Der Perfekte Zeitpunkt

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Die lange Pause tut mir schrecklich leid. Ich habe einen neuen Job und sagen wir so: jedes Mal wenn ich dachte ich hätte Zeit zum schreiben, kam etwas dazwischen. Aber jetzt bin ich zurück! Das Nächte Kapitel kommt spätestens Sonntag.

Danke für eure Geduld!

Auf dem Bild ist übrigens Kaz.


Als Serafyn leise das dunkle Zimmer betrat, umgab ihn zarter Blütenduft. Er schloss die Türe hinter sich und ging weiter in den Raum hinein. Hinter einer halb geschlossenen Türe trat orangenes Licht hervor. Serafyn schmunzelte und spähte in das andere Zimmer hinein. Nemesis trug einen leicht durchsichtigen Seidenmantel und zur Abwechslung hatte er die Haare auch einmal offen.

Gott wie sehr hatte er diesen Anblick vermisst? Nemesis grazile Gestalt, umgeben von dem warmen Kerzenlicht, das seine Flügel schimmern ließ. Gerne hätte Sera diesen Moment weiterhin genossen und seinen Gefährten bewundert, doch einfach still da zu stehen würde dem Wyvern vermutlich einen ziemlichen Schrecken einjagen und das war vermutlich nicht besonders gut für das Kleine.

,,Hast du dich für mich so hübsch gemacht?"
Nemesis zuckte zusammen und wirbelte erschrocken herum. Erst als er ihn erkannte atmete der Wyvern erleichtert aus.
,,Bist du wahnsinnig mich so zu erschrecken?", Nem kam zu ihm und schlang die Arme um seinen Hals, ehe er sich auf die Zehenspitzen stellte und einen Kuss auf seine Lippen hauchte.

,,Einem so mutigen Wyvern wie dir kann man doch sicher nicht so leicht einen Schrecken einjagen, oder?"
,,Mutig? Seit wann bin ich denn mutig?", schmunzelte Nemesis schnaubte amüsiert. Serafyn grinste schief und legte seine Hände um die Taille des Wyverns, ehe er nach unten fuhr zu dessen Hüften.
,,Es ist ziemlich mutig von dir, halb nackt vor mir zu stehen, nachdem wir uns ein paar Tage nicht mehr gesehen haben.", raunte er in Nems Ohr und spielte mit dem Stoff des Seidenmantels.

Er hörte Nemesis' Kichern und hob den Wyvern hoch.
,,Findest du das etwa lustig?", Nem schlang die Beine um seine Hüfte und klammerte sich an ihn. Unwillkürlich musste der Drache lächeln. Er hatte Nemesis schrecklich vermisst. Schlimmer noch er hatte sich furchtbare Sorgen gemacht. Circus hätte jederzeit zurück kommen können, diesem Drachen war alles zuzutrauen. Wie sich mittlerweile auch immer offener zeigte.

Nemesis:

Serafyn tatsächlich vor sich stehen zu haben wirkte beinahe wie ein Traum. Ja, sie hatten sich nur ein paar Tage nicht gesehen, aber angefühlt hatte es sich wie eine Ewigkeit. Vor allem hier, wo er niemanden kannte und irgendwie verloren durch die Menge wanderte. Serafyn war so etwas wie sein Fels in der Brandung.

Dass der Drache aber genau dann eintraf, wenn die Wahl seiner Kleidung nicht ganz so bedacht gewesen war, war vermutlich der glücklichste Zufall überhaupt. Er spürte die hungrigen Blicke des anderen auf seinem Körper und musste zugeben, dass er genau diese Blicke vermisst hatte. Serafyn sorgte jedes Mal dafür, dass er sich wie der schönste Wyvern auf der ganzen Welt fühlte.

Also der Drache ihn wieder absetzte, pustete er die Kerzen im Badezimmer aus und ließ die Holztüre leise ins Schloss fallen. Serafyn sah sich in dem Raum um. Vermutlich war es das erste Mal, dass der Drache eine Wyvernunterkunft zu Gesicht bekam.
,,Gibt es irgendwelche Neuigkeiten wegen Circus?...Oder deinem Großvater?"
,,Ja und nein. Wusstest du, dass deine Mutter einen Zwillingsbruder hatte?"
Verwirrt runzelte Nemesis die Stirn. Nein, woher hätte er das denn wissen sollen? Bis vor nicht allzu langer Zeit hatte er ja nicht einmal gewusst wer seine Mutter überhaupt gewesen war.

Er schüttelte leicht den Kopf und setzte sich auf das weiche Bett. Der Wyvern zog die Beine an und verfolgte die Bewegungen des Drachen still mit seinen Augen.
,,Mein Großvater hat anscheinend irgendetwas geahnt. Er hatte einen Spion, der in Circus' Festung herumgeschnüffelt hat und dabei eben auf deinen Onkel gestoßen ist. Jetzt wissen wir zumindest wer meinen Großvater umgebracht hat."

,,M..Mein Onkel? Und Circus? Die beiden haben deinen Großvater ermordet?", irgendwie fühlte sich das ganze an, als würde noch ein sehr wichtiger Teil fehlen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass gerade der Bruder seiner Mutter, sich ausgerechnet mit Circus zusammen tat.
,,Ich bezweifle, dass mein Onkel einfach mal so auf die Idee gekommen ist, ein Bündnis mit Circus einzugehen, nachdem dieser Schuld am Tod meiner Mutter ist. Was macht euch denn so sicher, dass dieser Spion tatsächlich von deinem Großvater und nicht von Circus selbst ist?", Nemesis verschränkte die Arme vor der Brust und kaute auf der Innenseite seiner Wange herum. Das ganze ergab doch gar keinen Sinn. Vielleicht war sein Onkel selbst ja ein Gefangener von Circus....

,,Lass uns über etwas neueres reden, ja? Ich bin nicht den weiten Weg geflogen um über Tod und Verrat zu sprechen.", Serafyn machte eine kurze Pause und kam etwas näher an das Bett heran.
,,Ich habe dich vermisst, Nem.", der Drache legte eine Hand auf seine Wange und Nemesis schmiegte sich der Berührung entgegen. Er hatte den Drachen auch vermisst.

,,Hast du mich bereits erwartet, oder ist das die übliche Kleidung der Wyvern?", Sera strich über den dünnen Stoff seiner Kleidung und zog ihn etwas nach unten, sodass die Ärmel über seine Schultern hinunter zu seinen Ellbogen rutschten und sein Oberkörper entblößt wurde.
Verlegen wich er dem amüsierten Blick des Drachen aus.
,,Mehr oder weniger...."

Serafyn schnaubte: ,,Daran könnte ich mich gewöhnen."
Ganz bestimmt. Unwillkürlich musste Nemesis grinsen, als der Drache ihn sanft auf die Matratze drückte und sich über ihn beugte. Oh ja, und wie er das vermisst hatte.

Der Drache befreite seinen Körper von dem Stoff, als würde er ein lang ersehntes Geschenk auspacken. Sera richtete sich auf und zog sich das Hemd aus. Er streckte sich und breitete dabei seine Flügel aus. Nemesis ertappte sich selbst dabei, wie er die Muskeln und prächtigen Flügel des Drachen bestaunte.
Serafyn schnaubte amüsiert und seine Lippen verzogen sich zu einem selbstgefälligen Grinsen.

Einen Moment lang erinnerte er sich an Bries Worte. Scheinbar waren die Flügel seines Gefährten sogar größer als die seines Vaters...

,,Woran denkst du?", Serafyns Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und beinahe verlegen schmunzelte er.
Nemesis biss sich auf die Unterlippe und streckte seine Hand aus um die empfindlichen Flügelhäute des anderen zu berühren.

Nem erschauderte unter den Fingerspitzen, die über seinen Oberkörper strichen und ein Kribbeln überall dort hinterließen, wo sie seine Haut berührten.

Ob es nun keine Absicht war, sich so viel Zeit zu lassen, oder ob Sera es nur tat um ihn ungeduldig zu werden ließ, war eine unausgesprochene Frage, die er nicht stellen wollte.

Nicht etwa, weil er dem Drachen die Genugtuung verwehren wollte, dass auch er sich nach den Berührungen des anderen gesehnt hatte...

Serafyn beugte sich über ihn und vergrub das Gesicht in seiner Halsgrube. Er spürte die weichen Lippen auf der empfindlichen Haut dort und atmete zittrig aus. Er konnte deutlich spüren, dass nicht nur er selbst ungeduldig war. Umso mehr überraschte es ihn, dass Serafyn noch immer so selbstbeherrscht war. So kannte er den Drachen gar nicht.

Zumindest nicht in einer solchen Situation. Meistens waren sie beide nicht gerade geduldig, wenn es darum ging miteinander zu schlafen. Erst recht nicht, wenn sie sich ein paar Tage nicht gesehen hatten...

Nemesis entwich ein überraschter Laut, als Serafyn sich aufrichtete und ihn dabei mit sich zog, sodass er nun auf dem Schoß des Drachen saß. Er spürte das raue Leder der Hose auf seiner Haut und wurde sich seiner Nacktheit wieder bewusst. Nicht, dass er sich dafür schämte, nicht mehr zumindest, er war nur nicht ganz zufrieden damit, dass er der einzige war, der ohne Kleidung da saß.

Die Hitze in seinen Lenden wurde immer unerträglicher. Er rutschte ungeduldig auf der Stelle und rieb dabei seinen Unterleib an Seras Oberschenkel. Ein winziger Trost für seine immer größer werden Erregung.

Der Drache legte bestimmend einen Arm um seine Taille und hielt ihn fest, als würde es ihm Spaß machen, ihm dabei zuzusehen wie er verzweifelt versuchte seine Lust zu lindern.

Serafyn lachte leise und Strich mit dem Daumen über seine Lippen.

,,Keine Sorge, Nem. Wir haben die ganze Nacht vor uns.", der Drache legte den Kopf schief und grinste, ehe er noch hinzufügte: ,,Jetzt mach den Mund auf und gib dir Mühe. Das wird nämlich alles sein, das uns diese Sache erleichtert."





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