148 - Gedankengänge

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Polina's Sicht

„Wann beko-" Ich schaute ihn genervt an. „Immer noch am Ende der Woche." Er nickte stumm. Seit einer Woche fragte er mich, wann ich meine Tage kriegen würde. Ihn verunsicherte das alles, was ich ihm auch nicht übel nahm, jedoch nervte es auf Dauer.

Heute Nacht waren wir wieder zuhause angekommen und ich kann garnicht beschreiben, wie sehr ich das Hauptquartier vermisst hatte, trotzdem bereute ich diesen einen Monat nicht.

Ich habe viel über Levi gelernt und weiß ihn jetzt, besser einschätzen und verstehen zu können. Ich wusste, was er am Morden toll fand, wie er es am liebsten mochte, Leute umzubringen und wie er generell früher gelebt hat.

Er hatte definitiv kein leichtes Leben und hat es bis heute nicht, doch jetzt weiß ich, wie genau ich ihm helfen kann, um zumindest mit einem Teil seiner Vergangenheit klar zu kommen.

„Kommst du?" Ich nickte und zusammen machten wir uns auf den Weg zum Speisesaal. „Ich freue mich schon darauf, Mama wieder zu sehen." Ich blickte zu meinem Freund. „Ich auch, total."

Ich pikste ihm in die Seite. „Du freust dich auch darauf, sei ehrlich!" Er schmunzelte. „Vielleicht ein bisschen." Wir hörten andere, weshalb sein schmunzeln direkt wieder verschwand. „Ich wusste es!"

Wir kamen beim Saal an und traten ein.

Armin's Sicht

Levi und Polina traten an den Tisch, was Hanji, mit welcher ich alleine am Tisch saß, mitbekam. „Ihr seid ja wieder da!" Sie sprang auf und fiel Polina um den Hals, was sie erwiderte.

„Naaa meine kleine, wie wars?" Die drei setzten sich. „Echt toll!" Ich musterte die beiden, während Polina mit Hanji redete. Levi war ja schon immer ziemlich blass, doch auch Polina schien blasser geworden zu sein. Ist sie krank?

Ich schaute zu ihrem Hals und erblickte einen Knutschfleck. Der war etwas hinter dem Kragen versteckt, doch man sah ihn wenn Polina sich bewegte.

Nun schaute ich zu Levi, welcher mich auch anschaute, da er wohl mitbekommen hatte, das ich Polina anschaute. Das nächste mal unauffälliger.

Ich zwang mir nur ein Lächeln auf die Lippen und schaute auf mein Essen. Das der immer alles mitbekommen muss..

„Und wie geht es Mikasa? Ich habe sie noch garnicht gesehen.." Polina schaute mich und Hanji abwechselnd an. „Sie hat sich seit dem Vorfall ziemlich zurück gezogen. Sie macht zwar wieder beim training mit, aber sonst hält sie sich von jedem fern. Jean, Connie und ich machen uns ziemliche Sorgen um sie, vor allem Connie da er bisher noch immer nicht bescheid weiß. Wenn man versucht mit ihr zu reden, gibt sie eine kurze Antwort und wimmelt einen ab."

Polina seufzte, nachdem ich dies sagte. „Das ist blöd, aber kann ich verstehen. Denkst du, sie würde mit mir oder Levi reden?" Ich zuckte mit den Achseln und senkte meinen Kopf etwas. „Weiß nicht, gut möglich. Schließlich ist sie zuerst zu euch beiden gekommen."

Irgendwie müssen wir es schaffen, das es ihr wieder besser geht, aber wie? Wie geht man mit jemanden um, der vergewaltigt wurde? Ich kenne sonst niemanden und habe keinerlei Erfahrung was das abgeht.. Man kann darüber reden, aber was soll man sagen? Man kann ihr zeigen, das sie nicht alleine ist, aber wie kann man es ihr zeigen? Man kann ihr zeigen, das es nie wieder passieren wird, aber wie? Wie zur Hölle kann ich ihr helfen?

„Was denkst du Armin?" Ich schaute auf. „Hm? Was?" Hanji lachte. „Oh man, du warst ja voll weggetreten! Wir, beziehungsweise meine kleine und ich, reden gerade darüber, das wir sie vielleicht zum Picknicken einladen, mit Jean und Connie, um sie etwas auf andere Gedanken zu bringen."

ʜᴇᴀʟ ᴍᴇ.. || Levi x OcWhere stories live. Discover now