Virginia - Vorbereitungen und Pflanzzeit

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Verspätungen sind derzeit leider an der Tagesordnung
wie es scheint. Aber ich habe eure Ungeduld und Neugierde
nicht vergessen und reiche jetzt ein paar Zeilen meiner
Gedanken an euch weiter!

Wie auch die vorherigen Seiten, sind die folgenden Momente
reine Vorbereitungen und normaler Alltag. Zumindest fühlt es
sich für meine Gattin und mich so an. Zumal wir ein wenig Zeit
zum Energie tanken bekommen, denn wer weiß was uns
in den nächsten Monaten noch alles erwartet.

Ich wünsche gute Unterhaltung beim lesen und verbleibe

Hochachtungsvoll

Haytham E. Kenway


Kapitel 8

~~~ Vorbereitung der Kindsweihe ~~~


Die Hochzeit von Magda und Michael war also anberaumt. Wer weiß wie lange es dauern würde, bis Magda für eine Weile ersetzt werden müsste, weil sie ein Kind erwartete. In Alex Augen hatte ich diesen Gedanken in den letzten Tagen des öfteren gesehen. Aber ich wusste von meinem Kammerdiener, dass er aus Furcht nie vor der Ehe mit seiner Verlobten das Bett teilen würde.
„Master Kenway, wo denkt ihr hin. Es schickt sich nicht." hatte er mir wiederholt gesagt und ich glaubte ihm. Er war ein wahrer Christ durch und durch.
Ab und an kam mir ein seltsamer Gedanke, oder besser zwei an der Zahl.
Was wäre gewesen, wenn Alex ein Kind von meinem Vater erwartet hätte. Es hätte ja durchaus so sein können, wenn wir ehrlich sind. Wäre unser Schicksal dann immer noch dasselbe? Wäre Yannick dann nicht mein Stiefsohn sondern mein Halbbruder. Dieser völlig wirre Gedanke geisterte immer mal wieder durch meinen Kopf.
Oder aber wie sähe es aus, wenn meine Frau schon damals von mir schwanger geworden wäre? Eine frühzeitige Reise zu mir wäre dann nicht auszuschließen gewesen, oder doch? Würde ein ungeborenes Kind so einen Zeitsprung wirklich überleben?
Warum, in Gottes Namen, machte ich mir solche Gedanken?
Wir hatten JETZT unsere Zukunft. Nichts von all dem war eingetreten. Trotzdem geisterten solche Dinge in meinen Gedanken herum.

Mittlerweile hatte ich mir einen Schreiber dazu geholt, welcher mir bei den neu zu verfassenden Geschäftsbüchern zur Hand gehen sollte. Ein tüchtiger junger Mann, welcher ein Händchen fürs geschäftliche besaß.
„Master Kenway, alleine wie ihr mir die Beträge für die Jahre schildert, sehe ich die Tabellen vor mir. Endlich kann ich das tun, was ich wirklich wollte. Mein Vater versteht meinen Wunsch nicht, mich mit Buchhaltung auseinander zusetzen. Für ihn zählen nur körperliche Arbeit und dass man am Ende des Tages sieht, was man geschaffen hat. Er ist Schiffsbauer, müsst ihr wissen." Also gingen Talente nicht von einer Generation auf die nächste über.
Wie wäre es in meinem Falle ausgegangen, wenn ich wie mein Vater... Nein, er wollte mich definitiv nicht auf See plündernd vorfinden. Mir lag die Seefahrt auch nicht so im Blut musste ich mir eingestehen.
Herr Gott noch eins, was war nur in letzter Zeit mit mir und meinen Gedanken los? Warum dachte ich über Wenn und Aber nach? Reginald würde mich schon zig mal gemaßregelt haben!
„Haytham, hast du einen Moment Zeit?" Fragte Alex leise eines Nachmittags nach. Damit der Anstand gewahrt wurde, nutzten wir die Vornamen nur in Gegenwart von Angestellten.
Etwas verunsichert, was nun kommen würde, folgte ich ihr in den Wintergarten, wo sie mir eine Liste überreichte. Nicht aber irgendeine, sondern eine Aufstellung von für mich im ersten Moment seltsam anmutenden Dingen. Ein Rufhorn, ein Familienaltar und so weiter. Aber es war ins kleinste Detail erfasst, was man benötigte und wozu.
Ich überflog das Ganze, aber als Alex sah, dass ich ihr nicht ganz folgen konnte, erläuterte sie mir, dass es um die für Edward ging.
„Ich bin wieder einmal erstaunt über deine Akkuratheit beim Planen. Wann hattest du gedacht, sollte diese Weihe stattfinden? Jetzt wäre es ja zu kalt dafür. Aber wir könnten vorab eine christliche Taufe vollziehen, das würde mich freuen, mi sol." Diese Frau konnte eine unglaubliche Ordnung und Struktur an den Tag legen, welche man ihr sonst nicht so ansah.
„Der Mai wäre wunderschön geeignet und vielleicht könnten wir an meinem Geburtstag die Feier ausrichten. Dann hat Edward mit dir Geburtstag und wurde in die Familie an meinem aufgenommen!" Sie würde am liebsten jetzt sofort alles verkünden und schon erledigt haben. Diese Euphorie war ansteckend, musste ich mir eingestehen.
Also einigten wir uns auf Mai für die Kindsweihe (Link wie immer in der Beschreibung/Unterhaltung) und am 7. April, Ostersonntag, sollte die christliche Taufe für Edward stattfinden. Sie wollte Mr Hathaway persönlich sofort informieren.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Part 4Where stories live. Discover now