Part 25

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Viktorias POV:

Ich sah sein amüsiertes Lächeln und grinste. »Nein danke, aber du könntest mir die Eimer tragen«, schlug ich vor und gab ihm einen Kuss. Er nickte und nahm einen der Eimer der neben der Tür stand. Diesen füllte er mit Wasser und trug ihn dann die Treppe hinauf. Nach nur wenigen Sekunden stand er wieder am Brunnen und schöpfte erneut Wasser. Mit der freien Hand nahm er auch noch den Kessel mit heißem Wasser an sich und lief neben mir die Treppe hinauf in meinen Waschraum. Dort kippte er das ganze Wasser in die kupferne Wanne. »Du kannst dich geehrt fühlen«, sagte er zu mir und sah mich an. »Warum das denn?«, fragte ich verwirrt. »Der König persönlich hat dir das Wasser hochgetragen. Normalerweise ist das andersherum.« Ich lachte. »Was verlangt Ihr denn dieses Mal als Gegenleistung, Hoheit«, fragte ich grinsend und trat zu ihm. »Das werde ich mir noch überlegen«, flüsterte er verführerisch, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und verließ dann mein Bad.

Gemütlich ließ ich mich in das warme Wasser gleiten und bettete meinen Kopf auf dem Rand der Wanne. Es war einfach himmlisch. Meine Muskeln entkrampften sich und ich ließ mich in meine eigene Welt fallen. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich in Harold verlieben würde. In meinen Entführer, der mir so viel Leid angetan hatte. Aber ich hatte ihm vollkommen verziehen. Seine Berührungen lösten ein Kribbeln auf meiner Haut aus. Es fühlte sich einfach so gut an. Und richtig. Was wohl meine Mutter dazu sagen würde? Und Ryan? Er war auf Harold losgegangen. Mit einem Messer. Mit einem Mal wurden meine Lider schwer. Auch wenn am heutigen Tag nicht viel passiert ist, waren meine Kräfte ausgezerrt. Ich wusch meinen Körper mit dem Stück Seife was neben mir lag. Danach stieg ich aus der Wanne und wickelte meinen nassen Körper in ein Tuch. In meinem Gemach kleidete ich mich in mein Nachtgewand und legte mich erschöpft schlafen und spürte noch einen hauchzarten Kuss auf meiner Wange, bevor ich einschlief.

Ich spürte wie sich neben mir das Bett senkte und sich ein Arm um meine Mitte legte. Harolds gleichmäßiger Atem streifte meinen Hals und verlieh mir eine Gänsehaut. Ich kicherte, als er kleine Küsse auf meinem Hals verteilte und mich endgültig aus meinem Halbschlaf riss. Auch er fing an zu kichern und zog mich noch enger an sich heran. »Aufwachen, Prinzessin«, flüsterte er. Prinzessin... Dieses Wort brachte mich zum Strahlen. Noch nie hatte mich jemand so genannt. »Ich habe eine Überraschung für dich.« Mein Herz schlug unmittelbar höher. Ich liebte Überraschungen. Schon als Kind war ich immer ganz aufgeregt. Er löste seinen Griff von mir und ließ mich aufstehen.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, wartete Harold in der Küche auf mich. Er zog mich an sich heran und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss. Meine Finger glitten in seine weichen Locken. Wie weich sie doch waren. Wie Seide. Er löste seinen Griff um mich und ich lief zu Felia, die in ihrem Korb auf dem Tisch lag. Freudig streckte sie ihre kleinen Hände mir entgegen und kicherte. Das brachte mein Herz zum Schmelzen.

»Bist du fertig?«, fragte Harold hinter mir und ich nickte. Er hatte einen Korb in der Hand und wollte mir patu nicht sagen, was er beinhaltet. Er legte seinen Arm um mich und drückte mich mit der Kleinen in den Armen näher an sich heran. Wohin würde es wohl gehen? Wenige Sekunden später wusste ich es. Wir waren in meinem Dorf. Ich versicherte mich, dass ich wirklich hier war und blinzelte ein paar Mal. Nein, das war alles recht. Das hier war mein Dorf. Mir kamen die Tränen in die Augen und ich sah zu Harold hinauf, der nur lächelnd zu mir herunter sah. »Ich habe lange darüber nachgedacht und gemerkt, dass du die ganze Zeit unglücklich warst. Ich konnte es nicht länger ertragen dich so zu sehen, also habe ich mir gedacht, dass du immer in dein Dorf gehen kannst. Wann du willst. Jetzt kannst du deiner Bestimmung folgen und die Menschen heilen.« Ungläubig sah ich ihn an. Er hatte das alles für mich getan? Er erlaubte mir in mein Dorf zu kommen, wann immer ich wollte? »Danke, Harold«, sagte ich überglücklich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Suchend sah er sich um. »Wir sollten unsere Bindung vorerst geheim halten, bis sich deine Familie und die Dorfbewohner an mich gewöhnt haben«, erklärte er und ich nickte. Es würde schwer sein, die Finger von ihm zu lassen.

Ich klopfte an die Tür, welche von meinem Bruder geöffnet wurde. »Ja?«, fragte er abwesend und sah erst dann zu mir auf. Sein Mund klappte auf und seine Augen wurden groß. »Viktoria?«, fragte er und gläubig und streckte die Hand nach mir aus, als wollte er sehen, ob ich es wirklich bin oder nur eine Erscheinung seiner Gedanken. Ich ließ ein herzliches Lachen hören und schlang die Arme um ihn. »Du bist es wirklich.« Ich nickte und er strich mir durch die Haare. Er drückte mich so eng an sich, dass es mir schon fast die Luft zum Atem nahm. Er hatte mich wirklich vermisst. »Wo ist Mutter?«, fragte ich. »Sie ist auf dem Markt.« »Viktoria«, rief eine Frau mittleren Alters und kam auf uns zu. »Dem Himmel sei' Dank! Du bist wieder da. Bitte, du musst meinem Sohn helfen.« Ryan löste seine Arme von mir und sah dann Harold hinter mir grimmig an. Ich dachte, er hätte ihn am liebsten sofort getötet. Ich wand mich zu der Frau um. »Was hat dein Sohn?« »Er hat sich im Wald verletzt und die Wunde eitert.« Ob Meisterwurz dagegen helfen würde? Jacqueline hatte schließlich eine Blutvergiftung. »Ich hab doch gar nicht meine Bücher dab-« Harold unterbrach mich mit einem Räuspern und hielt mir den Korb entgegen, den er in der Hand hatte. Ich nahm ihn ihm ab und er setzte sich mit Felia auf die Stufen vor unserem Haus. »Geh nur«, meinte er und lächelte mir aufmunternd zu. »Bring mich zu deinem Sohn«, wies ich die Frau an und folgte ihr durch das Dorf.

Dark LoveTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang