Sternenliebe Kapitel 54

6 1 0
                                    

Sternenliebe


Kapitel 54



Es klopfte an Malakirs Tür und er ging zu dieser, um zu öffnen. Er wusste, das Arthur davor stand und lächelte, als er das blonde Energiewesen sah. Arthur kam wortlos herein und er schloss die Tür, augenblicklich zog Arthur ihn in die Arme und küsste den Pirat lang und intensiv. Inzwischen waren beide nicht mehr so gierig, wie zu Anfang ihrer kleinen Treffen... inzwischen genossen sie ihr Zusammensein, das nicht mehr nur aus miteinander schlafen bestand.

Er ließ den Pirat los und sah ihn an, während er mit Malakirs langem Haar spielte

„Hast du auf mich gewartet?", fragte Arthur.

„Ich warte immer auf dich, mit der Gewissheit, das du nie ganz zu mir kommst. Aber ich bin glücklich mit dem, was wir haben. Ich liebe dich, Arthur und das kann und will ich nicht ändern, aber du gehörst zu Merlin."

„Ich gehöre auch zu dir...nur nicht in dem Ausmaß wie mit Merlin. Malakir...du weißt, das ich nicht diese Zuneigung zu dir habe, wie zu Merlin. Er ist mein Leben und derjenige, der mich jeden Tag meines Lebens antreibt. Aber ich fühle mich auch zu dir hingezogen, eigentlich schon immer, selbst, als wir uns gegenseitig den Garaus machen wollten. Da ich mich nicht mit Gefühlen gut auskenne...kann ich dir nicht beschreiben, wie sich meine Zuneigung zu dir äußert."

Malakir grinste

„Ich weiß, was du meinst", sagte er und war glücklich, über das was er sagte, er drehte sich um und zeigte zum Tisch, der gedeckt war „Hast du Hunger?"

„Ja...ich sterbe vor Hunger."

„Lieber nicht...ich will dich später noch stöhnend unter mir haben", antwortete Malakir belustigt und sie setzten sich an den Tisch, begannen zu essen.

„Es ist nur so eine Redensart...das sagte Merlin zu mir. Ich gehe mal davon aus, das man nicht gleich an Hunger stirbt. Wissenschaftlich gesehen...kann der Körper eine Zeit lang ohne Nahrung auskommen, es kommt..."

„Arthur...ich weiß das", sagte Malakir amüsiert „Und du wirst dich nie ändern...immer alles logisch erklären."

„Merlin möchte nicht, das ich mich ändere. Er sagt, er liebt mich so, wie ich bin...mit all der Logik und Emotionslosigkeit."

Malakir nickte

„Da pflichte ich ihm bei, denn ich möchte dich auch nicht anders haben, auch ich liebe dich so, wie du bist. Du bist Arthur."

Sie aßen eine Weile schweigend und Malakir wollte etwas wissen.

„Arthur...habt ihr jemals über meine Liebe zu dir geredet...du und Merlin?"

Er nickte

„Sicher, Merlin weiß, das du mich liebst. Er sagt, das es ihn nicht stört, abgesehen davon, das du es nicht ändern kannst. Er erzählte mir, wie sehr er gelitten hatte, als ich nach Hause flog...damals und er nicht wusste, ob er mich je wiedersah. Er hatte zwei Jahre gelitten und meinte, das er genau weiß, wie sich das anfühlt und das er das niemanden wünscht. Deshalb schickte er mich an deinem Geburtstag zu dir."

Malakir schüttelte den Kopf

„Er ist ein sehr außergewöhnliches Wesen. Selbst hier, da jeder mit jedem fickt, würde ein Pirat nicht dulden, das jemand seinen Gefährten liebt. Wir sind sehr offen und lieben den Sex, aber was Gefühle angeht...nun, da sind wir eher engstirnig. Du kannst mit einem Gefährten von irgendjemanden schlafen, aber du darfst ihn nicht lieben. Und da sticht Merlin extrem heraus, denn er duldet, das ich dich liebe...er...ist außergewöhnlich. Und dafür liebe ich ihn wie einen Bruder und werde ihn beschützen. Er hat mir mein Leben zurückgegeben."

Nach dem Essen nahm Malakir etwas Gutes zum Trinken und lächelte, als er Arthur eingoss. Dieser schaute ihn etwas überrascht an.

„Dein gutes Getränk, das du nur zu speziellen Anlässen heraus holtst? Haben wir etwas zu feiern?"

„Ja und dieses Getränk gibt es nur auf einem einzigen Planeten und ist sehr kostbar, ja...nur für spezielle Anlässe."

„Und was?", fragte Arthur neugierig, denn das lag in der Natur der Energiewesen. Merlin sagte immer scherzhaft...er sei neugieriger als eine Katze.

Marakir setzte sich und grinste

„Du bist der Erste, dem ich es sage...ich werde Vater. Ich werde ein Kind haben."

Arthur sah ihn einen Moment sprachlos an, er konnte nicht folgen, denn er wusste, das Malakir eigentlich nur mit ihm schlief, das hatte er selbst gesagt.

„Ich...ich verstehe nicht, denn ich werde es nicht sein, der dir ein Baby gibt...das ist wissenschaftlich unmöglich."

Malakir lachte

„Oh, Arthur...glaube mir, das ist mir auch bewusst, das du oder überhaupt ein Mann kein Kind bekommen kann...obwohl ich nicht abgeneigt wäre, auch ein Kind mit dir zu haben. Wahrscheinlich hätte es deine schönen blauen Augen und mein hellblondes Haar", grinste Malakir.

„Da dies total unlogisch und irrational ist, brauchen wir darüber nicht zu diskutieren und wenn es so wäre... dann würde ich Merlin ein Kind schenken. Da dies aber unmöglich ist...also...sag mir, wer dein Kind trägt."

„Dalia...sie sagte es mir heute mittag. Es war eher ungeplant, sie hatte vergessen zu verhüten, als ich mit ihr schlief."

„Wirst du sie zu deiner Gefährtin machen?"

„Nein...wir können in einer Beziehung nicht leben. Wir hatten es versucht und es war eine Katastrophe. Wir verstehen uns so ausgezeichnet und schlafen auch gerne zusammen, aber...leben zusammen...unmöglich."

Malakir lächelte und erzählte stolz weiter. Ja, er war stolz, nach dem anfänglichen Schock kam unerwartet die Freude, denn für ihn war es jetzt schon ein Geschenk. Er hatte gewusst, das er nie wieder einen Gefährten haben würde und erst recht keine Gefährtin, deshalb war er jetzt sehr glücklich, auch wenn er nicht mit Dalia zusammen war.

„Ich war zuerst geschockt, denn mit einem Kind in meinem Leben habe ich nicht gerechnet. Aber nun bin ich richtig glücklich...ich werde einen Sohn haben."

„Oder eine Tochter", sagte Arthur „Wissenschaftlich gesehen besteht eine Chance von..."

„Arthur."

„Ich freue mich für dich", sagte er nun.

„Soweit du das kannst...danke."

Doch Arthur war wieder neugierig...er wusste zwar, wie Kinder entstanden, aber gesehen wie ein Baby auf natürlichem Weg gezeugt wurde noch nie.

„Wie lange dauert es denn, bis das Baby fertig ist?"

Malakir grinste über seine Ausdrucksweise...sie war niedlich, er antwortete

„Ungefähr elf Monate."

„So lange? Und...wie funktioniert das denn? Entschuldige, das ich frage, aber ich habe das noch nie gesehen. Du weißt, das unsere Babys im Labor entstehen und normale Energiewesen dürfen da nicht rein, nur Wissenschaftler."

„Kein Problem, aber da ich nicht das Baby bekomme, sondern Dalia...musst du dich an sie halten. Ich bin sicher, das sie nichts dagegen hat, das du sie durch die Schwangerschaft begleitest. Wenn du etwas wissen willst, dann gehe zu ihr."

Arthur nickte

„Das werde ich tun...denn ich bin sehr neugierig."

„Wie war eigentlich dein Abend mit dem Mädchen?", wollte er jetzt wissen.

„Anders...sie war so zart und weich und sie hat mir geholfen. Sie zeigte mir ihre Geschlechtsteile und erklärte sie mir und...was ich tun musste."

Malakir lachte

„Das hat sie getan? Nun gut...das war anders und anscheinend wollte sie dich unbedingt haben, kann ich verstehen. Dieses Mädchen hatte wohl Sinn für Humor, normalerweise sind die Frauen sehr anspruchsvoll, du wärst nicht der Erste gewesen, den sie rausgeschmissen hätten."

„Wieso? Was die Paarung angeht, ich denke, das beherrsche ich gut", meinte Arthur

„Beim Orion, ja...das ist wahr."

„Das sagte auch Santos...es scheint ihm gut gefallen zu haben, denn er wollte eine Wiederholung."

Malakir sah ihn überrascht an

„Du...du hast mit Santos gefickt?"

„Ja, gestern Nacht...warum?"

„Dieses kleine Ekel hat kein Wort gesagt, als ich heute zwei Stunden im Kontrollraum war. Es sind wohl alle stille Genießer, was euch beide angeht, Sharkar sagte auch nichts, als er mit Merlin schlief."

„Ich glaube schon, das er es genossen hatte...er mag auch meine Spielchen."

„Na prima...hoffentlich bist du nicht ausgepowert, erst das Mädchen und dann Santos."

Arthur sah ihn verständnislos an

„Ich bitte dich...ich bin Energie."

Malakir lachte

„Zum Glück...sonst hätte Merlin wohl schon ein Riegel vorgeschoben, mit ihm schläfst du ja auch noch."

Arthur nickte

„Ja...mit ihm paare ich mich am liebsten und wir tun es sehr oft, eigentlich fast täglich."

„Das weiß ich, ihr könnt ja schon so die Finger nicht voneinander lassen. Und ich jetzt auch nicht mehr...komm!"

Er stand auf und zog ihn hoch, er küsste das Energiewesen, das er so liebte, sehr leidenschaftlich und begann ihn auszuziehen. Beide waren nach kurzer Zeit in ihr Liebesspiel vertieft und der Pirat zog ihn zum Bett, nachdem beide nackt waren. Arthur gab ihm einen leichten Stoß, so das er sich auf das Bett setzte, er stützte sich mit seinen Händen ab und spreizte die Beine, so das Arthur sich dazwischen kniete und über den Kopf seiner Erektion leckte. Malakir stöhnte auf und warf den Kopf zurück, als das Energiewesen ihn saugte und leckte. Niemand konnte ihn in solche Höhen bringen wie Arthur, nicht einmal Dalia.

„Arthur", warnte Malakir nach einer Weile und Arthur ließ ihn los und sagte

„Gib mir dein Sperma, ich will es sehen", sagte er und nahm ihn in die Hand, bearbeitete ihn. Und Malakir kam mit einem Schrei in mehreren Schüben und fand es sehr erregend, das Arthur ihn dabei beobachtete, wie er kam und sein Erbgut auf Arthurs Brust verteilte. Da es immer sehr viel war, lief es an seinem Bauch herunter. Er wies Malakir an, sich umzudrehen.

Er kam über Malakir und küsste seinen Nacken, der Pirat spürte die Nässe auf seinem Rücken, er stöhnte...Arthurs kleine erregende Spiele fand er wirklich toll. Dieser strich über seine Brust und verteilte Malakirs Sperma auf seine Erektion und an Malakirs Eingang, der Pirat stöhnte

„Beim Orion...deine Einfälle machen mich noch wahnsinnig...komm endlich."

„Sei nicht so ungeduldig", sagte Arthur und küsste sein Ohr und biss zart hinein, der Pirat keuchte.

Er ließ Malakir noch etwas zappeln, doch dann drang Arthur in Malakir ein, nass von dem Sperma glitt er mühelos in ihn und der Pirat keuchte, als Arthur ihn sanft und langsam fickte.

Sie liebten sich zärtlich...die letzte Zeit immer zärtlich, aber später auch wild und ungezügelt mit kleinen Spielchen, die beide immer wieder erregten.

Und Malakir war glücklich...endlich nach so langer Zeit und nach Barins Tod, war er wieder glücklich.


XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX




Monate später....

Die Schiffe landeten im Hangar und die Ärzte warteten schon ungeduldig, das die Atmosphäre wieder hergestellt war und sie rein konnten. Sie waren auf Raubzug gewesen, doch es gab Kämpfe.
Endlich wurde das Licht grün und sie stürmten hinein. Sharkar hatte über Funk schon Bescheid gesagt, das es Verletzte gab, allen voran Malakir. Anscheinend war er schwer verletzt.

Dalia rannte zur Talis, ihr war sehr deutlich schon ihre Schwangerschaft anzusehen, ihr Bauch hatte schon eine beträchliche Form, deshalb war sie nicht mitgeflogen. Malakir hatte es ihr verboten, es gab natürlich ein Disput, denn sie wollte mit, doch Malakir ließ den Anführer raushängen und befahl ihr auf der Ahwahnee zu bleiben. Zähneknirschend hatte sie sich gefügt. Die anderen Mediziner verteilten sich auf die zehn Schiffe, die gelandet waren. Arthur kam die Rampe heruntergelaufen, Merlin dahinter. Beide hatten Verletzungen, die aber nur oberflächlich waren, beide verschmutzt im Gesicht, als hätten sie im Dreck gelegen.

„Was ist passiert?" fragte sie und sah die Rampe hoch.

„Sie hatten uns erwischt, als wir die Schiffe am Laden waren. Malakir sah sie zuerst und stieß Merlin aus dem Weg...der Schuss traf ihn", sagte Arthur sachlich.

Dalia sah den dunkelhaarigen Mensch schweigend an, der jetzt unter sich sah und sehr bekümmert ausschaute. Dann wurde sie abgelenkt, als sie den Piratenführer auf der Bahre die Rampe runtertrugen. Dalia sah die Verletzung in der Brust und das viele Blut...die Verbrennungen und rief

„Sofort in die Krankenstation", und ging hinterher. Obwohl er der Vater ihres Kindes war und sie ihn liebte, blieb sie professionell ruhig...sie war Ärztin, eine Panikattacke konnte sie jetzt nicht gebrauchen.

Arthur sah zu Merlin, der neben der Rampe stand, die Arme um seinen Körper geschlungen und sehr bekümmert der Gruppe nachsah. Er machte sich die schlimmsten Vorwürfe und Schuldgefühle schienen ihn zu erdrücken. Er hatte die Aufgabe gehabt, auf feindliche Aktivitäten zu achten und hatte komplett versagt und das würde Malakir vielleicht sein Leben kosten. Arthur kam auf ihn zu, er kannte seinen Gefährten gut genug, um zu wissen, was Merlin im Kopf herum ging.

„Merlin..."

„Nein...sag jetzt nicht, das niemand schuld hat..ich habe versagt", schrie er „Ich habe sie nicht kommen sehen...Malakir schon. Aber er hätte mich nicht stoßen sollen...ich müsste jetzt da liegen, nicht er."

„Und genau das wollte er verhindern", sagte Arthur

Merlin schüttelte den Kopf, Tränen in den Augen

„Wenn er stirbt...er wird bald Vater und freut sich so auf das Baby...ich werde mir das nie...nie verzeihen. Und Dalia wird mich hassen, denn ich bin schuld, wenn er stirbt. Ich habe nicht aufgepasst."

„Das ist doch..."

„Arthur...lass mich in Ruhe...du kannst das nicht verstehen...du fühlst nichts", herrschte er seinen Gefährten an und rannte weg.

Arthur sah ihm verständnislos nach...er konnte Merlins Reaktion nicht nachvollziehen...erstens, weil er es nicht konnte, weil es Emotionen voraussetzte und zweitens...weil es immer zu Zwischenfällen kommen konnte, bei ihrem Geschäft. Malakir wusste, was er tat...er war alt genug zu entscheiden und er sah den Schützen zuerst, der jetzt allerdings nicht mehr unter den Lebenden weilte. Arthur hatte ihn mit einem starken Energieblitz getötet.

Er ging auf die Krankenstation, Santos saß im Vorraum und nickte ihm zu

„Sie operieren ihn gerade...es sieht nicht gut aus. Was ist geschehen?"

„Sie haben uns überrascht und Malakir muss den Schützen gesehen haben, denn Merlin stand mit dem Rücken zu ihm. Er stieß Merlin aus dem Weg und der Schütze traf ihn...ich tötete ihn mit einem Energieblitz."

Santos nickte...er konnte Malakir verstehen, denn er wollte nicht wieder das Selbe erleben. Damals stieß Barin ihn aus dem Weg und starb an dem Schuss, den eigentlich Malakir erwischt hätte. Und Merlin war einer seiner engsten Freunde, die er beschützen wollte. Und das hatte auch etwas damit zu tun, das er Arthur liebte...er schützte Arthurs Gefährten, damit er nicht unglücklich wurde, wenn Merlin starb. Er wollte dem Energiewesen ersparen, was er durchgemacht hatte, als sein Gefährte starb...er wollte nicht, das Arthur so litt wie er. Es war einfach zu verstehen, doch etwas stimmte nicht, Arthur war nachdenklich.

„Was ist los?"

„Merlin...er hat mich angeschrien und ist weggerannt. Er hat diese Emotionen...diese negativen Emotionen...und hört mich nicht an."

„Schuld und Vorwürfe?", sagte Santos, denn er konnte Merlin nachvollziehen „ Natürlich hat er die jetzt...jeder hätte diese Gefühle, der etwas fühlt." Er sah einen Moment später Arthur an, als er sich bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte „ Entschuldige...ich wollte das nicht so sagen."

„Nein, du hast ja recht, ich kann das nicht nachvollziehen, aber nicht nur aus emotionalen Gründen...es kann doch immer so etwas geschehen. Malakir war sich der Gefahr bewusst", wehrte Arthur ab.

Santos nickte

„Ja, sicher. Es ist nicht das erste Mal, das er verletzt war, aber noch nie so lebensgefährlich wie heute. Wieso fühlt Merlin sich so schuldig?"

„Er hatte die Aufgabe auf feindliche Aktivitäten zu achten, aber er bemerkte sie zu spät und Malakir stieß ihn zur Seite, denn es hätte Merlin erwischt."

„Malakir tut, was er will und ich denke, er wusste sehr genau, was er tat. Und er wusste auch, das ihn wahrscheinlich der Energiestrahl traf...das hat nichts mit Schuld zu tun. Er handelte aus freien Stücken, weil er Merlin beschützen wollte."

Santos nahm Luft, er machte sich Sorgen um seinen Freund, aber käme nie auf die Idee, Merlin die Schuld zu geben. Er hatte früher an Malakirs Seite gekämpft und tut es noch, sie haben sich oft gegenseitig das Leben gerettet, ohne groß darüber nachzudenken, das es sie erwischen könnte. Bei ihrem Lebensstil war so etwas immer möglich.

„Er wird sich schon beruhigen, Arthur...lass ihm Zeit."

„Wenn Malakir stirbt...wird es nie wieder so sein, wie zuvor...ich kenne Merlin. Er wird sich das niemals verzeihen, Santos."

Dann sprachen sie nicht mehr, saßen schweigend in dem Raum und bangten um den Piratenführer. Arthur machte sich auch Sorgen, nur nicht in dem Ausmaß wie die Piraten. Später ging er durch das Schiff, auf der Suche nach Merlin, aber fand ihn nicht. Er war nicht im Quartier und auch sonst nirgendwo. Die Stimmung war sehr gedrückt, viele saßen nur da, unterhielten sich leise, warteten auf Nachricht...schlimme oder auch gute. Einige der Frauen weinten, andere trösteten sie und sprachen auf sie ein. Es hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen, das ihr Anführer um sein Leben kämpfte. Malakir war sehr beliebt bei seinem Volk, er war hart, aber gerecht. Er schlug jemanden den Kopf ab, wenn der es verdient hatte und nicht, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Sie nickten Arthur zu, manche fragten ihn, was passiert ist und er gab bereitwillig Auskunft.

Später ging er wieder zurück, Santos saß immer noch da...in Gedanken versunken, Sharkar hatte sich zu ihm gesellt und saß neben ihm. Alle sahen hoch, als die Tür aufging und Dalia herauskam. Sie hatte ihn, mit den anderen Ärzten operiert und sah besorgt aus. Alle sprangen hoch und sahen sie erwartungsvoll an, bereit die schlimmste Nachricht entgegen zu nehmen.

„Ich habe getan, was ich konnte. Nun liegt es in der Hand von ihm. Wenn er die Nacht übersteht...hat er eine Chance. Abgesehen von den Verbrennungen hatte der Schuss Organe und Gefäße geschädigt. Wir haben ihm eine Bluttransfusion gegeben, denn er hatte sehr hohen Blutverlust. Im Moment ist er stabil, aber seine Werte sind sehr schwach."

„Dalia..."

Sie winkte ab

„Nein...ich bin in Ordnung, nur etwas müde. Die Operation war anstrengend und ja...natürlich bin ich besorgt. Er ist der Vater meines Kindes und ich möchte ihm nicht irgendwann erzählen, wie sein Vater starb."

Sie sah zu Arthur

„Wo ist Merlin?"

„Ich weiß es nicht...er hatte geweint und ist weggerannt...er gibt sich die Schuld an allem", sagte Arthur „Und er denkt, das du ihn hasst."

„Das ist Unsinn", sagte Dalia „Ich fliege lange genug mit Malakir, um zu wissen, das so etwas immer passieren kann. Er hat schon viele Männer verloren, auch Freunde von mir und ihm...nun traf es ihn. Aber noch ist nicht alles verloren...er wird es schaffen."

