Sternenliebe Kapitel 17

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Sternenliebe



Kapitel 17




Zwei Tage später begann das Kampftraining und für Merlin war es Mord. Er war ein kleiner Angestellter in einem Büro gewesen und hatte nichts getan, als vor seinem Schreibtisch zu sitzen. Und nun stand er einem erfahrenen Kämpfer gegenüber mit seiner Übungswaffe und fragte sich, wie er diesen Tag überleben sollte. Er nahm null Rücksicht auf ihn, konfrontierten ihn mit Schmerzen, Merlin hatte nicht gewusst, das man solche Schmerzen haben konnte.

Arthur sah ihnen beim Training zu, er durfte nicht mit ihm kämpfen, dafür gab es spezielle Ausbilder und sie waren sehr speziell. Trainiert darauf, ihm Schmerzen zu bereiten und von ihm verlangten, sie zu ignorieren. Wieder stand er vom Boden auf, seine Lippe blutete und wahrscheinlich war eine oder mehrere Rippen gebrochen. Er sah zu Arthur, der mit unbeweglichem Gesicht da stand, nicht mit einer Wimper zuckte. Wieder griff der Ausbilder an und Merlin versuchte zu parieren....komisch, in den Filmen sah das immer einfach aus, dachte er, als er wieder keuchend zu Boden ging.

„Sie sind tot....wenn ich ein Pirat wäre, würden sie nicht mehr atmen", sagte das Energiewesen.

„Ich glaube....ich habe mir ein oder zwei Rippen gebrochen." keuchte Merlin, sein Gesicht schmerzerfüllt.

„Und? Einem Pirat würde das egal sein....im Gegenteil, er hätte leichteres Spiel mit ihnen. Ignorieren sie den Schmerz und greifen sie an", sagte er emotionslos.

Arthur stand da mit einem Gesicht, das einer Maske glich, er sah Merlin zu Boden gehen, das Gesicht schmerzerfüllt und es berührte ihn auf eine sehr unangenehme Weise. Er hatte den Drang, dazwischen zu gehen und diesem Ausbilder sein Übungsschwert in den Bauch zu stoßen. Wieder ging Merlin stöhnend zu Boden und er grub seine Fingernägel in die Handballen.

Diese Emotion, die anscheinend jetzt versuchte, zwar leicht, aber doch bestimmt durchzudringen, konnte er nicht zuordnen und das verwirrte ihn noch mehr, als dieses unangenehme Gefühl. Noch mehr Probleme hatte er damit, hier teilnahmslos zu stehen und zuzuschauen, wie Merlin mit Schmerzen konfrontiert wurde, denen er nichts entgegenzusetzen hatte.

Endlich war es zu Ende, der Ausbilder verließ den Übungsplatz, ohne nach Merlin zu sehen, der auf dem Boden saß, sich die rechte Seite hielt und vor Schmerz keuchte. Arthur ging auf ihn zu und zog ihn hoch, was Merlin aufstöhnen ließ.

„Ich bringe dich zu den Mediziner", sagte er und stützte Merlin, der jetzt sagte

„Er wird mich umbringen, ich weiß es."

„Nein, er bereitet dich auf die Missionen vor. Oft treffen wir die Piraten am Boden und müssen kämpfen. Ohne eine Kampfausbildung wirst du sterben....du hast dann keine Chance", antwortete das Energiewesen.

Sie erreichten das medizinische Labor und die Ärzte nahmen ihn mit. Merlin fühlte sich furchtbar, als wäre ein D Zug, ein Intercity und danach ein Elefant über ihn gefahren und getrampelt. Zum Glück stellte sich heraus, das sie was das Medizinische anging, genau so technisch weit waren und seine Rippen in Ordnung brachten.

Er stolperte hinaus zu Arthur, der auf ihn gewartet hatte.

„Besser?"

„Ich will nach Hause und mich hinlegen....ich bin ziemlich fertig", antwortete er und sie flogen nach Hause.

Merlin ließ sich stöhnend auf das Bett fallen, Arthur zog ihm seine Stiefel aus und sah ihn an. Er wusste nicht, was er machen sollte, Merlin sah ihn an

„Und du hast das als Kind ertragen müssen?"

„Nein....es war schlimmer. Was soll ich tun, Merlin?"

„Etwas zu trinken wäre nicht schlecht", sagte Merlin. Arthur ging in die Küche und brachte ihm Wasser, das er gierig trank.

„Ich werde das nicht überleben, Arthur. Die Piraten brauchen mich nicht zu töten, das besorgt schon der Ausbilder.
Wie hast du das nur geschafft?"

„Merlin, es ist eine mentale Funktion....du musst den Schmerz ausblenden. Versuche dich auf die Übungen zu konzentrieren und nicht auf das, was du fühlst."

„Das sagt sich so einfach....ich habe Knochen, die brechen und Organe, die gequetscht werden, keine Energie in mir drin, wie bei dir."

„Ja, ich muss gestehen, das es bei mir etwas anders ist", sagte Arthur.

„Etwas?" Merlin lachte, selbst das tat weh, seine Lippe platzte wieder auf, Arthur wischte das Blut vorsichtig mit einem Tuch weg.

„Oh man, wieso sind alle so daran interessiert, mich zu quälen, erst Catlan mit seinem Skalpell und nun dieser Ausbilder."

Arthur sagte nichts dazu, aber er hatte wirklich Bedenken, das Merlin es schaffte.


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Inzwischen war er bei den Mediziner schon wohlbekannt, wenn sie nicht so emotionslos wären, hätte er bestimmt ein herzliches Verhältnis zu dem Arzt. Er flickte Merlin wieder zusammen, wenn Arthur ihn wortlos brachte. Alles war schon routiniert....sie kamen, schleppten Merlin mit und heilten seine gebrochenen Knochen, Quetschungen und offenen Wunden.

Arthur kümmerte sich zu Hause um ihn, machte ihm etwas zu essen, was nicht so abwechslungsreich war, wie bei Merlin, weil er nicht kochen konnte. Für ein Wesen, das sich von Licht und Wärme ernährte, war eine Küche so überflüssig, wie Wasser in einen Fluss zu schütten.

Seit zwei Wochen ging das schon so und Merlin hatte Schmerzen erlebt, die jenseits jeder Vorstellungskraft waren. Eigentlich wunderte es ihn jeden Tag, das er noch lebte, wahrscheinlich deswegen, weil sie ihn immer wieder zusammen flickten. Es war ein ewiger Kreislauf, der Ausbilder nahm ihn auseinander und die Mediziner flickten ihn wieder zusammen. Seit zwei Wochen hatten sie nicht miteinander geschlafen, weil Merlin immer so kaputt war, das er es gerade noch so ins Bett schaffte.

Nun hatte der Ausbilder beim Rat vorsprechen müssen, um ihn zu informieren. Er hatte ihnen geraten, ihm eine zweitägige Pause zu geben, weil er die Befürchtung hatte, das Merlin es nicht schaffte. Der Rat hatte zugestimmt, sich doch bewusst, das er kein Energiewesen war. Schließlich hatten sie ihn nicht geholt, damit er im Kampftraining sterben sollte.

Merlin schlich durch das Quartier, er würde Stunden brauchen, zu sagen, was ihm weh tat, aber nur eine Sekunde....was ihm nicht weh tat. Sein Körper rebellierte, warnte ihn so weiterzumachen, aber er hatte keine Wahl. Diese Wesen hatten kein Mitleid oder sonst was, der Ausbilder schlug zu, ob er verletzt war oder nicht.

Er lag auf dem Sofa und sah sich einen Film an, diese Helden kämpften toll und Merlin wurde jetzt erst richtig bewusst, das sie nur so taten. In seinem Training würden sie auch alt aussehen. Arthur kam von der Terrasse, er war bei einer Besprechung, Lance hatte ihm die neue Crew vorgestellt. Er kam auf Merlin zu und setzte sich neben ihn.

„Und?", fragte Merlin.

„Ja....alles Topleute, Lance hat gut gewählt, ich werde sie dir noch vorstellen."

„Ich bin sicher, die können alle sehr gut kämpfen, nicht wahr?"

„Ja....alle, sogar die Leute im Maschinenraum und der Krankenstation."

„Toll....da passe ich ja gut dazu, der arme Mensch, der nichts auf die Rolle bekommt."

„Auf die Rolle....was für eine Rolle?", fragte Arthur verwirrt.

Merlin grinste und beugte sich vor, küsste ihn sanft, denn seine Lippen sahen furchtbar aus. Arthur verstand nicht die Metapher seiner Sprache, nahm es immer wörtlich.

„Es bedeutet, das ich nicht so toll bin."

„Du bist für mich toll, Merlin....jemand, den ich sehr schätze und Zuneigung empfinde."

Merlin fuhr ihm zart durch sein schönes Haar „Ja, nur der erste Pirat wird sich freuen....endlich jemand, bei dem er sich nicht anstrengen muss, ihn zu töten."

„Du bleibst bei mir bei Bodenkämpfen, ich werde dich beschützen", antwortete Arthur.

„Trotz allem muss ich das Training schaffen, sonst lassen sie mich nicht mit dir fliegen, dann bin ich nicht qualifiziert dafür....das sagte der Ausbilder."

„Gut", Arthur stand auf „Wir haben zwei Tage, ich werde dir helfen." Er ging auf die Terrasse und kam mit zwei Übungsschwerter hinein, gab eines Merlin.

„Was hast du vor?"

„Wir werden üben und auch diese Schmerzkontrolle....auf der Terrasse....komm."

Merlin folgte ihm, wenn auch stöhnend, aber es hatte keinen Zweck....er musste das lernen, er fragte

„Wieso Schwerter....wir sind doch nicht im Mittelalter."

„Piraten haben im Nahkampf Schwerter, aber nicht solche, die du kennst. Sie sind sehr gefährlich, bestehen aus einem Metall, das dir unbekannt ist, zweischneidig und sehr scharf. Sie sind mit Energie geladen und schneiden dir den Kopf ab ohne große Anstrengung."

„Klingt sehr aufmunternd....ich bin begeistert", sagte Merlin sarkastisch und stellte sich in Position.

„Unsere Nahkampfwaffen sind ähnlich, auch sie mit Energie geladen und sehr scharf. Sie haben eine andere Form, wie die der Piraten. Außerdem haben wir noch einen Dolch, der so ähnlich ist. Für andere Kämpfe, die Protonenwaffen, ihr Energiestrahl ist tödlich und effektiv."

„Das wäre mir lieber, sie zu erschießen, als sie nah an mich heran zu lassen."

„Sie sind grausam, aber nicht dumm....sie werden dir kein Ziel bieten", meinte Arthur und stellte sich in Position.

„Pass auf, ich greife dich langsam an und sage dir, wie du parierst. Merke dir diese Anwendungen. Versuche alles auszublenden, konzentriere dich nur auf deinen Gegner. Im Kampf wird viel um dich los sein....andere, die kämpfen, Schießen mit den Waffen, Detonationen. Deine eigenen Leute, die um dich herum fallen, wie auch Piraten, aber....du darfst nie die Konzentration zu deinem Gegner verlieren, sonst bist du tot, bevor du es realisieren kannst. Sie werden dein Zögern und deine nicht vorhandene Konzentration sofort ausnützen und dich töten."

Arthur zeigte ihm langsam die Technik, sagte ihm, wie er parieren musste. Er zeigte ihm auch einige Tricks, wie er seinen Gegner täuschte, Ausfallschritte und Taktik. Merlin wiederholte alles mit ihm, merkte sich das. Er war nicht dumm, im Gegenteil....er hatte alle Prüfungen mit Auszeichnung auf der Erde bestanden. Es war nur schwer gewesen, in einer Firma Fuß zu fassen, man brauchte Fürsprecher, die er nicht hatte.

Nach und nach wurde ihr Tempo schneller, Arthur griff schneller an, seine Bewegungen geschmeidig wie die einer Katze und sehr selbstsicher. Merlin bewunderte ihn, er war ein ausgezeichneter Kämpfer, nun gut....sie setzten keine Loser auf solche Posten.

„Sehr gut....Merlin", lobte er ihn und griff wieder an. Merlin ließ sich natürlich ablenken, Arthur war so erotisch, als er sich wie ein geschmeidiger Panther bewegte, Merlins Angriffe mit Leichtigkeit abwehrte und er ihn schließlich sein Schwert an seinen Bauch hielt und Merlin überraschte.

„Nun wärst du tot.... an was denkst du....du bist unkonzentriert", warf er ihm vor.

Merlin griff ihn an und sagte „Ich dachte gerade daran, dich unter mir liegen zu haben und ich in dich stoße, während ich deinen Schwanz massiere." Arthur stockte für eine Millisekunde und war nicht achtsam und einen Moment später nützte Merlin seine Chance und hielt ihm das Schwert an den Hals.

Merlin lachte....Arthur hatte nicht aufgepasst, als er das sagte, er war abgelenkt. Bestimmt stellte er sich das vor, als sie kämpften.

„Du bist auch unkonzentriert, Commander....der unbeholfene Mensch hat dich gerade getötet."

Arthur stand seitlich zu ihm und sah zu Boden, dann mit einem Seitenblick zu Merlin, der dunkelhaarige Mensch könnte schwören, einen Moment einen belustigen Blick in seinen Augen gesehen zu haben.

„Das war eine gute Taktik, aber ich befürchte....sie wirkt nur bei mir. Aber jetzt konzentriere dich auf den Kampf, denn wenn du das nicht lernst, wirst du nie wieder Gelegenheit haben, deinen Penis in mich zu stoßen, weil du tot bist....also....Aufstellung."

Merlin lachte, er mochte seine naive Sprache, was den Sex anging....es war auf eine seltsame Art erregend.

Nach Stunden hörten sie auf. Arthur war zufrieden. Merlin stellte sich nicht ungeschickt an, mittlerweile beherrschte er das besser, als in diesen zwei Wochen.

„Warum übt der Ausbilder nicht so mit mir, dann wäre ich schon weiter."

„Seine Aufgabe ist auch das Schmerztraining, deshalb schlägt er so hart zu. Wir machen das mentale Training nach der Dusche....komm."

Natürlich war.... nur duschen....nicht drin, Arthur fiel über Merlin her und nahm ihn, bevor dieser realisierte, was eigentlich los war....er hatte eindeutig Entzugserscheinungen, dachte Merlin amüsiert, während Arthur ihn stöhnend fickte.

„Bist du in Ordnung....ich vergaß, das du verletzt bist", sagte er, als sie aus der Dusche stiegen. Nun ja....ein wenig zu spät, aber dieses kleine Teil konnte man nun zu seinem rebellierenden Körper dazu zählen, aber was machte das schon, nur ein Teil, das sich in die Reihe seiner schmerzenden Körperteile mit anstellen konnte. Wichtiger war für Merlin, Arthur wieder zu spüren und das hob das locker auf.

„Alles in Ordnung....es war schön", sagte Merlin und war wohl notwendig, mehr für Arthur als für ihn. Er lächelte vor sich hin, als er einen der bequemen Overalls anzog....Arthur war verrückt nach Sex, verrückt nach den Empfindungen und scheinbar auch verrückt nach ihm.


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Sie setzten sich auf das Sofa und machten mentale Übungen.

„Sieh mir in die Augen und versuche alles auszublenden....wenn du Schmerz fühlst, dann versuche ihn zu ignorieren."

„Es ist schwer, in deine schönen Augen zu sehen und an nichts zu denken. Mir fallen da sehr viele Sachen ein, vor allem, das ich dich liebe", sagte Merlin schmunzelnd. Arthur beugte sich vor und küsste sanft seine malträtierten Lippen.

„So gerne ich das jetzt hören möchte....konzentriere dich, Merlin. Du musst dich von deinem Körper trennen, mental."

Merlin sah in seine Augen, versank in ihnen. Er versuchte an nichts zu denken, bis er zusammenzuckte und seinen Arm zurückzog. Arthur hatte kurz mit einem Messer gestochen, es blutete.

„Das hat weh getan. Verdammt....fängst du jetzt auch damit an?", sagte Merlin etwas gereizt.

„Du hast den Arm zurückgezogen, als es schmerzte", sagte Arthur unbeeindruckt „ Als Catlan mich mit diesem Messer bearbeitete, zuckte ich nicht einmal. Ich sah ihn an, in seine Augen....ohne mich zu regen. Das machte ihn wütend und er schnitt tiefer, drehte das Messer in der Wunde. Doch ich reagierte nicht, egal, was er tat."

„Hat es dir nicht weh getan, Arthur?"

„Es hatte sehr geschmerzt, erst recht, als er das Messer in der Wunde drehte....hin und her. Glaube mir....es waren furchtbare Schmerzen, aber ich hatte sie unter Kontrolle. Du wirst das nie so beherrschen, wie ich oder alle anderen meiner Gattung, weil sie das schon alle als Kind erlernten. Aber du solltest zumindest versuchen, den Schmerz einigermaßen zu ertragen."

Merlin hielt ihm seinen Arm hin.

„Dann schneide mal darauf los, aber bedenke....ich brauche den Arm noch."

Arthur hatte ihm nie erzählt, was Catlan mit ihm gemacht hatte. Das war das erste Mal, das er mit Merlin darüber gesprochen hatte. Anscheinend hatte er Arthur mehr gefoltert, weil er ihn wütend gemacht hatte und sich nichts anmerken ließ. Merlin hatte geschrien, als er ihn aufschnitt, diese Schmerzen waren furchtbar gewesen.

Er fühlte den Schmerz, als Arthur ihn wieder schnitt, aber er unterdrückte die Reaktion, den Arm wegzuziehen, versuchte über den Schmerz Herr zu werden. Arthur sah ihn an, schnitt noch einmal und Merlin sagte sich in Gedanken....ich fühle keinen Schmerz....ich fühle ihn nicht....ich fühle ihn nicht.

Arthur legte das Messer weg und wickelte ein Tuch um seinen Arm, ging ins Badezimmer und kam mit einem Spray zurück. Nachdem er es aufgesprüht hatte, waren die Schnitte weg, Merlin sah überrascht auf seinen Arm.

„Wundspray....es heilt kleine Wunden."

„So etwas hätte ich gebraucht nach Catlan", sagte er. Noch heute hatte er Narben von der Folter.

„Das war schon sehr gut, so musst du es auch handhaben, wenn er dir deine Knochen bricht."

Na toll....er nannte ihn sowieso schon Knochenbrecher. Sie übten den ganzen zweiten Tag, mittlerweile in Kampfgeschwindigkeit und Merlin hatte so einigermaßen ein Gefühl dafür. Aber er konnte Arthur nicht schlagen, er war einfach zu gut. Arthur nickte

„Sehr gut....es ist zwar nicht perfekt, aber zumindest wirst du eine gewisse Zeit parieren können, bis...."

„Bis ich tot bin?", vervollständigte Merlin den Satz mit einer Frage....eine wichtige Frage.

„Nein, bis ich dich beschützen kann. Vielleicht werden wir getrennt und dann bist du auf dich angewiesen. Aber ich werde dich beschützen. Wir machen Schluss, morgen musst du wieder zum Training."

Merlin seufzte, er war jetzt viel besser mit dem Schwert, aber er hatte keine Hoffnung, das er morgen heil da raus käme. Aber sein Ausbilder wäre schon überrascht.


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Nach ein paar Minuten im Kampftraining schien sein Ausbilder etwas verwirrt zu sein. Merlin parierte viele seiner Angriffe, vollführte Täuschungsmanöver und Ausfallschritte. Zumindest ging er nicht nach fünf Minuten schon zu Boden. Das Energiewesen stoppte und sah ihn prüfend an

„Sie haben geübt?"

„Ja."

Er sah zu Arthur rüber, der mit unbeweglicher Miene da stand und ihnen zusah und nickte verstehend.

„Es ist eine Ehre....von Commander Arthur unterrichtet zu werden. Er ist einer der Besten und hat bei ihnen sehr gut gearbeitet. Sie haben eine Steigerung von fünfzig Prozent. Wie kommt es, das er sie trainiert? Normalerweise tut er so etwas nie....er ist für höhere Aufgaben bestimmt. Viele wären erfreut....von Commander Arthur unterrichtet zu werden."

„Ich hatte ihn gefragt, ich denke....das ist der logischste Weg, eine Zustimmung zu bekommen", antwortete Merlin unberührt.

Der Ausbilder nickte anerkennend....seine Antwort beeindruckte ihn, schließlich war er ein Mensch und hatte nicht viel mit Logik. Aber das war eine wirklich vollkommene korrekte Antwort.

Trotz allem schleppte ihn Arthur nach dem Unterricht wieder zu den Mediziner, weil er wieder die Rippen gebrochen hatte. Aber wenn Merlin ehrlich war, tat es gar nicht mehr so weh. Wahrscheinlich, weil er seine Knochen so oft gebrochen hatte, das sein Körper das schon für normal ansah....oder sein Schmerztraining griff endlich.

In ihrer Freizeit trainierte Merlin mit Arthur und er wurde langsam gut. Merlin hatte den Ehrgeiz gepackt, er fühlte sich wie einer seiner Helden in den Filmen, nur mit dem Unterschied, das er wirklich kämpfte und auch wirklich getötet werden konnte. Dann würde er nicht mehr aufstehen, wenn die Szene abgedreht war. Arthur nickte beeindruckt.

„Du hast ein Talent zum Kämpfen....ich kenne niemand, der das so schnell lernte, zumindest einigermaßen."

Merlin stemmte die Hände in die Hüften.

„Was heißt hier einigermaßen....nur weil ich dich nicht besiegen kann? Ich weiß schon, wie du unkonzentriert wirst."

Arthur nahm ihm das Schwert ab

„Wie ich schon sagte....deine Worte und deine Berührungen verhindern, das ich nicht denken kann, aber bei anderen funktioniert das nicht."

Merlin sprang an ihm hoch, Arthur war kräftiger als ein normaler Mensch, er griff unter seinen Hintern und hielt ihn fest, während Merlin seine Beine um Arthurs Taille legte, darauf konzentriert, ihn sehr ausführlich zu küssen und dann keuchend sagte

„Danke....für alles."

„Bist du soweit funktionstüchtig, das wir das im Bett weiterführen können?", fragte Arthur

„Funktionstüchtig? Bin ich der Android oder du?", stellte Merlin amüsiert eine Gegenfrage.

„Ich meine damit, ob du mit deinen Lippen meinen Penis berühren kannst", sagte Arthur in seiner typischen Art. Er mochte es, wenn Merlin ihn mit seinem Mund verwöhnte.

„Das bekomme ich hin und so einiges mehr", grinste Merlin und Arthur trug ihn ins Schlafzimmer.


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Vier Wochen später hatte es Merlin geschafft, sein Ausbilder gab grünes Licht. Er sagte ihm, das es bewundernswert war, was Merlin in dieser kurzen Zeit geschafft hatte. Die Wahrheit war, das er es ohne Arthur nicht geschafft hätte. Abgesehen von den bestimmt hundert Knochenbrüchen, Quetschungen und Wunden, die er ertragen hatte. Schmerzen jenseits jeder Grenze und er hatte es erduldet....für Arthur. Und....wenn er ehrlich war, auch für sich selbst. Er wollte in den Augen der überlegenen Energiewesen nicht als schwach wirken.

Er hatte sich etwas verändert, nicht nur äußerlich, noch immer war er schlank, aber Muskeln hatten sich gebildet, wo zuvor nie welche waren. Und er war selbstbewusster....die Erkenntnis, das er unsagbare Schmerzen erduldet hatte und nun mit einem Schwert in der Hand kein völliger Trottel war, gab ihm auf irgendeine Weise Selbstsicherheit.

„Ich würde ja jetzt eine Party schmeißen, aber ich fürchte, die Energiewesen können damit nichts anfangen", sagte Merlin lächelnd, als sie nach Hause kamen. Arthur nahm ihn in den Arm und küsste ihn

„Ich bin sehr stolz auf dich und nun werde ich dich jemanden vorstellen, denn ich sehr schätze. Komm!"

Sie stiegen in das Flugshuttle und flogen los, mittlerweile hatte er sich an dieses Flugding gewöhnt, doch noch immer dachte er darüber nach, wie viele Meter es nach unten ging. Sie flogen aus der Stadt hinaus, ein Stück über das Land, bis Merlin ein schönes Anwesen sah, sie landeten und ein älterer Mann kam ihnen entgegen. Er musterte Merlin und dieser tat es Arthur nach und verbeugte sich leicht.

„Sie sind also der Mann, der meinen Schützling so aus der Bahn geworfen hat?", begrüßte er Merlin und bot ihnen einen Platz auf der überdachten Terrasse an. Ein Mann brachte ihnen Getränke.

„Ich bin Gaius, Arthur hat ihnen bestimmt schon von mir erzählt."

„Ja, sie sind sein Mentor."

„Und Berater und Zuhörer....ja. Arthur war mir immer wichtig, er ist etwas ganz Besonderes, aber das wissen sie mit Sicherheit auch schon."

„Ja....ich....schätze ihn", sagte Merlin zögerlich, Gaius lehnte sich zurück und musterte ihn einen Moment.

„Für jemanden, der voller Emotionen ist, wissen sie diese gut zu beherrschen und sie sind sehr vorsichtig....ich bin überrascht."

„Inwiefern?"

Arthur saß nur neben Merlin und hörte zu, er kannte Gaius....er wollte sich ein eigenes Bild von Merlin machen. Er hatte ihm sehr viel erzählt, aber Gaius wollte sich eine eigene Meinung bilden. Arthur war es sehr wichtig, das er Merlin schätzte, schließlich gehörte er jetzt zu seinem Leben und auch damit zu Gaius. Er besuchte seinen Mentor oft und es würde ihm nicht gefallen, wenn Merlin bei Gaius in Ungnade fiel.

„Wie sie sich ausdrücken....ich weiß, das sie die Emotion Liebe für Arthur empfinden und auch das Arthur ihnen nicht abgeneigt ist. Sie haben etwas Unmögliches zustande gebracht und seine Konditionierung etwas lädiert. Wie haben sie das getan?"

Merlin sah überrascht zu Arthur, er wusste nicht, das Gaius über sie Bescheid wusste, Arthur hatte das nie erwähnt. Aber es sagte ihm auch, das Arthur Gaius vertraute, denn es wäre Selbstmord, so offen zu reden.

„Ich weiß es nicht." Das war die Wahrheit, er wusste nicht wirklich, was Arthur veranlasst hatte, ihn zu lieben oder, wie er es immer ausdrückte....Zuneigung empfinden.

„Nun....erzählen sie mir ihre Eindrücke....ihre Emotionen, als sie ihn fanden."

„Ich war fasziniert von ihm....er sah mich mit diesen verdammten blauen Augen an und ich war irgendwie verloren. Ich nahm ihn mit nach Hause und pflegte ihn", er lächelte „Ich glaube, ich hatte mich da schon verliebt."

„Sie mochten immer schon männliche Partner?"

„Ja, ich wusste es schon sehr früh, das Männer mich anzogen."

„Deshalb war ich sehr enttäuscht, als er mir sagte, das er keinerlei Emotionen hatte. Das war sehr schwer für mich, umso glücklicher war ich, als er mit mir das Bett teilen wollte. Ich wusste, das er es aus Neugier tat, aber das war mir egal....ich wollte ihn, mit so einer Macht, das es mich selbst überraschte."

„Sie wussten, das er wieder gehen würde und trotzdem liebten sie ihn?"

„Ich kann das nicht abstellen oder anstellen, wie ein Radio. Man verliebt sich oder auch nicht, darauf habe ich keinen Einfluss. Ich liebe Arthur mit meinem Leben und würde jeden töten, der ihm etwas Böses will. Ich habe meinen Heimatplaneten, meine Freunde verlassen, um hier mit lebenden Maschinen zu leben....habe furchtbare Schmerzen ertragen und gelernt zu kämpfen. Ich würde alles für ihn tun....lügen, betrügen....morden. Und das ist Liebe! Ich habe zwei Jahre gelitten und nie aufgehört an ihn zu denken und nie aufgehört, ihn zu lieben....beantwortet das ihre Frage?" Es klang aggressiv, selbst in Merlins Ohren.

„Wie ich sehe, sind alle anderen Emotionen auch aktiv....wie Zorn?", sagte Gaius gelassen.

„Verzeihung....ich frage mich nur, warum sie das wissen wollen. Ein Wesen, das keinerlei Emotionen hat, kann doch so etwas nicht verstehen, oder?"

„Nein, eigentlich nicht....ich war nur neugierig. Ich kann diese Emotionen nicht nachvollziehen, aber Arthur schon. Er entwickelte Liebe für sie, obwohl man es so nicht sagen kann. Er wird sie nie so lieben, wie sie....seine Konditionierung verhindert das, lässt nur einen Teil zu."

„Das ist mir bewusst und ich bin glücklich für das, was er mir geben kann."

Gaius nickte, er schätzte den jungen Mann, der ihm hier die Stirn bot, für Arthur eintrat ohne einen Moment zu zögern. Und....um nicht zu vergessen, einen Schritt in das Unbekannte tat, nur um bei ihm zu sein.

„Arthur hat gut gewählt....sie sind kein Feigling. Aber sie müssen acht geben....Emotionen, die sie hier haben dürfen, weil sie nützlich sind, würden Arthur den Tod bringen."

„Ich weiß das."

Gaius sah nachdenklich auf den Tisch.

„Wissen sie, Merlin....wir waren nicht immer so. Wir waren ein Volk, das seine Emotionen sehr ausgiebig lebte. Liebe....Freude....auch negative, wie Hass und Zorn. Wir paarten uns wie ihr Menschen, auch aus Vergnügen."

„Auch gleichgeschlechtlich?"

„Ja....aber das war nicht sehr verbreitet und wurde geächtet, deshalb blieben solche Paare im Geheimen. Ich muss dazu sagen, das Energiewesen sehr leidenschaftliche Gefühle hatten, sie paarten sich mit Leidenschaft und hassten mit Leidenschaft und so fing es an. Hass, Zorn....Machtgier führten zu Kriegen, die fast meine Rasse ausgelöscht hätte. Bis einer die Macht an sich riss und nur noch eine Chance sah, diese Spezies zu retten, indem man ihnen Zorn und Wut nahm. Leider verschwanden die positiven Gefühle auch und so rettete dieser Eine unsere Spezies vor der Ausrottung. Heute sind wir eine der führenden Rassen und sehr diszipliniert. Unsere Welt blüht und wächst. Eine fehlerhafte Konditionierung würde dieser Struktur schaden und alles durcheinanderbringen."

Er sah zu Arthur

„Versprich mir, das ihr vorsichtig seid. Du bist jetzt im Fadenkreuz des Rates, weil du einen Menschen bei dir hast und sie Erfolge sehen wollen."

„Das werden wir, Gaius."

„Auf dem Schiff darf niemand Verdacht schöpfen", er wandte sich an Merlin „Sie müssen Arthur behandeln wie ihr Kommandant, keine Berührungen. Auf so einem relativ kleinem Schiff fällt so etwas sehr schnell auf. Und paart euch nur in eurem Quartier....nirgendwo anders, alles ist überwacht."

„Warum nicht auch die Quartiere?", wollte Merlin wissen.

„Es ist Gesetz, das die Quartiere privat sind und strengstens verboten, sie zu überwachen. Bei einem solchen kontrollierten Planeten wie Anara, muss es eine Zone geben, wo die Bewohner frei von allem sind. Es ist ein rationaler Plan....wäre das nicht so, würden sie irgendwann dieser Kontrolle leid sein. Aber so haben sie einen Rückzugsweg, einen Ort nur für sich und den sie brauchen. Frei von sämtlicher Überwachung....die Ordnung war wirklich sehr logisch durchdacht."

„Was ist mit dem Rat?"

„Der Rat ist die eigentliche Macht, nicht der Herrscher. Viele wissen das nicht und obwohl der Rat alle Entscheidungen trifft, halten sie schon Rücksprache zum Herrscher, der ihre Entscheidung nur selten anfechtet. Der Rat entscheidet....ihr solltet ihn besser nie enttäuschen."

Merlin nickte „Ich verstehe die Beweggründe, so zu handeln, was die Emotionen angeht, aber lernen wir denn nicht mit den Generationen?"

Gaius schüttelte den Kopf „Dein Planet ist doch der ideale Vergleich, Merlin. Menschen führen Kriege aus verschiedenen Emotionen....Rassenhass, Religion und Machtgier, auch nur um Bestätigung zu finden. Das war schon immer so auf diesem Planeten, wenn sie zurückdenken, nur mit dem Unterschied, das die Waffen moderner werden und die Beweggründe verschleiert werden. Heute sagen sie, das sie diese Region unterstützen wollen oder ihnen zu Hilfe kommen, aber in Wirklichkeit darauf aus sind, sie zu kontrollieren und ihrer Bodenschätze Herr zu werden....so ähnlich, wie bei den Piraten."

Merlin nickte, es gab immer Kriege und Eroberungen. Von den Römer angefangen über Napoleon und Hitler, alle wollten die Welt beherrschen....Machtgier. Gaius hatte mit jedem Wort recht....seine Welt war so, der Frieden stand immer auf wackligen Füssen, früher wie heute auch. Sie bemühten sich, aber das war nicht genug.

„Wir hingegen haben keinerlei solcher Emotionen, im Gegenteil....wir beschützen die Planeten, die sich nicht wehren können, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Weil wir Habgier nicht kennen, wir treiben Handel mit diesen Planeten....sie geben uns, was wir brauchen und bekommen im Gegenzug, was wir anzubieten haben, inklusive unseren Schutz. Piraten plündern und morden, sie nehmen, was sie brauchen. Deshalb suchen sie sich die schutzlosen Planeten aus und unglücklicherweise haben sie die meisten Bodenschätze. Sie sind meistens Arbeiter und keine Soldaten, Anara ist ein militärischer Planet....so würden sie das wohl nennen."

Merlin hörte zu, er verstand diese Welt jetzt besser, auch wenn es manchmal grausam erschien, waren sie doch bestrebt perfekt zu sein. Keinerlei Emotionen zu haben war aus dieser Sicht nicht so furchtbar. Sie würden nie der Versuchung der negativen Gefühlen erliegen, aber auch nicht den Positiven. Das hieß, Energiewesen, die Emotionen bekamen, würden auch die Negativen haben und so die Ordnung gefährden....Merlin verstand das....wo Licht ist, ist auch immer Schatten.

Sie blieben noch eine Weile, dann verabschiedeten sie sich von Gaius. Merlin und Arthur versprachen bald wiederzukommen. Als sie im Shuttle saßen Richtung Heimat, sagte Merlin grinsend

„Jetzt weiß ich, wo du diese Leidenschaft her hast. Es liegt in deinen Genen, Gaius sagte, das die Energiewesen sich früher sehr leidenschaftlich liebten."

„Das wird wohl so sein....diese Empfindungen scheinen irgendetwas in mir zu bewirken", antwortete er.

Merlin kicherte „Da wir keine Party schmeißen können, weil dann niemand käme, werden wir eine für uns zwei veranstalten."

„Was hast du vor?"

„Wir werden uns etwas zu trinken nehmen und uns in unser romantisches Schlafzimmer zurückziehen und für uns feiern."

Arthur sah ihn kurz an „Bist du denn in der Lage dazu? Ich denke, das du dich noch ausruhen solltest."

Merlin sagte nichts darauf....er käme zu seiner kleinen privaten Feier. Er wusste ja, wie Arthur reagierte, wenn er ihn berührte und erst recht an bestimmten Stellen.

Er grinste und sah Arthur von der Seite an....sein Kommandant schien sich auf den Flug zu konzentrieren. Von Weitem sah er schon ihr Landeplatz....Arthur landete und sie stiegen aus. Merlin ging ohne ein Wort ins Schlafzimmer und zog sich aus, Arthur kam herein

„Was tust du?"

„Ich gehe ins Bett....es ist so romantisch, dem Plätschern des Wasserfalls zuzuhören....willst du mitkommen?", fragte er und griff sich an seinen Penis, Arthur folgte dieser Bewegung. Einen Moment verharrte sein Blick auf Merlins Geschlechtsteil, den dieser fast unbeabsichtigt, total unbeabsichtigt berührte und dann zog er sich wortlos aus.

Merlin grinste und stieg ins Bett....er wusste, er kam zu seiner privaten Party....nur von dem Plätschern des Wasserfalls bekamen sie nicht mehr viel mit.

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