Kapitel 20

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"Bella, ist alles in Ordnung?" holte mich Damons Stimme wieder in die Realität zurück. Schnell drehte ich mich zu ihm um und nickte zittrig. Skeptisch sah mich Damon an "Bist du dir sicher?" Wieder nickte ich, unfähig irgendein Wort zu sagen. Aber warum? Warum zog dieser unheimliche Mann nur so meine Aufmerksamkeit auf sich?

Ich sah, dass Lucy inzwischen anderweitig beschäftigt war. Zum Glück. Ich kann mir nicht helfen, allerdings fühle ich mich in ihrer Anwesenheit so klein. Es ist echt seltsam was momentan mit mir ist.

Ich spürte wie sich ein Arm um meine Hüfte legte, was mich wieder aus meinen Gedanken holte und mich aufschrecken lies. "Bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Ich mach mir echt Sorgen um dich." fragte ich Damon erneut besorgt. Ich ließ meinen Kopf auf seine Schulter nieder und seufzte "Ich fühle mich nur nicht so wohl." Damon musterte mich ein wenig "Du solltest vielleicht etwas essen und trinken." meinte er und rief wieder diese Lucy zu uns.

Mit ihrem mega schlanken Körper stolzierte sie zu uns präsentierte sich wieder Damon indem sie sich über den Tresen lehnte und man ihr in ihr Dekolleté schauen konnte. Warum hatte ich auf einmal solche Gedanken? Das ist doch verrückt. Auch wenn ich wusste, dass sich Damon seinen Gefühlen nicht immer so offenbaren kann wie er es vielleicht will, weiß ich, dass er mich niemals so verletzten würde und auf die Versuche von Lucy eingeht.

Nachdem mir Lucy dann was zu essen gebracht hatte, begann ich langsam etwas zu essen. Mir ging es danach etwas besser, doch so wirklich auch nicht. "Geht es dir jetzt besser? Du siehst auf jeden Fall besser aus." sagte Damon zu mir. "Ja, mir geht es etwas besser, danke." sagte ich ihm und küsste ihn kurz. "Ich bin nur mal schnell auf der Toilette." sagte ich und stand ein wenig zitternd auf. "Ich lasse dich ganz Gewiss nicht alleine auf Toilette gehen." meinte er und rief -wen auch sonst natürlich- Lucy.

Widerwillig ging ich mit ihr zu Toilette. "Weißt du, ich verstehe nicht ganz wie sich Damon auf so etwas wie dich einlassen konnte. Neben der Tatsache, dass du ein Mensch bist, passt du auch überhaupt nicht in sein Beuteschema. Schau dich doch mal an. Du bist viel zu dick dafür. Damon steht auf Haut. Je mehr Haut du zeigst in einem dünnen Körper, desto besser kommst du bei ihm an. Vertraue mir Schätzchen, ich weiß wovon ich rede." sagte zwinkernd und ließ mich geschockt und überrascht über ihre Worte in dem Badezimmer stehen.

Bin ich wirklich so dick? Ich mein ich bin nicht so dünn wie Lucy, das weiß ich. Aber hab ich seit meiner Therapie so viel zugelegt? Still beobachtete ich mich im Spiegel. Lucy hatte schon recht. Ich habe zugenommen, weil ich aufgehört habe mir über das Essen Gedanken zu machen. Ich will nicht rückfällig werden. Aber ich will auch Damon nicht verlieren.

Seufzend spritzte ich mir etwas Wasser ins Gesicht, bevor ich wieder zu Damon ging. Doch kurz vorher wurde ich leider von jemanden aufgehalten "Na wen haben hier denn hier?" fragte mich der Unbekannte. Es war der seltsam Typ von vorhin, der mir nun gegenüber steht. Seine Anwesenheit ließ mich erschaudern. "Ganz alleine hier, Schönheit?" fragte er mich erneut. Er kam mir gefährlich nahe, was mich veranlasste nach hinten zu gehen. Doch natürlich stieß ich mit meinem Rücken gegen eine Wand - so ein beschissenes Klischee aber auch. "Nein, sie ist mit mir hier. Also würde ich dir lieber raten deine Finger von ihr zu lassen." hörte ich Damons Stimme. Ich seufzte vor Erleichterung auf. Mit einem amüsanten Grinsen drehte sich der Typ zu Damon um. Für einen Moment schien der Typ geschockt, wer da vor ihm stand, doch sein arrogantes Grinsen kam wieder zurück "Der berüchtigte Damon Salvatore. Sieh mal einer an." Damon sah genervt aus, weshalb der den Typen einfach - wortwörtlich - wegschleuderte, nach meiner Hand griff und mich zu sich zog. Der Typ rappelte sich wieder auf und sah Damon vernichtend an. Doch dieser ignorierte ihn nur und sagte zu mir "Lass uns gehen." Mit diesen Worten von Damon verließen wir das Lokal und gingen zu seinem Wagen.

Die halbe Autofahrt lang wechselten wir kein Wort miteinander. Ich saß einfach nur schweigend da und sah der Landschaft, die an uns vorbeizog, zu, während Damon mit hoher Geschwindigkeit nach Mystic Falls fuhr. An Damons schnell Geschwindigkeit beim Auto fahren, hatte ich mich in zwischen gewöhnt. Man musste sagen, dass er wirklich schnell fuhr, doch mir machte es nichts mehr aus.

Es war bereits schon dunkel, als wir Mystic Falls erreichten. Damon fuhr die Einfahrt zum Salvatore Anwesen lang und parkte sein Auto geschickt in der Garage ein. Damon hielt mir wie immer die Tür auf und wir gingen zusammen zuerst in die Küche, da Damon meinte ich solle noch etwas essen. Ich nahm das Sandwich, das Damon mir extra gemacht hatte und lehnte mich an den Küchentresen, während ich das Sandwich unschlüssig ansah. Sollte ich es jetzt wirklich essen? Meine Gedanken fingen schon wieder an sich über die Kalorien des Sandwiches zu drehen. Nein Bella! Stopp deine Gedanken jetzt genau hier!! Du machst das nicht nochmal durch! Tu das dir und denjenigen die du liebst nicht an. Du willst doch nicht, dass alles nochmal passiert oder? Dein Leben ist bereits schon einmal dadurch eingestürzt und du weißt genau, dass das der Grund dafür war!

Mit zitternden Händen biss ich in das Sandwich und aß es auch zögernd auf. Damon stand die ganze Zeit neben mir und sah mir geduldig zu. Ob er ahnt, um was sich meine Gedanken drehen? Damon nahm meine Hand und ging mit mir zusammen zu seinem Zimmer. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, sah er mich an "Was ist los, Bella? Du bist den ganzen Tag schon so komisch drauf. Ist irgendetwas passiert?" Sein Blick war traurig und besorgt. Ich wollte ihm keine weiteren Sorgen bereiten. Er hatte anscheinend alle Hände voll mit etwas anderem zu tun. "Es ist alles gut.." murmelte ich leise vor mich hin und sah auf den Boden. Ich schämte mich so dafür. Mit seinen Händen nahm er mein Gesicht in seine Hände "Nein, ist es nicht und du weißt es. Sprich mit mir Bella!" Ich konnte meine Tränen, die sich in der Zwischenzeit angesammelt haben, nicht mehr zurückhalten. Damon sah mich im ersten Moment erschrocken an, zog mich dann aber sofort in seine Arme. Seine Nähe tat mir gut, es beruhigte mich irgendwie so nah bei ihm zu sein.

"Magst du mir jetzt erzählen, was los ist?" fragte er mich. Ich seufzte ergeben "Es ist nur.. diese Lucy hat mir auf dem Weg zu den Toiletten was erzählt.." Damon verzog sein Gesicht schlagartig "Was hat sie dir erzählt?" fragte er verärgert. Traurig senkte ich meinen Blick erneut "Sie meinte, dass sie nicht verstehen kann was du an mir findest und ich nicht in dein Beuteschema passen würde. Außerdem meinte sie ich sei viel zu dick." Den letzten Satz murmelte ich eher leise vor mich hin, in der Hoffnung er hätte es nicht gehört - auch wenn ich wusste, dass er durch sein Vampirgehör es trotzdem verstanden hat. "Sie hat WAS gesagt?" rief er laut. Ich konnte mir nicht mehr helfen, in dem Moment brach ich wieder in Tränen aus. Sofort kam Damon wieder zu mir und nahm mich in den Arm "Bist du deshalb so durch den Wind?" fragte ich mich leise. Schwach nickte ich. "Nimm dir das nicht zu Herzen Bella, verstanden? Du bist nicht dick, noch musst du dir irgendwelche Gedanken darüber machen mit was für Frauen ich vorher etwas hatte. Alles was zählt ist das hier und jetzt und ich liebe dich. Du bist die Person, neben meinem Bruder, um die ich mich am meisten sorge. Du bist das wichtigste für dich und ich wüsste nicht was ich ohne dich machen sollte. Lass dir nichts von anderen einreden. Du bist perfekt so wie du bist."

Ich war gerührt von Damons Worten. So etwas hatte noch nie jemand zu mir gesagt. Damon wischte die letzten Tränen von meinen Wangen "Ich liebe dich, Bella. So wie du bist und niemand auf der Welt wird das ändern können." Damon hatte Recht. Ich sollte es mir wirklich nicht zu Herzen nehmen, was Lucy gesagt hat. Damon liebt mich und das ist alles was zählt. "Ich liebe dich auch. Danke für alles." und mit diesen Worten küsste ich ihn. Ich wüsste nicht, was ich ohne Damon machen würde. Er hat mich bisher vor allem beschützt und er ist mir die größte Stütze die ich habe


All or Nothing (The Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt