Virginia - Gestatten, Darijo Kovačić!

5 1 0
                                    

Willkommen verehrte Leserschaft!

Es ist an der Zeit, dass ihr eure Neugierde weiter stillen könnt
mit ein paar Zeilen aus meinem Tagebuch.

Wir treffen heute auf den eigentlichen Drahtzieher der
Assassinen hier in Richmond. Endlich, kann ich nur sagen.
Auch wenn ich mir das Zusammentreffen etwas anders
vorgestellt hatte. Jetzt heißt es ihn zu überzeugen, ob nun
von einem Waffenstillstand oder einem Rückzug.
Wie würde man ihn aber am besten überreden können?

Ich wünsche gute Unterhaltung beim Lesen!

Hochachtungsvoll

Haytham E. Kenway


Kapitel 35

~~~ „Gestatten, Darijo Kovačić!" ~~~


Langsam schritt ich die Straße entlang, begegnete den üblichen Arbeitern, Helfern und Handlangern. Meine Börse hatte ich sicher verstaut in der Innentasche meines Gehrocks. Ich spürte immer mal wieder, wie jemand versuchte etwas aus meinen Taschen zu fingern. Diese kleinen Taschendiebe würden sich an mir die Zähne ausbeißen, dachte ich schmunzelnd.
Die Gebäude für die Waren waren entweder groß und gut in Schuss, oder aber sie waren klein und verfielen bald.
Sollte man, wenn man sich bedeckt halten wollte, nicht solch einen Unterschlupf bevorzugen? Oder prahlte man lieber um keinen Verdacht zu erwecken? Mein Klischee-Assassinen-Wissen sagte mir, dass sie sich eher in klapprigen alten Schuppen niederließen, als zu sehr aufzufallen.
Ein Lager nach dem anderen wanderte ich ab, fand aber keinerlei Hinweise auf verdächtige Aktivitäten oder Personen.
Frustriert ging ich noch einmal weiter in die Mitte der Häuser, wo auch ein großer Markt war.
Und dann sah ich ihn! Einen Herren, welcher mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze an einer Hausecke lehnte und unauffällig tat. Ich beobachtete ihn eine Weile und dann endlich bewegte er sich zwischen den Häusern hindurch. Meine Wenigkeit war ihm aber dicht auf den Fersen.

Meinen Adlerblick hatte ich ununterbrochen aktiv, weil ich befürchtete, etwas zu verpassen oder zu übersehen und gerade weil ich alleine unterwegs war, wäre das fatal!
„Ihr könnt jetzt ruhig stehenbleiben, Sir." hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir!
Erschrocken fuhr ich herum und sah einen Mann vor mir, der mich böse grinsend betrachtete. „Glaubt ihr, wir würden euch nicht bemerken oder euch ebenso beschatten?" er ergriff meinen Oberarm und führte mich so in Richtung eines zweistöckigem Lagerhauses wenige Meter von uns entfernt.
Siedendheiß fiel mir Rory ein, welcher sich kaum zur Wehr setzen konnte in seinem Zustand. Ging es ihm gut, oder hatte man ihm einen Besuch abgestattet?
„Natürlich tut ihr das, jeder würde sich absichern wollen, nicht wahr? Und was passiert jetzt? Wollt ihr ein Exempel an mir statuieren und mich bösen Templer eliminieren?" es fiel mir arg schwer, diese Gelassenheit an den Tag zu legen, mir war definitiv nach anderem zumute.
„Nein, das wäre Verschwendung, außerdem, was würde eure Frau dann tun? Sie würde als Rachegöttin über uns herfallen." flüsterte er mir ins Ohr und dieser warme Atem trieb mir gepaart mit den Worten eine unwohle Gänsehaut über den Rücken.

Man schob mich weiter in das Gebäude und in dessen Mitte. Ringsum waren Treppen und Leitern, Meterhoch gestapelte Ballen Wolle und Kisten mit unbekanntem Inhalt. Überall sah ich rote Auren. Sie waren taktisch einwandfrei positioniert und erschwerten einen Fluchtversuch, wenn sie ihn nicht sogar gänzlich unterbanden!
Denk nach, denk nach. Ich musste Ruhe bewahren und griff auf mein Training mit Reginald zurück, wo er mich darin unterwies die Gefühle zu kontrollieren und rational zu denken!
Mein Atem ging ruhiger und ich konnte mich wieder auf das Geschehen vor mir fokussieren.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Part 4Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz