Virginia - Balders Einfluss!

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Willkommen verehrte Leser!

Die Ereignisse während unserer Immobiliensuche haben

es nicht gestattet, euch eher an meinen Gedankenteilhaben zu lassen. Das hole ich selbstverständlich jetzt nach.

Wir mussten uns also diesen Assassinen erneut stellen!

Dieses mal aber war der Kampf wie wohl durchdachtes Theaterstück,geschrieben von Kennern ihres Faches. Meine Gegnerin jedochverbirgt mehr, als mir lieb ist!

Ich wünsche gute Unterhaltung beim Lesen dieser Zeilen!

Hochachtungsvoll

Haytham E. Kenway 


Kapitel 39

~~~ Balders Einfluss ~~~


Dieser Angriff überraschte mich ehrlich gesagt völlig kalt. Mit dieser Stärke hatte ich nicht gerechnet. Sie statuierte ein Exempel, wie es mir schien.
Oder wollte sie etwas kompensieren? War sie nicht gut auf die Männer zu sprechen? All das ging mir durch den Kopf, während ich mich verteidigte.
Es war nicht einfach den Fokus zu behalten, aber auch sie hatte einen gewissen Rhythmus beim Kämpfen. In diesen fand ich mich schnell rein und es war fast wie ein – verzeiht – Tanz auf dem Parkett. Elegant, vorausschauend und einstudiert. So als würde man auf der Bühne eine Szene aufführen.
Ihre Art war meiner ähnlich!
Diese Bewegungen kannte ich, genauso wie die Abläufe der Klinge und der Attacken!
Ein Muster bildete sich heraus, welches ich so oft schon erlebt hatte. Sie war gut ausgebildet, keine Frage, aber es lief ein strikter Ablauf in ihrem Kopf ab. Entweder war sie noch recht neu in diesen Reihen oder aber sie war, wie sagte man so unschön, Kanonenfutter!
Letzteres hoffte ich nicht! Es wäre schlichtweg menschenverachtend meiner Meinung nach.

Wir versuchten gegenseitig Schwachpunkte auszumachen, ein Muster zu finden ... Irgendwann standen wir uns gegenüber und sahen uns leicht erschöpft an.
„Ihr seid gut, Miss!"
„Misses! Mein Gatte hat ein Auge auf mich!" erwiderte sie etwas atemlos mit den Händen in die Hüfte gestützt
„Er kann sich glücklich schätzen, euch als Frau zu haben. Diese Gleichberechtigung ist selten." erwiderte ich mit einer Verbeugung.
„Selten habe ich einen solch aufgeklärten Mann im Kampf vor mir gehabt." sah ich da etwa ein Lächeln in ihrem Gesicht?
„Bedankt euch bei meiner Gattin!" mehr Worte waren gerade nicht nötig.
Plötzlich fiel uns beiden wieder ein, dass wir hier ja Publikum hatten, welches etwas geboten bekommen wollte.

Breit grinsend holte sie mit einem weit geführten Bogen aus um mich von oben anzugreifen.
Ihre Muskelbewegungen hatte ich aber genauestens im Auge behalten, so konnte ich recht schnell erahnen was sie vorhatte und konterte mit meinem Schwert ihre Klinge. Die Angriffe ihrerseits balancierten zwischen Defensive und Offensive, gepaart mit kleineren Verschnaufpausen um mich zu analysieren.
Diese Ausdauer war beeindruckend muss ich gestehen!
Und dann hatte sie ihren Moment, einen welchen ich unbeabsichtigt wie auf einem silbernen Tablett darreichte. Ich war von Rorys Kampf abgelenkt worden, als dieser in meinen Rücken stolperte.
„Verzeiht, verzeiht!" rief er, fing sich wieder und bearbeitete seinen Kampfpartner weiter.
Ich hingegen musste jetzt eine Schlagabfolge einstecken die es in sich hatte. Die Dame hatte nur auf so eine Gelegenheit gewartet und schnitt ziemlich tiefe Wunden in meine Oberarme und meinen linken Oberschenkel.
Diese Schmerzen fühlten sich wie brennende Kohlen auf der Haut an. Ehe ich mich versah, erstarb dieses Gefühl und ich spürte ein unangenehmes Ziehen, als sich meine Haut wieder schloss. Das Ganze ließ mich schwer atmen und meine Konzentration für die Konfrontation war unterbrochen.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Part 4Where stories live. Discover now