51 - Interessanter Vormittag

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Polina's Sicht

Verschlafen öffnete ich die Augen und schaute mich um. Achja.. ich bin gestern eingeschlafen.. Ich stand auf und machte mich fertig. Dann ging ich zum Speisesaal.

Dort angekommen erblickte ich schon alle, sogar Levi. Ich lächeln schlich sich auf meine Lippen. Er vertraut mir.. Er vertraut mir.. Nach so langer Zeit, vertraut er mir endlich..

Ich holte mir mein Frühstück und setzte mich neben Levi. Wie ich ihn vermisst habe. „Guten Morgen." Ich lächelte alle an und jeder, außer Levi, gab es zurück.

Wir redeten und mir fiel auf, dass Levi ziemlich in Gedanken versunken war. Er will bestimmt nicht darauf angesprochen werden.. „Alles okay Levi?" Oh wow. Danke Mama.

Levi schaute zu Mama, verdrehte die Augen und schaute daraufhin wieder ins leere. Nun redeten alle wieder. Zoey und Erwin unterhielten sich über die nächste Mission, die in einer Wochen war. Mama und Moblit unterhielten sich ebenfalls.

Nur Levi und ich redeten nicht. Er war komplett in seinen Gedanken, genau wie ich auch. Was ist passiert, während er in seiner Heimat war? Er würde niemals vor jemanden weinen, geschweige denn, zu jemanden gehen, weil es ihm nicht gut geht..

Ich musterte ihn. Starke Augenringe und blassere Haut als sonst. Seine Lippen waren trocken und teilweise Blutig, da er andauernd darauf rumkaute. Er hatte kleinere Schrammen im Gesicht, es sah aus, als hätte er gekämpft.

Was ist da nur passiert? Nun stand er auf und ging, doch niemanden schien es zu interessieren, geschweige aufgefallen zu sein. Sein Leben ist so scheiße.. Trotzdem versucht er weiter zu machen.. Das wird hier viel zu wenig anerkannt.

Ich spürte, dass Wut in mir aufstieg. So ein Leben hat er nicht verdient.. Ich stand ebenfalls auf und verließ den Saal. Gerade als ich austrat, kam mir Levi entgegen. „Wohin gehst du?" Müde schaute er mich an.

Ich habe ihn noch nie so müde und fertig gesehen.. „See oder so.." Oder so? Er klingt so müde.. „Versuch doch lieber etwas zu schlafen." Er schüttelte einfach den Kopf und ging an mir vorbei.

So war er noch nie drauf.. „Kann ich mitkommen?" Er zuckte mit den Achseln. „Mir egal.." Schnell schnappte ich mir meinen Mantel und folgt ihm nach draußen.

Zusammen gingen wir in den Wald, dabei redeten wir kein Wort. Irgendwas muss in seiner Heimat passiert sein.. Aber was? Nun kamen wir beim See an und setzten uns an diesen. Er zog seine Beine an sich ran, legte seine Arme auf diese und anschließend den Kopf auf seine Arme.

Ausdruckslos schaute er zum See. Es scheint, als wäre er nurnoch eine leere Hülle seiner selbst.. Nicht das er sonst nie so war.. aber dieses mal.. ist es anders.. extremer..

„Bist du immer noch vom Training freigestellt." Er nickte stumm. Ich schaute zum See, der leichte Wellen schlug. Nachts oder Abends war es schöner, doch auch Tagsüber hier zu sein, hat was.

„Willst du darüber reden, was passiert ist, während du in deiner Heimat warst?" Ich sah, wie ihm schlagartig Tränen in die Augen schossen, die er schnell weg blinzelte.

„Nein.. Um das zu verstehen, müsstest du erstmal mehr über meine vergangenheit wissen.." Ich seufzte. „Dann sag mir, was deine Vergangenheit ist."

Er überlegte, währenddessen kaute er wieder auf seiner Unterlippe. „Ich kann dir ein paar Berichte von vor sechs Jahren zeigen.. Darüber reden werde ich nicht.. denke ich.. aber in den Berichten müsste genug drinnen stehen.."

Es gibt Berichte über ihn? Ich nickte stumm. „Alles klar.." Er seufzte. „Aber das wird mich in ein ganz anderes Licht stellen. Wenn du nicht von mir verstört sein willst, ließ es lieber nicht."

ʜᴇᴀʟ ᴍᴇ.. || Levi x OcWhere stories live. Discover now