ʜᴇᴀʟ ᴍᴇ.. || Levi x Oc

87 - Der Deal

Levi's Sicht

Nun saßen wir am See und die kühle Nachtluft zischte an uns vorbei. Ich fand diese Temperatur ziemlich angenehm, während die Nervensäge am frieren war und sich deshalb in eine Decke eingewickelt hatte.

Die ganze Zeit schossen mir Anika's Worte durch den Kopf.

„Du musstest mit ansehen, wie sie getötet wurde. Du hast es mit deinen eigenen Augen gesehen, wie ihr Kopf von dem rest des Körpers getrennt wurde. Du hast alles mit angesehen, ohne das du das verhindern konntest. Und jetzt arbeitest du für den Mann, der daran Schuld ist."

Warum arbeitete ich nochmal für Erwin? Stimmt.. Farlan und Isabel.. Ich lebe für euch weiter.. Aber warum? Wäre ich tot.. Wäre ich bei euch..

Warum bin ich den Deal damals überhaupt eingegangen? Wäre ich den damals nicht eingegangen, hätten wir es wahrscheinlich anders aus dem Untergrund geschafft.. Stattdessen haben wir uns von Erwin von vorne bis hinten verarschen lassen. Tch..

Ich bin müde.. Ich will schlafen..
...und nie wieder aufwachen...

Polina's Sicht

Die Sterne am Himmel, glitzerten auf der Oberfläche des See's. Ich und Levi waren seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr hier. Ich fror etwas, trotz der Decke.

Ich hätte mir eine Jacke anziehen sollen.. Das Levi nicht friert.. Ich schaute zu ihm. Er hatte sich auf den Rücken gelegt und schaute in den Sternenhimmel.

Seine Augen waren glasig. Die Worte von Anispako müssen ihn fertig machen.. Wie kann die man so herzlos sein? Sie hat fast alles erwähnt, was er verdrängen oder verarbeiten möchte, aber nicht schafft..

Mein Herz zerbrach. Er sieht so fertig aus.. Er hat mit seinem Leben bereits abgeschlossen.. Das sieht man ihm an.. Warum bin ich eigentlich die einzige, die ihm wirklich helfen will?

Okay, Mama ist auch für ihn da.. Aber sonst? Niemand interessiert es, was in diesem Mann abgeht. Alle sehen immer nur das Arschloch in ihm, aber nur weil niemand sich die Mühe machen möchte, hinter diese Fassade zu schauen.

Ich atmete tief durch und legte mich ebenfalls hin. Ich legte mich auf die Seite und mein Arm legte ich unter mein Kopf, damit ich nicht auf dem harten Boden lag.

Ich liebe dich Levi.. Ich werde dich niemals verlassen, das verspreche ich dir. „Polina?" Ich zuckte zusammen und verschärfte meine Sicht. „Ja?"

Er streckte einen Arm zu mir. „Kommst du her?" Das musste er nicht zweimal sagen. Ich legte mich sofort in seinen Arm und kuschelte mich an ihn.

Er strahlte wieder eine angenehme wärme aus, welche mich vergessen ließ, das ich eigentlich fror. „Ich liebe dich Levi." „Ich liebe dich auch Polina." Gänsehaut.

Ich musste lächeln und schaute ebenfalls an den Himmel.

-

Es sind drei Tage vergangen, heute ist der 25.01.851. Gestern kam Erwin wieder. Mama hatte geweint vor freude, da sie es hasste, Kommandantin zu sein.

Levi war auch ziemlich froh darüber. Ich hatte Zoey noch ein paar mal im Krankenhaus besucht und gestern wurde sie endlich entlassen. Sie meinte, sie bräuchte ein paar Tage, um einen alltag herzustellen und dann hatte sie mir versprochen, mich zu besuchen.

Nun saßen Levi und ich in seinem Büro. „Wir werden am besten so tun, als wären wir auf ihrer Seite. So vertraut sie uns ihre Pläne an und wir können sie besser kontrollieren."