Im Mondschein

1.4K 119 18
                                    

Nemesis öffnete langsam die Türe und spähte hinein. Die Fenster waren geöffnet und ließen das wunderschöne Licht des Mondes herein. Die roten Strahlen schienen auf das Bett und eine kalte Brise fegte durch das Zimmer.

,,Serafiyn?", leise schloss er die Türe hinter sich und legte die Krone auf den kleinen Frisiertisch, ehe er aus den Schuhen schlüpfte und etwas tollpatschig die Schnürungen auf seinem Rücken öffnete. Er ließ das Gewand zu Boden fallen und ging in das Badezimmer. Das Wasser dampfte und die Kerzen tauchten den Raum in ein warmes Licht. Nemesis runzelte die Stirn, als sein Blick auf ein dunkelblaues Nachthemd aus Seide fiel. Es war mit Perlen bestickt und schimmerte wie der Nachthimmel. Er war sich beinahe sicher, dass Brie etwas damit zu tun hatte. Es war bodenlang und hatte einen Schlitz der bis zu den Oberschenkeln reichte auf einer Seite.

Es ähnelte beinahe schon einem Kleid...
Er atmete hörbar aus und steckte sich die Haare hoch. Nemesis ließ sich in das Wasser sinken und atmete den süßen Geruch der Öle ein. Er flatterte leicht mit den Flügeln und beobachtete die kleinen Wellen auf der Wasseroberfläche.

,,Wo warst du?", Serafyns Stimme ließ ihn aufsehen. Der Drache lehnte im Türrahmen mit vor der Brust verschränkten Armen und musterte ihn eindringlich.
,,Ich habe mit Circus geredet, aber...meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Er hat mir bloß ein paar Lügen aufgetischt. Weiter nichts.", antwortete er leise und ließ seine Hand durch das Wasser gleiten.

,,Circus ist gefährlich. Halt dich fern von ihm."
Nemesis legte den Kopf schief und ließ seinen Blick an Serafyn hinauf und wieder hinab wandern. Seine Flügel belegten sich leicht und jede Faser seines Körpers schien angespannt zu sein. Er schmunzelte leicht.
,,Wollen wir das einfach vergessen und uns wichtigerem widmen? Wieso kommst du nicht zu mir?"

Überrascht sah der Drache auf und seine Flügel zuckten dabei leicht. Vermutlich hatte er nicht erwartet so etwas zu hören. Sera schnaubte.
,,Oder du kommst zu mir..."
,,Wenn dir das lieber ist...", es kostete ihn jedes noch so winzige Stück an Selbstbewusstsein, das er hatte, um aufzustehen und aus dem Becken zu gehen, vorbei an Serafyn und in das Schlafzimmer. Er spürte den eindringlichen Blick des Drachen auf sich und atmete tief durch.

Er zuckte leicht zusammen, als Sera von hinten die Hände auf seine Hüften legte und ihn an sich zog. Die Lippen des Drachen strichen über seinen Hals, hinunter zu seiner Schulter. Er spürte den heißen Atem des anderen auf seiner Haut und schloss für einen Moment seine Augen. Er spürte die raue Kleidung auf seinem nackten Körper und breitete die Flügel aus. Serafyn wurde von einem starken, und dennoch guten Duft umgeben, der ihn einlullte wie ein dichter Nebel. Warum hatte er denn noch nie bemerkt, wie gut der Drache eigentlich roch?

Serafyns Lippen streiften seine Wangen und hinterließen eine Gänsehaut auf seinem Körper. Er schämte sich ein wenig dafür, wie sehr ihn diese simplen Liebkosungen erregten.

,,Leg dich auf das Bett.", murrte Sera leise in sein Ohr und ließ ihn los. Nemesis nickte leicht und trat auf das Bett zu. Seine Beine fühlten sich bereits an, als würden sie jeden Moment unter ihm nachgeben. Serafyn beobachtete ihn dabei, wie er ungeschickt auf das Bett kletterte.

Ein überraschter Laut verließ seine Kehle, als der Drache seine Fußgelenke umgriff und etwas nach unten, zum Fußende des Bettes zog. Nemesis richtete sich auf, sodass er nun mit dem Rücken zu Serafyn auf dem Bett kniete. Das rote Mondlicht schien auf seine Flügel und verleite ihnen einen leichten Rotstich.
Er hörte das Rascheln von Kleidung die abgelegt wurde und spähte nach hinten. Sera schnaubte amüsiert und fuhr mit dem Daumen über seine Lippen, ehe er sie mit einem Kuss versiegelte.

Nem drehte sich herum und ließ sich auf den Schoß des Drachen ziehen, während ihre Zungen miteinander tanzten. Serafyn legte eine Hand auf seinen Nacken und die andere auf den unteren Teil seines Rückens, direkt unter seine Flügelwurzeln. Er spürte wie sehr Sera ihn wollte stöhnte leise auf, als der Drache in seine Unterlippe biss. Ein dünner Speichelfaden verband sie miteinander, als sie sich voneinander trennten. Serafyns Augen funkelten im Mondschein wie zwei Amethysten, als er kurz über ihn hinweg aus dem Fenster sah.

DrachenblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt