sich ein Paar bindet, dann ist das bei uns unantastbar...fast ein Gesetz. Niemand würde sich einen Bettgesellen nehmen, der fest gebunden ist. Ich hätte dich nicht angerührt, denn ich respektiere die Bindung zwischen Liebenden. Das ist in meinem Volk so üblich."

„Aber dann wärst du jetzt nicht hier und wir hätten verloren."

Malakir grinste „Glaube mir...dein Rat war sehr großzügig, das hätte ich nicht ausgeschlagen...ich bin ein Pirat. Und das hier war ein Spaziergang, die Schiffe auch. Ich bin sicher, auch Sharkar war erfolgreich. Ich sagte dir das schon auf Ceylona, als wir zusammen waren...wir sind nicht bösartig. Wir sind nur gezwungen, so zu leben...in einem riesigen Raumschiff und wir müssen überleben. Ich raube nur, bin nie auf Töten aus, aber manchmal habe ich keine Wahl, wie du."

„Merlin verzeiht dir nicht, das du mit mir gefickt hast und ich kann ihn besser verstehen, als du denkst. Und alles ist meine Schuld, nicht deine...aber ich denke mal, das du keine Schuldgefühle hast?"

„Nein...ich weiß nur, das dies alles so irrrational ist und ich es gerne in Ordnung bringen würde, aber ich denke...es ist nicht mehr in Ordnung zu bringen. Ich hatte nur einen Befehl ausgeführt, der vollkommen logisch war, in Anbetracht, was auf dem Spiel stand, aber Merlin sieht das einfach nicht so."

„Natürlich nicht, seine Emotionen verhindern das aus einer logischen Sicht zu sehen. Glaube mir, ich weiß das. Bei mir wäre es nicht anders und ich denke, er hätte nicht übel Lust, mir sein Energiebeil in den Kopf zu schlagen. Ich bin mir ziemlich sicher, das dieser erste Krieger, den er getötet hatte...ich war, symbolisch. Er würde gerne das mit mir machen. Ich habe seinen Partner gefickt...so ziemlich das Schlimmste, was man tun kann. So ein verfluchter Mist...warum hast du nichts gesagt, Arthur...warum?"

„Ich habe dir nicht vertraut."

„Beim Orion, Arthur...hast du es denn noch nicht begriffen...ich bin dir positiv zugetan, um es mal in deiner Sprache zu sagen. Ich hätte nie gewollt, das du unglücklich bist...nun ja, eigentlich kannst du das ja nicht. Aber ich wäre da nie dazwischen gekommen...du bist so ein Idiot, das du den Mund nicht aufgemacht hast."

Malakir sagte ihm nicht die ganze Wahrheit, er hatte schon genug mit der Situation mit Merlin zu tun. Die Wahrheit war...Malakir liebte Arthur. Er hatte es nach den drei Tagen bewust gespürt, eigentlich schon immer, aber erst, nachdem er ihn geliebt hatte, wusste er es mit Bestimmtheit. Und obwohl er ein emotionsloses Energiewesen war, hätte er eine Partnerschaft angestrebt.

Aber Arthur war vergeben...an Merlin. Sie beide hatten viel gegeben, um zusammen zu sein und er hatte das Ganze zerstört. Er seufzte...und ja, er meinte, was er sagte...er wäre nie dazwischen gegangen. Er war ein Pirat und Räuber und Soldat, aber kein Monster, der rücksichtslos nahm, was er wollte. Das machte einen guten Anführer aus, der von seinem Volk respektiert sein wollte und dessen Verantwortung er trug.

So litt er dann auch, denn Arthur würde nie solche Zuneigung zu ihm haben wie für den dunkelhaarigen Mann. Und Arthur schlief mit ihm, weil er musste, nicht weil er wollte. Für Malakir war so etwas sehr ausschlaggebend, denn er würde nie jemanden zwingen, aber das hatte er bei Arthur getan und er mochte diesen Gedanken gar nicht. Er hatte keine Probleme, jemanden zu finden, der sein Bett mit ihm teilte, aber wenn dieser jemand nicht wollte, dann respektierte er das. Alles andere war nicht seine Art.

Warum, verdammt nochmal hatte er nichts gesagt, als er nach Ceylona kam? Er hätte drei Tage mit ihm verbracht, aber ihn nicht angerührt, so schwer es ihm auch gefallen wäre...doch eines war jetzt sicher. Er würde Arthur nie bekommen, aber er konnte damit umgehen...er hoffte zumindest auf eine Freundschaft mit dem Energiewesen und er nahm sich vor, mit Merlin zu reden. Schließlich hatte er die Schuld für dieses Drama. Merlin war ein emotionales Wesen, so wie er auch. Ein Gespräch würde sehr interessant werden und wahrscheinlich auch sehr laut. Er sah zu Arthur, der in Gedanken versunken schien.

Für ihn war das alles am Schwersten, denn sein logischer Verstand und seine Emotionslosigkeit im üblichen Sinne konnte damit nicht umgehen...es nicht verarbeiten. Fast so, wie ein Computer, der bestimmte Daten nicht verarbeiten konnte und überfordert abstürzte. Er hoffte, das dies Arthur nicht passierte und war eigentlich im Moment froh, das er keine Emotionen hatte, außer Liebe zu Merlin. Er wäre nicht der Erste, der sich etwas antat, aber zum Glück war das für Arthur irrational und unlogisch.

„Arthur", sagte er sanft und irgendwie schuldbewusst „Es tut mir so leid."

Arthur sah ihn an, mit klaren blauen Augen, die keinerlei Emotionen zeigten

„Ich weiß einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich weiß nur, das der Gedanke...Merlin verloren zu haben, meine rationalen Gedanken in ein Chaos stürzt. Ich kann nicht logisch denken, Malakir."

Dieser nickte, er wusste...für ein Energiewesen waren seine logischen Gedanken ein Muss und lebensnotwendig. Es bedeutete wirklich Chaos, wenn sie nicht mehr so funktionierten, wie sie sollten. Die Gefahr, das er sich verraten würde, war jetzt groß und er wusste genau, was dann geschah. Sein so toller Rat würde ihn ohne mit der Wimper zu zucken, eleminieren und das wusste er zu verhindern.

„Arthur...gib Acht auf Anara. Du bist jetzt sehr anfällig mit deinen Emotionen, zu denen sich jetzt Traurigkeit hinzu gesellt hat. Und auch mit dem Chaos in deinen logisch angeordneten Gedanken. Gib Acht, das du dich nicht verrätst."

Arthur nickte, er machte einen erschöpften Eindruck und Malakir stand auf, zog ihn hoch.

„Lass uns ins Hotel gehen, einer meiner Leute hat uns das letzte Zimmer ergattert. Im Moment sind die alle überbelegt von den vielen Soldaten."

„Ich werde mich nicht mit dir paaren, Malakir."

„Ja...ich weiß, aber du musst schlafen...ich schlafe auf dem Sofa...komm jetzt."

Arthur folgte ihm, er war wirklich erledigt und die Sache mit Merlin gab ihm den Rest. Sie checkten ein und Arthur fiel auf das Bett, nachdem er seine Stiefel ausgezogen und sein Schwert abgelegt hatte. Er schlief sofort ein und Malakir stand neben ihm, strich liebevoll durch sein Haar und nahm seufzend Luft...Merlin war nicht allein mit seinem Kummer. Er wurde sich bewusst, das Arthur nie ihm gehören würde, das Energiewesen, in das er sich verliebt hatte und er ihn drei Tage lieben durfte.

Er würde ihn nie wieder lieben. Arthur gehörte zu Merlin und Merlin gehörte zu Arthur. Aber sein Herz war schwer, Malakir hatte sich erst zweimal in seinem Leben ernsthaft verliebt, beides Männer. Sein Partner kam bei einem Raubzug um, als ihm jemand auf dem Rückzug erschoss. Und Arthur, der zweite Mann, den Malakir liebte...war unerreichbar und gehörte einem anderen Mann. Scheinbar war er nicht für Partnerschaften vorgesehen und sollte allein bleiben.

Aber Arthur aufzugeben...das war schwer für den Piratenführer, denn er liebte ihn mehr, als er sagen konnte...aber in diesem Fall hatte er auch keine Wahl...denn er würde nie glücklich bei ihm sein.

Und Malakir liebte ihn genug...um ihn gehen zu lassen.

SternenliebeWhere stories live. Discover now