Sternenliebe Kapitel 40

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Sternenliebe


Kapitel 40



Der Abend entpuppte sich noch als feucht fröhlich, die Drinks mehrten sich und Merlin amüsierte sich sehr. Es tat ihm so gut, wieder er selbst zu sein...zu lachen und weinen, zu schreien und all seine Emotionen freien Lauf zu lassen, ohne sich so extrem einzuschränken. Erst jetzt wusste er, was er aufgegeben hatte. Für ein Lebewesen mit all den Emotionen war es fast eine Strafe, sie zu verleugnen. Aber für Arthur hatte er es getan...er würde alles für ihn tun.

Inzwischen war er richtig angetrunken und sah zu Arthur, der bei Malakir stand oder besser gesagt...Malakir stand bei ihm. Er wich ihm nicht von der Seite, aber Merlin sah das locker. Jetzt, nach all dem Drama hatte er eines gelernt. Arthur von jedem, der ihn toll fand abzuschirmen, war der falsche Weg und sehr egoistisch. Und er sah auch über die kleinen, wenn auch als unabsichtlich getarnte Berührungen, die Malakir Arthur schenkte hinweg. Solange das Arthur als nicht unangenehm empfand, war es für ihn okay und so wie das Sternenwesen sich benahm, hatte er nichts dagegen, das Malakir ihn berührte. Und wenn...er war alt genug, sich selbst zu behaupten.

Arthur trank viele von den Drinks und Merlin schmunzelte...er hatte sich etwas verändert. Versuchte sich anzupassen, wenn ihm das auch nicht vollständig gelang, weil er diese fehlenden Emotionen hatte. Merlin achtete darauf, das es so blieb, er hatte Gaius warnende Worte nicht vergessen...Arthur konnte nicht leben mit vollständigen Emotionen...er würde verrückt werden, weil er sie nicht verarbeiten konnte. Er liebte Merlin und das war ihm Emotion genug, es reichte für ein ganzes Leben. Er schlenderte zu den beiden rüber

Malakir hatte einen Arm um Arthurs Schulter gelegt und nahm ihn jetzt weg, als Merlin kam. Dieser lächelte darüber und sagte

„Du kannst den Arm ruhig dort lassen, Malakir. Ich sehe das nicht so eng, Arthur ist nicht mein Eigentum."

Arthur sah ihn an, er schwankte leicht und sagte

„Was...welcher Arm...ich...Merlin, meine Gedanken...alles ist durcheinander."

Der dunkelhaarige Mensch grinste

„Das ist nicht tragisch...meine auch."

Malakir machte keinen angetrunkenen Eindruck, aber vielleicht vertrug er auch mehr. Arthur eigentlich gar nichts, denn er hatte ja nie getrunken.

„Sag mir, Merlin...warum hast du auf Arthurs Schiff gedient?", fragte Malakir jetzt.

„Um dich auszunocken, mein Freund. Der Rat hatte die Idee, das jemand mit Emotionen deine Pläne durchschauen könnte."

„Ach...dann warst du das, der die Falle damals erahnte?"

„Natürlich...so ein uralter Trick", antwortete Merlin und grinste.

„Was...Falle? Was für Trick...was ist Trick?", fragte Arthur, der nichts mehr auf die Reihe bekam.

Niemand gab ihm Antwort und der Pirat gab eine neue Runde aus.

„Ich wusste gleich, das da etwas nicht stimmte...Energiewesen würden eine Falle niemals erahnen, denn es ist etwas, was ich spontan entschloss...aus einem Gefühl heraus."

„Spontan...was?", fragte Arthur...aber die zwei gaben ihm keine Antwort, sie waren mit sich beschäftigt.

„Ich hätte dich klein bekommen, Pirat...glaube mir."

„Hach...das ich nicht lache...niemals, Mensch."

Arthur sah von einem zum anderen, irgendwie bekam er nichts mehr mit, aber was noch schlimmer war, das war sein Kopf. Zu denken fiel ihm schwer und die Koordination seines Körpers gehorchte ihm auch nicht mehr so, abgesehen, das ihm schwindelig war. Er sah auf seine Hand, als er nach dem Drink griff...sie leuchtete hell und man konnte die Energie sehen.

„Merlin...irgend...irgendwas stimmt nicht."

Beide sahen auf seine Hand und wie langsam sein Arm hell leuchtete. Er schien sich zu verwandeln.

„ Ich...ich kann...Verwandlung nicht aufrecht erhalten. Merlin...was geschieht mit mir?"

Merlin nickte wissend, das hatte er sich schon gedacht, zuviel von diesen Drinks, konnte Arthur seine Verwandlung nicht aufrecht erhalten. Sein logischer Verstand war nun völlig durcheinander von den alkoholisierten Getränken.

„Ich denke, es ist Zeit zu gehen, bevor er ganz leuchtet", sagte Merlin und Malakir nickte. Jetzt, da sie Arthur schnappten und Richtung Ausgang gingen, nachdem sie sich verabschiedet hatten, sah Merlin, das Malakir doch Schlagseite hatte. Also schwankten die drei zum Lift, Arthur zwischen ihnen... inzwischen war es schon ruhig im Vergnügungsviertel, denn es war spät.

Als sie im Lift standen, war Arthur schon halb Energiewesen und verwandelte sich weiter, Merlin kicherte. Ein Glück, das er damals im Club auf der Erde nichts trank, denn dort wäre es wesentlich schlimmer gewesen, wenn er sich verwandelt hätte. Er sah Merlin hilfesuchend an, aber das Wesen von der Erde konnte ihm nicht helfen, er sagte nur

„Das ist nicht schlimm, Arthur. Hier wissen doch alle, was du bist, also...bleib locker."

Als sie auf der ersten Ebene ausstiegen, war Arthur ein leuchtendes Energiewesen, das schwankte. Beide griffen ihn am Arm und führten ihn Richtung Quartier. Sie hatten auch getrunken, aber sie vertrugen den Alkohol besser, als das Sternenwesen. Es kribbelte an ihren Händen, dort wo sie Arthur umfassten.

„Das Kribbeln ist eigenartig", sagte Malakir „Vor allem...wenn er in..." Er sprach nicht weiter und Merlin sah den Pirat an

„Was wolltest du sagen?"

„Nichts."

„Du wolltest sagen...vor allem, wenn er in mir kommt."

Malakir sagte zuerst nichts, doch dann

„Ich wollte das nicht sagen und dich daran erinnern, das ich mit ihm geschlafen habe."

„Das macht nichts...ich bin drüber weg. Aber du hast recht...es ist eigenartig, das es kribbelt, aber ich liebe dieses Gefühl in mir."

„Ich auch...ich meinte...ich mochte es auch."

Merlin grinste und sah zu Arthur, der nun nicht mehr sprechen konnte, es sei denn, man war telepathisch veranlagt. Aber irgendwie war sich Merlin sicher, das eine Unterhaltung auf telepathischem Weg wohl auch nichts bringen würde. Arthur war total verwirrt und betrunken. Seine Energie, die ständig in Bewegung war...pulsierte jetzt schneller in ihm, was wohl auf den Alkohol zurückzuführen war.

„Beim Orion...er ist so schön in seiner wahren Gestalt und sexy in der anderen...ich beneide dich so, Merlin", sagte Malakir leise.

Merlin wusste, das der Alkohol aus ihm sprach, denn normalerweise würde er das nicht sagen. Wie war das noch mit dem Spruch...kleine Kinder und Betrunkene sagen immer die Wahrheit?

„Ich...ich liebe ihn, Merlin und...und ich weiß nicht, wie ich das geregelt bekomme...er gehört zu dir, das weiß ich. Es tut mir leid...kannst du mir verzeihen?"

„Das habe ich schon, mein Freund...schon lange. Ich kann dich ja verstehen, glaube nicht...das ich nicht weiß, wie schwer es dir fällt, ihn aufzugeben. Einst muss ich dir lassen, Malakir...du hast einen Hang zu dramatischen Beziehungen."

„Scheinbar ist eine Partnerschaft nicht für mich vorgesehen und wenn ich es versuche...dann sterben sie oder sie lieben einen anderen. Ich werde wohl allein bleiben."

„Das ist Unsinn, du musst nur den Richtigen finden", sagte Merlin und dachte an Sharkar.

