Part 52

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Viktorias POV:

Es war totenstill. Mein Blick glitt durch den Raum, bevor er wieder an Harold hängen blieb. Penelope stand an den Stufen des Altars, mit Felia in ihren Armen. Sie hatte ein breites Lächeln auf dem Gesicht und sah zu ihrem Mann an meiner Seite. Harold ließ mich keine Sekunde aus den Augen, bis ich vor den Stufen angekommen war und Louis mich an Harold übergab. »Hiermit übergebe ich Euch Eure Verlobte, mein König. Ich gebe sie in Eure Obhut.« Louis legte meine Hand in Harolds, bevor er sich verbeugte und sich neben seine Frau stellte. Harold sah mir tief in die Augen. Sie strahlten, als er mich zu sich zog. »Viktoria, du erweist mir die größte Ehre, die eine Frau einem Mann erweisen kann. Ich möchte mit dir ein neues Leben beginnen. Ein Leben mit dir, als meine Frau und Königin dieses Landes. Also frage ich dich nun, Viktoria, willst du meine Frau auf ewig werden, bis dein Tod uns scheidet, und Königin der Vampire werden?« Bei seinen Worten traten mir die Tränen in die Augen. Auch in seinen Augen konnte ich ein verräterisches Glitzern erkennen. »Ja!«, sagte ich. Er nahm meine Hand in seine, nahm den Ring von einem weinroten Kissen und schob ihn feierlich an meinen Finger. Die Menge jubelte, doch ich sah nur in das Gesicht meines Mannes. Er war mein Mann. Er würde mein Mann auf ewig sein. Mein Gemahl. Seine Hand legte sich auf meine Wange und er zog mich zu sich, bevor er seine Lippen auf meine drückte. »Jetzt bist du meine Frau«, flüsterte er und küsste meine Wange.

»Du hast mir nicht gesagt, dass du Königin werden würdest«, tadelte meine Mutter, bevor sie mich in die Arme schloss und an sich drückte. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass du nun in den Händen eines Mannes bist.« »Darf ich meine Frau für einen Tanz entführen?«, fragte Harold hinter uns und legte eine Hand auf meinen Rücken. Meine Mutter gab mich frei und lächelte, während Harold mich in die Mitte des feierlich geschmückten Saals führte. »Einen Walzer, bitte«, rief er und die Musik begann zu spielen. »Ich kann es immer noch nicht glauben«, raunte er, als er begann mich über den glänzenden Boden zu führen. »Das kann ich auch nicht.« Auf seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln und er zog mich noch enger an seinen Körper. »Meine Frau«, murmelte er und küsste meine Schläfe. »Mein Mann.« Der Tanz endete, und gerade wollte ich zu meiner Mutter und meinem Bruder gehen, als Viktor auf mich zukam. Ich wich einen Schritt zurück, stieß gegen Harold, der einen Arm um mich schlang, damit ich nicht zu Boden stürzte. »Viktor«, knurrte Harold und stellte sich schützend vor mich. »Du hast es also geschafft«, meinte er kühl und stellte sich vor Harold. »In der Tat. Was willst du hier?« Ich legte meine Hand auf seinen Arm und zog ihn zurück. »Harold, bitte, nicht heute«, flüsterte ich und zog ihn weg. »Verschwinde«, knurrte er noch, bevor er sich von Viktor entfernte und mich in eine Ecke zog. »Ich wusste nicht, dass er kommen würde. Das schwöre ich!« Meine Hände umschlossen sein Gesicht. »Das glaube ich dir, Harold. Er ist weg. Alles wird gut werden!«, versicherte ich. Er seufzte. »Ich wollte, dass alles perfekt ist.« »Das ist es doch«, beruhigte ich ihn und strich über seine Wange. »Viktoria?«, rief Penelope und kam mit Felia auf uns zu. »Meine Kleine«, lachte ich und nahm sie ihr aus der Hand. »Ma«, gluckste sie und streckte ihre Finger nach Harold aus. »Dada!« Er lachte und kniff ihr spielerisch in die Wange, bevor wir uns von Penelope entfernten und zu meiner Mutter gingen. »Ich freue mich ja schon so sehr auf eure eigenen Kinder.« Ich erstarrte, sah zu Harold, der meine Hand nahm und sie sanft drückte, bevor er sich zu meiner Mutter wandte. Sie sprachen über einiges, und meine Mutter redete über alles, was Felia brauchen könnte. »Bist du glücklich?«, fragte Ryan neben mir und zog mich mit sich. Wir standen nun auf dem großen Balkon, den man vom Ballsaal erreichen konnte. »Ja«, antwortete ich ohne zu zögern, »ich bin mehr als glücklich.« Ryan nickte, strich sich durch die Haare. »Meine kleine Schwerster ist verheiratet«, lachte er plötzlich und sah mir in die Augen. »Was ist mit dir?«, fragte ich ihn. Ich erinnerte mich an das Mädchen mit welchem er auf dem großen Ball getanzt hatte. Er zog die Augenbrauen zusammen, allerdings huschte kurze Zeit später ein Ausdruck des Verstehens über sein Gesicht. »Es ist nichts«, versicherte er und sah zu Boden. Dachte er wirklich, ich würde ihm dies glauben? »Ich habe sie eben noch gesehen. Vordere sie zum Tanz auf. Verbringe Zeit mit ihr.« Entsetzt schüttelte er den Kopf. »Nein!« »Doch«, beharrte ich und schob ihn mit einer Hand Richtung Saal. »Viktoria, ich kann nicht«, sagte er verzweifelt, doch da stand sie schon vor uns. Einen silbernen Teller in der Hand, mit einer Scheibe Brot darauf. »Ha-hallo«, krächzte Ryan und kratzte sich am Hinterkopf. »Guten Tag, Ryan«, lächelte sie und biss in ihr Brot. Als er nach wenigen Sekunden immer noch nichts sagte, schubste ich ihn näher an sie heran. »Los jetzt!«, raunte ich und blieb hinter ihm stehen. »Willst du vielleicht mit mir tanzen?« Das Mädchen lächelte, nickte und sah dann auf ihren Teller hinab. »Das nehme ich schon«, lächelte ich und nahm ihr den Teller aus der Hand. Ryan griff nach ihrer Hand und zog sie auf die Tanzfläche. »Ich sehe schon die nächste Hochzeit«, flüsterte Harold hinter mir und schlang einen Arm um mich, während wir Ryan und das Mädchen beobachteten. Felia vergrub ihre kleine Hand in Harolds Locken, weshalb er sie mir aus dem Arm nahm. Er war ein wundervoller Vater. Er kümmerte sich um Felia, als sei sie sein eigenes Fleisch und Blut. Ich wusste, welche Schmerzen es ihm bereitete, keine eigenen Kinder mit mir haben zu können, doch ich wusste auch, dass Felia eine Art Ersatz für seine Kinder sein würde.

Ihr müsst euch den Saal (Bild) einfach voller Leute vorstellen und Harold und Viktoria sind mittendrin ;)

LG Celi ❤️

Dark LoveWhere stories live. Discover now