Unbekannte Lust

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Überraschenderweise steckte Nemesis das ganze schneller und vor allem besser weg, als Serafyn gedacht hatte. Die ersten Tage waren am schlimmsten gewesen. Nem hatte nichts essen wollen, kaum ein Wort mit ihm geredet und vor allem hatte er auch Brie zum Teufel gejagt. Arsen hatte ihm zwar erklärt, dass das nicht am Verlust seiner Mutter lag, sondern mehr an der Schwangerschaft die seine Gefühle auch noch etwas durcheinander brachte.

Obwohl Nemesis die Suche aufgegeben hatte, hatte er das nicht. Nachdem er ziemlich viel Freizeit gehabt hatte, da der Wyvern die meiste Zeit über alleine sein wollte, hatte er mit Arsen Landkarten gesucht und die Gebirge markiert und heraus geschrieben zu der die Beschreibung in Faeyas Brief passten. Danach hatte er seinen Vater darum gebeten, Erkunder dorthin zu schicken. Auch wenn der zuerst etwas skeptisch gewesen war, hatte Sera ihn dann noch damit überreden können, dass Nemesis' Vater ihnen bei der Suche nach dem Mörder seines Großvaters helfen konnte. Zu ihrer aller Überraschung hatte Asterin sich auch angeboten. Er kannte die Gebirge, immerhin war er in den Bergen aufgewachsen und verbrachte sein Leben dort, und er wusste wie man mit Wyvern umging.

Etwas über einem Monat war seitdem vergangen. Die meisten Erkunder waren schon vor einigen Tagen zurückgekehrt, während er von anderen noch gar nichts gehört hatte. Der Norden und dessen Gebirgsketten waren unendlich groß. Sie reichten bis an die Klippen am Meer. Serafyn rechnete damit erst in den nächsten Wochen etwas zu von ihnen zu hören, oder sie wieder zu sehen. Bis dahin verbrachte er die Zeit meistens damit in der Bibliothek zu sitzen und die Karten zu studieren, oder er unterhielt sich mit Arsen, der ihm das ein oder andere Geheimnis über Wyvern verriet. Manche waren sogar recht interessant zu wissen...

,,Warum grübelst du schon wieder?", Nemesis' verschlafene Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Der Wyvern lag mehr auf als neben ihm und blinzelte ihn an.
,,Ich bin eben ein sehr nachdenklicher Drache.", er strich eine der weißen Haarsträhnen hinter Nems Ohr und atmete hörbar aus. Der Winter neigte sich dem Ende zu und hier und da spitzelten bereits ein paar Blumen hervor. Er mochte den Frühling. Wie alles langsam aufwachte und erblühte. Und es war noch nicht zu heiß. Wenn er richtig dachte, dann würde ihr Kind im Sommer geboren werden. Das arme Ding. Bei dieser unerträglichen Hitze das Licht der Welt erblicken...

,,Und worüber denkst du nach?"
Serafyn schmunzelte leicht und schnaubte amüsiert: ,,Über unser Baby. Wo wir gerade dabei sind, wann hast du eigentlich Geburtstag? Es tut mir leid, dass ich dich das nicht schon eher gefragt habe."
Er schämte sich tatsächlich dafür. Was wenn Nems Geburtstag bereits vorbei war? Und er ihn vergessen hatte?!

,,Im Herbst. Wenn alles langsam abstirbt und hässlich wird. Wenn die Tiere sich verstecken und keiner mehr gerne raus geht wegen dem Wind und dem Regen. Dann, wenn nur Kinder das Licht der Welt erblicken, die Unglück bringen. Das hat zumindest mein Ziehvater immer zu mir gesagt. Jahre lang habe ich das auch noch geglaubt und mir für alles die Schuld gegeben. Tris ist bloß vom Baum gefallen, weil ich hinauf geklettert bin.", abwesend malte Nemesis mit dem Finger Muster auf seine nackte Brust und hinterließ ein angenehmes Kribbeln.
,,Das war doch mit Sicherheit ein Unfall, Nem. Mir hast du bisher nur Glück gebracht. Ich fühle mich in deiner Gegenwart wie der glücklichste Drache den es gibt.", er schlang seine Arme um den schlanken Körper des Wyvern und drückte ihn fest an sich.

Nemesis presste sich an ihn und küsste seinen Hals.
,,Und wie glücklich du mich machst.", schnurrte Sera und schloss genüsslich seine Augen. Auch wenn er es nicht gern zugab, er schmolz bei Nems' Berührungen weg wie ein Stück Schokolade in der Sonne. Gerade dann, wenn der Wyvern in massierte und seine Muskeln knetete.
Er spürte wie Nemesis' Bein an seiner Körpermitte rieb und ihn neckte. Er schnaufte amüsiert und streichelte über den Oberschenkel des Wyvern.

,,Willst du wirklich noch einmal?", es war recht selten, dass solche Anspielungen von Nems Seite kamen. Serafyn gefiel das natürlich, aber er war sich nicht immer sicher ob der Wyvern es wirklich wollte.
Nemesis blinzelte ihn an und richtete sich auf. Seine Schuppen schimmerten bunt im Sonnenlicht und reflektierten die Strahlen. Wieder einmal bewunderte Sera Nems Schönheit.
Er rief sich oft die düsteren Bilder in den Kopf, die er als Kind von den Wyvern gesehen hatte. Dürre Gestalten mit hässlichen Flügeln und dunklen Schuppen. Selbst in ihrer Menschenform hatten ihre Gesichter eher einer Fratze geglichen. Und jetzt saß einer von ihnen splitternackt in seinem Bett und versuchte ihn zu verführen.

