Von Angst Beherrscht

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Auf dem Bild sind die Stadt Tore zu sehen

,,Ich halte das noch immer für keine gute Idee.", Nemesis hatte bereits aufgehört zu zählen, wie oft sein Vater diese Worte wiederholt hatte, seit er ihm gesagt hatte, dass er mit Serafyn mitkommen würde.

Nem seufzte resigniert und entspannte seine Schultern. Er fühlte sich grauenhaft. Irgendwo war es egoistisch jetzt einfach wieder zu verschwinden, auch wenn es für keinen allzu großen Zeitraum war.

,,Ich verstehe nicht, weshalb du nicht einfach hier bleibst. Serafyn kommt doch wieder und mal ganz davon abgesehen hattet ihr beiden doch schon mehr as genug Zeit miteinander und werdet auch noch genug davon haben. Diese wenigen Tage sind doch nichts weiter als ein winzig kleiner Bruchteil von dem was ihr noch haben werdet.", Severins Blick hatte beinahe schon etwas Flehendes an sich. Nemesis legte den Lederrucksack auf den Boden und schnaubte erneut.

,,Ich komme ja auch wieder, Vater. Es ist ja nicht so, als würde ich jetzt wieder verschwinden.", das würde er ganz sicher nicht. Nicht jetzt, wo er endlich seine Familie gefunden hatte, auch wenn das ganze noch ein wenig holprig verlief.
,,Ich weiß, aber...", sein Vater unterbrach sich selbst und machte eine kurze Pause, ehe er weiter sprach: ,,Egal was ich sagen werde, ich kann dich nicht umstimmen. Ich kann auch nicht mit dir fliegen, um auf dich aufzupassen, darum werden dich zwei meiner besten Krieger begleiten und auf dich aufpassen."

Ehe Nemesis überhaupt etwas sagen konnte, fuhr sein Vater fort: ,,Versuch es erst gar nicht, Nem. Hierbei kannst du mich nicht umstimmen."

Serafyn:

Er konnte es auf eine seltsame Art und Weise kaum erwarten von hier zu verschwinden. Es war nicht gerade schwer zu erkennen, dass er hier nicht erwünscht war. Auch wenn die Wyvern versuchten sich ihm gegenüber respektvoll zu verhalten, versteckten sie ihre feindlich gesinnten Blicke nicht.

Sera konnte es ihnen aber auch nicht übel nehmen. Wer wusste schon was man sich hier über ihn erzählte.

Er sah auf, als ein gewisser Wyvern den Hof betrat, hinter ihm eine Schar Artgenossen.

,,Die werden uns begleiten.", knurrte Nemesis leise und streckte sich. Seine Schuppen glänzten im Sonnenlicht wie Diamanten, besonders die zarten an seinem schlanken Hals. Serafyn konnte nur einmal wieder bewundern wie schön Wyvern sein konnten...

,,Es war nicht abgemacht, dass du selbst fliegst, Nemesis.", darüber waren sich alle einig gewesen. Naja, alle außer Nem selbst.

,,Warum nicht? Wenn es mir zu viel wird sage ich es dir.", er legte sich neben ihm auf den Boden, sodass die kleinen Stacheln auf Nems Rücken sich in seine Seite bohrten. Irgendwie mochte er dieses Gefühl, es gefiel ihm zu spüren, dass Nemesis bei ihm war.

Der Abschied fiel ihm keinesfalls schwer. Wie schon erwähnt, er wollte hier weg. Auch wenn er nun wusste, wie Nem sich unter all den Drachen gefühlt hatte.

,,Was passiert eigentlich bei diesem Ratstreffen?", Nemesis flog ein Stück über ihm. Etwas, das bei Drachen üblich war. Im Normalfall griffen sie immer von unten an. Der Hals und Bauch eines Drachen waren so gut wie ungeschützt. Die Schuppen waren weich und boten keinerlei Abwehr. Daeum flogen meistens die Männchen unter ihren trächtigen Partnern um diese eben vor solchen Angriffen zu bewahren.
,,Ich war noch nie auf einem. Ich schätze mal, dass es um Circus gehen wird...und um uns."

Nemesis schnaubte und schwieg danach.

Der Großteil der Drachen die dort anwesend sein würden, würden seine Beziehung zu Nemesis und die Tatsache, dass sie ein gemeinsames Kind erwarteten alles andere als gut heißen. Während es manche seiner Artgenossen so ziemlich egal war, gab es auch solche wie Circus oder den Großvater seiner Cousine.
Im schlimmsten Fall würde sich das Königreich spalten, es würde erst nur Bürgerkriege udn schließlich ganze Schlachten geben. Wie damals im großen Krieg gegen die Wyvern.

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