Der Wunsch nach Zweisamkeit

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Ich habe leider kein Bild gefunden das besser passt. Also stellt euch einfach die Kissen und das alles vor XD

,,Weiß dein Vater schon, dass er hier ist?", Anaya lag rücklings auf dem Bett. Ihre Flügel lagen in den Laken und sie sah leer an die Decke.
,,Ich weiß nicht genau. Mein Großvater hat ihn hergebracht, wenn er es nicht gesehen hat, dann hat er es sicher gehört.", antwortete Serafyn leise und und zog sich ein Hemd über. Es würde vermutlich einige Probleme geben, sobald heraus kam, dass Nemesis hier und vor allem ein Wyvern war.

,,Wie glaubst du wird er reagieren? Immerhin scheint er ja nicht gerade begeistert davon zu sein.", sie sprach das aus, was jeder wusste, aber keiner so wirklich wahrhaben wollte.
,,Er wird noch weniger begeistert sein, wenn er erfährt, dass Nem ein Wyvern ist.", er konnte Anaya alles anvertrauen. Genauso Artemis, nachdem sie drei ja die Geheimnisse der anderen hüteten. Jeder von ihnen hatte ein Geheimnis. Artemis und Dante, Nemesis war ein Wyvern und Anaya mochte nicht nur Männer sondern auch Frauen. Alles Dinge die nicht gerade gerne gesehen wurden.

,,Aber das heißt doch ihr könntet Nachwuchs bekommen!", sie richtete sich ruckartig auf und strahlte übers ganze Gesicht. Gerne würde er das auch so sehen, aber alles woran er denken konnte, war sein Vater, der vermutlich nur wütend werden würde. Dabei verstand Serfayn nicht einmal warum. Drachen heirateten auch keine Menschen, erst recht keine Halblinge und trotzdem war seine Mutter ein Halbling.

,,Ja, wenn mein Vater es zulässt. Ich weiß nicht einmal wie ich Nemesis morgen in meine Gemächer bringen soll! Was soll ich ihm denn sagen wenn da ein halbnackten Junge auf meinem Bett sitzt!?", die ganze Zeit schon geisterte diese Frage in seinem Kopf herum. Wie sollte er das denn hinbekommen? Er wollte noch nicht erklären, dass Nemesis ein Wyvern war, nicht bevor sie tatsächlich Nachwuchs erwarteten.

,,Ich hab eine Idee, aber danach schuldest du mir war klar?", Anaya stand auf und kam zu ihm.

,,Artemis und ich haben den Plan, die Gemächer zu Tauschen für diese Nacht. Sprich ich werde in seine Gemächer zu dem Jungen gehen und er ist in meinen mit Dante. Nemesis könnte in Artemis' Gemächern warten auf dich, und ich gehe dann mit dem Jungen in deine. Und kurz bevor die Sonne aufgeht wechseln wir rasch. Was sagst du?"
Eigentlich klang das gar nicht so schlecht. Sie würden nur aufpassen müssen, nicht dabei erwischt zu werden.

,,Glaubst du denn wir bekommen das hin?"

,,Na klar bekomme ich das hin. Vertrau deiner Cousine. Dafür möchte ich aber etwas...", sie spitzte die Lippen und sah ihn abwartend an.
,,Und was?"
,,Ds mit dem kleinen Abenteuer habe ich ernst gemeint. Nem ist schon eine süße Echse."
,,Das bereden wir noch. Überleg di schon mal was anderes...ich glaube nicht, dass Nem so begeistert davon sein würde...", und er wollte ihn auch nicht teilen. Wobei es vielleicht ganz interessant wäre ihnen beiden zuzusehen...

,,Na schön. Mal sehen. Ich kümmere mich um alles."
,,Danke, Anaya."
,,Denk nur an meine Bezahlung, Sera.", sie ging an ihm vorbei zur Türe, und blieb stehen.
,,Mach dir wirklich keine Sorgen, ich bekomme das hin.", versicherte sie ihm und ging dann.
,,Warte! Kannst du mir noch einen gefallen tun?"

Nemesis:

Das heiße Wasser fühlte sich so gut auf seiner Haut an, dass er das Becken gar nicht mehr verlassen wollte. Der zarte Duft von Rosen lag in der Luft und er flatterte leicht mit seinen Flügeln, wodurch kleine Wellen auf der Wasseroberfläche entstanden. Er dachte zurück, an die Zeit im Dorf. Kein Essen, kein auch nur annähernd warmes Wasser und erst recht keine saubere Kleidung oder ähnliches. Und jetzt? Jetzt badete er in einem Riesen großen Becken, randvoll mit heißem Wasser und allen möglichen kleinen Ölen und Düften. Er bekam jeden Tag drei Mahlzeiten und neue, schöne Kleidung.

,,Nem?"

Er sah auf und sah zur Türe, wo Serafyn stand.
,,Alles in Ordnung? Du bist schon sehr lange hier drinnen. Ich dachte nur, ich seh mal nach dir.", Sera ging um das Becken herum und setzte sich neben ihn auf eines der Kissen. Nemesis rutschte etwas näher an den Rand heran und zog die Beine an.
,,Das Wasser ist so schön warm...", schwärmte er und schloss genüsslich seine Augen.

,,Darf ich zu dir kommen?"
,,Hast du nicht schon gebadet?", neckte Nemesis den Drachen und grinste leicht. Serafyn schnaufte und stand wieder aus. Er zog sich schamlos aus und kam zu ihm in das Wasser. Nemesis sah dem anderen dabei zu wie er durch das Wasser zu ihm ging und sich ihm gegenüber hinsetzte. Nem sah schüchtern weg und zuckte leicht zusammen, als Serafyn seine Hände auf seine Hüften legte und ihn an sich zog, weshalb er die Beine nun ausstrecken musste und nun an den muskulösen Körper des anderen gepresst wurde.

Es war seltsam Serafyn so zu spüren. Ohne Kleidung dazwischen und so eng aneinander gepresst. Irgendwie gefiel es ihm...
,,Was macht das denn hier?", Sera sah zur Seite und grinste, als er die kleine Ölampulle am Beckenrand liegen sah. Nemesis errötete und versuchte sich aus der Umarmung des Drachen zu befreien, was diesen nur dazu brachte, ihn fester zu umschlingen. Serafyn lachte leise und legte den Kopf schief.

,,Soll ich dir zeigen wie das geht?", schnurrte der Drache leise und kam mit dem Gesicht ganz nahe an seines heran. Nemesis atmete zittrig ein. Der Gedanke hatte etwas...anreizendes. Vielleicht wäre es ja mal ein erster Schritt um einander besser kennenzulernen, für eine körperliche Art und Weise.

Er nickte zögernd und schluckte. Serafyn sah ihn leicht überrascht an. Beinahe so, als hätte er mit einer ganz anderen Antwort gerechnet. Der Drache legte die kleine Ampulle weg und hob ihn hoch, als er aufstand. Als er aus dem heißen Wasser herausgerissen wurde, überzog eine Gänsehaut seinen Körper. Serafyn legte ihn auf eine Decke auf dem Boden und reichte ihm ein Kissen, bevor er aufstand und sich einen Bademantel holte. Nem war zugegeben etwas enttäuscht und fühlte sich seltsam entblößt. Splitternackt lag er auf dem Boden, völlig ungeschützt und entblößt. Etwas in ihm gefiel das ein wenig.

Serafyn ging zu einem der Regale und nahm ein kleines Körbchen heraus, jenes, in dem die verschiedenen Ampullen lagen. Er richtete sich auf um etwas mehr zu sehen. Sera kniete sich hin und stellte das Körbchen neben ihm ab.

,,Such dir eines aus."
Zögernd streckte er die Finger aus und nahm eine Ampulle mit einem rostroten Öl heraus.
,,Was ist das?"
,,Erdbeere."
,,Erdbeere? Wie geht das denn?"
,,Es ist eine recht lange Prozedur, wobei das Extrakt der Erdbeere aus ihr heraus zieht und auffängt. Wie genau das funktioniert darfst du mich nicht fragen.", erklärte Serafyn und nahm ihm das Fläschchen aus der Hand. Nemesis legte sich unaufgefordert hin und streckte die Flügel von sich. Die Position war nicht die angenehmste für seine Flügel, aber auch nicht allzu schlimm.
Erst jetzt bemerkte er seine Nervosität. Serafyn strich über seine Schenkel und fuhr nach ihnen. Er zwängte seine Hand dazwischen, um seine Beine etwas auseinander zu drücken.

Nemesis atmete zittrig ein, als Sera näher an ihn heran rutschte und seine Beine links und rechts um seine Hüften legte.
,,Keine Angst. Es wird nicht weh tun...", Serafyn beugte sich zu ihm runter und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Nem nickte leicht und versuchte sich ein wenig zu entspannen. Jede Faser seines Körpers war aufgebracht und schien tanzen zu wollen.

Aber bevor sie erst richtig anfangen durften, wurden sie auch schon unterbrochen. Jemand klopfte hektisch an die Türe.
,,Eure Majestät, euer Vater wünscht euch zu sehen. Sofort. Es is sehr dringend.", es war ein Diener, der klang als wäre er gerade um sein Leben gerannt.
Serafyn sah ihn entschuldigend an.
,,Ich komme.", sagte er laut genug und erhob sich.
,,Tut mir leid, Nem. Wenn es dringend ist, dann ist es das wirklich. Aber wir holen das nach.", Sera küsste ihn kurz und verließ dann das Badezimmer.

Nemesis blieb liegen und sah an die Decke. Etwas in ihm war enttäuscht. Jedes Mal, wenn sie sich etwas näher gekommen waren, wurden sie unterbrochen...
Als würde das Schicksal es einfach nicht wollen.
Er atmete hörbar aus und richtete sich auf. Er nahm die kleine Ampulle in die Hand und drehte sie herum. Das Glas schimmerte rosa im Licht und warf kleine Schatten.
Manchmal, wenn Serafyn nicht bei ihm war, fühlte Nemesis sich einsam. Es war schön hier und auf der Festung, er wurde gut behandelt und es mangelte ihm an nichts aber es war nicht seine Heimat. Er hatte sich oft gefragt, ob es normal war dieses Gefühl zu haben, nicht dazuzugehören und jetzt wo sich herausgestellt hatte, dass er ein Wyvern war, schien alles Sinn zu ergeben.
Vielleicht war es ja wirklich an der Zeit mit seiner Mutter über seinen Vater zu sprechen. Was wenn er sogar die Möglichkeit hatte, ihn zu finden?

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