Sternenliebe Kapitel 52

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Sternenliebe


Kapitel 52



Merlin stand bewegungslos vor Catlan, der immer noch seine Waffe auf ihn richtete. Er sah zu Jilli, der schreckensbleich etwas neben ihm stand und sich auch nicht bewegte. Diesem Irren war alles zuzutrauen...wenn sie sich bewegten, würde er abdrücken.

„Was ist? Wer ist jetzt das Arschloch und wer hat jetzt verloren?", fragte Catlan, denn er hatte Merlins letzte Worte nicht vergessen, als Arthur wegflog und er grinsend ihm das ins Gesicht sagte.

„Es hat niemand verloren", antwortete Merlin.

„Oh doch...sie mich an. Ich war der Chef einer Abteilung, bis sie mich einlochten. Aber anscheinend sind die Engländer zu blöd dafür...denn sie machten einen Formfehler und mussten mich rauslassen. Aber ich kann nicht mehr in die USA einreisen...und hier will mich keiner. Du...du bist schuld an allem und das ich auf der Straße leben muss."

Er wackelte leicht mit der Magnum und grinste

„Die hier habe ich einem Junkie abgenommen, als ich ihm das Genick brach. Sie wird sehr große Löcher in dich machen."

„Catlan...was willst du denn? Du hast Arthur gejagt, der nichts wollte, als nach Hause zu fliegen. Warum hast du ihn so unerbittlich verfolgt?"

Er lachte böse auf

„Warum? Er war ein Außerirdischer und ich wollte sehen, was das für ein Wesen war und ich wollte das Raumschiff. Mein Fehler war, das ich ihn nicht gleich aufgeschnitten habe...die Wissenschaftler hätten sich um ihn gerissen und mir die Füße geküsst. Und auch das Schiff...ich wäre berühmt geworden. Aber nein...du musstest ihn ja ficken und dafür sorgen, das er entkam...ich hasse dich, Merlin...du hast mein Leben zerstört und ich werde deines zerstören", fing er an zu schreien „Du wirst sterben und ich werde mit Genugtuung dir dabei zusehen und heute ist kein Arthur da, der dir deinen Arsch rettet."

Merlin sagte nichts, er sah auf die leere Stelle hinter dem Haus, wo das Schiff getarnt stand. Anscheinend hatte Catlan es nicht bemerkt, denn er erwähnte es nicht. Was immer er jetzt tun würde, Catlans Magnum war schneller und...er wollte Jilli nicht gefährden, denn der Verrückte würde ihn auch abknallen.

Also stand er nur da und hoffte, das Catlan sich noch an seiner Überlegenheit weidete, bevor er den Abzug drückte und den tödlichen Schuss abgab, der ihn treffen würde, denn er stand sehr nah vor ihm. Und Catlan war Agent des FBI gewesen, er würde nicht vorbei schießen. Er hoffte darauf, das die anderen im Schiff schon planten, wie sie das regelten. Merlin wagte noch ein Versuch

„Catlan...noch hast du nichts getan. Warum vergisst du nicht die Vergangenheit und fängst ein neues Leben an?"

Wieder lachte er

„Vergessen? Du Arschloch hast doch keine Ahnung. Ich war ganz oben, auf der Sonnenseite des Lebens, habe mit dem Präsidenten zu Abend gegessen und wurde respektiert. Und nun lebe ich auf der Straße, kann nicht mehr zurück und bin auf Almosen von Leuten angewiesen. Niemand will einem Amerikaner, der wie ein Assi aussieht...Arbeit geben. Und ich will nicht Toiletten putzen...ich war ein Anführer!", schrie er wieder „Und du bist an allem schuld."

„Das stimmt nicht...du bist selbst schul...", Merlin zog Luft. Er konnte nicht mehr richtig atmen...die Wirkung des Medikamentes ließ nach und wenn Catlan noch wartete, brauchte er ihn nicht zu erschießen, dann starb er an der Atmosphäre. Wieder zog er Luft und sah zu Jilli, der ihn bleich mit aufgerissen Augen ansah...er wusste, Merlins Zeit lief ab. Catlan achtete nicht darauf, er war so sehr damit beschäftigt, zu genießen, das er Merlin endlich hatte.

Sie würden sterben, alle beide, denn Catlan würde keine Zeugen leben lassen!


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Arthur war im Maschinenraum und überprüfte nochmal alles, während die beiden Piraten auf der Brücke herum lümmelten. Sie warteten auf Merlin, der sich verabschiedete und würden sofort starten. Sharkar saß an der Mittelkonsole und sah über die Knöpfe und dann zum Schirm. Er schaute nochmal zum Schaltpult und sah den Knopf für den Schirm, er spielte gelangweilt daran und der Schirm wurde plötzlich aktiv. Er zeigte Jillis Haus und Sharkar erstarrte, als er darauf sah

„Malakir", rief er und der Pirat sah hoch. Ungläubig sah er auf den Schirm, der Merlin und Jilli zeigte und...ein Mann von hinten, der anscheinend eine Waffe auf Merlin richtete.

„Ruf Arthur", sagte er und Sharkar sprang auf und rannte durch das Schiff. Kurz darauf stürmten Arthur und Sharkar wieder auf die Brücke. Arthur sah auf den Schirm und sagte

„Catlan...er wird Merlin töten."

Er drehte sich um und wollte das Schiff verlassen, doch Malakir hielt ihn fest.

„Was hast du vor?"

„Merlin holen!"

„Du spinnst doch...er wird dich töten, bevor du ihn erreichst."

Arthur machte sich los

„Er ist mein Gefährte und ich werde ihn nicht sterben lassen...lass mich gehen."

„Nein!" rief Malakir und griff wieder nach ihm, hielt ihn fest.

„Malakir...zwing mich nicht, dich zu verletzen", sagte Arthur ruhig „Lass mich los."

„Arthur...ich werde nicht zulassen, das du dich für Merlin opferst. Ich liebe dich."

„Und ich Merlin...ohne ihn ist alles zu Ende. Lass mich gehen...er braucht mich."

Wieder versuchte sich Arthur loszureißen, aber Malakir hielt ihn eisern fest.

„Ich sage es dir ein letztes Mal", sagte Arthur emotionslos, aber entschlossen, obwohl er um Merlin bangte „Lass mich los. Ich werde Merlin holen und du hältst mich nicht auf."

Sharkar kam neben sie

„Würdet ihr jetzt mal aufhören mit dem Scheiß...alle beide. Arthur hat bestimmt einen Plan, ich schätze ihn nicht so ein, das er blind in den Tod rennt, denn das wäre für Merlin auch das Ende."

Malakir sah das Energiewesen an

„Hast du?"

„Natürlich und jetzt lass mich los."

Malakir ließ ihn zögerlich los und fragte, aber er war auf der Hut...er würde nicht zulassen, das Arthur etwas geschah.

„Und was? Wir helfen dir."

„Ich werde ihn niederstrecken, es wird ihn nicht töten, aber außer Gefecht setzen. Er steht mit dem Rücken zu uns und wenn er es bemerkt, ist es zu spät."

Malakir wollte ihm seine Waffe geben, aber Arthur schüttelte den Kopf und drehte sich um, die Piraten folgten ihm

„Mit was willst du denn schießen, verdammt", sagte Malakir neben ihm, als sie zum Ausgang gingen „Du kannst nicht unbewaffnet hinausgehen...ich werde dich nicht gehen lassen." Arthur schaute vorsichtig um die Ecke und nickte

„Ich bin nie unbewaffnet. Gib mir Rückendeckung, ich gehe raus."

„Arthur."

„Vertrau mir Malakir...es wird alles gut."

Der Pirat sah ihn lange an. Er würde Arthur nicht gefährden, eher ging er selbst hinaus. Es war fast wie ein Deja-vu und er sah wieder Barin sterben. Nochmal würde er das nicht überstehen, er konnte nicht wieder den Mann, den er liebte verlieren, auch wenn er nicht sein Gefährte war. Er hatte Barin verloren und es hatte ihn fast umgebracht...er würde Arthur nicht verlieren, lieber starb er an seiner Stelle. Aber er wusste auch, das Arthur sich nicht aufhalten ließ, seinem Gefährten zu helfen...denn er würde sich auch nicht aufhalten lassen, wenn es umgekehrt wäre. Er nickte zögerlich und zog seine Waffe

„Beeil dich...Merlin bekommt keine Luft, das Mittel hört auf zu wirken. Und pass auf deinen Arsch auf...ich will nicht wieder den Mann, den ich liebe begraben müssen."

„Wirst du nicht und Merlin auch nicht."

Arthur schaute Malakir einen Moment an...er sah die Sorge und die Angst um ihn in seinen Augen, aber er musste Merlin holen, bevor er in der Atmosphäre starb oder Catlan ihn erschoss. Das hatte oberste Priorität für ihn, denn ohne Merlin war er nichts. Der Pirat nickte

„Dann los!"

Arthur schlich hinaus und blieb ein paar Meter hinter Catlan stehen. Merlin sah ihn und obwohl er drohte zu ersticken, griff die Panik nach seinem Herzen, aber nicht weil er starb, sondern furchtbare Angst um Arthur hatte, der jetzt rief

„Catlan!"

Der ehemalige Agent wirbelte herum

„Du bist auch hier...du verdammter Außerirdischer", schrie er und zielte auf Arthur „Heute fackle ich nicht lange und leg dich um, Freak! Und danach stirbt dein Freund und ich werde etwas Genugtuung haben."

„Nein!", keuchte Merlin und sprang nach vorne, aber er fiel, weil er keine Luft bekam und ihm schwindlig wurde, hielt sich den Hals und versuchte zu atmen.

„Catlan...nicht", brachte er mühevoll raus.

„Stirb...du Freak!", schrie Catlan und dann ging alles sehr schnell, aber für Merlin fast in Zeitlupe. Er konnte nichts mehr sehen, alles drehte sich...wieder versuchte er zu atmen.

Arthur wusste, das er schießen würde, aber er war schneller. Seine Hand schnellte nach oben und ein weißer Energieblitz verließ seine Hand und schlug in Catlans Brust ein. Dieser taumelte zurück und fiel, ein Schuss war zu hören, der kein Ziel traf. Merlin, dem alles vor den Augen verschwamm, keuchte

„Nein...nein...Arthur...nein."

Dann wurde es schwarz vor seinen Augen und er verlor das Bewusstsein.


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Malakir und Sharkar kamen aus dem Schiff gerannt, sie brauchten keine Worte. Sie nahmen Merlin hoch und schleppten ihn schnell zum Schiff auf die Krankenstation. Sharkar kümmerte sich um ihn, während Arthur vor dem bewusstlosen Catlan stand. Die Atmosphäre auf dem Schiff war Merlin angeglichen und er würde sich wieder erholen. Jilli kam langsam näher, weiß wie die Wand, seine Stimme zitterte

„Ist...ist er tot?"

„Nein."

„Und Merlin?"

„Er wird sich wieder erholen. Auf dem Schiff herrscht die richtige Atmosphäre für ihn."

Malakir kam wieder und sagte

„Er ist okay, aber viel länger hätten wir nicht warten dürfen. Was ist mit dem Bastard hier?"

„Er lebt."

„Ich wusste gar nicht, das du Energieblitze schleudern kannst", meinte er.

„Ich bin ein Energiewesen...bestehe nur aus Energie...was hattest du erwartet? Ich wende es nicht sehr oft an, weil es sehr an meinen Kräften zerrt. Ich sagte doch...ich bin nie unbewaffnet."

„Ja, tolle Aussage und dann gehst du ohne Waffen raus. Was sollte ich denken? Ich wusste ja nicht, was du so etwas drauf hast."

„Jetzt weißt du es."

„Toll...du bist wirklich unglaublich, Arthur. Ich hatte eine scheiß Angst um dich. Kannst
du denn nicht verstehen, das ich dich nicht verlieren will?"

Arthur sah zum Haus, als er antwortete

„Ich kann Merlin nicht verlieren, er ist alles für mich. Du müsstest das doch am besten verstehen, Malakir, denn du hast das doch erlebt, als du deinen Gefährten verloren hast und...ich stehe doch noch hier", sagte er emotionslos. Malakir schüttelte den Kopf

„Du bist das sturste Energiewesen, das ich kenne. Ich hätte Merlin bestimmt nicht sterben lassen, er ist mein Freund. Was denkst du denn von mir?" sagte der Pirat vorwurfsvoll und etwas zornig.

„Das ist eine vollkommene unlogische Aussage, ich kann nicht stur sein", meinte er und sah den Pirat an „ Und ich denke, das deine Prioritäten bei mir liegen, weil du soviel Zuneigung zu mir hast. Und ich denke, das...wenn du wählen müsstest...mich wählen würdest."

Das war die verdammte Wahrheit!

Es war fast ein Streit zwischen den beiden, aber mit Arthur konnte man nie streiten, er blieb immer ruhig und sachlich. Aber er hatte nicht unrecht, dachte Malakir...er würde Arthur wählen, wenn er das müsste. Trotz allem würde er Merlin nie seinem Schicksal überlassen, denn er wusste mit Sicherheit, das Arthur den Tod von seinem Gefährten nicht akzeptieren würde und er dementsprechende Maßnahmen ergreifen würde. Um Arthur zu behalten, musste er Merlin beschützen, das wurde ihm jetzt in aller Deutlichkeit klar. Er sagte nichts mehr...er war nur froh, das alle noch lebten und wurde von seinen Gedanken abgelenkt, als Jilli sich meldete

„Oh Gott...mir ist so schlecht", würgte Jilli und erbrach sich im Gebüsch, das war alles zuviel für ihn, während Malakir sagte

„Wir können ihn nicht hierlassen, er wird sich an Merlins Freunde rächen, da Merlin ihm wieder entkommen ist...und du auch. Der Typ ist ja vollkommen durchgeknallt."

„Durchgeknallt?"

„Verrückt, Arthur. Der ist von Rachegedanken wahnsinnig geworden, oder er war es davor auch schon", erklärte Malakir.

„Ich weiß...wir nehmen ihn mit, ich möchte nicht, das Merlins Freunde etwas passiert und Merlin würde sich das nie verzeihen, sollte ihnen etwas geschehen."

Malakir grinste

„Ja...und er wird nicht mehr lange atmen...Dreckskerl. Erst wollte er dich aufschneiden, dann Merlin und dich töten. So etwas werden die hier nicht vermissen...er wird verschwinden...für immer."

Sie schleppten ihn ins Schiff und brachten ihn in eine Zelle. Das Schiff hatte zwei Arrestzellen, Energiewesen hatten auch daran gedacht. Arthur stellte das Energiefeld an und ging auf die Krankenstation. Merlin lag auf der Liege, er war bewusstlos, aber Sharkar sagte

„Alles in Ordnung, er wird bald aufwachen, aber es war knapp. Was habt ihr mit dem Arschloch gemacht?"

„Er ist in der Arrestzelle...Malakir meinte, das er nicht mehr lange atmet...was immer das bedeutet."

Sharkar grinste, er wusste, das Malakir ihn umlegen würde. Er hatte Arthur bedroht...sein erster Fehler und Merlin bedroht...sein zweiter und beide waren tödlich.

Merlin regte sich und Arthur nahm seine Hand.

„Merlin..." Es klang so unglaublich zärtlich und Sharkar sah sie beide an...die zwei waren für immer in Liebe vereint und beide würden für den anderen sterben, das war auch klar. Arthur ist einfach da rausgegangen, ohne zu zögern. Catlan hätte auch gleich schießen können...Arthur wusste das, aber Merlin war draußen...es gab nichts zu überlegen.

Merlin schlug die Augen auf

„Arthur...ich hatte solche Angst um dich und...ich konnte dir nicht helfen."

„Alles gut...mir geht es gut und dir auch."

Merlin nahm Luft und noch einmal...es tat gut, wieder atmen zu können und er war so erleichtert, das Arthur nichts passiert war. Er setzte sich auf und sagte, als Sharkar etwas sagen wollte

„Mir geht es gut. Was ist mit Catlan?"

„In der Zelle."

„Und Jilli...Gott, ich muss zu Jilli, er wird furchtbare Angst haben."

„Du kannst jetzt nicht mehr raus...ich werde ihn holen", sagte Sharkar und Merlin nickte. Er sah zu Arthur und zog ihn näher, küsste ihn zärtlich

„Bist du in Ordnung?"

„Ja."

„Auch emotional...ich meine...keine Probleme?"

„Nein...ich bin logisch und klug vorgegangen."

Merlin lächelte und küsste ihn wieder, Arthur zog ihn an sich. Er hatte Merlin wieder, unverletzt und es ging ihm gut und ja, Sharkar hatte recht...er hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt.

„Gott...ich hatte nicht gedacht, das ich diesen Bastard je wiedersehe", sagte Merlin, als Arthur ihn losließ „Und er ist noch schlimmer, wir können ihn nicht hierlassen. Aber ich will den Dreckskerl nicht auf der Ahwahnee haben."

Arthur sagte nichts...er war sich sicher, das dieser Mensch die Ankunft bei ihrem Mutterschiff nicht erleben würde...nach Malakirs Aussage. Jilli kam herein, er konnte kuzfristig auf dem Schiff bei der jetzigen Atmosphäre bleiben und fiel Merlin in die Arme.

„Himmel, ich hatte solche Angst um dich und...ich konnte dir nicht helfen."

„Keine Sorge...niemand von uns konnte etwas tun, er hatte eine Waffe."

„Bist du verletzt?"

„Nein und du brauchst auch keine Angst mehr zu haben, wir nehmen den Scheißkerl mit", sagte Merlin „Du wirst ihn nie wiedersehen."

„Was werdet ihr mit ihm tun?"

„Das lass unsere Sorge sein und Jilli...du musst jetzt gehen, denn dein Gesicht ist ganz rot."

Er würde Jilli nicht sagen, das Catlans Tage gezählt waren. Jilli war sensibel und kein Kämpfer in dem Sinne, war er nie. Merlin hatte sich geändert, er war härter geworden, aber nie so weich wie Jilli gewesen. Trotz allem würde sein Freund aus den Kindertagen niemand den Tod wünschen, deshalb brauchte er das nicht zu wissen.

„Ich fühle mich auch nicht gut", sagte Jilli.

„Das ist der Luftdruck...du verträgst das nicht. Geh jetzt besser."

Arthur hatte den atmosphärischen Druck verändert, als sie an Bord waren, aber jetzt herrschte hier wieder der Normale und würde Jilli töten, wenn er länger bliebe.

Merlin umarmte ihn und küsste ihn noch einmal

„Auf Wiedersehen."

„Ja...komm bald wieder und pass auf dich auf, Merlin."

Merlin nickte Sharkar zu, der ihn wieder nach draußen führte und ihn verabschiedete. Dann schloss sich das Schiff. Arthur, der mit Merlin zur Brücke ging, startete das Schiff und Merlin sah auf den Schirm. Jilli stand vor der Terrasse und winkte ihnen. Arthur sah ihn an

„Bist du traurig?"

„Nein...das ist Jillis Welt, nicht mehr meine und er lebt dort...ich lebe bei dir...zwischen den Sternen. Und außerdem...er ist ja nicht aus der Welt...nein, das ist der falsche Ausdruck...aus dem Universum. Wir können ihn jederzeit besuchen und die anderen auch."

Arthur nickte und sah auf den Schirm, sie flogen über das Meer.


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Sie verließen nicht sofort den Planeten, sondern besuchten noch diverse Einrichtungen, wie Fleischfabriken und Getränkefabriken, auch eine riesige Stofffirma... auf verschiedenen Kontinenten. Merlin schwärmte Malakir von den tollen Stoffe vor und sie brauchten das auch...für Kleider zu nähen. Die Seide würde den Frauen gefallen. Sie waren zwar Soldaten, hart und gnadenlos, aber trotzdem Frauen, die schöne Dinge liebten. Sie wurden nirgends aufgehalten, konnten in der Nacht super das Schiff beladen.

„Hier wird nichts bewacht", sagte Malakir „Seltsam."

„Doch...mit Kameras, aber das ist egal...sie werden uns nicht finden und außerdem rechnet hier niemand mit einem Raubzug von Außerirdischen. Menschen würden selten in so große Fabriken einbrechen, sie begnügen sich mit kleineren Läden", grinste Merlin und winkte in die Kamera.

Dann verließen sie die Erde, die Lagerräume voll mit Lebensmitteln und Stoffe, aber auch von dem Whiskey, den Malakir unbedingt haben wollte. Fässer und Kisten mit abgefüllten Flaschen standen unten...Fleisch und Getreide aller Art. Sie hatten tatsächlich die Erde beraubt, Merlin grinste...das war wirklich cool und hätte Caleb gefallen.

Malakir stand vor der Arrestzelle. Catlan war wach und sah ihn hasserfüllt an.

„Noch so ein Freak", sagte er abfällig.

„Nun, wer hier der Freak ist...wissen wir alle. Du hast einen großen Fehler gemacht, als du Arthur bedroht hast und noch einen, als du Merlin töten wolltest. Ich mag in deinen Augen ein Freak sein, aber dieser Freak wird dich töten."

„Von hier aus...du stehst immer noch hinter dem Energiefeld. Und hast das Blondchen wohl auch gefickt...mit Sicherheit. Ist wohl mit einem besonders großen Schwanz ausgestattet...was?"

Malakir grinste und machte das Energiefeld aus, er ließ sich nicht provozieren und warf ihm ein Energieschwert vor die Füsse und zog sein eigenes.

„Also gut, Dreckskerl...verteidige dich. Wenn du mich tötest...kannst du gehen."

„Wo bin ich hier eigentlich?"

„Auf einem Raumschiff und wir werden bald den Mond erreichen."

Catlan griff nach dem Schwert und ging in Angriffsstellung...er war außer sich.

„Ihr habt mich mitgenommen...du dreckiger Freak? Wie soll ich denn gehen, wenn ich dich umgelegt habe?"

„Mach dir darüber keine Gedanken...du wirst nicht gehen."

„Ich habe Kampfunterricht mit dem Degen gehabt", drohte er Malakir, der grinste.

„Gut, dann wird das noch interessant...dann zeig mal, was du drauf hast, Arschloch."

Catlan griff wütend an. Es wurde ein kurzer heftiger Kampf, Malakir achtete sehr darauf, das er nicht gleich an seinen Wunden starb, er hatte das nicht verdient. Doch als er ihm den tödlichen Stich verpasste, sah Catlan ihn immer noch hasserfüllt an, als er langsam zu Boden sank.

„Das war es, Freak", sagte Malakir und steckte das Schwert weg. Arthur kam heran gelaufen und sah auf den toten Menschen.

„Was hast du getan?"

„Er hatte dich bedroht...und Merlin. Er hat das bekommen, was er verdient hatte...was jeden erwartet, der dir droht oder etwas antun will", sagte Malakir und ging. Arthur sah ihm verständnislos nach. Dann entsorgte er die Leiche, indem er sie mit der Waffe auflöste.

Merlin war im Quartier, als Arthur hereinkam und sagte

„Catlan ist tot."

Merlin drehte sich um

„Malakir?"

„Ja und ich verstehe ihn nicht. Anscheinend hatten sie einen Kampf, denn er hatte ein Schwert in der Hand. Und ich glaube, das er ihn absichtlich verletzt und getötet hatte."

„Wie kommst du darauf?"

„Er sagte zu mir, das es jedem so geht, der mich bedroht."

„Natürlich."

Arthur kam auf ihn zu

„Natürlich?"

Merlin seufzte und setzte sich hin.

„Arthur...was gibt es da nicht zu verstehen? Malakir liebt dich und beschützt dich, ob du das nun selber kannst oder nicht. Wir beschützen uns doch auch. Sieh mal...du bist herausgekommen, um mich zu retten, ungeachtet, das du selbst sterben könntest. Du hast es getan, weil du mich liebst und Malakir tötete Catlan aus den gleichen Gründen. Catlan hätte dich immer noch getötet, wenn er eine Chance gehabt hätte und mich auch. Außerdem ist es besser so...er war bösartig und gemein und anscheinend hatte Malakir ihm eine Chance gegeben und ihn nicht einfach getötet. Er hat so vielen Menschen geschadet, nicht nur uns. Angeblich hat er in Kolumbien ganze Dörfer ausgelöscht...einfach so. Er war kein guter Mensch, eher das Gegenteil."

„Ja, aber Malakir ist ein ausgezeichneter Kämpfer mit dem Schwert...er hatte keine Chance", wandte Arthur ein.

„Und er hätte mich oder dich mit der Schusswaffe nicht verfehlt...touche. Ich bin froh, das es ihn nicht mehr gibt...er hätte vielen Menschen noch geschadet."

„Von dieser Seite aus gesehen, hast du recht", sagte Arthur.

Merlin seufzte

„Also gut...vergessen wir den Kerl...komm her", grinste er.

Arthur kam auf ihn zu und Merlin zog ihn in seine Arme und sagte

„Hab ich mich schon bedankt, das du so todesmutig Catlan gegenüber getreten bist?"

„Ich war nicht todesmutig...es war die einzige, logische Alternative gewesen."

„Was auch immer", sagte Merlin und küsste ihn. Arthur zog ihn enger zu sich und küsste ihn wieder.

Es klopfte und Malakir kam herein und sagte amüsiert

„Wenn ihr es schafft, euch voneinander zu lösen, dann wäre ich froh, wenn Arthur das Schiff landen würde...wir sind da."

Sie landeten und sofort wurde das Schiff entladen. Malakir grinste

„Die Lager sind voll...wir werden eine Zeit lang nicht auf Raubzug gehen müssen."

Sie verließen das Sonnensystem und wendeten sich Systeme zu, die dichter besiedelt waren. Auf dem Schiff ging das alltägliche Treiben weiter.

Catlan hatte bekommen, was ihm zustand. Niemand tötete gerne, aber er musste sterben, denn Merlin war sich sicher, das er seine Wut an Jilli ausgelassen hätte. Und Jilli war kein Kämpfer und wäre vielleicht gestorben. Catlan hatte schon sehr oft getötet...da wäre es auf paar mehr nicht angekommen.

Die Akte Catlan war geschlossen...für immer.


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Arthur ging über die Promenade, blieb hier und da stehen und unterhielt sich mit Piraten, die er dort traf. Merlin war mit Santos im Laderaum und sie nahmen die Ladung auf, planten die Verteilung.
Doch Arthur bemerkte nicht, das er beobachtet wurde. Eine Gruppe Mädchen stand vor einem Laden und ließ ihn nicht aus den Augen.

„Oh...Arthur, er sieht zum Anbeißen aus", sagte eines der Mädchen „Ich werde ihn mir schnappen."

„Vergiss es...angeblich schläft er nicht mit Mädchen", sagte eine andere.

„Ich hatte Merlin gefragt, aber er mag eigentlich nur Männer. Trotzdem versprach er mir, auch einmal mit mir zu schlafen."

„Träum weiter, Sonai...du hast ihn niemals gefragt und dich würde er bestimmt nicht nehmen."

„Du spinnst doch...und ich hatte ihn gefragt."

„Niemals."

„Haltet die Klappe...beide. Sieh nur...diese blauen Augen und sein blondes Haar, der tolle Körper", schwärmte das Mädchen „Er ist ein Traum."

Sie hieß Nalini, war sechsundzwanzig Jahre alt und in der Ausbildung als Soldatin. Sie hatte lange, hellbraune Haare und war sehr hübsch, wie die meisten von ihnen. Schöner Körper und durchtrainiert, die anderen waren ihre Kolleginnen, die auch in Ausbildung waren.

„Du hast sie auch nicht alle", sagte das Mädchen, das zuvor gestritten hatte „Stehst hier und himmelst ihn an. Warum gehst du nicht zu ihm und fragst ihn? Ich weiß es...du hast Angst."

„Lijanka...ich habe keine Angst. Und musst du immer streiten? Ich weiß, das Sonai Merlin gefragt hatte...in der Bar, denn ich war dabei."

„Dann geh doch hin zu Arthur, frag ihn und wenn du nicht gehst...dann gehe ich."

Nalini sah sie böse an. Sie mochte die Art von Lijanka nicht, sie provozierte gerne und hielt sich für unwiderstehlich. Und sie würde Arthur nie fragen, denn Nalini wusste, das sie auf dunkelhaarige Männer stand, sie forderte sie nur heraus...also gut.

„Na schön", sagte sie und ging auf Arthur zu, der sich gerade von jemanden verabschiedete. Die anderen ließen sie nicht aus den Augen, als sie ihn ansprach

„Hallo, Arthur."

„Guten Abend."

„Ich...finde dich so nett und ich frage mich...nun...tja...also...willst du mit mir schlafen?"

Arthur sah sie einen Augenblick an und sie nahm Luft, als sie in seine intensiven blauen Augen sah. Es war für alle Piraten etwas Besonderes, solche Augenfarbe zu haben, denn sie hatten alle hellbraune Augen.

„Du willst, das ich mich mit dir paare?"

„Ja...wenn du es so sagen willst...ja."

Es war das erste Mädchen, das ihn ansprach für so etwas, bis jetzt waren es nur Männer gewesen.

„Oder magst du keine Mädchen?"

„Ich muss gestehen...ich weiß es nicht, aber...ich bin nicht abgeneigt."

„Wirklich?", fragte sie erfreut, denn sie hatte nicht damit gerechnet. Sie hatte Arthur schon längst fragen wollen, aber sie sah ihn immer nur mit Männer...und sein Gefährte war männlich.

„Wie alt bist du?", wollte er wissen.

„Sechsundzwanzig...warum?"

„Malakir sagte mir, das Mädchen unter neunzehn Jahren keine Paarung haben dürfen."

Auch in ihrem Volk waren die Kinder und Minderjährigen geschützt. Malakir schätzte es überhaupt nicht, wenn sie zu jung in ihren Lebensstil eintraten. Alle wussten das und ließen die Finger von zu jungen Mädchen oder Jungs, denn darin verstand der Piratenführer keinen Spaß...in keiner Hinsicht. Und die Strafen waren dementsprechend nicht angenehm.

Arthur nickte und dachte einen Moment nach, dann sagte er

„Also gut...wann und wo?"

Sie sah ihn sprachlos an, zog die Luft ein und wurde ganz nervös. Nalini hatte nie gedacht, das er ja sagen würde, dementsprechend perplex war sie. Sie würde Arthur haben...sie konnte es nicht glauben, doch dann sagte sie schnell

„Morgen abend...neun Uhr...bei mir? Ich wohne auf der zwölften Ebene...Quartier eins zwei vier acht."

„Gut und dein Name ist...?"

„Nalini."

„Dann bis morgen Abend, Nalini."

Arthur ging weiter und die anderen Mädchen kamen auf sie zu

„Und?"

Nalini grinste

„Morgen Abend kommt er zu mir."

„Im Ernst?"

„Ja", sagte sie und sah triumphierend zu Lijanka, die allerdings sagte

„Du weißt, er ist keiner von uns...er ist ein Energiewesen."

„Und? Er schläft mit Malakir und anderen. Was aussagt, das er das wohl sehr gut kann."

„Wir werden sehen", meinte sie und ging. Nalini war das egal, ihr Herz klopfte in ihrer Brust. Arthur...sie würde mit Arthur schlafen. Sie war zum Glück kein junges Mädchen mehr und hatte genug Erfahrung und sie konnte den morgigen Abend nicht erwarten.

SternenliebeWhere stories live. Discover now