„Ich hatte den Richtigen, Merlin", sagte er leise und noch konnte er den Schmerz in des Piraten Stimme hören „Er wurde getötet...als er mir das Leben rettete. Ich wollte nie wieder einen Partner, bis ich Arthur sah. Er war...so schön und so gefühllos, aber als ich in seine Augen sah...diese so unendlich blauen Augen, da war es um mich geschehen."

„Deshalb hast du ihn nie getötet, wenn du die Gelegenheit hattest", sagte Merlin.

„Nein...ich konnte nicht, auch wenn meine Leute mich schon seltsam ansahen. Ich brachte es einfach nicht übers Herz."

„Danke...dafür. Ich bin dir so dankbar, denn ohne dich wäre er tot...oder wir beide."
Malakir antwortete nicht, denn sie kamen an ihrem Quartier an. Er sah zu Arthur, der stumm neben ihnen torkelte. Wahrscheinlich bekam er nichts mehr mit und der Pirat lächelte leicht

„Wir müssen ihn trinkfest machen, denn bei uns geht es meistens zur Sache, was das trinken angeht."

Merlin nickte kichernd und sah zu seinem leuchtenden Energiewesen. Ob ihm morgen schlecht war?

Sie blieben stehen und der Pirat nahm tief Luft. Er sah bekümmert aus, wahrscheinlich verstärkten die Menge Drinks seine Emotionen. Es war das erste Mal, das Merlin sah, wie schwer das für den Piratenführer war...alles andere war Fassade.

„Dann, gute Nacht", sagte Malakir und wankte weiter. Merlin sah ihm nach...es tat ihm so leid, das er es so schwer nahm, aber nun hatte er andere Sorgen...Arthur ins Bett zu bringen.

Als er sich endlich neben ihn legte und das Licht löschte, leuchtete Arthur neben ihm und kuschelte sich an Merlin. Der kicherte, weil alles an ihm kribbelte, wo Arthur ihn berührte.

Aber da er sich nicht mehr bewegte, ging Merlin davon aus, das er schlief. Und mit einem angenehmen Kribbeln an seinem Körper, schlief er auch ein.


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Merlin wachte als erster auf und bemerkte sofort die Kopfschmerzen. Toll, anscheinend war er so ein feucht fröhliches Gelage auch nicht mehr gewöhnt oder es lag an dem Drink...dieses Getränk war gefährlich. Er schaute neben sich, Arthur lag immer noch als leuchtendes Energiewesen neben ihm. Er rührte sich nicht und Merlin sah ihn an. Seine Energie hatte sich beruhigt, sie war wieder in ihrem normalem Tempo in Bewegung.

Arthur war das faszinierendste Wesen, das er jemals sah, vollkommen aus Energie und er lebte. Für jemanden, der einen biologischen Aufbau hatte und Organe war das etwas Unfassbares. Er nahm die Decke vorsichtig zurück, denn er war neugierig. Er wollte wissen, ob Arthur in seiner Form auch Geschlechtsteile hatte. Und ja...da war etwas zu erkennen, das einem Penis mit Hoden glich, auch hier pulsierte die Energie ständig.

Er sah ihn an und grinste...daher hatte er wohl beim Sex diese Energie und Ausdauer her, nun ja, er bestand aus Energie und auch seine Geschlechtsteile. Er schaute ihm ins Gesicht, das keines war, denn er sah nur die ständig in Bewegung bleibende Energie. Es war ihm ein völliges Rätsel wie er existierte...so ohne Herz und Gehirn...in dem Sinne. Merlin verzog das Gesicht...er hasste Kopfschmerzen und würde wohl wieder so eine Wundertablette brauchen.

Er stand auf und wankte zur Dusche, stellte sich darunter und genoss die warmen Wasserstrahlen. Als er sich abtrocknete, erschrak er, als ihn jemand von hinten umarmte. Es kribbelte an seinem Rücken und Hinterteil, als Arthur immer noch in seiner wahren Gestalt ihn liebkoste und küsste. Er kicherte, als Arthur seine Lippen an seinen Hals legte

„Hör auf...das kitzelt."

Arthur drehte ihn in seinen Armen um und presste sich an ihn, wieder kribbelte es an seinem Bauch und seinem Penis und er stöhnte auf

„Willst du mich mit einer Energiemassage stimulieren?", fragte er amüsiert und spürte, wie er langsam hart wurde.

„Wir werden gleich ein Problem haben, wenn du dich nicht verwandelt."

Doch Arthur reagierte nicht, küsste Merlin wandernd den Bauch hinunter bis er vor seinem inzwischen harten Schwanz stoppte. Und dann tat er etwas, was Merlin so schnell nicht vergessen würde. Er saugte seine Erektion und es kribbelte überall...Merlin stöhnte auf und griff ungesehen um sich, um sich abzustützen.

Das war wohl eines der tollsten Dinge, die er jemals gespürt hatte. Die schönen Empfindungen gekoppelt mit dem Kribbeln ließen ihn schnell in höhere Sphären fliegen. Wieder stöhnte er, hielt sich mit den Händen am Waschbecken fest, weil seine Knie schwach wurden.

„Oh Gott...Arthur...das ist...das ist...der Wahnsinn. Ich...werde...oh Gott, ich komme."

Merlin schrie, als er kam, heftig und sehr intensiv, aber Arthur ließ ihn nicht los und der Mensch keuchte, als das Kribbeln ihn durch seinen Höhepunkt begleitete. Das hier war wohl das Geilste, was er jemals erfahren hatte und immer noch zuckte er, anhand den Empfindungen. Als Arthur ihn los ließ, glitt er zu Boden und Arthur hielt ihn, während er keuchte und stöhnte. Seine Kopfschmerzen fühlte er im Moment nicht.

So lag er in den Armen eines leuchtenden Energiewesens und genoss das angenehme Kribbeln, dort wo Arthur ihn berührte. Er öffnete die Augen und sagte

„Malakir hat recht...du bist eine Offenbarung...in jeder Gestalt."

Arthur stand auf und zog ihn mit hoch, dann verwandelte er sich und legte leicht den Kopf schief, so das Merlin nicht widerstehen konnte und ihn an sich zog und besinnungslos küsste.

„Ich liebe dich...bei allen Götter...ich liebe dich, Energiewesen."

Und dann grinste er und sah an Arthur hinunter, er war hart und Merlin fragte

„Dasselbe wie ich?"

„Ich bitte darum", sagte Arthur und küsste ihn wieder. Merlin ging auf die Knie und erfreute sich an den Lauten, die Arthur machte, als er ihn saugte und leckte, das dem Wesen von einem anderen Planeten das Hören und Sehen verging. Arthur fiel auseinander, als Merlin noch eins drauflegte und mit einem Finger in seinen Eingang stieß. Er bäumte sich auf, warf den Kopf zurück und kam mit einem langen Stöhnen in Merlins Mund, der sein Energiesperma aus ihm heraussaugte.

Es kribbelte in seinem Mund und in seiner Kehle, als er alles schluckte und Arthur wieder saugte bis auf den letzten Tropfen. Dieser lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Wand und genoss zitternd seinen Höhepunkt. Merlin kam hoch und küsste ihn leidenschaftlich, fuhr seine Hüften entllang und legte die Hände auf seinen knackigen Hintern.

„Ich könnte dich aufessen und kann dir nicht nah genug sein. Wenn ich ein Energiewesen wäre...könnte ich mich mit dir verschmelzen, nicht wahr?"

„Aber du bist keines und...es ist vollkommen unlogisch, mich aufessen zu wollen, denn Energie ist nicht essbar. Unter anderem würdest du dir selbst schaden, wenn du..."

„Arthur...Gott, das sollte doch nur heißen, das ich total mega verrückt nach dir bin. Himmel, ich weiß doch, das ich dich nicht essen kann...was bin ich? Ein Idiot?"

„Nein, ich sagte schon, das Idioten keinerlei Intelligenz haben und du..."

Merlin verdrehte die Augen und winkte ab

„Geh duschen."

Dann ging er kopfschüttelnd, aber belustigt hinaus, um sich anzuziehen. Arthur war unverbesserlich und ein hundertprozentiges Energiewesen und ja...es war nicht einfach mit ihm zu leben.

Aber er liebte das Leben mit ihm und er liebte Arthur...unauslöschlich.


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Am diesem Morgen verließen sie endgültig das Sternensystem und Merlin sah gedankenverloren aus dem Fenster. Sie waren nicht in den Hyperraum gesprungen und Merlin beobachtete, wie sich die Sternenkonstellation veränderte. Arthur trat hinter ihn und legte seine Arme um ihn

„An was denkst du?"

Merlin nahm tief Luft

„Das wir endlich vollkommen in Sicherheit und wir jetzt beide heimatlos sind. Es ist schon sonderbar, wie alles gekommen ist...hättest du mich nicht getroffen, wärst du immer noch ein hochdekorierter Commander und ich ein kleiner Büroangestellter, der seinen Höhepunkt der Woche hatte, wenn er am Wochenende ein paar Typen ficken konnte."

„Ich bin durchaus damit einverstanden, das wir uns gefunden haben, Merlin. Du hast mir etwas Wundervolles gegeben. Deine Zuneigung und diese Empfindungen, wenn wir uns paaren. Könnte ich die Zeit zurückdrehen...würde ich wieder dich wählen. Dieser Absturz veränderte mein Leben."

Merlin lachte

„Das kannst du laut sagen. Schau mich an...ich kannte Raumschiffe und Schlachten nur aus meinen Filmen. Und sieh mich nun an...ich reise mit einem Piratenvolk, dessen Heimat ein riesiges Raumschiff ist durch das All, habe in einem Krieg gekämpft und mein Partner ist ein Wesen von einem anderen Stern...verändert trifft es nicht annähernd, nicht für mich. Mein Leben, wenn ich es aufschreiben würde...wäre ein Abenteuerroman oder Film, wie ich dort drüben liegen habe. Der kleine unscheinbare Büroangestellte, der das Abenreuer und die Liebe seines Lebens erlebt."

„Hast du es je bedauert, die Erde verlassen zu haben?", wollte Arthur wissen.

„Ja...einmal, als ich glaubte...ich hätte dich verloren. Als ich dachte, das du mit Malakir gehen wolltest. Ich kam mir so verloren vor...ich hatte alles aufgegeben, für jemanden, der mich verraten hatte und konnte nicht zurück. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wäre Yarin nicht mein Freund gewesen. Er wollte mir helfen, auf dem Orion ein neues Leben aufzubauen."

Merlin drehte sich in Arthurs Armen zu ihm herum

„Aber glücklich...glücklich wäre ich nie wieder geworden."

Das Energiewesen küsste ihn zärtlich

„Ich werde dich nie verlassen, es sei denn...ich sterbe. Meine Zuneigung gehört dir Merlin, schon immer."

Sie küssten sich und Arthur fragte

„Sollen wir diese Gärten suchen gehen...ich sehne mich nach Sonne und Wärme."

Arthur konnte auch leben mit energiereicher Nahrung, aber jeder seiner Art brauchte auch die Sonne und Wärme, das war sehr wichtig für sie.

„Aber es ist keine richtige Sonne."

„Nein, aber sie hat die gleichen Voraussetzungen wie eine Sonne, sonst würde dort nichts gedeihen."

Merlin nickte und sie machten sich auf den Weg. Und zu seiner Überraschung fanden sie auch einer der Gärten, in den sie eintraten. Wollige Wärme machte sich bemerkbar, hohe Luftfeuchtigkeit, ein subtropisches Klima. Anscheinend war Malakirs Heimatplanet so gewesen. Sie spazierten durch den Garten, bis sie zu einer kleinen Wiese kamen, in der Mitte ein kleiner Teich. Merlin sah sich um, bunte Blumen, die er noch nie sah, schön und außerirdisch, Sträucher und kleine Bäume, Vögel zwitscherten und eine Sonne schien, wenn auch künstlich.

„Ist das schön hier, man sollte nicht glauben, das wir auf einem Raumschiff sind."

Aber Arthur gab keine Antwort und Merlin drehte sich um. Er lag auf der Wiese, eine leuchtende Gestalt, die sich anscheinend sehr wohl fühlte und die Wärme und Sonne genoss. Merlin legte sich neben ihn, er war so zufrieden und glücklich. Alles hatte sich zum Guten gewendet, sie waren sicher und hatten eine neue Heimat gefunden. Das Volk der Piraten nahm sie bereitwillig und ohne zu fragen auf.

Der angebliche Feind hatte sich als guter Freund entpuppt und war auch die Führungsspitze dieses Volkes. Und er hatte Arthur, sein Arthur. Er war alles, was Merlin zum Leben brauchte, sonst hatte er keine Wünsche. Vielleicht, das Malakir auch glücklich war, aber das war schwierig. Er wusste, Arthur würde nicht nein sagen, sich mit Malakir nochmal einzulassen, er sah das so locker wie die Piraten. Aber Merlin konnte sich mit dem Gedanken, das Arthur auch mit Malakir schlief nicht anfreunden.

Obwohl er, wenn er ehrlich war, auch darüber nachgedacht hatte...wie es wohl wäre, mit einem Pirat zu schlafen. Das war alles Neuland für ihn, denn er war so erzogen worden. Seine Eltern hatten sich sehr geliebt und als sein Vater so früh starb, hätte seine Mutter sich nie wieder mit einem anderen eingelassen. Treue war etwas, was er gelernt hatte...von seinen Eltern und im Umfeld, denen das wichtig war.

Aber die letzte Zeit fragte er sich, ob die moralische Vorgabe seines Volkes eigentlich nicht egoistisch war und der Zeit überholt. Er hatte Barun mit seinem Lehrer in der Bar gesehen und sie schienen sehr verliebt...obwohl sie beide, als sie getrennt waren diverse Abenteuer hatten. Es schien ihrer Liebe nichts anzuhaben. Er sah zu Arthur, der still neben ihm lag. Würde es bei ihnen auch so laufen, wenn Arthur mit Malakir schlief...oder er mit einem anderen?

Und plötzlich wusste er, was ihm bei dem Gedanken so Angst machte. Es war die Angst, Arthur zu verlieren...die Angst, das er sich jemanden anderen zuwenden würde. Mit jemanden zu schlafen war eine intime Angelegenheit und man kam sich sehr nah. Was wäre, wenn er öfter mit Malakir schlief und sich in ihn verlieben würde?

Und da war sie...die Furcht, das dies passieren könnte. Aber diese Furcht schienen andere hier nicht zu haben, wie Barun und sein Lehrer. Also...was war das Geheimnis, das diese Partnerschaften trotzdem funktionierten? Er nahm sich vor, mal mit Barun darüber zu reden, er musste wissen...was das Geheimnis bei diesen offenen Partnerschaften war.

Merlin schloss seine Augen und nahm tief Luft. Er öffnete sie wieder, als er Malakirs Stimme hörte

„Hier seid ihr."

„Wie hast du uns gefunden?", wollte der Mensch wissen.

„Es ist leicht, ein Energiewesen mit den internen Sensoren zu finden, da er der Einzige seiner Art hier an Bord ist."

„Arthur brauchte Sonne und Wärme und da er sich nicht bewegt, gehe ich davon aus, das er schläft", meinte Merlin. Malakir setzte sich neben ihn und zeigte ihm eine digitale Sternenkarte. Darauf waren Sterne und Planeten zu sehen und er fragte

„Kennst du das Sternensystem?"

„Wieso...ich kenne mich nicht gut aus. Du weißt, wir hatten keine interstellare Raumfahrt."

„Schau es dir an!"

Merlin studierte die Karte und machte nach einer Weile große Augen.

„Das...das ist unser Sternensystem", sagte er überrascht und zeigte auf verschiedene Planeten „Mars...Venus...Jupiter und Saturn...Pluto und...die Erde."

Er sah überrascht zu Malakir

„Willst du meinen Planeten ausrauben? Denn auf den anderen ist kein Leben...soviel wir wissen."

„Ist denn dort etwas zu holen?", fragte Malakir.

„Da wir rückständig sind, wirst du dort keine tollen technischen Errungenschaften finden. Aber wir haben auch Edelsteine und Bodenschätze, mit denen du aber auch nichts anfangen kannst. Höchstens noch Lebensmittel, wie Fleisch und Gemüse."

„Und Wasser. Dein Planet ist ein Wasserplanet."

„Ja, aber das meiste ist salzig...nicht trinkbar."

„Salzig? Wer zum Orion hat salziges Wasser und dann noch so viel?"

Der Mensch grinste

„Wir!"

„Ich werde mir das anschauen. Und du kannst deine Heimat besuchen."

Merlins Gesicht wurde traurig

„Ich kann nicht zurück, der dortige Luftdruck würde mich töten. Ich wurde umgewandelt auf Anara."

Malakir sagte nichts und sah zu Arthur

„Wieso ist er so müde?"

„Nun ja...der Alkohol gestern Abend und...heute morgen hatten wir...nun..."

Malakir grinste

„Alles klar...ich verstehe."

Er stand auf und sagte zu Merlin

„Mit dem Besuchen deiner Welt...wir reden nochmal darüber."

Er sah wehmütig zu Arthur und dann ging er. Merlin wusste nicht, was er damit meinte. Er würde gerne die Erde besuchen und seine Freunde. Jilli würde sich so freuen, ihn zu sehen und Merlin auch. Er seufzte...aber es war nicht möglich.

„Was bist du so traurig?", fragte Arthur, der sich zurück verwandelt hatte und sich aufsetzte.

„Malakir will die Erde ansteuern und ich könnte meine Freunde besuchen, aber...ich kann nicht zurück."

Arthur nahm ihn in den Arm und küsste ihn. Merlin legte sich in seinen Schoß und das Sternenwesen strich ihm zärtlich durch seine Haare, sagte leise

„Ich bin der Grund, das du nicht zurück kannst. Und es gefällt mir nicht."

„Nein, es war meine Entscheidung, Arthur. Mach dir keine Gedanken."

Traurigkeit überflutete Arthur und er stöhnte auf...er konnte damit nicht umgehen und verwirrte ihn.

„Was hast du, Arthur?"

„Eine...eine Emotion, sie verwirrt mich und..."

Merlin setzte sich alamiert auf

„Nicht darüber nachdenken, was es ausgelöst hatte. Denke an etwas anderes, Arthur."

„Ich hatte das schon mal, als du fort warst und ich...Merlin...was geschieht hier...ich kann...nicht logisch...bin verwirrt."

Merlin fiel Malakirs Worte ein...hatte er nicht etwas über Traurigkeit gesagt...ja, das war es. Arthur war traurig, weil Merlin nicht zurück konnte und das er der Grund war.

„Arthur...ich...bin nicht traurig, sondern glücklich", sagte er eindringlich „Ich muss nicht nach Hause...ich schwöre. Mein Zuhause ist hier...bei dir und Malakir und ich bin darüber sehr glücklich."

„Wirklich?"

„Ja...vergiss, was ich gesagt habe und denke nicht daran...vergiss es einfach...ja?"

Arthur nickte und Merlin küsste ihn

„Ich liebe dich...ich liebe dich, Arthur...für immer und ewig und ich folge dir in die Hölle, wenn es sein muss. Und ich bin nicht traurig...wirklich."

Arthur nickte wieder und nahm Luft

„Es ist weg."

Merlin atmete auf...Gaius hatte so recht. Er musste Emotionen von ihm fernhalten, außer seine Liebe zu ihm. Damit schien er gut klarzukommen, aber alles andere belastete ihn sehr und würde ihn über kurz oder lang zerstören.

Er legte sich nochmal zurück...jetzt wusste er, was Malakir damit sagen wollte, alsArthur zusammenbrach, nachdem er weg war. Er musste verhindern, das dies wieder geschah. Arthur strich ihm erneut durch sein Haar und Merlin sah ihn fragend an

„Es ist alles in Ordnung...ich spüre nichts mehr und kann normal logisch denken."

„Mach mir nie wieder solche Angst. Emotionen sind für mich normal und lebensnotwendig, Arthur...aber dich töten sie. Also...habe nie wieder Gefühle."

„Auch keine Zuneigung zu dir?"

„Doch, das schon. Scheinbar kannst du mit dem Wenigen, was deine Konditionierung durchlässt umgehen, aber alles andere nicht...außer vielleicht noch Freundschaft zu einigen Wesen, wie Malakir und Sharkar."

Dann sprachen sie nicht mehr, genossen den Garten und ihre Nähe zueinander...und Merlins Herzschlag beruhigte sich wieder.


So, die nächsten Kapiteln. Wie immer freue ich mich auf eure Reviews. Danke dafür im Vorraus.

LG Pendragon 100

SternenliebeWhere stories live. Discover now