Kapitel 32

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Stefan kam zu uns und unterbrach somit unsere Unterhaltung. "Elijah, es ist soweit." meinte er. "Was ist soweit, Stefan? Das Opfer?" fragte ich. Elijah sah kurz zu mir, bevor sich wieder an Stefan wandte "Dann lassen Sie uns gehen." Die beiden gingen wieder ins Haus und ich folgte ihnen. Dad stand bereits wartend im Eingangsbereich. "Bella? Ich möchte, dass du hier bleibst." meinte Dad. "Was? Nein, ich komme mit!" bestand ich darauf. Es ging um das Leben meiner Schwester! "Es ist zu gefährlich für dich, Bella. Ich will, dass du in Sicherheit bist und das bist du hier." sagte Dad besorgt. Nickend seufzte ich. Dad bedankte sich erleichtert bei mir und gab mir einen Kuss auf den Kopf, bevor er Elijah und Stefan folgte.

Ich wachte durch einen Streit auf. Warte- war ich eingeschlafen?! Und ich war zugedeckt? Anscheinend war ich wohl eingeschlafen.

"Sie sollten sich im Moment nicht mit mir anlegen." hörte ich Damon sagen. "Sie haben ihr Leben zerstört, das ist Ihnen schon klar oder?" Die Stimme gehörte einem Mann, doch ich konnte sie nicht zuordnen. "Ja, ich hab ihr die Entscheidung genommen, ihre Zukunft zerstört. Ich hab's kapiert, okay?!", Damon klang ziemlich genervt, "Es kommt noch viel schlimmer." "Wie kann es noch schlimmer kommen?" fragte die fremde Stimme. Doch ehe Damon antworten konnte, klingelte ein Handy. Jedoch bekam ich dieses Telefonat kaum mit.

"Du weißt lauschen ist nicht gerade freundlich?" hörte ich plötzlich Damon neben mir, was mich dazu brachte meine Augen zu öffnen und ihn anzusehen. "Sorry" murmelte ich als ich mich aufsetzte. "Was machst du überhaupt hier unten auf der Couch? Du hättest doch auch hoch gehen können?" fragte Damon, während er mir eine Strähne aus dem Gesicht strich. "Ich muss wohl beim Warten eingeschlafen sein." stellte ich fest. Damons Hand lag an meiner Wange und er sah mich besorgt an "Du solltest hoch gehen und da weiter schlafen. Du siehst fertig aus." Ich schüttelte meinen Kopf "Ich kann jetzt nicht schlafen." "Ich weiß, du bist besorgt um Elena. Das sind wir alle. Aber wenn du helfen willst, dann ruh dich etwas aus." meinte Damon. Und wahrscheinlich hatte er auch Recht.

"Damon! Jeremy und Bonnie haben eine Idee wie sie Elena als Mensch retten können. Dafür brauchen sie die Gilbert Tagebücher.", kam plötzlich ein Mann zu uns. Das war wahrscheinlich der Mann mit dem Damon wenige Minuten zuvor noch gestritten hatte. "Okay, dann los." meinte Damon zu ihm, "Ich verspreche dir, dass ich wieder da bin, wenn du aufwachst.", sagte er zu mir und gab mir einen kurzen Kuss, bevor er das Anwesen mit dem Mann verließ.

Zwar wollte ich es nicht, aber dennoch folgte ich Damons Bitte und ging in sein Schlafzimmer. Ich legte mich einfach auf sein Bett und starrte die Decke an.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Damon neben mir und beobachtete mich. "Ich sagte dir doch, ich bin wieder da, wenn du aufwachst." hauchte er. "Wie spät ist es?" "Es ist bereits Mittag.", sagte er und sah mich sowohl traurig als auch besorgt an. "Was ist los? Geht es Elena gut?" fragte ich ihn besorgt. Wenn Damon mich so ansah, musste irgendetwas passiert sein! "Du solltest dich jetzt wahrscheinlich fertig machen. Deine Familie braucht dich." ignorierte er meine Fragen. "Damon? Was ist los?" versuchte ich es erneut. Allerdings antwortete er mir nicht, sondern stand einfach auf. Schnell folgte ich ihm "Damon! Was ist passiert? Ist mit Elena alles in Ordnung?" "Elena geht es gut." meinte er bloß. Wenn es Elena gut geht, warum ist er dann so besorgt? "Was ist dann los?" fragte ich ihn nun verwirrt. "Jenna ist tot."

Nein, nein, nein! Nein, das ist nicht wahr! Ich konnte meine Tränen nicht zurück halten, was Damon dazu veranlasste zu mir zu kommen. "Wieso?" fragte ich ihn schluchzend. "Klaus hat Jenna aus Rache verwandelt, weil ich Caroline und Tyler aus seiner Gewahrsam befreit habe." erklärte Damon mir und zog mich in seine Arme, was mich dazu veranlasste noch mehr zu weinen.

Elena und Jeremy tun mir so leid. Sie haben nun alle aus ihrer Familie verloren. Und auch Dad tat mir Leid. Er hatte Jenna wirklich geliebt und nun ist sie ihm genommen wurden. Das war einfach nicht fair!

Am nächsten Tag war auch schon die Beerdigung. Ich kann es noch immer nicht glauben, dass Jenna jetzt tot ist. Es schein wie ein Traum. Ein Alptraum, der nur leider die Realität ist.

Wir liefen alle zu der Grabstätte der Gilberts. Elena legte jeweils eine Rose auf das Grab von Jenna und auf das von John, der ihr leiblicher Vater war. Danach ging sie zu dem Grab ihrer Eltern und legte auch dort jeweils eine Rose nieder. Es fiel mir schwer stark zu bleiben. Beerdigungen sind echt nichts für mich. Menschen sterben die ganze Zeit, doch ich fürchte den Tod. Wahrscheinlich ist das der Hauptgrund, warum ich keine Beerdigungen mag.

Nun legte auch Dad eine Rose auf das Grab von Jenna. Einige Minuten sah er auf ihren Grabstein, weshalb ich zu ihm ging. "Dad.." murmelte ich als ich meine Hand auf seine Schulter legte. Wie in Trance nickte er und ließ sich von mir zu den anderen führen.

Langsam gingen alle wieder zurück zu den Autos, während Damon, Stefan, Elena, Jeremy und ich noch bei den Gräbern blieben. Ich stand neben Jeremy, der einfach nur auf die Gräber starrte. "Es tut mir so leid, Jer." Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Er rührte sich noch immer nicht, weshalb ich ihn einfach in eine Umarmung zog. Nach einigen Sekunden erwiderte er dann auch meine Umarmung. Wir standen so eine Weile, bis Jeremy sich von mir löste "Danke, Bella." Ich lächelte ihn leicht an "Dafür sind beste Freunde da, Jer.", sagte ich zu ihm und gab ich einen Kuss auf die Wange. Er erwiderte es mit einem leichten Lächeln und folgte den anderen.

Mir fiel Damon auf, der etwas weiter weg stand und einfach nur gerade aus sah. Es schein als würde er nachdenken. Ich war gerade schon dabei zu ihm zu gehen, als Stefan mich aufhielt. "Ich mach das schon." meinte er nur und ging zu Damon. Ich seufzte und sah zu Jennas Grabstein. "Ich kann es einfach nicht glauben, dass du jetzt fort bist. Gerade bereue ich es die Chance nicht genutzt zu haben, dich besser kennenzulernen. Dad meint wir hätten uns gut verstanden. Auch, wenn du das alles wahrscheinlich nicht hörst und mich jetzt alle für verrückt halten werden.", bei dem Gedanken entfloh mir ein leichtes Lachen, "Ich glaube jedoch daran, deshalb bitte ich dich auf Dad von da oben aufzupassen. Er hat dich geliebt und er fühlt sich jetzt verloren. Ich habe Angst, dass er etwas Dummes tun wird und ich kann nicht alleine aufpassen. Du wirst für immer in unseren Herzen und unseren Gedanken sein."

Ich sah auf und sah, dass Damon gerade dabei war zu gehen. Jedoch in eine komplett anderen Richtung. Schnell lief ich zu Stefan. "Wo will Damon hin?" fragte ich ihn. Stefan schien besorgt. "Er braucht Zeit für sich." meinte er bloß. "Wieso? Was ist los?" fragte ich verwirrt nach. Warum ist Stefan so besorgt, dass Damon Zeit für sich braucht? "Komm, wir sollten jetzt zu den andern." wechselte Stefan jedoch nur das Thema. Ich beließ es allerdings dabei. Ich geh später einfach nochmal zu Damon.

Wir fuhren zurück zu den Gilberts. Dad und Elena besprachen irgendwas in der Küche, während Jer und ich im Wohnzimmer saßen. Keiner von uns beiden sagte auch nur ein Wort.
Nach einer Weile kam Dad zu uns "Ich geh ein bisschen frische Luft schnappen. Bitte bleib entweder hier oder ruf Damon an, ja? Versprich es mir bitte." bat Dad mich. Er sah total fertig aus. Ich stand auf und umarmte ihn "Versprochen." Dad atmete erleichtert aus. "Danke." sagte er und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. "Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich dich auch noch verlieren würden." meinte Dad als er sich von mir löste. "Du wirst mich nicht verlieren, Dad. Das verspreche ich dir." versprach ich Dad. Er nickte dankbar, bevor das Haus verließ.

"Bella, du kannst natürlich gerne hier bleiben, wenn du magst." bot Elena mir an. Lächelnd bedankte ich mich bei ihr.

Elena und ich saßen abends zusammen im Wohnzimmer. "Morgen spielen sie einen Film am Square. Wir sollten dahin gehen." meinte Elena plötzlich, noch immer auf ihre Tasse Tee starrend, "Wir müssen raus. Wir können uns nicht schon wieder verkriechen." "Das verstehe ich. Das ist eine super Idee.", stimmte ich ihr zu, was sie mich ansehen ließ. "Morgen ist Pause von allem Übernatürlichen. Ich brauche einen Tag der sich normal anfühlt. Als wären all diese Probleme nicht gewesen."

All or Nothing (The Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now