Sie legte ihre Hand an ihren Bauch

„Ich muss mich jetzt etwas hinlegen, aber er ist stabil und ich sehe nachher nochmal nach ihm."

Sie nickten und Dalia legte sich auf die Liege in dem anderen Zimmer. Santos sah zu Arthur

„Such Merlin...wir können jetzt nichts tun und müssen abwarten."

Arthur nickte und verließ sie, er suchte auf dem Schiff, aber es war sehr groß und er fand Merlin nicht.

Schließlich ging er in ihr Quartier, in der Hoffnung, das er bald kam.


XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX



Es war schon mitten in der Nacht, Arthur hatte nicht geschlafen und Merlin war nicht gekommen. Er verließ ihr Quartier und machte sich auf den Weg zur Krankenstation. Irgendetwas in ihm sagte ihm, das er Merlin vielleicht dort finden würde. Es war still auf dem Schiff, alle schliefen und auf der Krankenstation war auch niemand, Dalia schlief auf der Liege. Arthur ging leise hinein und zu dem Raum, wo Malakir lag. Er blieb stehen, denn jemand sprach dort drin. Langsam und still kam er näher und sah durch die halboffene Tür...Merlin saß an Malakirs Bett und hielt seine Hand, sprach leise zu ihm

„Malakir...bitte...tu mir das nicht an. Du wirst doch bald Vater und freust dich so und..."

Merlins Stimme versagte, anscheinend weinte er, denn seine Schultern bebten, doch er sprach weiter

„Ich bin schuld...ich hatte sie nicht gesehen und...verflucht nochmal...warum hast du das getan?"

Wieder sagte er nichts, doch nach einem Moment

„Bitte...du musst kämpfen, denk an dein Kind und...Arthur. Du kannst uns nicht allein lassen...bitte. Ich werde mir das niemals verzeihen...bitte, Malakir...komm doch zurück."

Arthur stand an der Tür, diese Emotion kam wieder...Traurigkeit, er war so traurig, weil Merlin weinte und so herzzereißend flehte. Er fing hektisch an zu atmen...diese Emotion überschwemmte ihn und er hielt sich am Türrahmen fest. Es schabte etwas und Merlin sah sich um, sprang augenblicklich auf und kam schnell auf ihn zu

„Arthur?"

„Merlin...diese Emotion...kann nicht denken...negativ...sehr negativ."

Merlin sah ihn erschreckt an

„Oh Gott, bitte nicht...Arthur, nicht daran denken...bitte... nicht daran denken, was es ausgelöst hatte. Denk positiv...egal was."

„Das...das Malakir...es schafft?", keuchte er, denn er konnte nicht klar denken.

Diese Emotion beherrschte ihn und schadete ihm. Im schlimmsten Fall starb er daran, weil sein logischer Verstand kollabierte. Er war ganz anders in seiner Lebensform aufgebaut, als biologische Lebensformen...er konnte im wahrsten Sinne einen Kurzschluss bekommen, denn Energie war immer Energie, auch wenn sie anders aufgebaut war.

Dazu kam, das sein ganzer energetischer Metabolismus von seinem Gehirn angetrieben wurde, so wie bei den anderen das Herz, wenn es versagte...starb er. Und Emotionen, die sein Verstand nicht verarbeiten konnte...brachte ihn zum Kollabieren und es war vorbei. Noch bestand seine Konditionierung, die den Großteil abhielt. Merlin wollte nicht daran denken, wenn sie zusammenbrach und er vollkommen ungeschützt allen Emotionen ausgesetzt war.

„Ja...denk daran...glaube daran. Atme ruhiger...ein...aus...ein...aus...so ist es gut", sagte Merlin hektisch, denn er war sich der Gefahr bewusst, in der Arthur schwebte.

Arthur nickte und langsam bekam er wieder die Kontrolle über sich und sah Merlin an

„Ist diese Emotion das, was du fühlst?"

Merlin nickte

„Ja...Traurigkeit...Schuld und Vorwürfe, alles sehr negative Emotionen."

„Denk positiv, Merlin. Du solltest deine eigene Ratschläge befolgen", sagte Arthur. Er hatte seinen logischen Verstand wieder im Griff...die Emotion zurückgedrängt „Das ist auch für dich die logische Alternative."

„Das tue ich und...ich kann viel besser damit umgehen als du."

Arthur schüttelte den Kopf

„Kannst du nicht...du hast mich angeschrien und gesagt, das ich nichts fühle. Sieh mich an...ich fühle doch, nur...es bringt mich um."

Merlin sah unter sich, er hatte seinem Gefährten sehr unrecht getan und bereute es zutiefst. Am liebsten würde er sich selbst niederschlagen...er war ein vollkommener Trottel und hatte Arthur in Gefahr gebracht.

„Arthur...ich hätte das nicht sagen dürfen, das war nicht fair. Es tut mir so leid...ich meinte das nicht so, ich...ich bin so durcheinander und Malakir, er ist so schwer verletzt...wegen mir und..."

Wieder traten Tränen aus seinen Augen, Arthur zog ihn in seine Arme

„Ist ja gut...ich weiß, das du es nicht so sagen wolltest...es gibt nichts zu verzeihen, ich liebe dich...auch ein Gefühl."

„Vergiss, was ich sagte...ich bin ein Idiot."

„Ja...manchmal schon, aber Merlin...Malakir ist stark, er wird es schaffen und niemand hat Schuld. Er wusste, was er tat und hätte das wahrscheinlich für jeden getan."

Das war wohl nicht die ganze Wahrheit, aber wenn es Merlin half, dann würde Arthur die Unwahrheit sagen. Es war verletzend, was Merlin zu ihm sagte, aber das was er ihm vorgeworfen hatte, trug auch dazu bei, das er nicht zu verletzen war. Er hatte eben keine Emotionen und Merlins Vorwurf fand keinen Nährboden.

„Es tut mir leid, Arthur...ich liebe dich so wie du bist...das weißt du."

„Ja, vergiss es jetzt....Schnee drüber", sagte er und Merlin sah ihn an

„Das heißt...Schwamm drüber", korrigierte er sein Energiewesen schniefend und wischte sich durch sein Gesicht.

„Auch gut", antwortete er.

Er sah Merlin an, noch immer war er verschmutzt, sein Gesicht verweint und er sah müde aus.

„Komm mit nach Hause und nimm eine Dusche, ruhe etwas."

„Ich kann nicht schlafen...bis ich weiß, das Malakir es geschafft hat", antwortete er.

„Er wird es schaffen", sagte Dalia, die hinter ihnen stand „Malakir ist zu stur, um zu sterben. Und Arthur hat recht...du siehst scheiße aus. Geh nach Hause und mach dich frisch, hier kannst du nichts tun, ich bleibe bei ihm."

Sie wollten gehen, Dalia sah in das Zimmer zu Malakir, als sie rief

„Und Merlin...wenn du noch einmal sagst, das du schuld bist oder das ich dich hasse...schlag ich dich in den Boden, auch wenn mein Bauch dabei im Weg ist."

Merlin lächelte leicht und nickte, das war Dalia, wie sie leibt und lebte. Und irgendwie verstand er nun, wieso Malakir und sie nicht zusammen leben konnten. Sie würden sich gegenseitig in den Boden schlagen. Arthur führte ihn im Arm nach draußen. Merlin hütete sich, wieder zu weinen, denn das würde Arthur nicht gut tun. Er hatte wieder einen emotionalen Anfall gehabt, das schlimm enden konnte. Er lächelte Arthur leicht zu, nur um ihn nicht zu gefährden, obwohl ihm nicht danach zumute war.

Zuhause duschte er ausgiebig, genoss das warme Wasser. Arthur trocknete ihn ab und reichte ihm frische Kleider. Es war so schön mit anzusehen, wie sehr er um Merlin bemüht war und sich um ihn kümmerte.

„Besser?"

Merlin nickte und kuschelte sich in Arthurs Arme auf dem Sofa.

„Weißt du, manchmal beneide ich dich um deine wenigen Emotionen, Arthur. Es macht alles viel leichter für dich."

„Mag sein, diese negativen Gefühle sind wirklich nicht schön. Ich denke, sie können jemanden sehr zusetzen."

„Ja, manche Menschen werden verrückt, weil sie diese nicht bewältigen können. Vielleicht hast du recht, als du sagtest, ich auch nicht. Weißt du...ich war so zornig, zornig auf mich und ließ es an dir aus. Das ist unverzeihlich...ich hab dir sehr weh getan mit dieser Aussage."

„Hast du nicht...schon vergessen...ich fühle nichts."

„Sag das nicht, sag lieber...ich fühle sehr wenig und was du fühlst, sind positive Dinge, wie Liebe und Freundschaft...Glück und Zufriedenheit. Sei froh, das du die anderen nicht auch noch durchmachen musst, denn sie sind das glatte Gegenteil. Und wie du gesehen hast, setzen sie auch denjenigen zu, die damit aufgewachsen sind und angeblich damit umgehen können. Du hast recht...ich kann mit negativen Emotionen auch nicht gut umgehen."

„Ja, nur das sie dich nicht töten, sondern dich schreien und weinen lassen", sagte Arthur und küsste ihn zärtlich.

„Willst du nicht etwas ruhen, Merlin?"

Er schüttelte den Kopf

„Ich kann nicht...ich denke an Malakir und das er nicht stirbt."

„Wird er nicht...Dalia hat recht, er ist zu eigensinnig, um zu sterben...du wirst sehen."

Dann redeten sie nicht mehr, Arthur streichelte über seinen Arm und beide hingen ihren Gedanken nach.


XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX


Dalia stand vor Malakir und wechselte den Verband, die Wunde sah gut aus. Sie sah in sein Gesicht, er atmete flach und seine Werte waren schwach aber stabil. Sie strich ihm zärtlich durch sein Haar.

„Mach jetzt nicht den Fehler und stehle dich davon, Malakir. Du hast gesagt, du stehst zu mir, dann tu das gefälligst auch...hörst du?"

Der Piratenführer war bewusstlos und würde nicht antworten, aber Dalia hoffte, das er sie hörte. Sie war müde...die Operation war lang und schwierig, sie musste die Blutung stillen und beschädigte Gefäße wiederherstellen. Alles war gut verlaufen, aber jetzt, da sie im neunten Monat war, gingen ihre Kräfte langsam zu Neige.

Sie setzte sich neben ihn auf den Sessel...ihr Rücken tat weh. Dalia beobachtete Malakir...er war so schön und ein sehr guter Anführer...rigeros und gerecht, aber auch mitfühlend. Und natürlich wurde er schnell zornig und stur und vor allem dominant. Das waren die Gründe, warum die Fetzen geflogen sind, als sie zusammen waren, denn beide hatten nie nachgegeben. Sie lächelte, als sie an die vielen Streitereien dachte.

Nein, sie konnten nicht zusammen sein, aber sie würden ein Kind zusammen haben, das war doch auch etwas. Dalia liebte ihn, vielleicht nicht so wie die große Liebe, dafür kannte sie ihn zu lange.
Aber sie wusste, das er dieses blonde Energiewesen so sehr liebte und obwohl er nie sein Gefährte wurde, war er glücklich und zufrieden. Dalia dachte an Merlin, der dies ermöglichst hatte und sogar duldete, das er Arthur liebte...das war nicht selbstverständlich.

Sie könnte Merlin nie hassen, denn er hatte Malakir das Glück zurück gegeben und sie war so dankbar dafür.

Gegen später kamen die anderen Ärzte und sahen sich Malakir an. Langsam kam der Morgen und auch Arthur und Merlin kamen wieder, er sah jetzt besser aus wie zuvor. Auch Santos und Sharkar kamen, man sah ihnen an, das sie auch nicht geschlafen hatten. Beide engste Freunde von Malakir, machten sie sich Sorgen um ihn und bangten um sein Leben.

„Und?", fragte Merlin

Dalia sah zu den anderen Ärzten, die nickten und einer drehte sich um und sagte

„Er ist stabil und seine Werte steigen, so wie es aussieht...hat er die Nacht gut überstanden. Ich denke...er ist auf dem Weg zur Besserung."

Merlin atmete auf, keine Steine...nein, Felsbrocken purzelten ihm von der Seele und er lächelte zu Arthur, der seine Hand drückte und nickte.

Einer der Ärzte sah zu Dalia und sagte

„Mädchen...du hast jetzt Stunden an seinem Bett gewacht und zuvor die OP...du gehst jetzt sofort ins Bett...ab nach Hause, das ist eine ärztliche Anordnung. Malakir ist bei uns in guten Händen."

„Ja...schon gut...und nenn mich nicht Mädchen, sonst setzt es was", sagte sie und stand auf.

„Bis später", sagte sie und verließ die Krankenstation. Merlin konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, als Arthur ihn in ihrem Quartier auszog und ins Bett verfrachtete. Er küsste ihn noch auf die Stirn, aber Merlin war schon eingeschlafen. Arthur zog ihn in seinen Arm und schloss seine Augen.

Es war ein langer Tag und eine lange Nacht gewesen und alle brauchten nun etwas Ruhe.

SternenliebeWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu