Sternenliebe Kapitel 46

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Sternenliebe



Kapitel 46



Sie hatten das Sternensystem sofort verlassen, als alle Schiffe gelandet waren. Malakir und Santos gingen vom Hangar direkt zum Kontrollraum und berechneten die neue Route. Sie waren hier fertig, hatten das Schiff und wollten mit Anara nichts mehr zu tun haben. Beide sahen auf den großen Schirm, als sie losflogen und Sterne hinter sich ließen, wie auch diese gefühlskalte Rasse.

„Denkst du, das wir mal wiederkommen?", fragte Santos.

„Vielleicht...irgendwann. Aber vorerst habe ich von Energiewesen die Nase voll", antwortete Malakir.

„Von allen?"

Santos fragte das sehr provokativ. Es war ihm nicht entgangen, das sein Jugendfreund diverse Probleme hatte, auch wenn der Piratenführer nie davon sprach. Er kannte ihn so gut, als wäre er sein Bruder.

„Auf was willst du wieder hinaus?"

„Malakir...ich sehe doch, wie du Arthur ansiehst...du verschlingst ihn mit deinen Blicken. Willst du mir nicht mal sagen, was eigentlich mit dir los ist? Du schläfst mit niemanden...früher hast du wenigstens deine kurzlebige Abenteuer gehabt."

„Ich kann nicht."

„Warum...was zum Teufel ist denn los?"

Malakir nahm Luft und Santos ging an den Schrank, nahm zwei Gläser und den guten Tropfen, den er in seinem Schreibtisch hatte. Er wies den Piratenführer an, sich zu setzen und schenkte ihnen ein, stellte Malakir ein Glas hin.

„Na los...sprich dich mal aus, das kann man ja nicht mehr mit ansehen", sagte Santos. Er wusste, das sein Jugendfreund mit ihm sprechen würde...sie waren wirklich wie Brüder, wenn auch nicht blutsverwandt.

„Ich liebe ihn", fing Malakir an zu reden „Und ich kann das nicht ändern."

„Arthur ist Merlins Gefährte, nicht wahr?"

„Ja...schon immer, seit er zur Erde geflogen ist und ihn mitgenommen hatte."

„Das heißt, als du mit ihm geschlafen hast...war er schon Merlins Gefährte?"

„Ja...ich hatte das als Bedingung von dem Rat verlangt...damit ich ihnen helfe", Malakir sah ihn an „Aber da wusste ich nicht, das er einen Gefährten hatte. Er ist ein Energiewesen, die haben keine Gefährten."

„Er schon...und es gab Stress, habe ich recht? Merlin war nicht damit einverstanden, das du mit ihm geschlafen hast."

„Ja...Merlin nahm das sehr schwer, sie trennten sich, Merlin ging auf den Orion und Arthur war am Boden zerstört und...nachdem ich es wusste, habe ich sie wieder zusammen gebracht. Du weißt, das ich niemanden den Gefährten nehme, zumal das bei den Zwei sowieso nicht geht...sie lieben sich fast abartig...Merlin ist verrückt nach dem Energiewesen."

„Und du auch", sagte Santos „Malakir...was tust du nur?", warf er ihm vor.

„Ich kann das ja auch nicht ändern, verdammt...darauf hat man keinen Einfluss. Und ich...Santos, wenn du einmal mit Arthur geschlafen hast...dann willst du keinen anderen mehr. Er ist einfach der Wahnsinn und ich werde noch verrückt, wenn ich darüber nachdenke."

„Merlin hält nichts von unserer Lebensart, liege ich da richtig? Er lässt nicht zu, das Arthur sich andersweitig vergnügt."

„Für ihn ist es etwas Neues...er sagte, auf der Erde gibt es so etwas nicht oft und er ist erzogen worden, das man treu ist. Unsere Art zu leben gefällt ihm schon, aber noch hat er Vorbehalte."

„Und nun hoffst du, das er sich anpasst, damit du mit Arthur ficken kannst? Wirklich...Malakir?", fragte er und sein Ton verriet dem Piratenführer, wie er darüber dachte.

„Und? Was ist falsch daran? Auch wenn er nie mein Gefährte wird, sehne ich mich danach...ihn zu küssen und berühren und ihn stöhnend wieder unter mir zu haben. Wenn ich nur das haben kann...eine kleine intime Zeit mit ihm...dann bin ich zufrieden."

„Er wird dich nie lieben."

„Nein, das weiß ich, aber er empfindet auch etwas für mich...es ist keine Liebe...Freundschaft und er sagte, das er gerne mit mir schlafen würde. Aber solange Merlin das nicht möchte...wird er es nicht tun."

„Freundschaft haben wir auch, aber du wolltest nie mit mir ins Bett steigen", sagte Santos.

„Nein...es wäre, als würde ich mit meinem Bruder schlafen...das kann ich nicht und das Gleiche gilt für Sharkar."

„Was ist mit ihm?", fragte Santos.

„Er will mich ficken...das sagte er zu Merlin. Ich glaube sogar...er hofft auf mehr."

Santos verdrehte die Augen

„Oh, Malakir...du hast nur so verfahrene Situationen. Kannst du nicht wie alle anderen einen Partner haben und dir diverse Abenteuer mit anderen suchen? Aber mit einem Partner an deiner Seite, weißt du, wo du hingehörst, auch wenn du andere fickst."

„Ich hatte einen Partner...er ist tot."

„Ja...das war tragisch, denn seitdem sah ich dich nie mehr so glücklich. Barin gab dir den Halt, den du brauchtest. Hast du auch, als du mit ihm zusammen warst...mit anderen geschlafen?"

„Ja...Barin auch. Wir haben uns geliebt und uns diverse Abenteuer gesucht, wenn wir wollten, was nicht sehr oft vor kam. Es war alles perfekt, bis...bis ihm dieser Scheißkerl in den Rücken schoss."

Malakir hatte ihn getötet, aber er hatte sehr lange gebraucht, bis er tot war. Sie hatten ihn damals gefangen und auf das Mutterschiff in eine Zelle mitgenommen und als Barin dann starb, drehte Malakir durch und schlug ihn mit bloßen Händen tot.

„Was wirst du nun tun?", fragte Santos

„Warten...warten, das Merlin eines Tages ein Einsehen und nichts mehr dagegen hat, das ich mit Arthur schlafe."

„Malakir..."

„Verdammt, Santos...ich habe Barin geliebt und jetzt Arthur. Beide waren mir nicht vergönnt und anscheinend bin ich für Partner nicht geschaffen. Aber ich kann Arthur lieben und ficken, wenn Merlin ja sagt...mehr will ich nicht", schrie der Piratenführer fast „Alle, die ich liebte oder liebe...sind tot oder vergeben...und man verliebt sich nicht so oft im Leben...oder? Was soll ich denn deiner Meinung nach tun...mir einen Dolch ins Herz rammen? Es ist halt so und ich habe es versucht...beim Orion...ich habe es versucht, ihn zu vergessen...es geht nicht...verstanden?"

Santos sagte nichts, das er ihn so anschrie, er war das von Malakir gewöhnt...er verlor sehr schnell die Geduld und wurde zornig. Er fragte ruhig weiter

„Und Sharkar?"

Malakir nahm Luft und schüttelte leidlich den Kopf, sprach etwas ruhiger weiter

„Ich weiß nicht...ich kann mir einfach nicht vorstellen, mit ihm zu schlafen und erst recht nicht, das ich ihn liebe und als meinen Gefährten habe. Er ist mein bester Freund, immer an meiner Seite und...ich sagte schon, es ist wie mit dir. So etwas ist nicht gut, wenn man befreundet ist und das vielleicht darunter leidet."

„Dalia hast du auch gefickt und sie ist immer noch mit dir befreundet."

„Das sagte Merlin auch, aber sie ist ein Mädchen...die ticken anders und erst recht Dalia. Es ist etwas anderes mit ihr...ich weiß auch nicht."

„Also gut, anscheinend kann ich dich nicht überzeugen...dann hoffe ich, das Merlin ein Einsehen hat und du Arthur im Bett auch lieben kannst. Darauf lass uns trinken...und hoffentlich...hoffentlich bekommst du dann ein wenig Frieden. Aber ich bin immer noch der Meinung, das du einen Partner brauchst...eine feste Konstante in deinem Leben, der dir hilft und an deiner Seite steht...Arthur kannst du auch dann noch ficken. In unserer Gesellschaft kein Problem, auch wenn man gebunden ist."

Malakir nickte und nahm sein Glas

„Ja...trinken wir und natürlich ist das kein Problem, aber ich muss ihn auch lieben können, wenn er mein Gefährte ist, aber ich liebe Arthur...das weiß ich. Kann man denn zwei Wesen lieben?"

Santos seufzte

„Du hattest schon immer den Hang zu komplizierten Dingen. Sich in jemanden zu verlieben, der gebunden ist...das kann ja nur dir passieren. In einer streng moralischen Gesellschaft dürftest du ihn nicht mal ansehen, geschweige ficken. Hier kannst du es...wenn Merlin einwilligt...wenn überhaupt. Du solltest nicht allein durch das Leben gehen...such dir einen Gefährten und schlaf wegen mir mit Arthur. Du solltest das nicht ignorieren."

„Toll...ich hänge einen Aushang raus...Gefährte für den gestörten Piratenführer gesucht...der Haken...leider liebt er schon einen anderen, aber wenn sie gewillt sind, das zu akzeptieren, melden sie sich", sagte Malakir sarkastisch.

„Du bist unmöglich."

Malakir sagte nichts und trank einen Schluck von seinem Drink.

Santos sah seinen Freund an, der nun seinen Drink an seine Lippen führte. Er konnte ihn ja ein wenig verstehen...Arthur war wirklich jede Sünde wert und er selbst würde ihn nicht von der Bettkante schubsen...beide nicht, denn Merlin war eigentlich auch sein Typ.

Die beiden waren bei vielen begehrt, die Santos angesprochen und nachgefragt hatten...Frauen wie Männer, warum sie nie mit anderen schliefen. Er war sich sicher, das beide keine Probleme hatten, sollten sie sich entschließen, den Lebensstil von ihnen zu übernehmen. Arthur ist der Wahnsinn, nach Malakirs Worten und Santos bemerkte, das seine Neugier geweckt war.

Was war an diesem ungewöhnlichen Wesen, das sehr schön und sexy war, das Malakir so hin und weg war, als er mit ihm geschlafen hatte? Er fragte ihn einfach

„Malakir...was ist an Arthur so anders?"

„Alles! Er ist so sexy, sein durchtrainierter Körper und erst recht seine wahre Gestalt. Er ist so niedlich, wenn er sich so ungeschickt ausdrückt...so klug und so logisch. Und seine blauen Augen...ich versinke darin, wenn ich ihn ansehe. Abgesehen davon, das er mit seiner Zunge wirklich tolle Dinge kann und er verdammt gut bestückt ist. Und...sein Sperma...es ist anders."

„Anders?"

„Es kribbelt in dir, wenn er kommt und leuchtet...Energie eben."

„Im Ernst?"

„Ja...und das ist mega geil, sag ich dir. Ich konnte nicht genug davon bekommen, das er in mir kam. Wir hatten diese drei Tage in Ceylona kaum das Zimmer verlassen und wir fickten den ganzen Tag. Abgesehen davon...er wird nie müde...er kommt und ist gleich wieder fit."

„Sag nichts mehr...sonst schließe ich mich dir an und schmachte auch nach ihm. Das ist doch nicht zu fassen", sagte Santos und grinste „Du machst mich wirklich neugierig."

Malakir lachte

„Kannst du mich nun verstehen, das ich schon zufrieden bin, wenn ich ihn im Bett habe?"

„Ja, schon...aber es ist geborgtes Glück...er gehört zu Merlin."

„Das weiß ich...aber besser so, als gar nichts...oder?"

„Wenn du dann glücklich und zufrieden bist, dann bin ich es auch. Aber mir wäre es lieber, wenn du einen Gefährten hättest. Jeder braucht irgendjemand, zu dem er zurückgehen kann und der auf einen wartet."

Malakir nickte und Santos schenkte nach.

„Mag sein...aber wie ich schon sagte...ich habe kein Glück mit Gefährten. Schenk nach, mein Freund", sagte er und hielt Santos sein Glas hin.

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In dem Vergnügungsviertel war die Hölle los, als Arthur und Merlin kamen. Alle Bars waren geöffnet und sehr voll, viele standen draußen und unterhielten sich. Mädchen und Frauen bevorzugten gerne Bars, die süße Drinks ausgaben, andere der Musik wegen. Sie sahen die beiden anzüglich an, als sie so daher kamen.

„Hey!", rief ein Mädchen und winkte ihnen.

Beide kamen heran und sie sagte

„Stimmt es...das ihr nie mit anderen euch amüsiert?"

„Das ist korrekt", antwortete Arthur und das Mädchen sah ihn von oben nach unten an.

„Vielleicht willst du ja mal mit mir gehen, Arthur? Ich finde dich so heiß."

Arthur zog verwirrt die Augenbrauen hoch und sah zu Merlin, der grinste.

„Ich verstehe das nicht...ich habe meiner Spezies entsprechend die richtige Körpertemperatur."

„Was...?", fragte das Mädchen irritiert, Merlin kicherte und sagte anstatt Arthur

„Er nimmt es zu wörtlich und nein...er hat kein Interesse, aber vielen Dank für deine Komplimente."

Er zog Arthur weiter, der jetzt fragte

„Was meinte sie mit...heiß?"

„Das du sexy bist und begehrenswert."

„Was hat das mit der Temperatur zu tun...das ist doch unlogisch."

„Oh, Arthur", sagte Merlin belustigt und sie gingen in die Bar, die Malakir und Santos bevorzugten. Beide standen an den Tresen, in Gesellschaft von anderen Piraten und...Sharkar. Er stand neben Santos und hörte Malakir zu, der gerade etwas sagte.

Alle sahen sich um, als Merlin grüßte und Malakir zog Arthur gleich zu sich und gab ihm einen Drink.

„Arthur...sei vorsichtig damit, sonst fängst du wieder an zu leuchten", meinte Merlin, der sich zwischen Sharkar und Santos stellte.

„Leuchten?", fragte Santos.

„Wenn er betrunken ist, kann er seine Verwandlung nicht aufrecht erhalten und rennt dann als leuchtendes Energiewesen herum."

„Das ist doch nicht schlimm."

„Nein, aber du kannst dann nicht mit ihm reden, außer...du bist telepathisch veranlagt."

„Ach...das wusste ich ja noch gar nicht", sagte Santos und sah zu Arthur, den Malakir in Beschlag hatte „Und so wie das aussieht...bist du deinen Gefährten heute Abend los."

Merlin sah zu den beiden rüber, Malakir hatte einen Arm um Arthurs Schultern gelegt und sprach leise mit ihm.

„Scheint so. Nun, dann trinke ich halt mit euch beiden."

„Ich muss kurz weg, aber mit Santos zu trinken, pass auf...er ist trainiert darauf", sagte Sharkar und grinste, als er hinausging. Santos bestellte noch etwas zu trinken und sah Merlin an


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„Ich habe heute mit Malakir geredet...wegen Arthur. Es scheint, das er nicht bereit ist, ihn aufzugeben. Ich sagte ihm, das er einen Gefährten braucht, aber er blockte ab. Ich mache mir Sorgen um ihn...er schläft mit niemanden, zuvor schlief er wenigstens mit Frauen und Männern."

„Erzähl mir von Barin...wie war er so?"

„Barin war immer gut gelaunt und er liebte Malakir, beide waren unzertrennlich, auch wenn sie diverse Abenteuer hatten. Sie gingen immer zusammen auf Raubzug, eigentlich taten sie alles zusammen. Barin war gutaussehend und ein sehr guter Kämpfer. Als er starb, weil er Malakir das Leben rettete...schlug dieser den Schützen mit bloßen Händen tot und er", Santos seufzte „Ich hatte ihn noch nie so verzweifelt gesehen. Und jetzt...jetzt liebt er wieder so verzweifelt, ohne Hoffnung,"

„Oh...er hat schon Hoffnung...Hoffnung, das ich Arthur eines Tages freigebe...er wartet."

Santos sah ihn überrascht an

„Das weißt du?"

„Santos...ich bin vielleicht spießig, aber nicht blöd. Er wartet und hofft, das ich ja sage", antwortete Merlin.

„Und?"

Merlin sah nachdenklich auf die Bar, als er leise fragte

„Kannst du mir etwas beantworten?"

„Leg los!"

„Hast du einen Partner, Santos?"

„Ja...sie hat heute Dienst im Kontrollraum."

„Sie?"

Er nickte

„Meine Partnerin ist hübsch und wunderbar. Ich lernte sie damals auf meinem Schiff kennen, bevor ich der Verantwortliche des Mutterschiffes wurde, wenn Malakir sich draußen herumtrieb."

„Aber hast du nicht gesagt, das du und Malakir..."

„Ich schlafe auch mit Männer...ich mag das...so wie wohl neunzig Prozent meiner Rasse, aber nie mit Malakir. Er möchte das nicht...obwohl ich persöhnlich da kein Problem sehe."

„Dann sag mir...schläft deine Gefährtin auch mit anderen Männern?"

Santos grinste

„Sicher...manchmal auch mit Frauen. Warum auch nicht? Ich mag ja auch mein Geschlecht."

„Und ihr wohnt zusammen?"

Er nickte

„Auf was willst du hinaus, Merlin?"

„Weißt du, Santos...ich mache mir die letzte Zeit Gedanken. Ich mag diese Art, wie ihr lebt und denke darüber nach...mich anzuschließen. Arthur möchte das auch sehr gerne...Sex ist für ihn sehr schön und er liebt das...diese Empfindungen und er möchte sich gerne mit Malakir paaren, das weiß ich."

Merlin verdrehte grinsend die Augen

„Gott...ich rede schon wie Arthur...paaren", sagte er und lachte.

„Aber du willst das nicht", nahm Santos wieder den Faden auf.

„Ich möchte, das er glücklich ist und ich habe auch eigentlich nichts dagegen, wenn er mit Malakir schläft. Das hatten wir ja schon, wenn ich auch damals ausgeflippt bin. Aber inzwischen sehe ich vieles anders."

„Aber?"

Merlin sah ihn an

„Da ist diese scheiß Angst, Santos...diese Angst, ich könnte ihn verlieren. Das er sich in jemanden anderen verlieben könnte...ich würde daran zugrunde gehen. Aber ich frage mich...was ist das Geheimnis eurer Partnerschaften, die trotzdem funktionieren, obwohl ihr mit anderen fickt."

„Das ist kein Geheimnis, Merlin...das Zauberwort heißt Vertrauen und Liebe."

Merlin sah ihn wortlos an und Santos sprach weiter

„Sieh mal...ich liebe Sirin über alles. Sie ist mein Gegenstück, wir sind glücklich und...wir schlafen auch ziemlich oft zusammen. Aber...wenn wir an so einem Abend wie heute jemanden treffen, den wir gerne ficken wollen...dann tun wir das. Es ist ja nicht so, das wir das ständig machen. Ich gehe dann vielleicht mit einem anderen...da ich eine Frau als meine Gefährtin habe...bevorzuge ich dann Männer...zur Abwechslung. Aber...mein Herz geht nie mit, denn das besitzt Sirin. Es ist lediglich ein sexuelles Abenteuer voll Leidenschaft und Spaß...aber, wenn ich dann wieder gehe...weiß ich, wo mein Zuhause und wo mein Herz ist. Sirin geht es genauso...wir wissen, wo wir hingehören, alles andere ist Spaß am Leben. Natürlich muss dir der Mann oder die Frau gefallen, wenn du mitgehst...niemand schläft mit jemanden, der ihm zuwider ist."

Santos trank ein Schluck von seinem Drink und sprach weiter. Merlin hörte ihm aufmerksam zu

„Wenn du dir deiner Liebe zu Arthur und umgekehrt sicher bist...kann da nichts passieren. Wir sind in dieser Beziehung eine ungewöhnliche Rasse, andere würden so einen Lebensstil nicht tolerieren. Aber ich habe noch nie erlebt, das ein Gefährte oder eine Gefährtin sich anders verliebt hatte...nur Spaß am Leben, mehr ist das nicht. Wir lieben es...mit vielen zu schlafen, Frauen oder gleichgeschlechtlich...es ist einfach unsere Kultur oder was auch immer."

„Ich verstehe..."

„Vertraust du Arthur, Merlin?"

„Ich...weiß es nicht. Seit dieser Sache mit Malakir, da er mich so offen angelogen hatte, bin ich verunsichert", Merlin sah ihn an „Ich glaube...das er gelogen hatte...war wohl das Schlimmste für mich."

„Ich denke...das Ganze ist damals ganz schön schief gelaufen", sagte Santos „ Er hätte dir sagen sollen, was der Rat verlangte und sich nicht still und heimlich nach Ceylona zu Malakir stehlen. Das alles wäre zu vermeiden gewesen, aber ich bin sicher...Arthur wusste es nicht besser. Du musst bedenken, er hatte nie zuvor eine Beziehung, nicht mal Freundschaft und dann gleich so etwas Festes mit Liebe und Sex. Er hatte eine Fehlentscheidung getroffen und damit ein Drama ausgelöst, aber er hatte keine Schuld. Er wusste einfach nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Er war sicher, das du nicht begeistert wärst, wenn er dir den Befehl des Rates erzählen würde...also log er."

Merlin nickte leicht

„Ja, das weiß ich jetzt auch. Er wollte nicht, das ich verletzt werde, deshalb die Lüge. Aber er hat genau das Gegenteil damit ausgelöst."

„Und dabei gelernt, Merlin. Ihr beide liebt euch...sein Herz gehört dir und umgekehrt. Er wird diesen Fehler nicht noch einmal machen."

„Er hat keins."

„Was?"

„Ein Herz...nicht so wie wir."

„Dummkopf...das meinte ich symbolisch."

Merlin kicherte

„Ich weiß!"

„Ich denke nicht, das er dich je verlässt. Jeder, der nicht blind ist, sieht doch, wie sehr ihr euch liebt. Aber letztendlich ist es deine Entscheidung...Arthur wird sich daran halten und Malakir auch, selbst wenn du es nicht zulässt."

„Es wäre für Malakir eine Katastrophe", sagte Merlin und sah zu den beiden rüber. Die Chemie stimmte zwischen ihnen, sie amüsierten sich.

„Es ist Liebe im Spiel von Malakirs Seite aus."

„Mag sein, aber zu einer Liebe gehören immer zwei. Es nützt nichts, wenn nur einer liebt. Wenn du meine Meinung hören willst und ich sage das jetzt nicht, weil Malakir mein Freund ist. Du brauchst bezüglich, das Arthur sich in Malakir verliebt nie Angst zu haben. Seit wir uns unterhalten, sieht Arthur andauernd zu uns rüber...er hat dich immer im Blick. Würde er so etwas wie Liebe für Malakir empfinden...würde er sich ihm ganz widmen und nicht nur Augen für dich haben."

„Ich muss darüber in Ruhe nachdenken."

„Tu das und nun lass uns trinken. Meine Frau hat Nachtdienst und ich werde mir vielleicht ein kleines Vergnügen suchen und...bevor du fragst...sie weiß das. Sie sagte heute Nachmittag zu mir...falls du jemanden zum Amüsieren findest...sei pünktlich zum Frühstück zu Hause. Sie liebt es, mit mir zu frühstücken, wenn sie von dem Nachtdienst kommt. Ich würde dich ja mitnehmen...ich mag dich und du bist mein Typ, aber du bist noch nicht so weit."

Merlin schüttelte lachend den Kopf

„Vielen Dank, aber...diese Lebensart ist wirklich...wirklich sehr gewöhnungsbedürftig."

Sie lachten beide und sahen sich um, als jemand rief.

„Hey...was quatscht ihr hier herum...kommt rüber", rief Malakir.

Das taten sie und der Piratenführer nahm diesmal nicht den Arm von Arthurs Schultern, der nach seinem Drink griff

„Wieviel hast du denn schon wieder?", wollte Merlin wissen.

„Warum? Du magst es doch, wenn ich dich in meiner wahren Gestalt dort küsse", sagte Arthur und zeigte auf Merlins Schritt, verriet wieder mal die ganze Karte. Alle sahen Merlin sprachlos an, doch Malakir sagte überrascht

„Wie? Das geht auch...wenn er leuchtet?"

Merlin schüttelte grinsend den Kopf über Arthur. Inzwischen hatte er sich wirklich daran gewöhnt, das er intime Details ausplauderte und sagte

„Ja, das ist mega geil...alles kribbelt dann."

„Scheiße...", sagte Malakir und trank in einem Zug seinen Drink. Merlin grinste...das würde ihm heute Nacht wieder Probleme machen, wenn er im Bett lag und sich Arthur als leuchtendes Energiewesen vorstellte, der seine Erektion saugte.

Sie sprachen noch über dieses und jenes, hatten viel Spaß und lachten. Merlin lebte hier wieder auf, hier bei den Piraten konnte Merlin er selbst sein und seinen Emotionen freien Lauf lassen. Arthur brachte alle dazu, das sie sich die Bäuche hielten, weil er manches nicht verstand und das logisch interpretieren wollte, was natürlich nicht gelang. Allein auf Grund des Alkohols, der in seinem Energiekreislauf zirkulierte.

Merlin sah in die Runde. Es war sonderbar, wie alles gekommen ist. Nie im Leben hatte er gedacht, das er mal auf einem riesigen Raumschiff leben würde, das durch das All zog. Und auch nicht, das er ein Energiewesen zu seinem Gefährten hätte...und eine Freundschaft zu Weltraumpiraten. Für ihn klang das immer noch wie eines seiner SF Romanen, nur war das hier die Wirklichkeit.

Er grinste, wenn er daran dachte, das er einen Verschleiß an Heimatplaneten hatte...erst die Erde verloren, dann Anara. Vielleicht war es besser so, das er auf einem Schiff lebte und er war glücklich. Denn hier fühlte er sich nicht isoliert wie auf Anara, dort hatte er niemanden als Arthur und konnte auch keine neuen Freundschaften knüpfen...mit diesen kalten Energiewesen.

Und ewig vom Rat kontrolliert zu werden, war auch nicht das, was er sich unter Leben vorstellte. Aber er hätte es getan...für Arthur. Er würde alles für ihn tun...lügen, stehlen...betrügen und...ihn nicht länger festhalten, was das Vergnügen anging. Merlin war sehr froh, mit Santos darüber geredet zu haben, er verstand das jetzt besser...die Beweggründe und das Geheimnis der Partnerschaften.

Trotz allem würde er noch keine Entscheidung fällen...das musste alles noch sinken und...reifen. Und...er würde nochmal mit Arthur darüber reden.

„An was denkst du, Merlin?", fragte Malakir.

„Nichts...ich bin nur froh, hier zu sein."

„Schön für dich."

„Und schön für dich, Malakir", sagte Santos „Mal wieder habe ich dir deinen Arsch gerettet."

„Wieso ist eigentlich dieses Energiefeld ausgefallen?", fragte Sharkir, der wieder da war.

„Ganz einfach", antwortete Santos „Ich habe als Erstes die Energieversorgung angegriffen. Diese Generatoren waren nicht sehr geschützt und als sie explodierten, brach die Energieversorgung zusammen."

„Das...das...war log...logisch", sagte Arthur, der sich dem betrunken sein sehr näherte und Merlin wechselte mit Malakir einen Blick. Es würde wohl nicht lange dauern, bis er wieder anfing, sich langsam zu verwandeln.

„Bist du betrunken, Arthur...wir haben doch gerade erst angefangen", fragte Santos belustigt.

„Ne...nein...alles is...ist okay. Ich...ich habe...Probleme...mit...log...logisch denken."

Sie lachten alle und Merlin sah amüsiert zu Arthur, der leicht schwankte. Es wurde noch ein sehr schöner Abend und gegen später, als fast alle nach Hause waren...sah man Merlin und Malakir kichernd zum Lift gehen.

In der Mitte ein schwankendes leuchtendes Energiewesen, das Probleme mit dem Trinken von Alkohol hatte.

SternenliebeWhere stories live. Discover now