Geschenke

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Nemesis brauchte einen kurzen Moment um zu verstehen, was der Drache meinte. Ihm war beriets aufgefallen, dass es hier keine hübschen Körbchen gab, in denen zahlreiche Ampullen mit den verschiedensten Ölen lagen, aber dass auch Serafyn so schnell davon mitbekam, hätte er sich nicht gedacht. 

Er ließ die Finger, die über seine Lippen strichen gewähren und öffnete seinen Mund nur soweit, dass die Fingerspitzen des Drachen passieren konnten. Nem schloss die Augen, er spürte dass Serafyns Aufmerksamkeit einzig und allein ihm galt. 

Der Wyvern umspielte die Finger in seiner Mundhöhle mit der Zunge und benetzte sie mit seinem Speichel. Er erwischte sich dabei, wie er sich kurz vorstellte, etwas...anderes von Serafyn auf diese Art und Weise zu berühren und spürte wie seine Wangen bei diesen Gedanken rot wurden. 

Serafyn strich über seine geröteten Wangen und schnaubte amüsiert, als könnte er seine Gedanken lesen. Unaufgefordert öffnete Nem seine Lippen etwas mehr, sodass er die Finger des Drachen nun ganz in seine Mundhöhle aufnehmen konnte. 

,,Du überraschst mich immer wieder aufs Neue, Nem.", schnurrte Sera und vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge. 


Serafyn:


Er konnte spüren wie sich die Lippen des Wyvern ein Lächeln formten, als Serafyn den anderen mit seinem Atem kitzelte. 

Der Drache versuchte sich auf alles andere zu fokussieren, als seine Finger. Es wäre keine so gute Idee jetzt noch schmutzigere Gedanken zu bekommen. Er wollte nichts überstürzten. In den letzten Tagen hatte er sehr viel darüber nachgedacht, was für ein Geschenk es eigentlich war, Nemesis getroffen zu haben. Nur sehr selten trafen Drachen ihre Seelengefährten, und dass ausgerechnet er seinen hatte treffen dürfen, grenzte bereits an das Unmögliche. 

Obwohl es selbstsüchtig war, das zu denken, wünschte Serafyn sich manchmal, nie nach Severin gesucht zu haben. Es fühlte sich an, als würde Nemesis ihm mit jedem Tag den er mit seinem Vater verbrachte ein Stück mehr entgleiten, bis er irgendwann wieder alleine dastand. 

Serfayn fürchtete sich vor der Entscheidung die Nemesis irgendwann würde treffen müssen. Er fürchtete sich davor, verlassen zu werden. 

Seit Circus sie angegriffen hatte, kreisten seine Gedanken ständig um solche Dinge. Hätte er andere Drache nicht Severin, sondern Nemesis angegriffen, würde der junge Wyvern vermutlich nicht mehr leben. Das Schicksal hatte ihnen bereits so oft zur Seite gestanden, und er wollte es nicht auch noch herausfordern. 

Nemesis musste seine gedankliche Abwesenheit bemerkt haben, denn der Wyvern biss leicht zu und lenkte seine Aufmerksamkeit so wieder auf sich. Unwillkürlich musste er schmunzeln, als er in das beinahe vorwurfsvolle Gesicht des anderen sah. 

Serafyn atmete tief durch und verbannte jegliche Gedanken aus seinem Kopf. Das Hier und Jetzt zählte. 

,,Keine Sorge, kleine Eidechse, meine Aufmerksamkeit gehört ganz dir.", er entzog dem Wyvern seine Finger und versiegelte dessen Lippen mit einem Kuss. 

Nemesis' Arme legten sich um seinen Hals, als er den Wyvern an sich presste und fest umschlang. Sera grinste in den Kuss hinein, als Nem ungeduldig seinen Unterleib an ihm rieb. Er strich über die Wirbelsäule des Wyvern, weiter nach unten und war ein wenig überrascht darüber, wie mühelos seine Finger in das empfindliche Innere des Wyvern glitten. 

Serafyn spürte wie Nems Körper sich verspannte und er zischend einatmete. Der Drache nutzte die Chance und ließ seine Zunge in die Mundhöhle des anderen gleiten. Er war überrascht als Nemesis Lippen sich öffneten und ihn empfingen wie einen lang ersehnten Gast. Ihre Zungen umspielten und neckten einander, als könnte keiner genug vom anderen bekommen. Vorsichtig  spreizte er seine Finger und zog sie langsam aus dem Inneren des Wyvern heraus, ehe er wieder in ihn hinein glitt und dabei die empfindlichste Stelle des anderen berührte. Nemesis erschauderte und gab ein leises Wimmern von sich. 

,,Das...reicht, Sera. Ich will dich.", eine von Nemesis Händen legte sich auf seine Körpermitte und rieb über seine Erektion. Natürlich konnte er es auch kaum erwarten endlich mit dem Wyvern zu schlafen!

,,Dann ist alles was jetzt noch passieren wird deine Schuld, Nem.", er entzog dem Wyvern seine Finger und presste ihn zurück auf die Matratze. Er drehte Nemesis auf den Bauch und strich mit den Fingerspitzen über dessen zarte Flügel. Serafyn liebte es zu sehen, wie der junge Wyvern unter seinen Berührungen erschauderte. 

Er schlüpfte etwas umständlich aus dem Rest seiner Kleidung und warf sie achtlos neben das Bett zu Boden. Sera legte seine Hände auf die Hüften des anderen und zog dessen Unterleib nach oben. Einen Moment lang genoss der Drache einfach nur den ihm dargebotenen Anblick. 

Mit seinem Knie zwang er die Beine des Wyvern etwas mehr auseinander und gab ihm einen leichten Klaps auf den Po. 

,,Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich es genieße dich so vor mir zu haben, Nem.", Serafyn positionierte sich zwischen Nems Beinen und umfasste seine eigene Erektion, ehe er vorsichtig in den Wyvern eindrang. 

Nemesis' Stöhnen war wie Musik in seinen Ohren. Serafyn versenkte sich mit einem einzigen Stoß in dem Wyvern. Der Drache schloss für einen Moment die Augen, überwältigt von dem unglaublichen Gefühl, dass ihn umgab und ihm den Verstand raubte. 

Ein Glück, dass sie noch die ganze Nacht vor sich hatten, denn dieses Gefühl bloß ein einziges Mal erleben zu dürfen, würde vorerst nicht mehr reichen.



Serafyn wurde von einem lauten Klopfen geweckt. Ein Blick neben sich verriet ihm, dass Nemesis tief und fest in seinen Armen schlief, zusammengerollt wie eine Katze und eng an ihn geschmiegt. Er zog die Bettdecke etwas höher, sodass sie alles unterhalb Nems Taille verdeckte und wartete, bis jemand herein kam, denn herein bitten würde er ganz sicher niemand. 

Es dauerte eine Weile, bis die Türe sich vorsichtig öffnete und ein Mädchen den Kopf herein streckte. 

,,Verzeiht die Störung, aber Lord Kaz erwartet den Prinzen in fünfzehn Minuten im Hofgarten."

Serafyn runzelte die Stirn. Wer war das denn? 

,,Wenn Kaz etwas von Nem will, soll er selbst herkommen.", murrte Serafyn etwas schärfer als eigentlich beabsichtigt. Das Mädchen öffnete noch einige Male ihren Mund, schwieg dann jedoch und nickte knapp, ehe sie verschwand. 

Tsk. Lord Kaz. Was für ein dämlicher Name. Besonders einfallsreich schienen dessen Eltern wohl nicht gewesen zu sein. Er erinnerte sich an einen Hund auf der Festung seines Großvaters, der auf den Namen Kaz gehört hatte. 

Der schlanke Körper neben ihm regte sich und Nemesis öffnete langsam seine Augen. Er blinzelte verschlafen und schmiegte sich noch enger an seinen Körper, falls das überhaupt noch möglich war. 

Serafyn schnaubte amüsiert als er die dunklen Flecken auf der Haut des Wyvern sah. Seine Lippen formten ein schiefes Grinsen, als er an die letzte Nacht dachte. Ein Glück, dass Nemesis lange Kleidung trug, beim Anblick der Oberschenkel des Wyvern würde Severin vermutlich in Ohnmacht fallen 

,,Was ist so lustig?", Nemesis richtete sich auf und strich vorsichtig über die Kratzer an Seras Armen. Ja, auch der Drache war etwas überrascht gewesen, als auch Nemesis seine Spuren an ihm hinterlassen hatte. 

Er strich dem jungen Wyvern ein paar lose Haarsträhnen hinters Ohr und legte seine Hand dann auf dessen Wange. 

,,Ein Glück, dass du lange Kleidung trägst.", lachte der Drache leise und zog Nemesis zu sich hinunter um ihn zu küssen. 


Beinahe gleichzeitig zuckten sie beide zusammen und fuhren hoch, als die Türe aufgetreten wurde und mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug. 

Ein dunkelhaariger Wyvern kam herein gestürmt und blieb dann abrupt stehen. Er sah zwischen ihm und Nemesis hin und her und runzelte schließlich die Stirn: ,,Ich habe die Gerüchte ja bereits gehört, aber dass du tatsächlich mit einem Drachen fickst, hätte ich mir trotzdem nicht gedacht."

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