111 - Sein Geheimnis

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Polina's Sicht

Seit dem Vorfall mit meinem „Vater" sind nun 4 Tage vergangen. In den vier Tagen, habe ich mich etwas erholt und das einzige, was mich noch belastete, war die Angst vorm duschen.

Was heißt „vorm duschen"? Die Angst, ich könnte wieder, beim/vorm duschen entführt werden. Das war nicht nur bei Levi im Badezimmer so, sondern auch im Gemeinschaftsbadezimmer.

Ich bekam immer Herzklopfen, alles in mir zog sich zusammen und ich zitterte. Angemessen Luft zu kriegen, stellte sich als große Herausforderung raus.

Am Ende lief es immer so ab, das ich in Levi's Badezimmer geduscht habe, während Levi daneben saß und aufpasste. Ich fühlte mich etwas schlecht, da Levi somit seine Zeit verschwendete, auch wenn er meinte, dass es ihm nichts ausmachen würde.

Aber ich war entschlossen: Heute, Heute war der Tag, an dem ich alleine duschen gehen werde.

Levi war beim Training und ich hatte bis 10:00 Uhr ausgeschlafen. Ich nahm mir fest entschlossen meine Klamotten und ging ins Badezimmer.

Kaum trat ich ein Schritt ein, stieg die Panik in mir. Was meinte Levi nochmal?

„Wenn du Panik bekommst, atme tief durch, schließ deine Augen und stelle dir vor, die Person, die du da haben möchtest, wäre bei dir."

Ich tat also, was er vor ein paar Tagen zu mir sagte. Ich schloss meine Augen, atmete tief durch und stellte mir vor, dass er hier wäre.

Theoretisch könnte ich mir auch Mama vorstellen, jedoch war er der einzige, bei dem es mich nicht störte, wenn ich nackt bin, beziehungsweise störte es mich am wenigsten. Unangenehm war es mir trotzdem jedes mal.

Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, öffnete ich langsam meine Augen und schaute mich um. Ich legte meine Klamotten ab und machte die Gardienen zu.

Nun schaute ich die Dusche an. Ich atmete tief durch. Ich schaffe das.. Ich schaffe das! Ich zog mich aus, bevor ich es mir anders überlegte und stellte mich in die Dusche.

Ich schaltete das Wasser an, welches kurz darauf über meine Haut prasselte. Mein Blick war stets auf das Fenster gerichtet, doch in Gedanken freute ich mich, dass ich es tat.

So schnell ich konnte, durchlebte ich meine Routine: Duschen, rasieren, abtrocknen, anziehen, Zähne putzen und zu guter letzt: Haare machen.

Als ich wieder aus dem Badezimmer trat, war ich stolz. Ich habe es geschafft.. Ich habe es wirklich geschafft! Ich konnte es mir nicht verkneifen, einen Freudensprung zu machen.

Ich ging ins Büro und schaute auf die Uhr, die 10:30 Uhr zeigte. Da ich noch arbeiten musste, machte ich mich zuerst auf den Weg zu Aileen, um zu schauen, wie es ihr ginge.

Als ich dies getan habe und mir alles aufgeschrieben habe, also unter anderem ihr aktuelles Gewicht, lächelte ich weiter stolz vor mich hin.

Ich war alleine duschen, sie hat zugenommen.. Der Tag kann nur noch besser werden!

Ich tat also meine Arbeit, bekam zwischendurch einen bis zwei Patienten und um 13:00 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Büro, da ich mir im Badezimmer noch die Hände waschen möchte.

Im Büro traf ich auf Levi, der dieses wohl ebenfalls gerade betreten hatte. „Guten Mittag." Er drehte sich zu mir und schaute mich etwas überrascht an.

„Du schon wach?" Ich nickte. „Obwohl du solange wach warst?" Das stimmt. Ich war bis 03:00 Uhr morgens noch wach und war bei Mama. Sie hat mir die neusten Neuigkeiten über Sonny und Bean erzählt.

ʜᴇᴀʟ ᴍᴇ.. || Levi x OcWhere stories live. Discover now