Part 49

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Gewidmet @xXAphrodite ❤️
Harolds POV:

Es waren einige Tage vergangen und unsere Hochzeit stand kurz bevor. Wir wussten immer noch nicht ob überhaupt einige Leute aus Viktorias Dorf kommen wollten. Dennoch hatte Viktoria sich noch einmal in den Wald getraut um irgendetwas zu sammeln. »Ich bin zurück«, rief sie aus der Eingangshalle und ich eilte zu meiner Verlobten. Sie stand mit einem vollgepackten Korb vor mir und lächelte. Meine Lippen trafen auf ihre und ich spürte, wie sie in den Kuss hineinlächelte. »Ich habe was für dich«, sagte sie und hielt einen großen, roten Apfel vor mein Gesicht. Ich grinste wegen der Geste und nahm ihn ihr aus der Hand, bevor ich herzhaft hineinbiss. »Der ist wirklich köstlich«, erklärte ich nachdem ich den Bissen hinunter geschluckt hatte und reichte ihn Viktoria, damit sie ebenfalls kosten konnte. Sie stöhnte genussvoll auf und lief rot an, als sie merkte, welchen Laut sie eben von sich gegeben hatte. »Verzeihung«, murmelte sie und sah zu Boden. »Es ist alles in Ordnung. Du musst dich vor mir wegen nichts schämen.« Sie gab mir den Apfel zurück und lief an mir vorbei in die Küche. Einige weitere Äpfel fanden in einer Schale auf dem Tisch Platz und sie begann Kräuter in kleinen Bündeln an der Decke aufzuhängen. »Dieses Kraut duftet himmlisch«, schwärmte ich und erinnerte mich daran, dass man es auch auf einer Scheibe Brot essen konnte. »Bärlauch«, erklärte Viktoria und sah über ihre Schulter hinweg zu mir. Ich lächelte sie an und schlang meine Arme um ihre Mitte. Mit sanften Küssen bedeckte ich ihren Nacken und ihre Hals. »Harold«, brummte sie und lehnte sich an mich. »Ich möchte mit dir über etwas reden.« Ich drehte sie in meinen Armen, sodass sie mich ansehen konnte und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. »Worüber möchtest du reden?«, fragte ich als ich mich von ihr gelöst hatte. »Ich wollte dich fragen, ob es dir etwas ausmachen würde, wenn ich einen kleinen Kräutergarten anpflanzen würde.« Sie fragte mich wegen einer solchen Kleinigkeit? Ich hatte schon befürchtet, dass etwas Schlimmes geschehen war. Erleichtert atmete ich aus, dann fing ich an zu lachen. »Natürlich darfst du das. Dieses Schloss ist auch bald dein Schloss und du darfst damit machen, wonach es dir beliebt.« Viktoria drückte mir einen Kuss auf die Wange. »Danke.« Ich lächelte zurück.

»Wir sollten Louis bald fragen, ob er dich vor den Altar führen will.« Ich lag mit meiner Verlobten in unserem Bett. Felia schlief selig in ihrem kleinen Bettchen neben unserem. Ihre kleinen Arme umklammerten eine Puppe aus Stroh, die Ryan ihr gemacht hatte. Ich mochte ihn zwar nicht, doch er kümmerte sich gut um Felia. Er behandelte sie wie eine kleine Schwerster. »Lass uns morgen zu ihnen gehen«, murmelte Viktoria und legte ihre Hand auf meinen entblößten Oberkörper. Einen meiner Arme hatte ich um sie geschlungen und hielt sie dicht an meinen Körper gedrängt. Ihr weißes Nachtkleid gab einen großen Kontrast zu der weinroten Decke, die um unsere Körper gewickelt war. »Denkst du es wird ihm etwas ausmachen?«, fragte sie nach einiger Zeit. »Ich denke nicht. Es wird ihm eine Ehre sein, mir deine Hand zu übergeben.« Sie seufzte. »Und dein Volk hat nichts dagegen, wenn es Louis macht, und nicht mein Bruder.« Ich schüttelte den Kopf. Sie machte sich immer zu viele Gedanken darüber, ob mein Volk sie akzeptieren würde. Viktoria wurde akzeptiert. Das Volk mochte sie, weil sie solch ein herzensguter Mensch war. »Zerbreche dir deinen schönen Kopf nicht deswegen«, wisperte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Diese Geste zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen. »Lass uns schlafen«, gähnte ich und hielt mir eine Hand vor den Mund. Sie lachte und kuschelte sich noch enger an mich heran, bevor wir beiden ins Land der Träume sanken.

Viktorias POV:

Am nächsten Morgen war die andere Seite des Bettes leer. Müde rieb ich mir über die Augen uns sah mich in unserem Gemach um. Felia lag ebenfalls nicht mehr in ihrem Bett, was mich annehmen ließ, dass Harold sie mit sich genommen hatte. Ich ließ mich wieder zurück in die Kissen sinken und reckte meine Arme in die Luft. Nachdem ich noch einmal ausgiebig gegähnt hatte, stand ich auf und nahm mir eines der vielen Kleider aus unserem Kleiderschrank. Ich entschied mich für ein dunkelgrünes Kleid, aus weichem, engem Stoff, der eng an der Haut lag. Um die Mitte hatte es eine weiße Verzierung. Harold hatte mir dieses Kleid mitgebracht, als er sich mit einem Fürsten treffen musste. Es war ein langer Weg und er war zwei Tage unterwegs gewesen und hatte mich und Felia auf seinem Schloss allein gelassen. Doch als Wiedergutmachung hatte er mir das Kleid, und Felia weiche Wollsocken mitgebracht. Er hatte gesagt, er seie auf einem Markt gewesen und musste an uns beide denken, als er sie gesehen hatte. Er war wirklich aufmerksam. Nachdem ich mein Kleid zugeschnürt hatte und meine Haare in langen Wellen über meinen Rücken fallen ließ, verließ ich unser Gemach und begab mich auf die Suche nach Harold. In seinem Arbeitszimmer konnte ich ihn schließlich finden. »Guten Morgen.« Er strahlte und öffnete seine Arme als ich auf ihn zukam. Er zog mich auf seinen Schoss und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. »Felia und ich waren heute Morgen schon auf dem Markt«, erklärte er und sah zu Felia, die auf dem großen Teppich in der Mitte des Raumes saß, in ein weißen Kleidchen gehüllt und mit ihrer Puppe spielte, die Ryan ihr gemacht hatte. Ich lächelte ihn an und lehnte mich an ihn. »Und wir haben etwas entdeckt, wo wir gedacht hatten, dass es dir gefallen könnte.« Er schob mich von seinem Schoss und stellte sich hinter mir. Seine Hand schob meine Haare beiseite und ich konnte etwas Kühles auf meinem Dekolleté spüren. Meine Finger umfassten einen kleinen Stein, der durch ein Gewirr aus Fäden gehalten wurde. Die Kette selbst war aus weißen Fäden geknüpft worden. Ich konnte spüren wie mir Tränen in die Augen traten. »Danke«, flüsterte ich und fiel Harold um den Hals.

Dark LoveWhere stories live. Discover now