Sternenliebe Kapitel 56

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Sternenliebe


Kapitel 56



Natürlich musste die Ankunft von Malakirs Sohn ausgiebig gefeiert werden. Dazu trafen sie sich alle auf der Promenade und sie war komplett überfüllt. Alle kamen und gratulierten dem frisch gebackenen Vater, übergaben ihm kleine Geschenke für seinen Sohn und Malakir lächelte stolz. Nie hätte er gedacht, das ein Baby solche Glücksgefühle in ihm auslösen würde. Er hatte einen Sohn, etwas was ein Teil von ihm war und ihm allein gehörte...nun ja, Dalia auch.

Sie war eine wunderbare Frau, zwang ihn zu nichts. Sie könnte darauf bestehen, das sie seine Gefährtin würde, denn nach ihren Gesetzen hatte sie nun ein Recht darauf und er müsste sich fügen. Aber Dalia wusste, das er sie nicht so liebte wie das blonde Energiewesen und sie einfach nicht für Gefährten geschaffen waren. Dafür war er sehr dankbar, auch wegen des Kindes...ewige Streitereien zwischen seinen Eltern würden ihm nicht gut tun.

Natürlich war Dalia auch da, Piratenfrauen waren recht schnell wieder auf den Beinen und sie zeigte jedem das kleine Bündel in ihren Armen. Aber gegen später verabschiedete sie sich, weil der Kleine schlafen musste...und essen. Alle anderen feierten und Malakir nahm den Whiskey heraus, den sie auf der Erde gestohlen hatten.

Endergebnis davon war, das Malakir und Merlin gegen später Stunde wieder ein leuchtendes, schwankendes Energiewesen nach Hause führten und die anderen Piraten ihnen schmunzelnd nachsahen. Inzwischen hatte es schon die Runde gemacht, das das Energiewesen mit Alkohol nicht gut umgehen konnte. Alle fanden das äußerst witzig.


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Sechs Jahre später....

An Malakirs Sohn konnte Arthur sehen, wie schnell das einstige Baby wuchs. Er hatte auch weiterhin das Interesse nicht verloren. Malakir war verrückt mit seinem Sohn und obwohl er bei Dalia lebte, konnte er ihn sehen und haben, wann er wollte. Oft blieb er bei seinem Vater über das Wochenende und Merlin wie auch Arthur kannte der kleine Barin ziemlich gut.

Aber Arthur hatte einen besonderen Platz in des Kleinen Herzen, denn er hatte sich immer verwandelt und ihn an der Wange berührt, seit er zwei Jahre war und das fand er wirklich toll...wenn Arthur so leuchtete und es an seiner Wange kitzelte. Doch nun war er bei Malakir und passte auf ihn auf, denn der Piratenführer musste kurz in den Kontrollraum, etwas funktionierte nicht.

„Arthur...würdest du wieder leuchten für mich?", fragte er.

„Nein...jetzt nicht. Ich muss erst in die Sonne und Energie tanken, denn ich kann im Moment nur die Verwandlung aufrecht erhalten...später."

Der Kleine nickte, doch er war nachdenklich

„Du bist nicht wie ich, nicht wahr?"

„Nein...ich bin ein Energiewesen. Ich bestehe nur aus Energie."

Der Kleine war aufgeweckt und sehr neugierig, aber das reichte ihm nicht.

„Du hast Merlin lieb und Vater sagte, das er dich auch lieb hat. Mama sagt...Liebe kommt von dem Herzen, aber...wenn du nur Energie bist...wie kannst du dann Merlin lieb haben, du hast doch kein Herz."

Gute Frage...Arthur sah ihn etwas ratlos an. Es passierte sehr selten, das er nicht sofort eine Antwort hatte...eine logische Antwort.

„Nun...ich denke, das ist eine Metapher, ich glaube nicht, das das Herz etwas damit zu tun hat...es ist lediglich ein Organ."

„Was ist eine Metapher?"

„In diesem Fall...eine symbolische Aussage für Zuneigung."

Barin runzelzte die Stirn...es sah niedlich aus

„Das verstehe ich nicht."

„Wenn du älter bist, schon", sagte Arthur.

„Hast du Vater auch lieb?"

„Nun ja...auf eine spezielle Art...ja, aber das kann ich dir nicht erklären...zu schwierig für so ein kleines Lebewesen."

„Ich bin schon groß", beschwerte er sich und musterte Arthur

„Aber du bist auch ein Junge. Hast du auch, was ich habe?", fragte er und zeigte auf seine Hose.

„Du meinst dieses Teil? Ja...das habe ich auch. Das muss jedes Lebewesen haben, damit es sich fortpflanzen kann."

„Mädchen sind anders...ich habe das bei Mama gesehen, als wir zusammen geduscht haben."

„Natürlich...sie ist weiblich und weibliche Lebensformen bekommen Babys."

Wieder überlegte er und fragte nun, da Arthur ihm über alles Auskunft gab, ohne verlegen zu werden.

„Aber Merlin ist auch ein Junge...und er sagte mir, das er dein Gefährte ist. Heißt das...das ihr keine Babys haben könnt?"

„Korrekt...wir sind beide männlich."

„Warum sagst du immer alles so kompliziert und lächelst nie?"

„Das liegt daran, das ich sehr logisch denke und keine Gefühle habe...ich kann nicht lustig sein."

„Aber du hast Merlin lieb...das ist ein Gefühl und Vater auch."

„Nun...", Arthur nahm Luft...der Kleine war für ein Kind sehr logisch, was ihn überraschte und so neugierig. Scheinbar entging ihm nichts und er wollte allem auf den Grund gehen. Und Arthur fiel auf, das er Schwierigkeiten hatte, ihm das so zu erklären, das er es verstand.

„Ich habe sehr wenige Emotionen und eine davon ist die Zuneigung für meinen Gefährten. Weißt du...Gefühle können mir sehr schaden und ich kann daran sterben. Deshalb habe ich keine...verstehst du?"

Er nickte und hob die Arme, was hieß...Arthur sollte ihn hochnehmen, was er dann tat.

„Hast du mich auch ein bisschen lieb?"

„Natürlich."

Barin lächelte und legte seine kleinen Arme um Arthurs Hals, gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Ich habe dich auch lieb. Du bist mein bester Freund und Merlin auch."

„Danke."

Die Tür ging auf und Malakir kam herein, hinter ihm Merlin. Beide waren im Kontrollraum gewesen.

„Die bekommen nichts alleine hin...ich sag es ja", sagte der Piratenführer „Idioten."

„Wo ist denn eigentlich Santos?", fragte Merlin.

„Seine Gefährtin hat heute Geburtstag und wahrscheinlich feiern sie im Bett mit Drinks und...."

Das Letzte sagte er nicht, als er Barin sah...er war noch zu jung dafür, das er weitersprach.

„Was tut Santos im Bett?", fragte dieser, der die letzte Unterhaltung von Malakir und Merlin mitbekommen hatte.

„Er feiert Geburtstag", sagte Malakir.

„Und warum im Bett...ich feiere meinen Geburtstag nie im Bett...das ist langweilig."

Malakir grinste, er würde es bald nicht mehr langweilig finden, spätestens mit sechszehn würde er nach den Mädchen oder nach den Jungs sehen...oder nach beiden. Was die gleichgeschlechtliche Paarung und auch mit Frauen anging...Arthur sagte ihm, das es wohl in ihren Genen liegen würde, sich mit beiden Geschlechter paaren zu wollen. Das würde ein Merkmal ihrer Rasse sein.

„Eines Tages wirst du das auch...mit Jungs und auch mit Mädchen", sagte Arthur.

„Arthur...nicht", warnte Merlin „Er ist noch zu klein für so etwas...er versteht es nicht."

„Da bin ich mir nicht so sicher", meinte er und sah den Jungen auf seinem Arm nachdenklich an, der jetzt sagte

„Ihr meint bestimmt küssen?" Er winkte lässig ab, was niedlich bei ihm aussah.

„Ach das. Arkana küsst mich immer im Kindergarten...und Laslo auch, er ist mein Freund."

Arthur nickte...das bestätigte seine Annahme, das diese Gene in ihnen verwurzelt waren, Barin würde sich später auch beiden Geschlechter zuwenden, wie alle anderen Kinder auch. Merlin und Malakir lachten über seine Ausführungen. Er würde schon noch feststellen, das es nicht beim Küssen blieb...später.

„So, deine Mutter kommt gleich. Hast du deine Sachen gepackt?", sagte Malakir.

„Ja Vater, aber ich gehe doch nur auf die siebte Ebene...da brauch ich nicht viel zu packen."

Er sah zu Arthur

„Mama und Vater haben sich auch lieb, aber Mama sagt, das sie nicht mit ihm leben kann...er geht ihr auf die Nerven."

Merlin lachte über Malakirs Gesicht und Arthur sagte

„Das kann ich verstehen."

„Was soll das denn heißen?", beschwerte sich der Piratenführer und Arthur sah ihn ernst an, doch eine kleine Belustigung war kurz in seinen Augen zu sehen.

„Was ist denn so lustig?", fragte Dalia, die gerade die Tür herein kam. Arthur ließ Barin runter und er lief zu seiner Mutter.

„Du hast gesagt...Vater geht dir auf die Nerven, wenn er bei uns wohnt."

„Ja, das stimmt."

„Was erzählst du denn dem Jungen?", herrschte er sie an.

„Die Wahrheit...wir verstehen uns nicht, wenn wir zusammen wohnen. Und? Er hatte mich gefragt, warum du nicht mit uns lebst...was sollte ich ihm sagen?"

„Sie hat recht, Malakir", sagte Arthur „Es ist doch die Wahrheit."

„Ja", knirschte er und Barin küsste ihn

„Ich geh jetzt, Vater. Kommst du mich morgen in den Kindergarten abholen?"

„Natürlich."

Sie gingen und Malakir sah zu Merlin, der sich amüsierte, weil er so mürrisch war.

„Was grinst du denn so...verschwindet...ich will duschen."

„Vielleicht sollte ich dir den Rücken waschen...mal sehen, wie gut du gebaut bist. Mir fällt gerade ein, ich habe dich noch nie nackt gesehen", grinste Merlin.

„Er hat ein sehr großes Teil, glaube mir, Merlin", gab Arthur seinen Senf dazu.

„Raus...alle beide, bevor ich mich vergesse", rief Malakir und beide gingen schnell hinaus. Merlin kicherte amüsiert.

Er grinste und ging in sein Bad.


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Aus dem kleinen Barin wurde schneller, als man dachte ein junger Mann. An den Kindern konnte man sehen, wie die Zeit verging, doch die beiden verbrachten viel Zeit mit ihm, selbst jetzt noch. Arthur war für den jungen Barin sein Ansprechpartner, der Junge schätzte seinen logischen, klugen Verstand. Mit Merlin ging er eher in die Bar oder unternahm sonst etwas mit ihm.

Arthur und Malakir gaben dem jungen Barin Unterricht mit den Waffen. Beide waren wohl die Elite, was das Kämpfen mit dem Schwert anging. Dalia sah es mit gemischten Gefühlen, ihr wäre es lieber, wenn er sich eine Arbeit auf dem Mutterschiff suchen würde. Der Junge war jetzt achtzehn Jahre alt und Malakir und sie stritten wie erwartet, was das Mitnehmen zu Raubzügen anging.

Noch immer war Arthur seine bevorzugte Person. Mit ihm konnte er über alles reden, viel besser, als mit Malakir oder Dalia. Arthur zeigte ihm seine Technik mit dem Schwert und übte mit ihm, eine Energiewaffe zu benutzen. Auch Nahkampf lehrte ihn das Energiewesen, falls er mal keine Waffen hatte. Ansonsten stand er dem jungen Mann mit Rat und Tat zur Seite. Barin schätzte seine nicht vorhandene Voreingenommenheit und seine logischen Ausführungen.

Und natürlich sah er sich nach den Mädchen und den Jungs um, aber noch lag er unter der Grenze. Und so konnte Barin, der immer noch neugierig auf alles war, nicht erwarten, bis er neunzehn war und diese Grenze überschreiten konnte und durfte.

Malakir war nun fünzig und sein blondes Haar bekam schon langsam einen silbernen Stich. Genauso Merlin, der ein Jahr jünger als Malakir war. An den Schläfen war er grau melliert, was ihm gut stand und ihm alle sagten, das er sexy damit aussah. Nur Arthur, der nach Erdenjahren nun zweiundfünfzig war, hatte immer noch sein hellblondes Haar, nur in seinem Gesicht sah man ihm an, das er keine neunundzwanzig mehr war ...obwohl er von den beiden noch am jugendlichsten aussah. Das kam davon, das er über hundertfünzig Jahre alt wurde und an den Erdenjahren gemessen...er eigentlich mit zweiundfünfzig noch relativ jung war. Auch die anderen, wie Sharkar und Santos...Dalia...sie waren eigentlich so ziemlich zusammen, was das Alter anging.

Barin machte sich gut, was das Lernen anging. Außer zu kämpfen, lehrte ihn Malakir auch ein guter Anführer zu sein, denn es würde der Tag kommen, da er in seines Vaters Fußstapfen treten würde.

Auf dem Schiff ging alles seinen gewohnten Gang, Malakir sowie auch Dalia hatten keine Gefährten. Santos hatte eine Tochter und einen Sohn, das Mädchen vierzehn und der Junge zwölf und beide der Stolz ihrer Eltern, während Sharkar sehr spät endlich einen Gefährten gefunden hatte...männlich und sich somit nicht fortpflanzen würde. Er war kein Soldat, sondern hatte ein kleines Bistro auf der Promenade. Und Sharkar war glücklich, sehr zum Wohlgefallen von Merlin, der ihm das sehnlichst gewünscht hatte. Er und Arthur liebten sich wie am ersten Tag, noch immer schliefen sie mit mehreren, inzwischen etwas Normales in ihrem Leben. Aber ihre Zeit zusammen war immer noch für beide am Schönsten, wenn sie sich zärtlich liebten...niemand kam da nur annähernd heran.

Arthur hatte es wahr gemacht und mit Dalia geschlafen, die ihm danach sagte, das sie Malakir verstehen konnte. Natürlich wollte sie eine Wiederholung und so schlief er von Zeit zu Zeit mit ihr, aber nicht sehr oft. Sie hatte genug andere und Dalia mochte auch Frauen. Merlin konnte sich leider nicht davor drücken und musste auch ran. Sie war auch hier begeistert, aber Merlin mochte nicht so gerne Mädchen und tat es deshalb eher selten. Er schlief überwiegend mit Santos und Sharkar, aber auch mit anderen Männer.

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Sie gingen auf Raubzug und Malakir hatte seinen Streit gewonnen und Dalia hatte ungern eingewilligt, das Barin sie begleitete, obwohl sie auch auf dem Schiff war. Barin hatte sie angefleht, ihn mitzunehmen und sie hatte endlich ihr Einverständnis gegeben und Malakir einen zornigen Blick zugeworfen, weil er ihn aufgehetzt hatte. Sie flogen mit zehn Schiffen, darunter die Harakon und die Talis. Der Planet hatte Bodenschätze, die Malakir später auf einem Planeten, der sehr gut bewacht wurde, aber dafür genügend Lebensmittel hatte, eintauschte. Sie griffen nie Planeten an, die sehr gut ausgerüstet waren, denn der Piratenführer wollte keine Verluste.

Natürlich gab es wieder einen Zwischenfall, ausgerechnet wenn Barin das erste Mal mitkam. Ihre Schiffe waren beladen, aber sie waren abgeschnitten von ihnen. Malakir, Merlin, Arthur und Barin lagen in Deckung, während die Bewohner sie beschossen.

„Verflucht", sagte Malakir und spähte vorsichtig um die Ecke.

„Es sind zwei Trupps, ausgerüstet mit Energiewaffen und Schwerter. Sie kommen langsam näher."

„Wir sollten uns den Weg freikämpfen", meinte Barin. Malakir sah ihn an

„Ich werde dich nicht in Gefahr bringen...deine Mutter bringt mich um."

„Vater...ich werde bald neunzehn...jetzt komm schon. Willst du hier sitzen, bis sie uns finden?"

Malakir sah ihn an, er war ein hübscher junger Mann geworden mit dem langen Haar seines Vaters, dem er sehr glich. Natürlich hatte er schon seinen Fankreis, aber noch hielten alle still...noch war er nicht neunzehn und Malakirs Sohn. Alle waren sicher, sie würden ihren Kopf verlieren, wenn sie sich jetzt an ihm vergreifen würden, nicht nur wegen Malakir. Sie hatten auch Respekt vor Dalia.

„Na gut", sagte er nun „Wir haben eh keine andere Wahl."

„Die anderen nähern sich von der anderen Seite...ich denke, wenn wir sie von beiden Seiten angreifen, haben wir eine Chance", sagte Arthur „Ich werde einen hellen Energieblitz erzeugen, der sie einen Moment blendet."

„Nein, Arthur", sagte Merlin „Das kostet dich zuviel Kraft."

„Hast du eine bessere Alternative?"

„Nein."

„Also gut...wenn ich jetzt sage...dannn rennt ihr los."

„Jetzt", sagte Arthur und es wurde gleißend hell und sie rannten los, erreichten die ersten der Truppen und begannen sich den Weg freizukämpfen, Sharkar von der anderen Seite. Merlin hatte recht gehabt, Arthur taumelte einen Moment, doch dann stürzte er sich ins Getümmel, doch er war sehr schnell müde. Diese starken Energieblitze kosteten ihn sehr viel Energie und es passierte, was passieren musste. Arthur fiel, als er mit einem Bewohner dieses Planeten kämpfte...Merlin sah es und schrie

„Arthur!"

Er rannte auf ihn zu, durch die Kämpfenden, doch er wusste, er würde es nicht schaffen, der Soldat hob das Schwert, um Arthur den Rest zu geben. Doch bevor er dazu kam, riss er seine schwarzen Augen auf, als eine Klinge ihn von hinten durchbohrte. Und als er fiel, stand Barin grinsend da und reichte ihm die Hand. Merlin kam angerannt und keuchte, warf sein Beil, als jemand auf sie zugestürmt kam...er brach zusammen, das Beil in seinem Kopf.

„Ich habe dir gesagt, das es dich so schwächt...verdammt, Arthur", schrie Merlin zornig „Wenn Barin nicht da gewesen wäre..."

„Könnt ihr euch später streiten? Macht, das ihr zum Schiff kommt", schrie Malakir und tötete einen der Angreifer. Dalia kam heran und nahm Barin am Arm

„Nun komm schon, da kommen noch mehr." Alle rannten zu den Schiffen und Merlin schrie

„Jetzt komm, Malakir!"

Malakir rannte auf das Schiff zu, einer der Soldaten verfolgte ihn. Merlin nahm sein Beil, das er aus der Leiche rausgezogen hatte und konzentrierte sich.

„Das schaffst du niemals...zu weit weg", sagte Barin.

Doch Merlin warf und der Soldat brach hinter Malakir, bevor er ihn erreichte, zusammen. Malakir kam kurz darauf die Rampe hoch und das Schiff schloss sich und startete augenblicklich, sowie die anderen. Barin sah Merlin bewundernd an

„Toll! Wer hat dich so gelehrt, mit diesem Beil umzugehen?"

„Es war ein weibliches Energiewesen auf Anara und...es ist lange her."

„Was habe ich dir gesagt, Malakir...es wird Schwierigkeiten geben, aber du musstest ihn ja unbedingt mitnehmen", sagte jetzt Dalia zornig.

„Mutter...hör jetzt auf, ich bin kein Kind mehr und wir sind ja alle da...also...was regst du dich jetzt auf?"

Sie winkte ab und warf Malakir einen giftigen Blick zu, dann ging zu zur Brücke, Barin grinste

„Ich weiß jetzt...warum ihr nicht zusammenlebt."

„Sie ist furchtbar", sagte Malakir und ging zur Brücke, die anderen folgten ihm. Merlin war zornig...Arthur hätte es beinahe erwischt, wenn Barin nicht gewesen wäre. Er sah wütend zu dem Energiewesen, das ihn schweigend ansah und dann fragte

„Was? Es ist doch alles gut."

„Sei still und wenn du das je wieder tust...ich dachte, das ich mit ansehen müsste, wie der dich tötet. Tu mir das nie wieder an, verstanden?", schrie er sein Energiewesen an.

„Ich war doch da", sagte Barin.

„Zum Glück", sagte Merlin und bog ab zu den Quartieren. Er dachte einen Moment, das er Arthur jetzt verlieren würde und sein Herz klopfte immer noch wie verrückt in seiner Brust...er musste sich erst beruhigen.

Und das ging nur, wenn er Arthur jetzt nicht sehen würde. Er hatte den Schreck seines Lebens bekommen...sein Adrenalinspiegel war im roten Bereich. Er war Gott dankbar, das Barin in der Nähe von ihm war, nicht auszudenken...was sonst passiert wäre.

Merlin warf sauer seine Waffen auf den Tisch und warf sich auf das Bett...er musste sich jetzt beruhigen.


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Malakir gab ein großes Fest zu Barin neunzehnten Geburtstag und damit war er nach den Piratengesetzen volljährig. Viele kamen zu der Promenade und feierten mit ihm. Arthur saß am Brunnen und hielt einen Drink in seiner Hand, zwei Mädchen saßen bei ihm und unterhielten sich mit ihm, während Merlin bei Santos und Sharkar stand. Barin kam auf ihn zu und sagte zu den Mädchen

„Kann ich mit Arthur allein reden?"

Sie nickten und standen auf, gingen weg. Barin setzte sich zu Arthur. All diese Jahre sprach er immer mit ihm, wenn er Probleme hatte. Irgendwie war es einfach leichter mit dem Energiewesen über alles zu reden. Das lag auch wahrscheinlich daran, das er ohne Vorbehalte oder Verlegenheit ihm immer antwortete und...meistens eine Antwort hatte, wo andere grübelten.

„Arthur...ich bin jetzt volljährig und ich möchte heute Nacht Sex haben. Es ist mein Geburtstag und ich erfülle mir diesen Wunsch selbst. Ich habe auf diesen Augenblick die ganze Zeit gewartet...ich bin neugierig."

Arthur nickte zustimmend

„Es ist dein gutes Recht, Barin...jetzt, da du die Erlaubnis hast. Ich bin sicher, das es jemand gibt, der gerne mit dir geht. Was soll es sein...männlich oder weiblich?"

„Männlich...ich fange mit männlich an und...ich möchte es mit dir tun."

„Wie bitte?"

„Ich will es mit dir tun...ich habe lange darüber nachgedacht. Ich will, das du es mir zeigst."

„Barin...ich bin nicht in deiner Altersklasse. Such dir doch einen jungen Mann in deinem Alter, ich bin sicher...es werden einige sehr interessiert sein."

„Genau deshalb will ich das nicht...du hast Erfahrung und wirst es mir gut zeigen. Die anderen sind ja auch noch nicht so firm darin...ich meine...in meiner Altersklasse. Und außerdem...du schläfst auch mit Vater."

„Ich denke nicht, das dies dein Vater gutheißen würde."

„Ist doch egal...Merlin tut es nicht, denn ich weiß schon, was er sagen wird...ich kenne dich viel zu gut und nein. Ich weiß, das du durch deine Emotionslosigkeit damit keine Probleme hast und was ist denn dabei...es ist doch nur Sex."

Das stimmte allerdings, Arthur sah Barin nicht so, wie Merlin. Er mochte den Jungen, den er seit seiner Geburt kannte, aber im Gegensatz zu Merlin hatte er keine Bedenken, was das anging. Dazu fehlten ihm die Emotionen. Und sicher...es war nur Sex, so wie mit allen anderen auch.

„Lass mich darüber nachdenken", sagte Arthur und Barin stand auf und grinste

„Du hast mich so vieles gelehrt...warum das nicht auch? Wir sind ein offenes und freies Volk und ich weiß nicht, was dagegen sprechen sollte. Ich bin ein Mann wie jeder andere auch."

Dann ging er und Arthur sah nachdenklich vor sich hin...es war logisch, was er sagte. Merlin setzte sich neben ihn, er sah sofort, das Arthur etwas beschäftigte und fragte

„Was ist?"

„Barin...er hatte mich gefragt, ob ich mich mit ihm paare und ihm alles zeige."

„Was?"

„Er sagte, das ich ihn alles lehrte, warum das nicht auch."

„So gesehen hat er recht", sagte Merlin überraschenderweise „Aber ich könnte es nicht...ich kenne ihn, seit er auf dem Schiff ist und das wäre komisch für mich."

„Ich weiß...es hat etwas mit den Emotionen zu tun, die du für den Jungen empfindest. Du bist ihm zu nah, so wie du dich immer ausdrückst."

„Und du?"

„Ich empfinde eine gewisse Zuneigung zu ihm, die man auch Sympathie nennen kann, aber ich kann ihm nie so nah sein, wie du das fühlst. Deshalb könnte ich es tun...es wäre nicht anders, als mit anderen."

„Ich weiß nicht...Malakir wird das wohl nicht so sehen, aber solltest du dich dazu entscheiden...sag es ihm vorher", sagte Merlin „Und da ich dich kenne und du dem Jungen das nicht abschlagen wirst...kannst du das jetzt tun, denn da kommt er."

Malakir setzte sich neben Arthur und fragte

„Nun, was sitzt ihr da so herum?"

„Wir reden darüber, was Barin von mir will", sagte Arthur und Malakir fragte natürlich

„Und was?"

„Er will sich heute Abend mit mir paaren. Er hat den Wunsch, das ich ihm das alles zeige, so wie alles andere, was ich ihn lehrte."

„Was?"

Malakir sah ihn einen Moment sprachlos an.

„Wie kommt er denn darauf?"

„Ich weiß es nicht", sagte Arthur „Aber er hatte logische Gründe."

„Barin", rief Malakir, als sein Sohn nicht weit von ihm stand und sich mit seinen Freunden unterhielt.

„Ja, Vater", sagte er, als er vor ihm stand.

„Was hast du zu Arthur gesagt?"

„Das ich mit ihm schlafen will und er mir das zeigen soll. Und? Du schläfst doch auch mit ihm, was ist da schon dabei?"

„Das du dir jemand in deiner Altersklasse suchst."

„Das will ich nicht...meine ältere Freunde sagen alle, das es furchtbar ist, mit so jungen Männer zu schlafen. Sie haben keinen Plan."

„Wir waren alle mal jung und machten es zum ersten Mal."

„Und, Vater? Sei ehrlich...war es toll?"

„Nein, es war eine Katastrophe...der Junge kannte sich auch nicht gut aus. Danach fragte ich mich ernsthaft, was alle so toll am Sex fanden."

„Siehst du...das meinte ich. Merlin und die anderen würden es nicht tun, weil sie mir emotional zu nah sind, diese Probleme hat Arthur nicht."

Malakir sah das Energiewesen an.

„Ist das so?"

„Malakir, du weißt genau, das ich nicht in der Lage bin, mich so emotional zu binden, außer zu Merlin und in gewisser Hinsicht zu dir. Für mich wäre das kein Problem."

Malakir sah nachdenklich zu Boden, doch dann sagte er

„Nun ja...ich wäre schon etwas beruhigter, als wenn es jemand tut, der keinen Plan hat. Er könnte ihm sehr weh tun, so wie bei mir. Ich konnte tagelang nicht richtig laufen, geschweige sitzen."

Merlin grinste

„Deshalb war mein Erster auch zwanzig Jahre älter...aus den gleichen Gründen. Ich hatte Horrorgeschichten von meinen Freunden gehört. Es ist schon was dran, es beim ersten Mal mit jemanden zu tun, der Erfahrung hat."

Er sah wieder zu Arthur

„Also gut, wenn Barin das will und du bereit dafür bist...dann tu es. Es ist mir immer noch lieber, als wenn irgendeiner über ihn herfällt, und er danach ein Trauma hat. Aber sag es nicht deiner Mutter...ich denke, sie sieht das anders."

„Hätte ich eh nicht getan", grinste Barin und sah zu Arthur...eine stumme Bitte.

Dieser nickte

„Also gut...wenn du es unbedingt willst...dann werde ich mich mit dir paaren."

„Dann solltest du jetzt nichts mehr trinken, Arthur", sagte Merlin und nahm ihm das Glas aus der Hand.

„Das heißt, das ihr euch gleich still und heimlich wegschleicht...geht in mein Quartier. Ich schlafe irgendwo anders", sagte Malakir „Und wenn deine Mutter fragt, wo du bist...ich sage ihr, das du mit einem Mädchen weg bist."

Barin nickte und sah sich um, seine Mutter war nicht zu sehen und sagte zu Arthur

„Wollen wir?"

Merlin küsste ihn, als er aufstand und sagte leise

„Sei vorsichtig und sanft."

Arthur nickte und sie gingen zusammen weg, Malakir sah ihnen nach.

„Es ist seltsam zu sehen, das er mit Arthur schläft...wer hätte das gedacht? Aber er hat recht...ich würde auch nicht wieder einen Unerfahrenden an mich ran lassen, wenn ich nochmal anfangen würde. Das war wirklich furchtbar und ich möchte eigentlich nicht daran denken und nebenbei bemerkt... der Junge hat Geschmack", grinste er.

„Das funktioniert nur bei Arthur...ich könnte das nicht. Ich kenne ihn zu gut und er ist mir zu nah...emotional."

„Ja...sicher. Das weiß ich."

„Du kannst bei mir schlafen, Malakir...vor morgenfrüh wird Arthur nicht auftauchen...wenn er ihn alles lehrt", grinste Merlin.

Malakir nickte

„Danke...ich dachte schon, ich müsste in den Lagerraum", grinste er und schlug Merlin auf die Schulter.

„Komm, lass uns noch etwas trinken und...verplappere dich nicht bei Dalia."

„Ich doch nicht", sagte Merlin amüsiert und sie steuerten die Bar an.



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Währendessen gingen die beiden schweigend nebeneinander, bis Barin fragte

„Bist du aufgeregt?"

„Nein...warum sollte ich? Abgesehen davon, das ich solche Empfindungen nicht habe."

„Aber ich bin aufgeregt...es ist wie das erste Mal, als Vater mich mit auf Raubzug nahm. Wird es schlimm werden? Vater sagte etwas von Schmerzen."

„Nein...ich werde sehr sanft sein. Aber es könnte trotzdem etwas schmerzen. Aber danach nicht mehr."

Arthur sah ihn an, als er nichts mehr sagte

„Hast du keine emotionale Probleme damit, dich mit mir zu paaren?"

„Nein...willst du damit fragen, ob ich dich liebe? Nein...du warst immer mein Lehrer, hast mir alles gezeigt und erklärt. Ich liebe dich schon, aber eher wie einen guten Freund...es ist schwierig zu sagen. Jedenfalls ist der Gedanke, das du es mir zeigst...nicht unangenehm, wie es Merlin fühlen würde...oder Santos und all die anderen. Ich denke", grinste er „Das ich morgen auch noch normal laufen kann, nicht so wie Vater."

„Wir werden sehen", sagte Arthur und trat in Malakirs Quartier...Barin folgte ihm, ohne zu zögern.

Er wollte heute seine Jungfräulichkeit verlieren und er hatte schon lange festgelegt, wer das sein würde, der sie ihm nahm und ihn alles lehrte.

Sein Plan ging perfekt auf, denn er hatte sich das schon gedacht, das Arthur nicht emotional an ihn gebunden war und das sowieso aus einer logischen Sicht sah. Und, um nicht zu vergessen...obwohl er noch jung und unerfahren war, hatte er doch schon bemerkt...das Arthur ein sehr schöner, attraktiver Mann war...und jede Menge Erfahrung hatte.

Was wollte er mehr? Er würde wohl immer an sein erstes Mal mit Freude zurück denken...nicht so wie sein Vater, der anscheinend Schlimmes erlebt hatte.

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