,,Woran denkst du?", Nemesis legte fragend den Kopf schief. Seine Lippen formten ein sanftes Lächeln während er ihm durch sein dunkles Haar fuhr.
,,An dich.", Serafyn setzte sich schwunghaft auf und zog den Wyvern dabei auf seinen Schoß. Nems Lachen klang wie die wunderschönste Musik in seinen Ohren.
,,An mich? Obwohl ich hier bei dir bin?"
,,Meine Gedanken gelten immer nur dir. Selbst wenn ich versuchen würde, nicht an dich zu denken, könnte ich es nicht."
Nemesis Lippen legten sich auf seine. Sanft wie eine fallende Feder trafen sie auf seine Lippen. Eine seiner Hände ruhte auf Nems unteren Teil des Rückens, knapp unter seinen Flügeln, und hielten den Wyvern fest an ihn gepresst. Serafyn spürte wie sich die Muskeln des anderen unter seiner Hand rührten, als er leicht mit den Flügeln schlug.
Etwas, das Nemesis jedes Mal aufs Neue tat, wenn er ungeduldig wurde. Nicht nur in einer solchen Situation.

Serafyn grinste in den Kuss hinein und biss sanft in die weiche Unterlippe des anderen. Nem entwich ein überraschtes Stöhnen und er versuchte zurückzuweichen.
Er zwang den Wyvern auf den Rücken, sodass sein Kopf sich am Fußende des Bettes befand und richtete sich schließlich wieder auf. Sera ließ seinen Blick über den schlanken Körper unter ihm wandern und prägte sich jedes noch so kleine Stückchen ein.

Nemesis:

Schüchtern versuchte er dem Blick des Drachen auszuweichen und legte den Kopf zur Seite. Serafyn küsste sein Kinn, wanderte dann weiter zu seinem Schlüsselbein und zu seinen Brustwarzen, und jagte damit einen Schauer der Erregung durch seinen Körper. Seras Lippen küssten sich ihren Weg weiter hinunter zu seinen Hüften. Verlegen versuchte er den Drachen wieder nach oben zu zwingen, indem er die Beine zusammenzukneifen versuchte, doch Serafyn beantwortete dies nur mit einem schiefen Grinsen und legte seine Beine bloß über die Schultern des anderen.

Der Drache küsste die empfindlichen Innenseiten seiner Oberschenkel und biss leicht zu. Nemesis entwich ein leiser Laut. Seine Versuche sich aus dem Griff des neueren zu befreien hatte er aufgegeben. Stattdessen versuchte er sich zu entspannen und die Liebkosungen zu genießen.

Quälend langsam wanderten Seras Lippen zu seiner Körpermitte. Sie küssten entlang der leicht angedeuteten V-Linie und mit jedem Kuss näherte der Drache sich seiner intimsten Stelle.

Nemesis stöhnte schamlos auf, als Serafyn ihn in sich aufnahm und mit der Zunge über seine empfindliche spitze leckte. Noch nie zuvor hatte er so viel Lust und Erregung zugleich verspürt. Es war, als würde jede Faser seines Körpers auf Seras Handlungen reagieren. Nemesis vergrub seine Finger im dunklen Haar des Prinzen und legte den Kopf in den Nacken, sodass er über den Rand des Bettes hing. Noch nie in seinem kurzen Leben hatte jemand anderer der Grund gewesen, weshalb er sich so gut fühlte. Natürlich liebte er es Serafyn in sich zu spüren und genoss es auch, aber das was er hier gerade erlebte war etwas ganz anderes. Etwas, wobei es nur um ihn ging.

Geschickt neckte Seras Zunge seine Erregung und brachte ihn seiner Erlösung immer näher.
,,Ah...- Serafyn...ich...kann nicht...", noch nie hatte es ihn so viel Mühe gekostet, den Mund aufzumachen und etwas neueres zu tun, als zu stöhnen.
Anstatt aufzuhören, neckte der Drache ihn weiterhin und es machte auch nicht den Anschein, als würde er damit aufhören wollen.
Nemesis stöhnte erschöpft, als er kam und versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu kriegen. Er fühlte sich, als wäre er durch das gesamte Schloss gelaufen. Er war selbst zum Nachdenken zu erschöpft.
Serafyn küsste sein Fußgelenk und ließ dann von ihm ab.
,,Du bist...unglaublich.", hauchte Nem leise, während der Drache sich aufrichtete und die Flügel streckte.
,,Warte ab.", grinste Sera schief und thronte über ihm.

Beinahe erleichtert atmete Nemesis aus, als jemand an der Tür klopfte. Serafyn sah auf und runzelte die Stirn, während er die Decke über ihn legte, um seine Nacktheit zu verbergen.
Zyra kam herein.
,,Asterin ist gekommen. Er wartet im Speisesaal auf euch, mein Prinz.", so schnell wie er gekommen war, war Zyra auch wieder weg.
Asterin war hier?

,,Was macht Asterin hier?"
,,I..Ich bin mir nicht sicher. Anscheinend ist es wichtig. Ruh dich ein wenig aus, wenn ich wieder da bin machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben.", Serafyn drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und verließ das Bett.

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