-chapter 24-

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Aidens Sicht:

Ich hatte sie noch nie so wütend erlebt. Verdattert stand ich vor ihr, während sie mir Sachen an den Kopf schmiss, von denen ich nichts wusste. Mit einem letzten, feindlichen Blick drückte sie mir mein Handy in die Hand und knallte die Tür zu. Ich blickte runter auf mein Handy und sah die Nachrichten von Ciara. „Scheiße", murmelte ich und stürmte sofort die Treppe herunter. Ich hörte sogar, wie Sydney von zehn runter zählte. Wollte sie mir ernsthaft die Cops an den Hals jagen? „Scheiße, Scheiße, Scheiße", redete ich weiter und schloss schnell die Haustür hinter meinem Rücken.
Ich hatte sie komplett vergessen...
Zum einen wollte ich bei Sydney bleiben und alles mit ihr wieder hinbiegen, aber sie hatte ausgerechnet die Nachrichten gelesen und sie komplett falsch gedeutet.
Ciara sah mich ein wenig beleidigt an, zog mich aber dann in eine kurze Umarmung. Wir stiegen schnell in mein Auto und ich fuhr sie zu ihrem Date.
„Danke nochmal, dass du mich hierhin gefahren hast. Auch wenn du mich vorher draußen stehen gelassen hast. Aber dafür habe ich Verständnis. Wie lief es denn mit ihr?", fragte sie und schaute mich hoffnungsvoll an. Ich schüttelte bedrückt den Kopf und guckte auf meine weißen Knöchel an meiner Hand. „Oh man. Und du bist sicher, dass sie so ein Mädchen ist, die du mit Eifersucht rum bekommst?", hackte sie nach und zog ihre Augenbrauen hoch. „Ich weiß es nicht, aber alle anderen Sachen funktionieren auch nicht. Du bist da meine letzte Chance und ich bin dir echt dankbar, dass du mir hilfst", sagte ich und lächelte sie an. „Kein Problem. Du hast mich ja als Gegenzug hierher gefahren. Aber schon witzig, dass du dachtest, dass ich auf dich stehen würde", sagte sie und grinste. Genervt verdrehte ich die Augen und scheuchte sie aus meinem Auto zu ihrem Date - Cole. Er war zwar in meiner Clique drin, aber war mit ihm nicht so eng, wie mit Jackson.
Cole war der Junge, der bei dem See vor Sydney stand und ich das Handtuch heruntergerissen hatte...
Ich schmunzelte ihr hinterher und freute mich dennoch für die beiden. Aber nun fuhr ich schnell zurück, damit ich mit Sydney endlich reden konnte...

„Verdammt", fluchte ich und warf mein Handy auf mein Bett. Sie hatte mich blockiert. Ihr Fenster war zu, die Gardinen davor und das Licht ausgeschaltet. Vielleicht sollte ich ihr heute ihren Freiraum geben, damit ich morgen mit ihr besser reden konnte.

In der Nacht konnte ich fast nicht schlafen, da ich ständig an Syd denken musste. Wie sie mir aus verhassten Augen angefunkelt hatte und so aussah, als würde sie mich schlagen wollen. Am liebsten hätte ich sie einfach in den Arm genommen und ihre Worte erstickt, aber die einzige Bedingung für Ciara war eben dieses Date, zu dem ich sie fahren musste. Verzweifelt verwuschelte ich meine Haare und drehte mich auf die andere Seite, doch der Schlaf wollte nicht einsetzten. Genervt erhob ich mich aus meinem Bett und setzte mich vor mein Fenster. Hinter diesen Gardinen lag sie und ich wollte nicht wissen in welcher Lage. Es fraß mich auf, dass sie traurig sein könnte und das nur wegen mir. Ich saß noch lange an dem Fenster und dachte an die verschiedensten Situationen, in denen mir Sydney immer wichtiger wurde. Sie war lange keine Wette mehr und das sollte sie auch wissen. Ich dachte außerdem über morgen nach und wie ich sie mit Ciara eifersüchtig machen könnte. Ich wünschte, dass es einen anderen Weg geben würde, aber ein anderer fiel mir einfach nicht ein. Bis spät in die Nacht dachte ich einfach nur an sie und ihr Lächeln, bis ich auf dem Holzboden einschlief.

Am nächsten Morgen wachte ich mit Rückenschmerzen auf. Ich stöhnte und stand langsam auf. Verschlafen rieb ich meine Augen und ging ins Badezimmer.
Als ich fertig war, blieb ich sofort stehen, als ich sie in ihrem Zimmer sah. So schön wie jeden Tag. Ich biss mir auf meine Lippe, so wie sie es so oft tat. Wenn ich sie noch mehr verletzten würde, könnte ich mir das nicht verzeihen. Aber warum musste sie denn auch so stur sein!? Anstatt mir einmal richtig zuzuhören. Sie verließ ihr Zimmer und ich sah sie auf den Treppen verschwinden. Seufzend zog ich mich an und ging zu meiner Mom. „Morgen Mom", brummelte ich und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. „Guten Morgen Aiden", sagte sie glücklich und lächelte mich an. „Ist alles okay mit dir? Du siehst ziemlich fertig aus. Vielleicht solltest du heute zu Hause bleiben", fragte sie und sah mir besorgt in die Augen. „Alles gut Mom, hab nur bisschen weniger geschlafen", erklärte ich ihr und verschwand in der Küche. Ich schnappte mir einen Apfel und meinen Rucksack. „Bis nachher!", rief ich.
Ich war ein wenig spät dran, doch ich kam genau rechtzeitig an. Schnell ließ ich mich auf den Stuhl neben Ciara fallen und begrüßte sie. Ich guckte ganz kurz zu Sydney und bekam einen kurzen Stich in mein Herz. Ihr Blick war kalt, doch ihre Augen spuckten nur so vor Wut. Stumpf starrte sie auf ihre Hände und kaute wieder auf ihrer Lippe herum. Es machte mich verrückt sie so zu sehen und nicht in ihrer Nähe zu sein.

In den Stunden sah ich oft im Augenwinkel, wie sie Ciara von oben bis unten anguckte und das nicht sehr gerade kurz. Es verwirrte mich, doch ich machte nichts und arbeitete einfach weiter, bis Ciara mir einen Zettel zuschob.
‚Sie schaut mich an. Ich denke, dass deine Idee nicht so gut ist. Ich kenne Mädchen und bei ihr ist Eifersucht keine gute Lösung', stand drauf. Ich nahm ihn an und antwortete: ‚Ach was, es wird funktionieren'
Ich war von meinen eigenen Worten nicht gerade überzeugt, aber ich hoffte es vom ganzen Herzen. Denn nichts wollte ich mehr, als sie bei mir zu haben.

Ich war sowohl im Unterricht, in den Pausen, als auch im Sportunterricht stets bei Ciara. Sie war ein nettes Mädchen, aber egal wo ich war schaute ich immer zu Sydney rüber und sah sie immer irgendwo alleine. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass sie nicht oft zu uns gucken würde.

Nach allen Stunden stand ich mit Ciara auf dem Parkplatz bei meinem Auto. „Was soll ich machen, wenn ich gleich an ihr vorbei fahre?", fragte ich und schaute zu ihr runter. „Fahr einfach weiter. Sie wird sich wünschen, dass du anhältst, aber wenn du weiter fährst, wird ihre Sehnsucht noch größer", erklärte sie mir. „Aber es regnet... soll ich sie dann wirklich laufen lassen", hackte ich nach. „Ja sollst du. Fahr einfach weiter okay?" Ich nickte und stieg mit einer Verabschiedung in mein Auto. Ich fuhr ein paar Minuten, bis ich Andrew sah, der gerade zu jemandem joggte. Diese Gestalt vor ihm war auf jeden Fall Sydney. Wut stieg in mir hoch, da ich nun wusste, dass er gleich zu ihr geht. Aber ich hörte auf den Ratschlag von Ciara und fuhr noch schneller als vorher weiter. Allerdings ging es nicht ohne einen Blick in ihre Augen. Die ganze Straße lang schaute ich in den Rückspiegel und sah, wie Andrew nun bei Sydney war und sie mit unter seinen Regenschirm nahm. Ich sah noch wie sie lächelte und sich bei ihm einhakte. Mein Blut pumpte aggressiv durch meinen Körper und ich konnte meinen wütenden Herzschlag in meinen Ohren hören. Was hatte ich mir da nur eingebrockt?

Andrews Sicht:

Ich sah sie im Regen laufen und joggte ihr schnell hinterher. Mir war bewusst, dass Aiden an mir vorbei gefahren war, aber er hatte es kräftig vermasselt und nun würde ich meine Chance ergreifen...
Als ich bei ihr ankam, öffnete ich meinen Regenschirm und hielt ihr ihn schützend über den Kopf. „Hey Süße", sagte ich und lächelte sie an. „Oh... hey", antwortete sie und lächelte leicht zurück. „Komm ich bring dich nach Hause", sagte ich. Sie nickte dankend und hakte sich bei mir ein. Triumphierend grinste ich und lief mit ihr am Arm durch die Straßen. „Was grinst du so?", fragte sie und schaute mich von unten an. „Alles gut", antwortete ich nur und grinste weiter. Sie schüttelte den Kopf und lief mit dem Blick auf den Boden weiter. Ich wüsste gerne an was sie jetzt dachte. „Hattest du eigentlich mal einen Freund?", fragte ich ohne groß drüber nachzudenken. Sofort löste sie sich und trat paar Schritte von mir weg. „Ähm, weißt du was? Ich laufe den Rest nach Hause okay?" Verwirrt ließ sie mich hier stehen, während sie zügig weiter lief. Ich wurde wütend, da sie wahrscheinlich Aiden hinterher lief. Er verdiente sie einfach nicht. Was hatte er denn schon bitte für sie getan?

Sydneys Sicht:

Er hatte schon so fiel für mich getan und mir so viel geholfen. Egal in welcher Situation... er war da für mich und hatte mich nicht losgelassen. Mag es an dem Freitagabend gewesen sein, als ich betrunken war, als ich auf einer Parkbank wegen meiner Mom lag oder einfach, als ich ihm von mir erzählt hatte... Er hatte alles akzeptiert und sich nie über mich lustig gemacht. Nein, er hatte mir sogar geholfen.
Aber das alles ja nur, damit er seine Wette gewinnen würde.
Durchgenässt kam ich an meinem Haus an. Ich zitterte wegen der Kälte und hatte Mühe den Schlüssel ins Schloss zu kriegen. Nach einem genervten Aufseufzen betrat ich das Haus und schloss die Tür hinter mir.

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen <33
Und wie fandet ihr den kurzen Ausschnitt aus Andrews Sicht? :))

The fear of loveWhere stories live. Discover now