Part 64

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Viktorias POV:

»Ich danke Großherzog Viktor für seine großzügige Einladung«, verkündete Harold und zog mich in die Mitte des Tanzsaals. Harold und ich tanzten den ersten Tanz. Nachdem wir geendet hatten, gesellten sich andere Tanzpaare zu uns, unteranderem Louis und Penelope. »Wie schön sich zu sehen, Viktoria«, begrüßte Penelope und zog mich mit sich zu einer Gruppe junger Frauen. Von ihnen wurde ich ebenfalls gegrüßt. »Lady Viktoria, wie schön Euch endlich kennenlernen zu dürfen«, sagte eine junge Frau mich weicher Stimme und lächelte schüchtern. »Die Freunde ist ganz auf meiner Seite.« Auch ich lächelte sie an und wandte mich einer anderen Dame zu, welche ein wunderschönes, rotes Kleid trug. Ihre braunen Haare wurden in einer mühsamen Arbeit auf ihrem Kopf drapiert. So schön ihr Äußeres auch war, ihre Miene blickte mir steinern entgegen. »Ihr seid also Lady Viktoria?«, fragte sie und ich konnte den Ekel in ihrer Stimme erkennen. »In der Tat.« Sei rümpfte die Nase und wandte sich zum Gehen. »Beachte sie nicht, Viktoria. Sie ist sehr launenhaft und gönnt dir deinen Mann nicht.« »Aber warum tut sie das nicht?« Penelope seufzte. »Sie hat schon seit langer Zeit ein Auge auf Harold geworfen. Bestimmt hatte sie auf eine sichere Zukunft gehofft, nachdem Harold ihr einen Tanz geschenkt hatte.« Ich nickte. Um mich herum fingen die Damen an zu tuscheln und ich wandte mich um. Der König kam auf uns zu und ich strahlte, als ich ihn erblickte. »Bitte verzeiht, meine Damen, doch meine Gemahlin hat mir schon den nächsten Tanz versprochen«, säuselte er und ich hakte mich bei ihm ein. »Sie ist so wunderschön«, hörte ich eine der Damen sagen, nachdem wir ihnen den Rücken zugekehrt hatten.

»Darf ich abklatschen?«, fragte eine raue Stimme neben mir und ich sah direkt in Viktors Augen. Mein Körper verkrampfte sich und ich sah zu Harold, welcher Viktor finster anstarrte. Jedoch gab er mich an ihn weiter und ich schnappte erschrocken nach Luft. Warum hatte er das getan? »Lady Viktoria, hatte ich bereits erwähnt, wie betörend Ihr heute seid?«, schmeichelte er und legte seine Hand um meine Taille. »Ich danke Euch.« Auf seinem Gesicht bildete sich ein Grinsen. »Gefällt Euch mein Eigentum?«, fragte er mich und machte eine allumfassende Geste durch den Saal. »Sehr bewundernswert, in der Tat.« Er schmunzelte. »All dies hätte Euch gehören können.« »Wie meint Ihr das?« Meine Augenbrauen hatten sich zusammen gezogen und ich ließ meinen Blick auf der Suche nach Harold durch den Saal schweifen. Er unterhielt sich mit Louis. Wo Penelope war konnte ich nicht erkennen. »Ihr hättet zu mir kommen sollen, und nicht zu Harold. Er hätte Euch gehen gelassen, auch wenn er Euch liebt.« Mein Blick schnellte zu Viktor. Entsetzten stand in meinem Gesicht. »Ich liebe Harold und er ist mein Gemahl!« Viktor fing an zu lachen. »Er hat Euch geheiratet, damit Ihr ihm nicht mehr davonlaufen könnt. Denn wenn Ihr dies tun würdet, währet Ihr auf ewig eine gezeichnete Frau.« »Wie könnt Ihr so über Euren König sprechen. Dafür könnte er Euch verbannen.« Wieder nur ein Lachen. »Er würde mich nicht verbannen, da er weiß, dass ich meine Rache nehmen würde.« »Wir könntet Ihr Rache an einem König nehmen?« Er lachte auf und schüttelte belustigt den Kopf. »Meine liebe Viktoria, ich müsste Harold nur androhen Euch etwas anzutun und er würde parieren.« Meine Augen wurden groß vor Entsetzten und ich löste mich von Viktor. Auf seinem Gesicht war noch immer Hohn zu verkennen und ich sah zu Harold. Dieser jedoch unterhielt sich mit einem Grafen. Wenn ich mich nicht irrte, war es sogar der ehemalige König. Beide hatten ein Lächeln auf dem Gesicht und auf eine Bemerkung von Graf Mondor hin, sah Harold zu mir, jedoch zog er seine Augenbrauen zusammen und wandte sich zu mir. Ich jedoch hob die Hand und versicherte ihm somit, dass alles in Ordnung seie, obwohl es das nicht war. Viktor hatte soeben gedroht, mir etwas anzutun, wenn er etwas von Harold verlangen würde, was er ihm nicht gewähren könnte. Wieder wandte ich mich zu ihm. »Ich danke Euch für den Tanz, doch nun werde ich mich wieder an die Seite meines Gemahls begeben.« Viktor verbeugte sich vor mir und ich knickste, bevor ich zu Harold lief und ebenfalls einen Knicks vor Graf Mindor vollführte. »Lady Viktoria, wie schön Euch wiedersehen zu dürfen«, begrüßte er mich und platzierte einen leichten Kuss auf meinem Handrücken. »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Graf Mindor.« »Es erfreut mich sehr, dass Ihr nun in Harold Leben seid. Er hatte eine schwierige Zeit hinter sich.« Ich senkte dankend den Kopf und hakte mich an Harold Arm ein. »In der Tat, ich hatte eine schwierige Zeit doch nun habe ich meine Gemahlin an meiner Seite.« Harolds Worte rührten mich und ich lächelte zu ihm hinauf. Er erwiderte es. »Schenkt Ihr mir einen Tanz, Lady Viktoria?«, fragte Graf Mindor. »Natürlich.« Ich ergriff seine Hand und er führte mich auf die Tanzfläche. »Harold ist ein guter junger Mann«, versicherte er mir. »Auch wenn sie diese Seite nicht von Beginn an erleben durften. Ich habe oft versucht auf ihn einzureden, doch er wollte nicht auf mich hören.« »Ihr meint, Ihr wusstet, dass Harold es geplant hatte mich zu sich zu holen?« »In der Tat. Er war regelrecht besessen von Euch.« Ich schluckte. Harold hatte mir bereits berichtet, dass er mich einige Male mit meiner Großmutter im Wald beschattet hatte, doch es hatte sich nicht von Besessenheit angehört. Er hatte gesagt, dass es ihr nach meinem Körper verlangt hatte, nicht mehr. Und, dass Louis auf ihn eingeredet hatte um ihm klar zu machen, dass er in mich verliebt gewesen war. »Er liebt Euch. Ich habe ihn selten so glücklich gesehen, wie er es im Moment ist. Ihr gebt ihm neue Hoffnung, Lady Viktoria. Und vielleicht wird er durch Euch auch einsehen, dass er kein seelenloses Monster ist, auch wenn er es bereut, was er den Frauen vor Euch angetan hat.«

Dark LoveWhere stories live. Discover now