Frankreich - Au revoir Frankreich, willkommen auf dem Atlantik

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 Ich heiße die wehrte Leserschaft nach einer erneuten

Zwangspause wieder herzlich willkommen in meinen Gedanken.

Wir nehmen Abschied von Frankreich mit einem weinenden und

einem lachenden Auge. Die Vorfreude auf die Heimat ist bei jedeman Bord der Jackdaw zu spüren. 

Leider gibt es jedoch eine seltsame Begebenheit kurz bevor wir Virginia

erreichen. Was es damit auf sich hat? Ich hoffe, wir werden es
alsbald ergründen können! 

Ich wünsche gute Unterhaltung beim Lesen und verbleibe

Hochachtungsvoll

Haytham E. Kenway



Kapitel 31

~~~ Au revoir Paris, willkommen auf dem Atlantik ~~~


Ich war froh, als wir wieder im Innenhof der Kaserne und an der frischen Luft waren. Ich sog meine Lungen voll und atmete tief durch. Dieser modrige Geruch wollte nicht so recht weichen!
Wir übergaben dem Major noch die Schlüssel und bedankten uns für seine Kooperation.
In unserer Herberge war ich froh für das köstliche Abendessen, welches schon auf uns wartete. Währenddessen unterhielten wir uns noch darüber, wie es jetzt weitergehen sollte.
„Ich habe dem Herren mitgeteilt, wohin er alles schicken muss. Zur Not kann auch eines unserer Handelsschiffe bei einer Passage diese Aufgabe mit übernehmen." Denn die Übersetzung würde uns hier in Frankreich nicht mehr rechtzeitig erreichen! Leider!
Als Alex und Sybill danach unseren Sohn zu Bett brachten, besah ich mir noch einmal ein paar Aufzeichnungen bezüglich dieses Rasiermessers. Ich würde zu gerne wissen, wer es so kunstvoll hat umarbeiten lassen, dass es wie ein Dolch aussah. Das war ein Kenner seines Handwerks!
„Edward! Jetzt halt still, oder soll ich dir deinen Schimmel wegnehmen?" hörte ich mit einem Male meine Frau von oben. Was war denn auf einmal los?
Kurz darauf kam sie herunter und ließ sich seufzend auf dem Stuhl mir gegenüber am Tisch nieder.
Auf meine Frage, was passiert sei, sagte sie, dass er sich geweigert hatte, sein Schlafhemd anzuziehen. Erst als sie ihm, wie ich vernommen hatte, den Schimmel wegnehmen wollte, sei er zur Vernunft gekommen.
Kinder brauchten von Zeit zu Zeit einfach strenge Regeln, dass musste meine Frau beizeiten lernen!
„Ich weiß das. Aber er saß mit Tränen in den Augen auf dem Bett und ich hatte ein schlechtes Gewissen." Das böse Gewissen meiner Frau, es ließ sich nicht abstellen, weder bei mir noch bei Edward.

„Haytham, ist dir eigentlich in den Verliesen aufgefallen, dass sich weder Odin noch Loki oder ein anderer Gott gemeldet hat? Bis auf Tyr, der dich für ein paar Sekunden gelenkt hat." in ihrer Stimme klang Verunsicherung mit. Doch ich hatte so etwas nicht gespürt, oder doch?
„Nein, darauf habe ich ehrlich gesagt auch gar nicht geachtet." Dieses dumpfe Gefühl sprach ich nicht gleich an. „Glaubst du, dass es dort eine Art Mauer gibt, die verhindert, dass andere Götter dort hineingelangen können? Ähnlich wie die, die wir im Geiste errichten können, damit Hrymr zum Beispiel uns nicht manipulieren kann?" Als ich geendet hatte, sah sie mich mit großen Augen an.
„Genauso könnte es doch sein. Wer aber hält sie dort aufrecht? Können diese Isu auch ohne ihre eigentliche Anwesenheit solch schwere Geschütze auffahren?" Dieser Gedanke war tatsächlich nicht abwegig, jedoch müsste ich noch einmal in Reginalds Aufzeichnungen und die des Ordens schauen, ob etwas dergleichen vermerkt wurde.
„Wenn sie solche Tempel, wie du sie beschreibst, errichten können, dann sollten sie auch so etwas hinbekommen." ging es mir durch den Kopf.
„Diese Barriere muss aber von etwas gespeist werden, wie ein Akku zum Beispiel. Weil man ja auch dieses Kribbeln beim Berühren der Artefakte spürt. So als würde man leichte Stromschläge bekommen!" leider konnte ich meiner Gattin gerade nicht folgen und äußerte mein Unwissen.
„Was ist ein Akku?" Die Erklärung folgte prompt. Es war wie eine von Franklin bereits angesprochene Batterie, welche immer wieder Ladungen aufnehmen konnte, im Grunde unendlich und so oft wie man wünschte. Erzeugt wurde diese Spannung oder auch Elektrizität von einem Blitz. Alex konnte es leider kaum für mich in Worte fassen. Shay hatte von diesen Blitzableitern und den Kabeln gesprochen, also erklärte sie es mir anhand dieser Konstruktion etwas. Trotzdem war es ein unheimlicher Gedanke.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Part 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt