Sternenliebe Kapitel 8

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Sternenliebe


Kapitel 8



Merlin ging am nächsten Morgen zur Kommunikationskonsole „Computer....Übertragung Jilli."

Einen Moment später sah er das Gesicht seines Freundes auf dem Bildschirm, er grinste

„Hey, Merlin....was verschafft mir die Ehre?" Merlin grinste zurück....Jilli war immer gut gelaunt, selbst am Morgen.

„Hör zu....ich muss etwas sehr wichtiges mit euch bereden. Kannst du die anderen anrufen und könnt ihr zu mir kommen?"

Jilli wurde ernst „Ist etwas geschehen?" Merlin nickte „So kann man es sagen und ich brauche eure Hilfe."

Arthur ging hinter Merlin vorbei und Jilli rief „Hey, Arthur....immer noch mit dem Nerv zusammen?"

Arthur blieb stehen, sah einen Moment auf das Bild und legte den Kopf schief „Ist das nicht eine Anordnung von Körperteilen in Menschen? Nerven sind für...."

„Was redet der denn und was hast du ihm zu trinken gegeben?", fragte Jilli verwirrt. Merlin winkte ab „Er ist noch nicht ganz wach....also....was ist jetzt?"

Jilli nickte „Ich werde die anderen anrufen und wir werden heute Abend bei dir auftauchen....ist es etwas Schlimmes?"

„Ja und Nein....näheres heute Abend", sagte Merlin, Jilli nickte „Okay....bis dann!" „Übertragung Ende", sagte Merlin und drehte sich um

„Sie werden kommen."

„Werden sie dir glauben?", fragte Arthur „Ich weiß, das du es nicht geglaubt hast, zumindest bis du das Schiff gesehen hast."

„Wenn nicht, dann musst du ihnen deine wahre Gestalt zeigen, dann werden sie es glauben, denn niemand ist hier ein Energiebündel ", sagte Merlin

„Das ist nicht korrekt....ich bin ein...."

Merlin seufzte „Ja, Arthur....entschuldige....Energiewesen." Wenn Merlin nicht wüsste, das er keine Emotionen hatte, würde er doch glatt behaupten, das er eitel wäre, denn er legte sehr viel wert auf den korrekten Begriff. Vielleicht aber auch, weil er so verdammt korrekt war, in allem, was er sagte.

„Du hast doch die Schalttafel oder was immer das ist....mitgenommen, oder?", fragte Merlin. Arthur nickte

„Ja, sie ist im Ruhezimmer.", antwortete Arthur und setzte sich auf das Sofa.

Merlin setzte sich neben ihn „Wie alt werden Energiewesen?"

„Ungefähr hundertfünfzig Jahre....und bevor du fragst....ich bin achtundzwanzig nach deiner Zeitrechnung."

Merlin wusste nicht, was er sagen oder tun sollte. Die gestrige Nacht hatte alles verändert, zumindest, was ihn anging. Er war diesem schönen außerirdischen Wesen verfallen....hoffnungslos, aber Arthur war wie eh und je.
Was hatte er erwartet? Das er plötzlich all seine Gefühle zurück bekam? Merlin wusste es nicht. Das Einzige, was er wusste....so schön diese Nacht auch war, machte sie es für ihn noch schlimmer.

Wenn sie wirklich eine Möglichkeit hatten, das Schiff zu reparieren, dann würde Arthur ohne zu zögern von hier verschwinden. Und er bliebe hier....mit Kummer und einem gebrochenen Herzen.

„Willst du einen Film sehen?", fragte er. Arthur nickte und Merlin befahl einen Film aus der Vergangenheit....irgendein Film mit Schwerter und Burgen. Diesmal hatte Arthur nichts zu sagen. Merlin sah ihn immer wieder an, sein Verlangen, ihm nah zu sein, wurde übermächtig und schließlich fragte er

„Darf ich mich in deinen Arm legen?"

Er nickte „Wenn du das gerne möchtest....bitte sehr." Kalt....gleichgültig....gefühllos.

Merlin tat es dann, aber er musste die Tränen zurückdrängen, die in seine Augen kamen.

Arthur würde ihn nie lieben können.


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Am Abend kamen dann seine Freunde. Sie hatten etwas zum Trinken mitgebracht und zogen die Jacken aus, als Merlin ihnen die Tür aufgemacht hatte. Jilli setzte sich neben Arthur und klopfte ihm auf die Schulter.

„Hey, Arthur....alles klar?" Er nickte. Merlin kam mit Gläser aus der Küche und schenkte ihnen von dem Wein ein....sie würden ihn bald brauchen.

„Merlin....dieser John....aber hallo, der hatte es echt drauf, gute Wahl.", meinte Jilli gutgelaunt. Nun ja, die würde ihm bald vergehen.

„Sagte ich doch....er hat eine talentierte Zunge, nicht wahr?" , meinte Merlin und sah zu Arthur, aber nichts deutete darauf hin, das er dieses Gespräch nicht mochte, was normal der Fall wäre, wenn er etwas für Merlin fühlen würde.

„Bei Gott....ja....und Ausdauer, ich bekam nicht viel Schlaf."

„Wer denn schon....wir auch nicht....es war eine heiße Nacht", sagte Sal und grinste „Für alle wohl....außer Merlin. Er hatte die schnelle Nummer im Club."

„Das ist so nicht korrekt", sagte jetzt Arthur, der die ganze Zeit nur zugehört hatte „Merlin zeigte mir...."

„Arthur", unterbrach Merlin ihn und sah ihn an. Jilli sah von einem zum andern, dann grinste er zu Sal, Caleb und Leto

„Unser Merlin hat sich wohl Arthur geschnappt....wie war das....er ist nicht so wie wir?", sagte Jilli belustigt „Komm schon, Merlin, du wolltest ihn nur für dich....sag was." Merlin sagte nichts und Jilli sah zu Arthur

„Dann sag du es mir....Merlin macht einen auf schüchtern....hast du mit ihm gefickt, Arthur?"

Arthur schüttelte den Kopf „Nein....wir haben uns geliebt, Merlin sagte, das ist ein Unterschied."

Jetzt sahen alle Merlin an und Jilli fragte „Merlin....ist uns da etwas entgangen?"

Alle wussten, was der Unterschied war....das eine war nur Sex, das andere war....Liebe. Merlin fluchte innerlich, warum war Arthur immer nur so korrekt? „Das ist so nicht korrekt...wir haben uns geliebt! Verflucht!

„Nein....ich habe mich nur falsch ausgedrückt und könnten wir jetzt das Thema wechseln?", sagte er und sah alle sehr ernst an. Sie kannten Merlin gut genug, um zu wissen, das hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Sollte Merlin und Arthur wirklich irgendwas füreinander fühlen....dann benahmen sie sich nicht danach. Und sie kannten ihn gut genug, um nicht nachzuhaken, denn anscheinend war es ein sehr heikles Thema....nach Merlins Gesichtsausdruck.

„Also gut....was ist jetzt so wichtig, das wir hier antanzen?", fragte jetzt Leto, um das unangenehme Schweigen zu brechen.

Merlin sah zu Arthur, sie hatten ausgemacht, das Merlin ihnen das sagte „Also gut....ich habe euch nichts davon gesagt, weil es sich irgendwie unglaubwürdig anhört, aber jetzt brauchen wir Hilfe, eure Hilfe."

Er hatte jetzt die Aufmerksamkeit seiner Freunde, die ihn gespannt und neugierig ansahen....was kam jetzt?

Merlin setzte sich nicht, er stand vor dem Tisch und sah sie alle an. Er nahm Luft....wie brachte man Menschen bei, das Arthur ein Außerirdischer war? Am Besten....mit der Wahrheit und ohne Umschweife.

„Arthur ist nicht von hier....er kommt von weit her....er ist ein Außerirdischer."

So....jetzt war es raus und all seine Freunde sahen ihn nur an....verständnislos, als brauchten sie alle einen Moment. Dann sahen sie alle wie auf Kommando Arthur an, der dort mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck saß.
Doch dann sagte Sal

„Willst du uns verarschen? Sag mir jetzt nicht, das dies die Retoure Kutsche für den Spaß vor zwei Wochen ist."

Sie hatten aus Spaß Merlin eine Frau im Club geschickt, die als Mann verkleidet war. Merlin hatte das in einem der Häuser dann bemerkt und ist gegangen, sehr zum Spaß der anderen, die er danach beschimpfte, aber letztendlich auch gelacht hatte.

Er schüttelte den Kopf „Nein....ich meine es todernst. Vor einer Woche kam ich vom Club nach Hause. Nachts stand ich auf, um etwas zu trinken, auf dem Balkon sah ich Arthur abstürzen. Sein Schiff war defekt und er musste notlanden und....er war verletzt. Er sagte mir, wer und was er war und zeigte mit das Raumschiff. Es ist wirklich wahr, Leute....kein Scheiß."

Wieder sahen sie zu Arthur, der sie ohne eine Miene zu verziehen ansah und jetzt sagte „Mein Hyperantrieb war und ist noch defekt, so musste ich hier landen. Der Aufprall war hart und ich war verletzt, Merlin brachte mich hierher und versorgte mich."

„Das glaube ich nicht....Merlin, sag mir, das ihr Scherze macht", sagte Caleb „Das habt ihr doch abgesprochen, oder?" Sie lachten jetzt, denn sie waren der festen Überzeugung, das die beiden sie auf den Arm nahmen. Außerirdische....wer glaubte das schon?

„Leute....warum sollte ich? Arthur und ich wussten, das ihr mir nicht glaubt. Arthur ist ein Energiewesen und das hier", er zeigte auf ihn „Ist nur eine menschliche Form, die er angenommen hatte. Das Lachen wird euch gleich vergehen."

„Sind wir hier in einem deiner Filme....Energiewesen....wie sieht denn so was aus?", sagte Leto amüsiert. Er glaubte es nicht und machte den angeblichen Spaß mit, wie alle anderen auch.

Merlin nickte Arthur zu, der jetzt aufstand und sich in die Mitte des Raumes stellte....er nahm seine natürliche Form an. Alle schützten einen Moment ihre Augen, als Arthur strahlte und sie ihn atemlos ansahen, das Lachen war ihnen vergangen, so wie Merlin vorausgesagt hatte. Er bewegte sich, kam ein paar Schritte auf sie zu und sie zuckten zusammen. Dann nahm er wieder menschliche Züge an und sah sie ausdruckslos an.

Alle sahen jetzt mit offenem Mund zu Merlin, der sich daran erinnerte, das er auch so ausgesehen hatte, als er mit der Wahrheit konfrontiert wurde. Wieder schauten sie zu Arthur, Jilli war der Erste, der sprach....nach langen Minuten des Schweigens und der Überraschung.

„Du bist....ein Alien."

„Sehr scharfsinnig, Jilli....das sagte ich doch gerade. Trinkt euer Wein und dann, wenn ihr euch beruhigt habt....reden wir", sagte Merlin, denn sie waren alle weiß um die Nasenspitze.

Arthur setzte sich wieder auf das Sofa „Ich bin euch nicht feindlich gesinnt....ich muss wieder nach Hause, aber mein Schiff ist defekt. Ich brauche Hilfe und wenn es repariert ist, werde ich diese Welt verlassen."

Merlin spürte einen Stich in seinem Herzen, als er das so emotionslos sagte....er würde fliegen, ohne sich einmal umzudrehen. Merlin hatte das Gefühl, als müsste er sich übergeben. Doch er drängte alles zurück. Er sagte jetzt zu Sal

„Sal....dein Vater führt doch eine Forschungsabteilung. Wir dachten uns, das vielleicht einer der Techniker das reparieren könnte, so das er weg kommt. Sie suchen schon nach ihm, das Schiff war auf dem Radar. Ihr könnt euch alle vorstellen, was sie mit ihm machen, wenn sie ihn bekommen."

Sal überlegte „Ich weiß es nicht. Ich war ein paar Mal dort und habe mich mit so einem jungen Techniker angefreundet....wir sind im Bett gelandet. Vielleicht kann er etwas tun, wir müssten ihn fragen."

„Jungs....geht ihr jetzt zur Tagesordnung über....ich meine....da sitzt ein Außerirdischer. Ich kann es immer noch nicht glauben", sagte Jilli und sah zu Arthur, der ihn ansah. Nichts deutete darauf, was er dachte oder fühlte, Jilli wurde mit Schrecken bewusst, was Arthur gesagt hatte.... hatte Merlin mit....diesem Ding geschlafen?

„Mein Gott, Jilli....wir waren alle geschockt und sind es in gewisser Weise noch. Aber Merlin hatte recht gehabt, wenn er immer sagte, das wir nicht allein sind. Was willst du denn machen? Tatsache bleibt, das er hier ist und unfreiwillig und wir ihm helfen, nach Hause zu kommen", sagte Sal.

„Du wärst auch froh, wenn es umgekehrt wäre und jemand würde dir helfen, nach Hause zu kommen", sagte jetzt Leto „Arthur ist doch cool....ein Energiewesen, wesentlich besser, als Merlins Weltraum Monster in seinen Filmen."

Jilli sah sie alle ernst an, dann zu Merlin

„Merlin....kann ich mal mit dir reden....allein?" Merlin nickte und ging in die Küche, Jilli folgte ihm und schloss die Tür.

„Sag mal....bist du jetzt total übergeschnappt", zischte er zu Merlin etwas leiser. Sie kannten sich, seit sie laufen konnten, deshalb war Jilli der einzige, der so mit ihm redete.

„Nein....warum, was hast du für ein Problem?", fragte Merlin.

„Was ich für ein Problem habe....Merlin, hast du wirklich mit dem....Ding da draußen geschlafen?", fragte er ungläubig.

Merlin ging auf ihn zu und zischte zornig „Wenn du ihn jetzt noch einmal so nennst....ich schwöre dir....ich schlage zu, das erste Mal. Er heißt Arthur und ist ein Lebewesen und nur weil er nicht deinen Idealvorstellungen entspricht....ist er ein...." Merlin wollte das Wort nicht sagen.

„Ich bin so enttäuscht von dir, ausgerechnet du, Jilli, der jedem eine Chance gibt. Es ist so anmaßend von Menschen zu behaupten, das sie die einzige intelligente Spezies im All sind, wobei ich „ Intelligenz" mal nur so in den Raum stelle. Arthur ist ein faszinierendes Wesen und allein hier gestrandet und er braucht unsere Hilfe. Wenn dir das nicht passt....dann verschwinde von hier....hau ab."

„Merlin", sagte Jilli überrascht und sah ihn groß an. Noch nie hatte Merlin so mit ihm gesprochen....noch nie hatte er ihm gedroht, ihn zu schlagen. Sie waren seit undenklichen Zeiten Freunde und hatten alles zusammen gemeistert. Und jetzt stand Merlin vor ihm, zornig....drohte ihn zu schlagen....was war nur passiert? Er machte sich doch nur Sorgen, verstand Merlin das denn nicht....er war sein bester Freund.

„Wir haben uns nichts mehr zu sagen", sagte Merlin kalt und wollte die Küche verlassen, aber Jilli hielt ihn am Arm fest „Merlin....ich mache mir doch nur Sorgen um dich. Das hier ist eine Nummer zu groß für dich....für uns. Anscheinend sind Arthurs Leute viel weiterentwickelt....ich meine, sie haben Raumschiffe und...."

„Jilli....verstehst du das denn nicht....er kommt hier nicht ohne unsere Hilfe weg und sie werden ihn finden und....", Merlins Stimme erstickte und er schluckte hart. So sehr er Arthur liebte, könnte er nicht ertragen, das sie ihn quälten und töteten. Er war doch nicht feindlich und wollte nur nach Hause und Merlin würde lieber mit einem gebrochenen Herz hier leben, aber mit der Gewissheit, das Arthur in Sicherheit war.

Jilli sah ihn einen Moment prüfend an „Du....du liebst ihn, nicht wahr?" Merlin konnte ihm nichts vormachen, sie kannten sich zu gut „Und du hast dich nicht versprochen, als du sagtest, das ihr euch geliebt habt?" Jilli konnte in Merlin lesen wie in einem offenen Buch, schon immer und Merlin wusste das. Er seufzte

„Ja, aber es ist sinnlos. Weißt du, Jilli....auf seinem Planeten gibt es keine Emotionen, er wird mich niemals lieben. Wir haben uns geliebt, weil er mich fragte, denn er wollte wissen....warum wir das so gerne tun."

Er sagte es so traurig, das Jilli ihn in den Arm zog „Gott, Merlin....es tut mir leid, das ich so abweisend war. Ich bin wohl etwas erschrocken und hatte mir Sorgen gemacht und natürlich werde ich dir helfen. Aber Merlin....es ist nicht gut, wenn du solche Gefühle für ihn hast....er wird gehen."

„Ich weiß", sagte Merlin und sah ihn an „Aber es ist schon zu spät, Jilli." Dieser seufzte „Okay....dann wollen wir mal sehen, was wir tun können."

Sie gingen wieder ins Wohnzimmer, die anderen drei unterhielten sich angeregt mit Arthur, der ihnen alle Fragen kühl und logisch beantwortete.

Merlin hatte gewusst, das sie wohl erst geschockt wären....es ist ja nicht so, das man das einfach wegsteckt. So nach dem Motto....oh....außerirdisch....na dann. Aber all seine Freunde waren Neuem und Außergewöhnlichem nie abgeneigt gewesen, sie waren bereit etwas zu akzeptieren, wenn sie wussten, das es wahr ist. Deshalb hatte sich Arthur verwandelt.

Aber daran, das sie jetzt mit ihm sprachen und ihn nicht ängstlich ansahen....ihm viele Fragen stellten, weil sie neugierig waren, zeigte ihm, das sie es akzeptiert hatten....das sie ihn akzeptiert haben. Er hatte nichts anderes erwartet.

Und im Übrigen....sie waren nie Hasenfüße gewesen, er hatte seine Freunde gut gewählt.

Und in diesem Augenblick war Merlin sehr stolz auf sie und Jilli. Er hatte nichts gegen Arthur, er machte sich wie gewöhnlich nur Sorgen um Merlin. Denn er hatte sofort gespürt, das etwas zwischen Merlin und Arthur war, er kannte ihn einfach zu gut. Seine anfängliche Abneigung zu Arthur entstand eigentlich nur aus Sorge um ihn. Jilli hätte ihn nie im Stich gelassen, selbst wenn Merlin ihn verprügelt hätte.


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„Also....was genau schwebt dir jetzt vor, Merlin?", fragte Sal. Merlin setzte sich neben Arthur.

„Wir müssen diese Tafel reparieren, denn ohne diesen speziellen Antrieb kommt Arthur nicht weg. Ich weiß, es ist eine ganz andere Technologie, aber wir müssen es versuchen. Ich habe hier schon Agenten gesehen und es werden mehr kommen."

„Du denkst, sie wissen, das er hier gelandet ist?", wollte Leto wissen. Er schüttelte den Kopf

„Sie wissen es ungefähr und....da bin ich mir sicher, tappen sie noch im Dunkeln, was es sein könnte. Aber ganz blöd sind die ja auch nicht....da kein Flugzeug oder sonst etwas vermisst wird, bleibt ja nur das. Ich weiß, das die Amerikaner solche Spezialeinheiten haben und es würde mich nicht wundern, wenn sie die angefordert haben."

„Sie werden das Schiff finden....wo ist es denn?" Merlin sah zu Arthur, dann zu Caleb, der diese Frage gestellt hatte.

„Caleb....es ist nicht so, das ich euch nicht vertraue....ich sagte es euch, weil ich euch vertraue, aber ich finde....es ist besser, wenn ihr das nicht wisst. Sollte einer von uns geschnappt werden, was ja nicht vollkommen auszuschließen ist....wisst ihr nichts. Das Schiff werden sie nicht finden....es ist getarnt."

„Es ist tatsächlich fast wie in deinen Filmen, Merlin", sagte er „Und klar....du hast recht. Wenn sie das Schiff finden, dann ist Essig mit nach Hause fliegen. Den Bus kann er ja schlecht nehmen."

„Vielleicht eine Telefonzelle?", scherzte Caleb „Oder Raumschiff Enterprise?"

„Wir könnten ja Darth Vader fragen, ob er ihn zu Hause absetzt", grinste Leto. Merlin schüttelte den Kopf. Sie waren wohl einer der wenigen, die noch Scherze darüber machen konnten, aber wieder zeigte ihm das, sie hatten ihn akzeptiert.

„Diese Filme sind total unrealistisch und unlogisch. Es ist kein Wunder, das ihr keine Raumschiffe habt", sagte jetzt Arthur vollkommen ernst.

Sie lachten und Jilli sagte „Er ist auf seine Art sehr lustig, aber wahrscheinlich hat er recht."

„Okay....ich werde mich mit Mike in Verbindung setzen. Was soll ich ihm denn sagen?", fragte Sal jetzt.

„Auf keinen Fall die Wahrheit....erzähl ihm etwas von einem geheimen Projekt oder sonst was. Am besten schläfst du mit ihm....dann ist er zugänglicher", meinte Merlin etwas amüsiert. Da er mit Sal vor langer Zeit schon mal geschlafen hatte, wusste Merlin, das er gut war. Sal grinste

„Hätte ich so oder so getan....der Mann sieht gut aus und versteht sein Handwerk, in jeder Beziehung."

Caleb wandte sich an Arthur „Ich habe noch eine Frage. Wenn du isst oder trinkst....ich meine, du bist Energie unter dem da. Wie geht das denn?"

„Die Nahrung wird in Energie umgewandelt....dir das genau zu erklären wäre zu komplex", antwortete Arthur.

„Heißt das....ich bin zu blöd, um das zu verstehen?", fragte Caleb. Die anderen kicherten.

„Nein....es wäre nur sehr schwierig zu verstehen für jemanden, der nicht wie ich bin....das ist eine Tatsache."

Leto lachte und klopfte Caleb auf die Schulter „Komm schon, Cal....der Junge fliegt ein Raumschiff im All herum, da kannst du nicht mithalten."

„Wohl wahr und irgendwie frustrierend", meinte er, aber er grinste.

Sie sprachen noch über dieses und jenes, stellten Arthur noch Fragen, die er bereitwillig beantwortete. Merlin war froh, er hatte nie an ihnen gezweifelt, aber es jetzt so zu sehen....wie sie alles annahmen und mit ihm sprachen, gab ihm ein gutes Gefühl.

Etwas später gingen sie und Sal versprach sich zu melden. Merlin brachte sie zur Tür und Leto fragte leise

„Und Merlin....wie ist ein Außerirdischer im Bett?" Merlin grinste „Gut....sein Sperma leuchtet."

„Im Ernst?" Er nickte „Ja und jetzt haut ab und denkt dran....ihr dürft niemanden etwas sagen."

Sie nickten und gingen dann. Merlin schloss die Tür und kam ins Wohnzimmer.

„Es wird schon alles gut werden, Arthur. Ich bin sicher, wir bekommen das geregelt."

Arthur sah ihn an „Wenn ich Emotionen hätte....dann würde ich dich um deine Freunde beneiden. Ich muss gestehen, ich hätte nicht erwartet, das sie es so aufnehmen. Freundschaft scheint etwas sehr Positives zu sein....ich bin überrascht." Er sagte es auf seine sachliche, kühle Art wie immer und erinnerte Merlin wieder an sein Dilemma.

Merlin sagte nichts darauf, er ging in die Küche. Sein Herz war schwer, denn Arthur war nicht zugänglicher. Er hatte so sehr gehofft, das es nach ihrer Nacht anders wäre.

Dieser Traum wurde nicht wahr.


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Jack stand an dem Transporter am Flughafen, als sechs Männer in dunklen Anzügen auf ihn zukamen.

„Sind sie das Empfangskomitee?" fragte der Mann. Jack nickte „Willkommen in London, Mister Catlan."

„Sparen sie sich das und bringen sie mich zu ihrem Chef....wir dürfen keine Zeit verlieren", antwortete er unfreundlich, während die Männer einstiegen. Jack ging zur Fahrerseite und stieg ein....er mochte dieses arrogante Arschloch jetzt schon nicht.

Eine Stunde später saßen alle an dem großen ovalen Tisch. Die Amerikaner wurden unterrichtet, was sie bis jetzt herausgefunden hatten.

„Also....sehe ich das richtig. Diese Daten deuten auf den kleinen Außenbezirk hin. Haben sie irgendwelche Strahlungen gemessen?", fragte Catlan

„Nein, unsere Männer haben sich da nur umgesehen und nichts Außergewöhnliches entdeckt."

„Wenn da irgendjemand gelandet ist, dann wird er wohl nicht herumspazieren", sagte Catlan „Okay....wir brauchen ein Auto und ein Strahlungsmessgerät. Dann sehen wir weiter."

Der Chef des britischen Geheimdienst nickte „Ich habe soweit alles schon arrangiert. Zwei meiner Leute werden sie begleiten und alles besorgen, was sie brauchen."

Catlan nickte und schaute die beiden Männer an, die ihm zugeteilt wurden. Jack, einer von ihnen war alles andere als begeistert....er würde diesem Arschloch gerne aus dem Weg gehen. Er konnte verstehen, das sein Ruf ihm vorausgeeilt war....der Mann war ein eiskalter Typ und er bedauerte jetzt schon den Besucher....falls es wirklich einen gab.

„Ich möchte, das wir die Einwohner dort überwachen", sagte Catlan beim Rausgehen „Wie viel wohnen dort?"

„Vielleicht dreihundert....es ist der äußerste Bezirk und letzte Stadion der U Bahn....eigentlich schon fast auf dem Land", antwortete Jack.

„Gut....wir werden sie abhören....jeden Einzelnen."

Jack nickte. Er sah, wie routiniert diese Agenten arbeiteten und war sich ziemlich sicher, das sie das nicht das erste Mal taten.

Sie stiegen in die beiden Lieferwagen ein, die anderen in die anderen Wagen und machten sich auf den Weg.


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Merlin hatte zwei Tage später einen Anruf von Sal bekommen. Mike hatte sich bereit erklärt, sich das defekte Teil anzusehen. Merlin war froh, aber auch gleichzeitig wurde er auch traurig, denn das bedeutete, das Arthur hier vielleicht weg kam.

Sie machten aus, das Sal heute Abend mit Mike vorbeikommen würde. Arthur stand am Fenster und sah hinaus.

„Du bist bestimmt froh, wenn du hier weg kommst, nicht wahr?", fragte Merlin, er drehte sich um.

„Froh ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber ich bin mir bewusst, das ich hier nicht hingehöre....das ist nicht meine Welt."

„Natürlich nicht", sagte Merlin leise und setzte sich auf das Sofa. Arthur hatte seit dieser Nacht nicht versucht ihn zu küssen oder mit ihm zu schlafen. Merlin würde ihn nicht zwingen, etwas zu tun, zu dem er nicht in der Lage ist....oder es nicht mehr wollte.

Arthur setzte sich neben ihn und sah ihn an „Ich bin dir sehr dankbar, das du das alles für mich tust."

Merlin schnaubte „Dankbar", sagte er frustriert und sah zu Boden. Arthur schaute ihn an und runzelte die Stirn

„Ich sehe, das du nicht sehr glücklich bist....was ist der Grund dafür?", fragte er Merlin.

Merlin wandte sich zu ihm und sah ihn jetzt an, Arthur erwiderte seinen Blick, er wich nie aus und Merlin würde ihn am liebsten an sich reißen und küssen.

„Merlin?" Eine Frage und natürlich würde er nicht aufhören zu fragen, bis er eine Antwort bekam. Merlin beschloss ihn nicht anzulügen.

„Arthur....ich habe das eigentlich nicht für möglich gehalten, aber seit ich dich zum ersten Mal sah....wurde ich von dir angezogen. Mit jedem Tag, der verging....wurde es schlimmer und seit wir....nun....seit wir miteinander geschlafen haben....ich, ich will damit sagen....ich liebe dich, Arthur."

Einen Moment sprach niemand, Arthur sah ihn nur an, kein Muskel regte sich in seinem Gesicht. Doch dann sah er weg....das allererste Mal unterbrach er den Blickkontakt, als er sprach

„Merlin....du weißt, ich kann nicht lieben. Ich habe keine Emotionen dieser Art, alles was ich sagte....und tat, hatte keinerlei Bedeutung, wie du es siehst. Ich habe diese Vereinigung gewollt, weil ich neugierig war....verstehst du?"

Merlin stand auf, er konnte sich nicht in Arthurs Nähe aufhalten. Nervös knetete er seine Hände. Er hatte vor diesem Gespräch Angst gehabt....Angst, das Arthur das sagte, was er gesagt hatte....er liebte ihn nicht, nicht weil er es nicht wollte....er konnte nicht.

Arthur sprach weiter „Und wenn es so sein würde....sieh uns an, Merlin. Du bist ein Mensch, ich ein Energiewesen....wir beide sind so verschieden und leben auf Welten, die unerreichbar weit weg sind, zumindest von deiner Sicht aus. Abgesehen davon kannst du in meiner Welt nicht leben....du würdest sterben und ich kann nicht hierbleiben. Du sagtest selbst, das ich hier in Gefahr bin."

„Ja....das ist auch so. Sie werden kommen und dich holen. Du hast ja recht, mit allem was du sagst....vergiss es einfach, ja?", sagte Merlin. Er fühlte sich furchtbar und hätte am liebsten geweint.

Es klopfte an der Tür und Merlin ging dorthin „Wer ist da?" Er fragte die letzte Zeit, denn er war vorsichtig. Es könnten ja auch diese verfluchten Agenten vor der Tür stehen.

Sal antwortete „Wir sind es....Mike und ich, mach auf."

Merlin ließ sie herein und nickte beiden grüßend zu. Mike war ein recht gutaussehender Mann, ungefähr dreißig, aber das Beste an ihm war, das er ein sehr guter Techniker war.

„Sal sagte mir, das du meine Hilfe brauchst. Er sagte....ihr arbeitet an etwas und es ist ein Maleur passiert?"

„Ja....Überspannung. Vielleicht kannst du es reparieren, einige Dinge sind durchgebrannt", antwortete Merlin und sah zu Sal, der grinste. Merlin wusste, das er mit Mike geschlafen hatte, um ihn zu überzeugen, sich das anzusehen. Merlin ging ins Schlafzimmer und holte das defekte Teil.

Inzwischen hatten Mike sich mit Arthur bekannt gemacht und schaute Merlin neugierig an, als er ihm die Schalttafel gab. Mike sah sich das genau an und fragte

„Was ist das für Metall....ich habe das noch nie gesehen."

„Es ist ein Teil von unserer Erfindung in der Firma. Es ist noch in der Probephase, aber mein Chef sagte mir, das es besser ist, wenn wir den Fehlversuch nicht publik machen, sonst streichen sie die Gelder."

Mike nickte „Klar....die sind heutzutage schnell beim Geldstreichen....ich weiß das. Ich helfe euch gern, allein schon wegen Sal", er schaute ihn liebevoll an. Merlin grinste....anscheinend hatte sich Mike verliebt.

„Kannst du es reparieren?", fragte Sal. Er nickte „Ich müsste die Teile mit Titan Eisen auswechseln, da komme ich erst ran, wenn ich auf der Arbeit bin. Und dann ist es noch schwer, denn die Bestände werden überwacht."

„Und wieso?"

„Nun....diese Metall ist sehr widerstandsfähig, das heißt, das ich es nur mit diesem Titanzeug reparieren kann, sonst knallt es euch gerade wieder durch, aber mit diesem speziellen Eisen müsste es gehen."

„Wie lange brauchst du dafür?", wollte Arthur wissen. Mike wägte es mit einem Kopfwackeln ab.

„Hhm....wenn ich das Metall habe....vielleicht zwei, drei Tage. Ich muss es zu Hause reparieren, denn im Institut wäre es zu gefährlich."

Merlin nickte „Okay....du kannst es ja Sal sagen, wenn du fertig bist." Er nickte und stand auf
„Ich muss das mitnehmen."

„Natürlich....sag mir, was du dafür haben willst", sagte Merlin, er schüttelte den Kopf und grinste

„Sal wird das begleichen....in einer ganz speziellen Währung, nicht wahr?" Sal nickte und küsste ihn, dann gingen sie.

Merlin kam zurück ins Wohnzimmer und schaute Arthur wortlos an. Er sah nicht erleichtert oder so aus, eigentlich sah man ihm gar nichts an. Merlin hasste, was sie in seiner Kindheit mit ihm gemacht hatten. Sie hatten ihm das Beste genommen, was er hatte....seine Emotionen, jemanden zu lieben....oder zu hassen, sich freuen oder unglücklich sein.

„Komm her", sagte Arthur. Merlin setzte sich neben ihn und er fragte „Willst du dich an mich lehnen, anscheinend machst du das gerne." Merlin nickte und kuschelte sich an seinen Hals. Es tat so gut, ihm nah zu sein, Arthur legte einen Arm um ihn, eher eine beschützende Geste, als eine liebevolle.

Sie sprachen nicht....es gab nichts zu sagen.


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Inzwischen fuhren und standen getarnte Lieferwagen in dem Viertel, die Strahlungen aufnahmen und heimlich die Anwohner abhörten.

Ein Wagen stand nicht weit entfernt von Merlins Straße entfernt. Agenten saßen darin an einer Abhöranlage. Sie war sehr modern und hatte eine enorme Reichweite.

Jack hatte im Moment Dienst und stöhnte, denn er hörte Ehestreit....Kindergeschrei....normale Unterhaltungen von Ehepaaren....auch Stöhnen und Keuchen, wenn sie ihren ehe oder unehelichen Pflichten nachkamen.

Er sah auf die Uhr, bald wurde er abgelöst. Jack hielt nicht viel von der Alienjagd und verstand auch nicht diese Leidenschaft, die Catlan und seine Kumpanen an den Tag legten. Er hatte nichts gegen diesen Besucher, anscheinend war der arme Kerl gezwungen, auf diesem Planeten zu landen.

Catlan würde ihn auseinandernehmen, dieser Mann war zerfressen von Ehrgeiz und Erfolg....hatte kein Erbarmen, weder mit Menschen noch mit Außerirdischen. Jack hasste das alles....warum war er nur dafür eingeteilt worden.

Er war jetzt neunundzwanzig und eingeteilt auf einer angeblichen Alienjagd, er hatte es ja verdammt weit gebracht. Er glaubte irgendwie nicht so richtig daran, schließlich war das ja keine Invasion. Aber er hatte Gerüchte gehört, das die Amis eine geheime Einrichtung hätten, in der sie angeblich schon Außerirdische hatten.

Catlan wusste bestimmt davon, aber er würde Jack so etwas nicht erzählen, der Idiot konnte nur Befehle geben.

Sollten sie das doch auf sich beruhen lassen....wenn es wirklich ein Außerirdischer gab, dann würde er wieder verschwinden....was konnte ein Einzelner denn anrichten? Nein....sie wollten ihn fangen und ihre Experimente machen.

Jack lachte kurz bitter auf....kein Wunder, das niemand mit diesem Planeten und seine Einwohner etwas zu tun haben wollte....sie waren total feindlich. Untereinander und auch gegenüber Fremden....was für eine Welt.

SternenliebeWhere stories live. Discover now