Part 37

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Viktorias POV:

Nun standen wir in dem großen Saal. »Du musst wissen, hier wurde ich gekrönt«, erklärte er. »Ich eine wichtige Frage an dich.« Fragend sah ich ihn an, doch da ging er schon in die Knie. »Viktoria, ich weiß, dass ich dir viel Leid angetan habe und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr es mir leid tut. Ich habe mich in dich verliebt, und du hast sie erwidert, obwohl ich so unmenschlich war. Doch nun, habe ich eine ganz entscheidende Frage: Möchtest du mit mir bis ans Ende deiner Tage leben, und meine Frau und Königin der Vampire werden?«

Harolds POV:

Mit weit aufgerissenen Augen sah sie mich an. Ich konnte die Tränen darin glitzern sehen. Aus meiner Hosentasche holte ich den Ring heraus und hielt ihn ihr hin. Wie sehr ich hoffte, dass sie Ja sagen würde. Noch nie zuvor war ich so aufgeregt. Nicht einmal bei meiner eigenen Krönung. Viktoria schlug sich die Hand vor den Mund und sah zu mir hinunter. »Ja«, keuchte sie und strahlte. Einzelne Tränen liefen ihre Wange hinunter. Sie streckte mir ihre Hand entgegen und ich steckte den Ring an ihren Finger. Wir waren verlobt. Wir waren endlich verlobt! Sie warf sich in meine Arme. Ich wirbelte sie herum und drückte meine Lippen auf ihre. Noch nie in meinem Leben, war ich so glücklich.

Viktorias POV:

Tränen liefen mir über die Wangen. Ich war einfach so glücklich. Vor dem Kamin sitzend starrte ich auf den Ring an meinem Finger. Er war wunderschön. Mit ranken verziert und einer Gravur. »Gefällt er dir?«, fragte eine Stimme in mein Ohr. Ich sah zu Harold auf. »Ich habe noch nie etwas schöneres gesehen«, sagte ich und gab ihm einen Kuss. Er lächelte. »Wir müssen es meiner Familie sagen«, erklärte ich und merkte selber, dass ich etwas Angst davor hatte.

Ich klopfte an der Tür zu meinem Haus, welche von meiner Mutter geöffnet wurde. Sie umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn, bevor sie Harold ebenfalls umarmte und wir uns auf mein Bett setzten. Ryan lag auf seinem und sah Harold feindselig an. Meine Mutter schenkte uns Suppe aus. Gerade wollte ich nach der Schale greifen, als meine Mutter innehielt. »Was ist das denn für ein Ring?« Ryans Kopf schoss zu uns. Seine Augen wurden groß, als er das reine Gold an meinem Finger sah. »Darüber wollten wir mit euch reden«, sagte ich und sah kurz zu Harold, der mir aufmunternd zunickte, allerding sah man die Anspannung, die in ihm herrschte. Ich sah wieder zu meiner Mutter. Sie sah mich fragend an. »Wir sind verlobt«, murmelte ich und hätte mich dafür selbst ohrfeigen können. Man konnte denken, ich sei' schwach gewesen. »Ihr seid was?«, schrie Ryan und setzte sich ruckartig auf. »Ryan, beruhig dich«, versuchte ich ihn zu beschwichtigen. »Ihr seid was?«, fragte nun auch meine Mutter entsetzt. »Ich ... Wir sind schon lange zusammen und er hat mir einen Antrag gemacht. Mutter, Ryan, ich liebe ihn.« Vor lauter Verzweiflung war ich aufgestanden und gestikulierte mit den Händen. Auch Harold erhob sich. »Sophie, ich verspreche dir, dass ich mich gut um sie kümmern werde«, dann wandte er sich zu meinem Bruder, »Du bist hier der einige Mann im Haus, also frage ich aus Anstandsgrüden dich! Gibst du mir die Hand deiner Schwerster?« Mein Bruder saß wie vor den Kopf geschlagen da. Dann sah er zu mir. »Liebst du ihn?«, fragte er an mich gewandt. Ich nickte heftig und lehnte mich gegen Harold, der einen Arm um meinen Rücken legt. Ryan kam zu uns. »Nun gut! Ich vertraue dir meine Schwester an, aber sei gewarnt. Sollte es ihr schlecht gehen, werde ich dich töten.« Harold nickte und ich konnte sehen, dass er sich ein Grinsen verkneifen musste.

»Wir müssen jetzt wieder zu Harold«, erklärte ich. »Warum?«, wollte dieser wissen. »Deine Hemden waschen sich nicht von allein.« Er lachte und nickte dann. Wir verabschiedeten uns von meiner Mutter und Ryan und waren nach nur wenigen Sekunden zu Hause. Zu Hause ... Wie sich das anhörte, aber es stimmte. Ich lebte bei Harold, und würde es auch in Zukunft tun. »War doch gar nicht so schwer«, lachte Harold und strich mir über die Wange. Ich nickte und gab ihm einen Kuss. »Und was machen wir jetzt?«, fragte er grinsend und zog mich näher zu sich. »Du gehst Felia holen und ich kümmere mich um deine Hemden«, erklärte ich und stupste ihm mit dem Zeigefinger gegen die Nase. »Wie gesagt: Deine Hemden waschen sich nicht von selbst.« Und mit diesem Satz löste ich mich von ihm und lief in die Waschkammer.

Ich lehnte über der Waschwanne und rubbelte Harolds Hemd über das Brett. Dieser verdammte Fleck wollte einfach nicht heraus gehen! Eine Hand auf meinem Rücken ließ mich verzweifelt aufschreien. Ich warf das Hemd wütend zurück in die Wanne. Sein Lachen war zu hörnen. »Überarbeite dich nicht, meine Liebste.« Ich schnaufte. »Was kann ich denn dafür, wenn du Rotwein über dein Hemd schüttest?« »Was kann ich denn dafür, wenn Felia in meinen Armen zappelt und mir den Kelch aus der Hand schlägt?«, äffte er mich nach. Nun musste ich lachen. »Entschuldige«, sagte ich und griff wieder nach dem Hemd, »ich wollte dich nicht dafür verurteilen.« »Ich glaube, du bist einfach etwas gestresst. Es war ein langer Tag für dich.« Ich nickte und begann wieder das Hemd über das Brett zu ziehen. »Komm ins Bett, es wartet jemand auf dich«, flüsterte Harold und nahm die Hand von meinem Rücken. Ich nickte und drückte das Wasser aus dem Hemd. Danach hing ich es an der Leine auf und lief mit Harold hinauf, wo wir uns vor den Kamin setzten. Felia lag in meinen Armen und ich fütterte sie mit gekochten Äpfeln und Brei. Sie war einfach wie unser eigenes Kind. Als sie alles fertig gegessen hatte vergrub sie ihr Gesicht in meiner Schulter und war nach wenigen Minuten eingeschlafen. Generell schlief sie sehr viel. Aber ich glaube das war normal bei Babys. Ich konnte ja mal meine Mutter fragen. Bei Felias Anblick musste ich gähnen und sah zu Harold. »Lass uns ins Bett gehen«, schlug ich vor und er stimmte zu.

Dark LoveOù les histoires vivent. Découvrez maintenant