Virginia - Der Duke of Ironside bittet zum Training!

6 1 0
                                    

Willkommen wehrte Leserschaft!

Unser Weg führt uns heute nach Philadelphia, wo uns der Allvater

für ein intensives Training bereits erwartet. Die Reise gestaltetsich etwas strapaziös, weil die Unterkünfte unterwegs keinemdeutbaren Komfort oder ähnliches boten.

Im Anwesen des Dukes erwartet man Alex und mich bereits

für die ersten Lehrstunden.

Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen dieser kurzen Zeilen.

Hochachtungsvoll

Haytham E. Kenway 


Kapitel 45

~~~ Lasst das Training beginnen! ~~~


Dann hieß es packen und was soll ich sagen? Meine Frau hatte noch während sie das Bett hütete Pläne geschmiedet was alles für die Reise in welcher Menge benötigt wurde. Im Kopf hatte sie vermutlich schon all unsere Reisetruhen fertig gepackt.
„Mi amor, du weißt, dass ich gerne auf Nummer sicher gehe. Ich brauche eben diese Pläne zu meiner eigenen Beruhigung." lächelte sie mich an, während sie meine Habseligkeiten sorgfältig begann in meiner Truhe zu verstauen.
„Dann werde ich mich um die Pferde und die Kutsche kümmern. Ich gehe davon aus, dass du meine Hilfe nicht benötigst." Alex würde meine Hilfe auch gar nicht annehmen, das wusste ich aus Erfahrung.

Mackenzie und ich besprachen das Gespann für die Kutsche und ich ordnete noch an, dass Brida und Fenrir beide ebenfalls mit uns kamen. Ich wollte, genau wie Alex, unnötige Überraschungen vermeiden, sollten wir kurzfristig umdisponieren müssen.
Der Weg nach Philadelphia würde ungefähr 9 Tage dauern und ich hoffte, ohne große Verzögerungen heile dort anzukommen.
Der Allvater hatte uns eine Art Wegbeschreibung zukommen gelassen, im Geiste versteht sich. So war es ein leichtes sein Anwesen schnell ausfindig machen zu können.
Für einen kurzen Moment hatte ich wieder ein etwas seltsames Gefühl von Ehrfurcht, wenn ich daran dachte bei ihm Gast sein zu dürfen.

Ein paar Tage später brachen wir dann endlich auf und ich sah schon an Alex' Gesichtsausdruck, dass sie leicht gereizt war.
„Florence bekommt gerade jetzt Zähne! Hätte sie nicht noch warten können, bis wir wieder daheim sind." seufzte sie und packte noch ein paar Fläschchen der Tinktur meiner Schwester ein.
Die Reise war nicht beschwerlich, aber die Tavernen und Gasthäuser entlang der Straße waren einfach ein Graus. Undefinierbares Essen auf den Tellern, was unseren Sohn veranlasste nichts zu sich zu nehmen, genau wie wir auch. Teilweise waren die Betten völlig verwanzt oder so dreckig, dass wir einige Male auf dem Boden schliefen.
Je näher wir unserem Ziel kamen um so sehr mehr freute ich mich auf den Komfort eines weichen Bettes und einer guten Mahlzeit.

Unser Sohn war nach zwei Tagen mehr als genervt von seiner kleinen Schwester und tat dies auch lautstark kund, als sie weinte.
„Edward, deine kleine Schwester hat Schmerzen. Und weil sie noch nicht sprechen kann, macht sie sich so bemerkbar. Meinst du, du warst anders? Du hast uns einige schlaflose Nächte damals beschert, min lille skat." erklärte meine Frau ihm die Situation.
„Dauert das lange, Mama?" mit Blick in den aufgerissenen Mund seiner Schwester kam diese Frage, als wäre er ein Arzt.
„Ein paar Monate sicherlich. Und jetzt lass sie etwas zur Ruhe kommen, setz dich neben mich. Soll ich dir eine Geschichte erzählen?" Sie hegte die Hoffnung, dass ihn das ablenken würde.
Sie begann eine Geschichte zu erzählen, in der es um ein kleines Mädchen namens Rotkäppchen und einem bösen Wolf ging.
Wenn man mich fragt, eine haarsträubende Geschichte! Aber als sie an die Stelle zum Schluss kam, wo der Wolf den Bauch mit Wackersteinen befüllt bekam und in den Brunnen gestoßen wurde, begann Edward zu weinen!
„Das ist gemein..." schniefte er und sah auf Walka hinunter, die in der Kutsche gerade zu unseren Füßen lag und schlummerte.
Um bei dieser Geschichte zu bleiben, versuchte ich ihm eine Art Lehre oder Moral daraus begreiflich zu machen. Böses wurde bestraft und gutes wurde belohnt. Ein einfaches Prinzip, wonach es sich recht gut leben ließe.
„Der Jäger kann doch mit dem Wolf reden und ihm das sagen, oder nicht, Vater?" auch unser Sohn hatte diese oft pragmatische Denkweise, welche sicherlich nicht verkehrt ist, aber es ist schwer, dann weiter zu argumentieren. Auch wenn er für sein Alter schon sehr weit war, verstand er noch nicht alles. Es würde sicherlich noch etwas dauern.
(AdA: Ich habe das Original der Gebrüder Grimm dabei im Kopf gehabt, nicht die neuzeitliche verweichlichte Form!)

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Part 4Where stories live. Discover now